Zwerg am Haken oder wie angelt FRAU sich einen König? von Ithildin (Hobbit (Kurz)geschichte - Humor - Real Live - Parodie) ================================================================================ Kapitel 7: Ungeplanter Zwischenstopp zwecks Essensbeschaffung ------------------------------------------------------------- Wir beide hatten so nicht wirklich viel Möglichkeit uns bei dem absolut ohrenbetäubenden Lärm zu unterhalten, den die Harley Davidson mit ihrem zweifelsfrei stark frisierten Auspuffrohr verursachte, das in dem Fall leider nicht nur uns Gehörprobleme per exellence verschaffte. Also fiel die Kommunikation zwischen Thorin und mir vorerst komplett flach. Dem Zwerg war ebenso wie mir zwangsläufig der Mund gestopft, zumindest im Moment. Zudem war ich für meinen Teil vollständig damit beschäftigt, mir die Einzelheiten des Fahrens wieder halbwegs einzuprägen, auch da ich selbst schon mehr als eine halbe Ewigkeit nicht mehr am Lenkrad eines dieser Höllengeräte gesessen hatte. Und dann wurde ich zu allem Übel auch noch unfreiwillig damit konfrontiert, meinen Mitfahrer nach Möglichkeit nicht noch unterwegs zu verlieren. Beziehungsweise vor allem dafür zu sorgen, unsere Verfolger abzuhängen, die eindeutig nicht aus dieser Dimension stammten. Wobei ich in dieser Hinsicht ausnahmsweise mal nicht an die Polizei dachte, die mit Sicherheit auch schon ein Fahndungsfoto von uns vermeintlichen Motorraddieben heraus gegeben haben musste. Denn immer wenn ich in der Ferne irgendwo eine Sirene aufheulen hörte, musste ich heftig schlucken. Auf die Dauer konnte das nicht so weiter gehen, das war mir schon klar...aber was tun? Da war guter Rat teuer. Wenn ich ihn jetzt zurück zum Portal bringen würde, wie ich es mir insgeheim als eine von mehreren Möglichkeiten überlegt hatte, dann würden sämtliche hässliche Orkvisagen und ihr stinkendes Viehzeugs nur darauf warten ihn und damit zwangsläufig auch mich in die geifernden Fänge zu kriegen. Also fiel diese Überlegung vorerst gänzlich flach, dahin konnten wir nicht zurück, selbst wenn wir es gewollt hätten. Aber fuhren wir weiterhin so völlig planlos und vor allem mit der Geschwindigkeit durch die Gegend, dann würden uns ohne Zweifel irgendwann die Polizei, die nationale Einsatzgarde oder what ever in die Finger bekommen und das wollte ich um jeden Preis vermeiden. Was glaubt ihr würde wohl passieren, wenn die deutlich übermotivierten Herren des Obersturmeinsatz Kommandos, den kleinen bärtigen Mann, der ganz offensichtlich nicht das Geringste mit unserer Welt zu tun hatte, in ihre schmierigen Griffel bekommen würden? Na zum Kaffeekränzchen einladen würden sie Thorin sicherlich nicht gerade. Ich stellte mir insgeheim die schlimmsten Szenarien im meinem Kopf vor, was sie alles mit ihm anstellen konnten. Vom fiesen Verhör, wie man sie eigentlich nur aus schlechten Agentenfilmen kannte, bis...ja bis hin zum Seziertisch alla Spielbergs ET....und das kam für den Zwerg auf keinen Fall in frage. Ich wollte ihm alledem nicht aussetzen, das zumindest war ich ihm schuldig, wo er mir doch quasi so heldenhaft meinen Arsch vor den Orks und deren Wargen gerettet hatte. Nun aber gingen mir die guten Ideen langsam aber sicher gänzlich aus....was also sollte ich machen? Irgendwo mussten wir beide ja zwangsläufig hin, um unterzutauchen oder aber um zumindest für eine gewisse Zeit aus der Schusslinie zu verschwinden. Es war außerdem verflixt kalt so ohne meinen wärmenden Mantel, der ja leider bei Luigi zurück geblieben war und das wenig kleidsame Überbleibsel von Lizzys Cosplay Kostümchen war auch nicht eben wärmer...von Schutz gegen den Fahrtwind und der Nässe, der herbstlichen Regennacht ganz zu schweigen, die ich als Fahrer ja somit Frontal und ungebremst abbekam. Irgendwann, als wir für meinen Geschmack weit genug gefahren und somit wohl halbwegs außer Gefahr waren, hielt ich an irgend einer dunklen wenig beleuchteten Straßenecke im Randbezirk der Stadt an. Ich ließ den Motor der Harley jedoch vorsorglich laufen, man konnte ja nie wissen. Thorin straffte sich...ich bemerkte deutlich hinter meinem Rücken, wie er versuchte seine etwas angeknackste Würde wieder zu erlangen, die durch diese unfreiwillige Fluchtaktion sichtlich gelitten hatte. Also drehte ich mich zu ihm um und sprach ihn fast sofort danach mit fester Stimme an. „Und was nun? Wir sind weit genug weg, ich glaube die Bastarde haben wir vorerst abgehängt. Aber so kann das auf die Dauer trotzdem nicht weiter gehen Thorin. Was also schlägst du vor? Ich meine zum Portal können wir momentan nicht, wenn ich das richtig sehe...aber was bleibt uns dann noch?“ Er sah mich forschend an ich spürte, wie sich seine für mich so irritierend dunkelblauen Augen aufmerksam auf mich richteten, kurz bevor er mir antwortete. „Du hast recht Ireth, das Tor ist verschlossen. Wir würden sie damit nur anlocken. Nun das ist im Augenblick aber keine so gute Idee fürchte ich, zumal ich mich im Moment nicht sehr gut fühle und ich mir dahingehen längst nicht sicher bin, ob ich sie bei einem Angriff vernünftig abwehren könnte!“ Er klang entschlossen...aber auch einen Tick unsicher. Ich konnte seiner angenehm tiefen Stimme deutlich entnehmen, dass es ihm sehr unangenehm war darüber zu sprechen. Ich drehte mich somit vollends zu ihm herum, ehe ich ihn erneut ansprach. Die offenkundige Verblüffung über seinen Ausspruch stand mir dabei allerdings sichtbar ins Gesicht geschrieben. „Was ist denn mit dir Thorin? Sag was hast du...geht es dir nicht gut?“ Fragte ich ihn also ganz offen, aber auch etwas skeptisch. Er zuckte kurz mit den Schultern, wobei er leicht unschlüssig wirkte. „Ich weiß nicht ich fühle mich irgendwie so ausgelaugt, vielleicht liegt es ja daran, dass mir inzwischen furchtbar der Magen knurrt?!“ Er klang dabei überraschend entschuldigend, ja fast schon verlegen. Doch im selben Moment als er das gesagt hatte, fiel mir siedend heiß ein, dass wir beide bei Luigi ja nicht mehr dazu gekommen waren etwas zu essen, wie wir es eigentlich geplant hatten. Tja und wer weiß schon, wie lange seine letzte Mahlzeit wohl zurück liegen mochte? Nun und ein leerer Magen konnte durchaus dazu führen, dass Mann oder auch Frau sich nicht besonders gut fühlte. Es war daher nicht schwer diese Tatsache in etwa nachzuvollziehen, auch da ich es selbst schon am eigenen Leib erfahren hatte, wie unangenehm sich Hunger auswirken konnte. Ich für meinen Teil war in einem solchen Fall unausstehlich und sehr schnell reizbar, vor allem wenn mein Blutzuckerspiegel im Eiltempo quasi per Aufzug in den Keller rauschte. Gut soviel zu mir...aber um des Himmels Willen, konnte mir einer sagen, wo ich um diese nachtschlafende Uhrzeit denn etwas halbwegs vernünftiges für IHN zum Essen herzaubern sollte? Kein einziges Restaurant das mir bekannt war, hatte um diese Zeit noch warme Küche, geschweige denn überhaupt etwas essbares zu bieten...die Zeit dafür war längst um. Ich strengte meine grauen Zellen aufs Heftigste an...doch als ich es schon aufgeben wollte, hatte ich ganz plötzlich einen spontanen Geistesblitz... „.....WARTE..ICH WEISS WAS! Ohhhhh das ist gut, das ist gut...KOMM!“ Rief ich ganz plötzlich so laut, dass er unwillkürlich erschrocken in sich zusammen fuhr. Er sah mich entsprechend entgeistert an. „WAS...was hast du?“ Fragte der Zwerg mich nur einen Sekunden Bruchteil später mit deutlich scharfen und angespannten Tonfall in der Stimme. Doch ich war so froh über meinen jähen Einfall, dass ich zunächst nichts weiter als ein etwas einfältiges Grinsen heraus brachte. „Warts ab..ich weiß wo wir dir und auch mir etwas zu essen beschaffen können...vertrau mir.“ War somit alles, was er zunächst aus mir heraus bekam. Ohne abzuwarten wie er darauf reagieren würde, wies ich ihn erneut an. „Okay, setz dich und halt dich besser fest...wir fahren jetzt!“ Sagte ich somit etwas heftiger, als ich eigentlich wollte, wobei das gar nicht nötig gewesen wäre, denn erstens saß er schon und zweitens verstärkte er fast sofort danach seinen Schraubstock Klammergriff erneut um ein vielfaches so, dass herunterfallen wohl das eindeutig Letzte war, das ihm passieren konnte. Ich holte kurz tief Luft, dann legte ich erneut einen Gang ein und brauste schnurstrax und so schnell es dieser Mühle im Stadtverkehr möglich war, in Richtung meines Lieblingsrestaurants namentlich ötzel brötzel...nö okay...DAS war natürlich NICHT der eigentliche Name dieses Restaurants. Denn eigentlich meinte ich DAS mit den zwei großen gelben Buchstaben auf dem Dach. Der allseits beliebte und bekannte Burgerschuppen hatte nämlich glücklicherweise die ganze Nacht und damit durchgehend geöffnet. Nun aber wie Thorin seinerseits auf die für ihn gänzlich unbekannte Art der Nahrungsbeschaffung reagieren mochte, dem war ich mir nicht ganz so sicher. Und noch weniger darüber, ob er überhaupt essen würde, was man ihm dort vorsetzte, da dies für den Zwerg etwas vollkommen unbekanntes war. Shit oh du heilige ...Madonna mia, am Ende dachte er noch, dass ich ihn damit vielleicht vergiften wollte? Aber was blieb mir anderes übrig, als es wenigstens zu versuchen? Wo anders wahr Nahrungsbeschaffung beinahe unmöglich, außer wir steuerten eventuell als letzte Möglichkeit noch eine einsame Nachttankstelle an. Gut, aber da war mir das Risiko von irgendwem gesehen zu werden eindeutig zu hoch. Man durfte ja nicht vergessen, dass wir beide noch immer mit einem sehr sehr teuren, sowie gestohlenen Motorrad in der Gegend herum gurkten, das der eigentliche Besitzer sicherlich gerne wieder hätte. Mein schlechtes Gewissen war dahingehend ohnehin schon deutlich überstrapaziert...aber was für eine Möglichkeit hatte ich sonst? Keine! Also fuhr ich auf schnellstem Wege zum King of Burger...Mr. Mc Donalds, in der vagen Hoffnung, dass mir der Zwerg keinen unnötigen Ärger machen würde und mir anstatt dessen zur Abwechslung einfach mal vertraute. Als der Laden endlich nach einer geschlagenen Viertelstunde in Sicht kam, fuhr ich entsprechend vorsichtiger dorthin, um nicht noch mehr aufzufallen als ohnehin schon. Wir beide mussten wirklich ein tolles Bild abgeben, auffällig wie wir waren...wenn uns jemand so sah, würde er sich wohl glatt halb tot lachen oder aber sofort die Polizei rufen. Man stelle sich vor, eine fette chromblitzende Maschine, die eine beinahe halbnackte Braut im allzu knappen Outfit fuhr...und dann noch ein Kerl hinten auf dem Sozius in voller Montur mit Ritterrüstung und Waffenarsenal bis zum Anschlag hatte, das dazu täuschend echt wirkte. Na wenn das mal kein Bild für die Götter war? Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als ich daran dachte. Doch es half mir nichts...wir mussten da rein, wenn wir etwas zum Essen haben wollten. Glücklicherweise hatte ich mir zuvor wenigstens noch etwas Geld eingesteckt, um im Zweifelsfall nicht ganz blank bis auf die Knochen dazustehen. Wie froh war ich da es getan zu haben. Der Zwerg hatte wohl wenig Ahnung von unserem modernen Banken System, daher konnte ich es ihm nicht verübeln und am Ende wollte er vielleicht noch einen Beutel voller mittelalterlicher Goldmünzen zücken und das musste ja nun nicht noch unbedingt hier vor aller Augen sein. A weil zu verräterisch und B viel zu verführend...für unlautere Gemüter. Sprich Diebe und Gesindel hätten sich davon wohl wie magisch angezogen gefühlt, in etwa so wie Schmeißfliegen von einer ordentlichen Portion Mist. Also keine gute Option, da wir ja eigentlich so unauffällig wie nur möglich sein sollten, um bloß keine unnötige Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Als wir so wenig später auf dem Parkplatz, direkt vor dem Laden anhielten und ich die Maschine elegant auf den Seitenständer gleiten ließ..stieg ich vor Kälte beinahe steif gefroren und heftig zitternd ab. Also Unterkühlung war sozusagen ein Scheißdreck dessen, wie ich mich im Moment fühlte. Doch er sah mich nur fragend an, so als hätte er es nicht bemerkt. „Ahh was ist das Ireth?“ Sprach er dabei prompt das aus, was er wohl gerade dachte, als sich sein forschender Blick unwillkürlich auf die beiden großen gelben Buchstaben richtete....und dann sofort wieder zu mir weiter wanderte. „Nun DAS ist ein Mc Donalds Thorin....eine Art Gasthaus der Menschen...da gibt es was zu essen für uns. Also los dann komm! Mir ist verflucht kalt und ich hab keine Lust mehr, mir hier weiter die Beine in den Bauch zu stehen. Ach ja und noch was, lass besser mich reden und für uns bestellen wenn wir drin sind..ja?!“ Er sah mich zweifelnd an. „Ah und wieso, wenn man fragen darf?“ Hakte er dabei etwas unwillig nach, weil die Art der Bevormundung ihm offenbar noch weit weniger gefiel, wie das unfreiwillige Herumgekurve mit der Harley, bei der ich zuvor gezwungenermaßen aber doch sehr eindeutig den Ton angegeben hatte. Eine Tatsache die seinem altmodischen Rollenverständnis von Mann und Frau nun überhaupt nicht schmeckte. Sprich er fand es wohl voll zum Kotzen, ausgerechnet von einer Frau herum kommandiert zu werden. Aber ich konnte ihm in der Hinsicht nicht helfen, wir waren nun mal in meiner Welt gefangen und das hieß für ihn eindeutig Neuland...also musste er mir zwangsläufig vertrauen, wenn er hier nicht noch mehr in irgendwelche Schwierigkeiten geraten wollte, als ohnehin schon. Ich sah ihn an, mein Blick wurde streng. „Weil wir es um jeden Preis vermeiden wollen unnötig Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen DESHALB...HERR ZWERG!“ Fauchte ich ihn einen Augenblick später somit reichlich ungehalten an, mehr als ich eigentlich wollte. Aber es hatte offenbar genügt, er hatte wohl verstanden worauf ich hinaus wollte, denn er nahm seinen Bogen und sein Schwert ließ beides anschließend an geeigneter Stelle und damit fast unsichtbar auf seinem Rücken verschwinden und sagte dann reichlich knapp. „Gut dann geh vor, ich werde dir folgen!“ Mit einem tiefen resignierten Seufzer machte ich also Anstalten den Mc Donalds durch die große Glasfront im Eingangsbereich zu betreten mit einem unwillig vor sich hin brummelnden Thorin im Schlepptau. Es war sehr spät und wir waren glücklicherweise beinahe die letzten Gäste in diesem Lokal...außer uns gab es da nur noch ein paar jugendliche Heavy Metall Typen, die wohl von irgend einem Rockkonzert zurück gekommen waren und zu so später Stunde noch etwas essen wollten. Sie saßen in einer der vielen Ecken und machten lautstark Blödsinn, wobei sie uns zunächst völlig ignorierten. Ich sagte zunächst... Also drängte ich ihn einen Augenblick später, ohne weitere Umschweife zu machen, in das Innere dieses seltsamen Ladens hinein und direkt an die Theke, damit wir bestellen konnten. „Komm schon, ich dachte du hast Hunger?“ Sagte ich zu ihm, als er mir nur sehr zögerlich nachfolgte, wobei ich ihn kurzerhand entschlossen am Arm weiter hinter mir her zog. Er nicke kurz und beeilte sich dann aber aufzuschließen. Seine wohl angeborene Neugierde war hinsichtlich dieser für ihn völlig fremden Welt offenbar größer, als die sichtbare Abneigung gegen die Menschen, die außer uns anwesend waren. Gleich darauf machte ich zielstrebig am Platz vor der langen Theke halt, an dem wir unsere Bestellung abgeben konnten. Dahinter erwartete uns ein zierliches, recht hübsches Mädchen mit flammend rotem Haar, das uns beide gewinnend anlächelte und mit zuvorkommender Mine fragte, was wir denn gerne bestellen möchten? ER sah sie reichlich irritiert an, da er nicht wirklich begriff was sie jetzt von uns wollte. „Was, wie bestellen? Ich seh ja gar nichts zu essen?“ Fuhr ihm im Anschluss daran prompt überraschend ungehalten heraus. Ich musste mir ein spontanes Lachen angesichts seiner simplen Feststellung verkneifen, auch da ich ihn durchaus verstehen konnte. Ich meine es roch von allen Seiten her verflixt gut nach Essbarem und der Duft von gebratenem Fleisch stach uns beiden ziemlich unmissverständlich in die Nase. Also musste es hier aus seiner Sicht gesehen zwangsläufig etwas zu Essen geben. Doch noch ehe er die Gelegenheit hatte, das Thema weiter zu vertiefen, schob ich ihn energisch beiseite und unterbrach ihn unerbittlich in einem Tonfall der keine Widerrede duldete. „Lass mich das machen, BITTE...ich weiß wie es funktioniert okay?“ Ich sah ihn weiterhin durchdringend und warnend an, worauf das Mädchen das uns bedienen sollte unwillkürlich dümmlich zu kichern begann und dabei eindeutig in Thorins Richtung sah. Ich bemerkte wie er der Rothaarigen dafür einen eisigen Blick schenkte, der sie augenblicklich erschrocken verstummen ließ. Einem spontanen Impuls folgend schob ich ihm somit unauffällig meine Hand in seine. Es sollte ihn beruhigen und ihn daran erinnern wo und in welcher Situation wir uns momentan befanden. Fast sofort bemerkte ich das es offensichtlich Wirkung zeigte, denn zu meiner grenzenlosen Überraschung gab er sich auf ein mal erstaunlich gelassen. Sein zuvor deutlich angestauter Zorn darüber, dass sie ihn offensichtlich nicht wirklich für voll genommen hatte flaute merklich ab. Indem sprach ich sie mit hörbar schneidender Stimme an. „Er ist nicht von hier und kennt sich noch nicht so gut aus, also gibt’s da nichts zu lachen comprende?" Das junge Mädchen schluckte merklich und bemühte sich im Anschluss daran sehr freundlich zu uns zu sein. „Verzeihung gnädige Frau, ich...ähhh ich wollte nicht taktlos erscheinen!“ Entschuldigte sie sich entsprechend kleinlaut. „Ämmm ja nun, was möchten Sie denn jetzt bestellen?“ Fragte sie sofort danach deutlich eingeschüchtert. Ich lächelte, denn ich war in dem Moment sehr zufrieden mit mir und meiner Leistung. „Na schon sehr viel besser!“ Sagte ich anschließend bestens gelaunt. Wobei ich rasch eine ziemlich lange Liste an Dingen anfügte, die es hier zu bestellen gab. Dem Mädchen quollen jedoch schier die Augen über, als ich locker essbares für eine ganze Fußballmannschaft bestellte.„Ähhhhh....und...und das wollen SIE wirklich alles alleine essen?“ Fragte sie mich im Anschluss daran merklich verunsichert. Doch ich schüttelte nur energisch den Kopf, dann sagte ich ruhig. „Nö ich nicht aber...ER!“ Mit diesen Worten gab ich meinem Begleiter mit einem kurzen Nicken zu verstehen, dass er damit gemeint war. Dem hübschen Ding blieb angesichts dieser Tatsache regelrecht der Mund offen stehen, doch dann gab sie sich einen hastigen Ruck und war stark darum bemüht, der umfangreichen Bestellung von mir nachzukommen. Etwa zehn Minuten später balancierte ich ein mächtig vollgeladenes Tablett in Richtung eines der vielen Tische, die in dem Lokal herum standen. Ein zweites wartete darauf, ebenfalls einen Abnehmer zu finden, welches ER dem noch immer staunenden Mädchen kurzerhand mit einem sichtlich überlegenen Grinsen auf den Lippen spielerisch aus den Händen entführte und sich anschließend beeilte mir zu folgen. Sein knurrender Magen machte sich inzwischen lautstark bemerkbar und nicht nur seiner. Es war also höchste Zeit für uns etwas zu essen. Der Tisch an den wir uns setzten, stand in einer Reihe, nur unwesentlich verdeckt von allen Anderen, die sich dahinter anschlossen. Ohne irgendwelche weitere Umschweife zu machen fing ich schließlich an zu essen. Ein breites Lächeln zeichnete sich indessen auf meinen Zügen ab, da ich sehr zufrieden mit mir war. Doch mit einem Mal wurde ich jäh aufgeschreckt. Er hatte sich schweigend neben mich gesetzt und beäugte das ganze Essbare auf seinem Tablett äußerst misstrauisch und mit großen Augen. „Was? Das kann man wirklich alles essen? WAS bei Mahal ist das Ireth?“ Fragte er mich offensichtlich ernsthaft entsetzt, als er die fettigen Fritten auf seinem Tablett skeptisch beäugte, deren leckerer Duft mir abermals unmissverständlich in die Nase stiegen. Ich sah in sein entsetztes Gesicht und musste prompt darüber lachen. „DAS sind K A R T O F F E L N...Thorin, nur in einer anderen Form, wie du sie vermutlich kennst. Nun probier`s aus, dann weißt du`s!“ Antwortete ich ihm daraufhin noch immer lachend und ziemlich kurz angebunden. Er rümpfte angewidert die Nase. „Komisches Zeugs, wie das schon aussieht und wie es riecht...widerlich...kann man das wirklich essen?“ „Nun ja Man(n) kann schon, wenn Man(n) will! Der Hunger treibt`s rein hat meine Mutter immer gesagt!