Azurblau von animefan975 (Blau ist die schönste Farbe die es gibt, außer in Form von blauen Flecken) ================================================================================ Suche im Regen -------------- Sasuke war wie immer ein Rätsel für mich. Jedes Mal wenn ich dachte, dass wir einen Schritt nach vorne machten, gingen wir wieder zwei zurück. Durchnässt kam ich endlich zuhause an. Mein Kopf war voll mit Fragen und Reflektionen von diesem Merkwürdigen Tag und trotzdem irgendwie leer. Ich war einfach nur müde, innerlich Müde. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber die Sache mit Sasuke hinterließ doch Spuren bei mir. Alles was ich wollte war mein Bett, das ich meine Bettwäsche durchnässen würde war mir egal. Der Raum war dunkel, lediglich durch einzelne Schlitze im Rollladen drangen vereinzelt Lichtstrahlen in mein Zimmer. Ich breitete mich im Bett aus und ließ meinen Blick durch den Raum wandern und betrachtete die Schatten, die von den Gegenständen in meinem Zimmer an die Wand geworfen wurden. An schlafen war nicht zu denken, aber ich konnte mich auch nicht dazu bewegen etwas sinnvolles zu tun. Ich fühlte mich rastlos und egal wie oft ich mich auch im Bett drehte und das Kissen aufschüttelte, ich wusste das sich das nicht ändern würde solange ich nicht wusste wo Sasuke war und wie es ihm ging. Jede Faser meines Körpers schrie nach ihm und eine Stimme in mir befahl mir nach ihm zu suchen. Da es draußen immer noch regnete und ich weder Zeit noch Lust hatte meinen Regenschirm zu suchen behielt ich einfach meine ohnehin durchnässten Sachen an und machte mich auf sie Suche. