The Escape from Darkness von Tales_ (*Taito*) ================================================================================ Prolog: -------- Kalt blickten die braunen Augen auf den jungen Mann vor sich. Einst hatte sie Liebe für ihn empfunden, doch nun fühlte sie nur noch Hass und Verachtung bei seinem Anblick. In manchen wenigen Tagen, so wie heute empfand sie dennoch beinahe Mitleid. Doch dann erinnerte sie sich wieder daran wer er war. Er war niemand anders als der Mörder ihrer Mutter. Er hat sie ihr genommen. Sie war so ein fröhlicher so Mensch gewesen. Voller Liebe ihrer Familie gegenüber. Sie war die Sonne die jeden Raum erhellte. Für jeden hatte sie ein offenes Ohr. Niemanden verweigerte sie ihre Hilfe. Sie war immer für alle da gewesen, die Stütze ihrer Familie. Und er hatte sie getötet. Einfach so. Dabei hatte sie ihn so geliebt… Leise keuchte sie auf, als der Schmerz sie erneut durchflutete. Selbst nach zwei langen Jahren schmerzte es immer noch unerträglich. Schnell versuchte sie ihre Gedanken auf etwas anderes zu lenken. Langsam wanderten ihre Augen durch den dunklen Raum. Selten betrat sie ihn doch, mochte dort nicht sein. Die Fenster waren schon lange verschlossen und ließen kein Licht herein. Einzig die Tür hinter ihr warf einen kleinen Lichtstrahl in diesen trostlosen Raum. Kurz verweilten ihre Augen an dem Schreibtisch, auf welchen einzelne Blätter verstreut lagen. Der große Kleiderschrank, welcher sicherlich kaum noch Kleidung beherbergte. Die Regale an der Wand welche inzwischen leer waren, ebenso wie die Wand selbst, die früher übervoll mit Postern bedeckt war. Fast erinnerte sie sich an den einst hellen Raum, in denen sie so viel gelacht hatten. Doch jetzt herrschte hier die Dunkelheit. „Soll ich dir jetzt etwas zu Essen machen?“, fragte der junge Mann vor ihr plötzlich mit Tonloser Stimme. Genervt seufzend wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihm zu. Plötzlich spürte sie ihren Ärger erneut in sich aufflammen und schaute den anderen abfällig an. „Vergiss es, ich werde sowieso mit Freunden ausgehen. Aber glaub ja nicht dass ich es Papa nicht sage“, fauchte sie. „Okay“ Genervt kniff sie die Augen zusammen. Sie konnte dieses Wort nicht mehr von ihm hören. Inzwischen nahm er alles hin, was sie sagte und es störte sie einfach. Ein letztes Mal ließ sie ihre Augen über den etwas abgemagerten Körper vor sich schweifen. Die Kleidung die er trug passte nicht so richtig zusammen und war ohnehin zu klein. Seine Haare waren etwas zerzaust und schlecht geschnitten. Die Braune Haarpracht war einem Kurzhaarschnitt gewichen. Die einst schöne Bronzene Haut war übersäht mit blauen Flecken und Verletzungen. Manche neuer, andere älter. Auch viele Narben konnten sie erkennen. Auch sein Gesicht kam ihr anders wie früher vor. Blasser. Ein, zwei blaue Flecken. Und deutlich konnte sie sehen, dass er so langsam erwachsen wurde. Das Kindliche verschwand allmählich. Doch am meisten hatten sich doch seine Augen verändert, die sich den ihren so ähnelten. Damals strahlten sie eine Wärme und Lebensfreude aus. Heute waren sie stumpf und gebrochen. Teilnahmslos. Immer noch wartete sie darauf dass er etwas sagen würde um sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Damit sie es ihrem Vater nicht verraten würde. Doch er blieb stumm. Regte sich nicht. Starrte sie nur stumm mit diesen grässlichen stumpfen Augen an. „Du widerst mich an“, murmelte sie nach einer Weile. Kopfschüttelnd drehte sie sich um und ging aus diesem dunkeln Raum. Kurz musste sie blinzeln, als sie in das helle einladende Wohnzimmer trat. Ohne einen Blick zurück zu werfen, schmiss sie Tür hinter sich zu. Zufrieden setzte sie sich auf die Couch die in der Mitte des Raumes stand. Einst hatte ihre Mutter es eingerichtet, ebenso wie die anderen Räume. Seufzend schnappte sie ihre Tasche und kramte darin nach ihrem Handy. Sofort wählte sie eine ihr nur allzu bekannte Nummer und wartete geduldig. „Hey Kari, was gibt’s?“, meldete sich die Stimme ihrer besten Freundin fröhlich. „Hey Yolei, hast du Lust shoppen zu gehen?“, fragte Kari. „Na klar, in einer halben Stunde am Treffpunkt?“, antwortete Yolei sofort begeistert. „Okay bis gleich“, sagte Kari fröhlich. Sofort vergaß sie ihren Ärger und ging vergnügt in ihr Zimmer um sich für das Treffen umzuziehen. Das Outfit war schnell gewählt und keine zehn Minuten später verließ sie die Wohnung. Ihre Gedanken auf das bevorstehende Treffen gerichtet, dachte sie keine Sekunde mehr an dem Jungen in dem dunklen Raum Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)