Reality von Alice_Perfection (Almost perfect?) ================================================================================ Kapitel 11: Showtime! --------------------- Die Nachricht das Kaoru dem Management einen Termin für ein erstes Konzert seid Ewigkeiten vorgeschlagen hatte kam sehr plötzlich. Wir saßen im Proberaum und waren grade dabei an einem neuen Lied zu basteln als er uns das offenbarte. Natürlich war die Freude bei Allen riesig, vergessen waren die Strapazen der letzten Wochen. Nur bei mir konnte diese Begeisterung nicht wirklich fruchten. Ein Konzert, und das in nicht ganz zwei Wochen. Sogleich begannen Alle euphorisch die Setlist vorzubereiten. Ich saß Gedankenversunken auf der Couch und überlegte, wie ich das machen sollte. Takanori rannte irgendwo da draußen rum, ich war noch immer nicht zu 100% auf der Höhe weshalb wir bisweilen nie länger als eine Stunde geprobt hatten. Doch ich hielt meine Zweifel zurück. „Was sagst du dazu?“ riss mich Toshiya dann aus den Gedanken. Ich sah auf. „Hm?“ fragend sah ich die Anderen an. „Na zu der Liedwahl - hast du überhaupt zugehört?“ mit hochgezogener Augenbraue sah er mich an. „Ja…ja ist ok.“ antwortete ich kurz angebunden und stand auf um etwas frische Luft schnappen zu gehen. Verwirrt blickten die Vier hinter mir her. Vor dem Proberaum lehnte ich mich an die Wand und seufzte. //Wie gerne würde ich jetzt einfach eine Rauchen.// Doch ich durfte nicht. Ich spürte das Vibrieren meines Handy und holte es aus der Hosentasche. Eine SMS. Skeptisch öffnete ich sie und meine Augen weiteten sich. Du gehörst mir, das weißt du. Mehr stand nicht darin. Schnell aktivierte ich die Tastensperre und stecke das Handy zurück. Skeptisch sah ich mich um aber es war Niemand zu sehen. Die ganze Zeit hatte ich nicht einmal daran gedacht das Takanori meine Handynummer haben musste. Es war nur eine Frage Zeit bis er es sich zu Nutzen machte. Nervös biss ich mir auf die Lippe und ging zurück in den Proberaum. Dort wurde noch immer aufgeregt über da Konzert und die Setlist diskutiert. Ohne Worte ließ ich mich wieder auf die Couch fallen und seufzte. „Was hast du?“ fragte Shinya und entzog sich kurz der Diskussion „Nichts…gar Nichts…“ wimmelte ich die Frage und zog mein Handy erneut aus meiner Tasche. Nachdenklich starrte ich auf den Bildschirm, der die SMS zeigte. Was sollte das heißen? Beobachtete er mich? Wusste er wo ich war? Plötzlich rutschte Toshiya zu mir und legte seinen Arm und meine Schultern und grinste. Schnell ließ ich das Handy wieder verschwinden und sah auf. „Raus mit der Sprache!“ forderte der Bassist mich auf. „Jeder freut sich auf das Konzert, nur du sitzt da und ziehst ein Gesicht!“ „Es ist nichts Toshiya.“ antwortete ich und verdrehte die Augen, woraufhin Kaoru’s Blick skeptisch wurde. „Irgendwas ist doch.“ fragte nun auch er. „Leute, ES IST NICHT’S!“ Obwohl ich grade erst wieder reingekommen war, stand ich auf und verließ den Raum wieder. Warum waren sie so hartnäckig? Konnten sie nicht einfach akzeptieren das ich nicht darüber reden wollte? Vor dem Proberaum öffnete ich die Kaoru’s Autotür, der sei Auto stets unabgeschlossen ließ wenn wir probten. Ich wusste das er immer Zigaretten im Auto hatte und öffnete das Handschuhfach um mir eine aus der Schachtel zu holen die sich dort befand. Ein Feuerzeug fand ich in meiner Jackentasche und so setzte ich mich auf die Mauer neben dem Auto und zündete ohne weiter darüber nachzudenken die Zigarette an. Ich atmete den Rauch tief, was direkt dazu führte das ich einen Hustenanfall bekam. Nach Luft schnappend stützte ich meine Hände auf meine Beine. Nach einigen Sekunden ließ der Husten nach. Mein Hals schmerzte bereits, dennoch zog ich erneut an der Zigarette und wieder suchte mich der Husten heim. Das Spiel wiederholte ich noch dreimal, bis ich endlich an der Zigarette ziehen konnte und fast zu ersticken. In diesem Moment kam auch Kaoru aus dem Proberaum und sah mich erschrocken an. „Spinnst du?!“ er ging auf mich zu und wollte mir den Glimmstängel aus der Hand nehmen. Gleich zog ich meine Hand weg und sah ihn an. „Ist doch mein Problem!“ entgegnete ich ihm nahm wieder einen Zug. Seufzend schüttelte Kaoru den Kopf. „Du weißt das du das nicht darfst.“ „Sagt ein Arzt. Aber es ist meine Gesundheit, also entscheide ich was ich tue und was nicht.“ kühl brachte ich ihm diesen Satz entgegen und zog an der Zigarette. „Was ist los? Du bis die letzten Tage wirklich komisch.“ Kaoru setzte sich nachdenklich zu mir. „Und wenn schon.