“ Unterbrach ich ihn unwillkürlich und abermals sichtlich belustigt über seine, für mich doch sehr vorhersehbare Reaktion auf sein Essen. Der Blick mit dem er mich dafür bedachte hätte mich töten können...aber als ich ihm noch immer ein aufmunterndes Lächeln schenkte seufzte er schließlich und machte sich anschließend reichlich ergeben daran das Essen auf seinem Tablett wenigstens zu probieren. Schlagartig hellte sie seine sichtbar verkniffene Mine auf als er den ersten Bissen in den Mund gesteckt hatte. „Oh schmeckt besser als es aussieht!“ Sagte er knapp und sehr trocken, worauf ich abermals in schallendes Gelächter ausbrach, schon über den Gesichtsausdruck mit dem er den Kommentar an mich los gelassen hatte...was allerdings auch den anderen anwesenden Gästen nicht verborgen bleib und ungewollt deren Aufmerksamkeit auf uns zog. Sprich, die Heavy Metall Typen die zuvor nur mit sich beschäftigt gewesen waren, sahen ganz plötzlich allesamt höchst interessiert in unsere Richtung...und nicht nur das...fast sofort danach folgten bereits die ersten dümmlichen Witze auf unsere Kosten. Und da die fünf etwa halbstarken Jungs dazu offenbar allesamt leicht angetrunken schienen, fühlten sie sich wie es aussah recht mutig und stark, was sich in ihrem schlechten Verhalten überdeutlich aufzeigte „Ohh Arny wow guck dir doch mal die beiden Vollpfosten da an..was is`n das? Etwa n` Zuhälter und seine Pussy? Hey wo haben sie die denn losgelassen? Uhh und was für n verschärftes Outfit! Meinste die kann man kaufen? Oh man schau dir das an, ich mach mich echt gleich nass...hat der bärtige Knirps da nicht so was wie ne Mittelalter Uniform an?“ Schossen sie diese und ähnlich saublöde Kommentare munter weiter in unsere Richtung ab, von denen ich versuchte die Meisten einfach redlich zu ignorieren. Doch die Sache mit der „Nutte“ war dann doch eindeutig zu viel des Guten...irgendwann platze mir die Hutschnur, wohl wissend, dass ich mich wahrhaftig nicht in der Position befand, den Mund aufzumachen...auch da sie uns gegenüber eindeutig in der Überzahl waren und ich eigentlich auf keinen Fall eine Schlägerei oder dergleichen provozieren wollte. Aber ja Himmel Arsch und Zwirn, die Kerle gingen mir echt so was von auf den Keks. Unterschwellig begann es langsam aber sicher heftig in mir zu brodeln...auch da ich ein wesentlich hitzigeres Temperament hatte, als man mir auf den ersten Blick vielleicht ansehen mochte. Und irgendwann konnte ich nicht mehr anders...ich ließ meinen Chicken Nugget provokativ langsam sinken, den ich eigentlich gerade essen wollte und fuhr anschließend wie von der Tarantel gebissen herum und von meinem Platz hoch... „Wehe du nimmst mir gegenüber noch einmal das Wort PUSSY in den Mund du kleiner PISSER, dann kannst du was erleben! Ich versohl dir so was von den Arsch...oder hat dir deine Mami etwa nicht beigebracht, wie man sich einer Frau gegenüber anständig benimmt?“ Fauchte ich einen der Halbstarken somit heftig und aufs gerade Wohl an, den ich als das Lästermaul in Verdacht hatte, das dies eben eindeutig an mich los gelassen hatte. Thorin der bis zu diesem unschönen Vorfall in aller Seelenruhe weiter gegessen hatte und offenbar nicht so ganz verstand was hier eigentlich los war...sah mich indessen nur unverständlich an. Nun ja diese Bezeichnung für eine Frau des sagen wir der Einfachheit halber horizontalen Gewerbes mochte es in seiner Welt nicht geben, wobei ich mich nicht wirklich sicher war, ob es käufliche Liebe denn nicht überall gab...selbst in Mittelerde!“ „Ich warne euch Jungs, wenn es noch einmal einer von euch wagt mich als „Nutte“ zu bezeichnen, dann setzt s was!“ Fuhr ich somit unbeirrt und sehr entschlossen fort. Der junge Mann der dies gesagt hatte grinste mich indessen frech und herausfordernd an.„Ach ja willste was Alte? Ne dann komm doch her..!“ Blaffte er mich im Gegenzug selbstsicher und äußerst unverschämt an. Aber noch bevor ich gänzlich von meinem Stuhl hochkam..hielt mich eine Hand ganz plötzlich energisch zurück.„Ireth...sag mir, warum ist dieser fremde Junge so unverschämt zu uns?“ Fragte mich mit einem Mal eine tiefe Stimme, die ich eindeutig als die von Thorin einstufte. Ich sah unwillkürlich verblüfft in seine Richtung. Bei der Gelegenheit ich zudem zeitgleich fest stellte, dass sich seine Gesichtsmimik in der Zwischenzeit zu einem grimmig entschlossenen Ausdruck verfinstert hatte.....die ihn gefährlich wirken ließ und man bei ihm wohl nicht unterschätzen durfte. „Ich ahh na ja weißt du, der Junge da hat mich beleidigt und dich dazu...Thorin!“ Entgegnete ich meinem Begleiter somit reichlich ernüchtert, wobei ich mich zwang weiterhin ruhig zu bleiben. Er nickte mit dem Kopf. „Habe ich gehört, ich habe nur nicht ganz verstanden, was er damit gemeint hat.“ Hakte der Zwerg entsprechend unwillig nach. Ich wurde prompt feuerrot. „Ich ähh ja....ist nicht so wichtig Thorin!“ Stotterte ich ihn etwas verwirrt an, da ich nicht wusste wie ich ihm diese Thematik erklären sollte, ohne mich lächerlich zu machen, zumal wir ja noch unfreiwillige Zuhörer hatten. Die fünf Jungs machten sich indessen munter weiter über uns lustig..bis..ja bis es ihm ebenfalls irgendwann reichte. Er musste nicht alles verstehen um zu bemerken, dass es verletzend und gemein gewesen war was sie zu uns sagten. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stand er langsam auf. Thorin war nicht groß im eigentlichen Sinne, körperlich gesehen schon gar nicht und doch füllte seine Präsenz den Raum mit einem Mal so vollständig aus, dass man es unbewusst ja instinktiv spürte....es nahm einem geradezu den Atem. Als er sich umdrehte und die Halbstarken mit diesem für ihn typisch eigenartig eisig kalten Blick fixierte, der mir durch Mark und Bein ging...überlief wohl nicht nur mich allein ein heftiges Schaudern. Er hatte die mentale Kraft und die Macht sie einzuschüchtern, ganz ohne irgend eine Waffe ziehen zu müssen. Nein nur allein durch seinen ausgeprägten starken Willen schaffte er dies. Augenblicklich verstummten alle Fünf und sahen ihn in etwa an, wie Kaninchen die Schlange anstarrten, kurz bevor sie von ihr gefressen wurden. Als er Anstalten machte provokativ langsam auf die Halbstarken zuzugehen, kam urplötzlich Leben in sie...die fünf jungen Männer waren so schnell aus unserem Gesichtsfeld verschwunden, so schnell konnte ich gar nicht Piep sagen. Der Zwerg hatte sie nur allein durch sein Auftreten und seine Anwesenheit in die Flucht geschlagen. Ich war sprachlos...also so was wie das, hatte ich Zeit meines Lebens noch nicht erlebt. Der Mann stieg weiterhin erheblich in meiner Gunst...mutig war er, also das musste man ihm wirklich lassen...so ein Teufelskerl schade nur dass er so klein war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)