“ Ich drückte die Zigarette neben mir auf der Mauer aus und schnippte sie weg. „Nichts ‚und wenn schon, rede mit mir Kyo.“ „Kaoru es ist alles ok, akzeptier das.“ „Ich will es aber nicht akzeptieren. Du weißt das ich mir Sorgen mache. Ist es wegen dem Konzert?“ „Egal.“ Kühl versuchte ich dem Gespräch zu entgehen. Wieder hörte ich ein Seufzen. „Solltest du dich doch dazu entscheiden mir zu erklären was los ist kannst du jeder Zeit zu mir kommen, okay?“ gab er das Fragen dann auch und zündete sich nun auch eine Zigarette an. Mein Hals schmerzte noch immer von dem Rauch und auch das unangenehme Gefühl in der Brust war noch nicht verflogen. Wir saßen also da und schwiegen uns etwa eine Zigarettenlänge ein ehe Kaoru wieder aufstand. „Kommst du wieder mit rein?“ fragte er. „Ja.“ Auch ich stand auf und folgte ihm in den Proberaum. Die folgenden Tage verbrachten wir damit jeden Tag zu proben. Es war sehr anstrengend und wenn wir nicht im Proberaum waren schlief ich die meiste Zeit. Grade wachte ich auf als ich das Vibrieren meines Handy hörte. Müde griff ich danach und öffnete die SMS die eingegangen war. Noch 7 Tage Mir wurde schlagartig schlecht und ich ließ das Handy einfach fallen. Von der letzten SMS hatte ich bisweilen noch Niemandem erzählt, dachte es wäre eine ‚einmalige Sache‘, doch diesbezüglich hatte ich mich wohl geschnitten. Seufzend drehte ich mich auch den Rücken und starrte an die Decke. In sieben Tagen war das Konzert. Was sollte das heiße? Was hatte er vor? Mittlerweile wusste ich nicht mehr ob die Sache mit dem Konzert gut oder schlecht heißen sollte. Natürlich tat es gut Musik zu machen und auch auf der Bühne zu stehen, trotz alle dem wuchs die Unsicherheit minütlich. Der darauffolgende Tag verlief ähnlich, wenn wir nicht probten zog ich es vor allein zu sein. Jedem Gespräch darüber was los sei versuchte ich aus dem Weg zu gehen und nach einer Weile versuchten es die Anderen kaum noch etwas aus mir heraus zu bekommen. Einen Tag vor dem Konzert stieg dann die Nervosität in mir auf. Mittlerweile hatten wir es tatsächlich geschafft einigermaßen lange zu proben sodass dem Konzert diesbezüglich nichts mehr im Weg stand. Am Tag darauf war es dann soweit. In der Wohnung herrschte reges Treiben und auch mich hielt nichts mehr im Zimmer. Nervös ging ich in der Wohnung auf und ab. Die Unsicherheit in mir war mittlerweile so groß, dass sie schon fast die Vorfreude auf den heutigen Abend überdeckte. Wir fuhren in den Proberaum um die Instrumente einzupacken und machten uns dann auf den Weg zur Konzerthalle. Dort angekommen begann jeder sich darum zu kümmern das alles lief. Der Soundcheck verlief wie immer reibungslos und so waren es keine 30 Minuten mehr bis es auf die Bühne gehen sollte. Mir war schlecht. Nervös zog ich an einer Zigarette, die Blicke der Anderen ignorierend und zupfte an meinen Haaren rum. „Bist du bereit?“ fragte Daisuke dann und ich drehte mich zu ihm. „Ich denke schon…“ antwortete ich ihm, konnte die Unsicherheit nicht mehr zurückhalten „Wir schaffen das schon!“ Er grinste, war scheinbar kein Stück aufgeregt. Nun war es also soweit. Wir standen wieder auf der Bühne. Mein Blick schweifte über die Menge während das Intro lief, mein Herz pochte als wollte es explodieren und in meiner Brust baute sich ein Druck auf sodass ich kaum atmen konnte. Als dann das erste Lied begann durchfurch mich eine Welle der Euphorie. All die Unsicherheit war wie weggeblasen und ich sang einfach, so wie ich es vorher getan hatte. Niemand schien noch daran zu denken was passiert war. Da letzte Lied begann. ‚The Final‘. Gedankenverloren sah ich in all die Gesichter vor mir, sang und hoffte irgendwie das es niemals vorbei gehen würde. Ein kraftvoller von Verzweiflung, Hass und Leid geprägter Schrei meinerseits hallte durch die Halle und es wurde still um mich herum. Ich blickte auf, erhob mich ließ meinen Blick über die Menge gleiten. Langsam breitete ich meine Arme aus und schloss die Augen. Da war es wieder. Das Gefühl. Ich liebte es. Dann fiel ein Schuss. Ich spürte wie sich eine Kugel durch meine linke Brust bohrte und das letzte was ich sah war Takanori’s grinsendes Gesicht ehe ich zusammenbrach. Blut. Schreie. Weinen. Dunkelheit. Stille. An diesem Abend wurde Takanori endlich festgenommen, doch das war für Toshiya, Daisuke, Kaoru und Shinya kein Grund zur Freude. An diesem Abend haben ihren Freund endgültig verloren. Dir en Grey spielten nie wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)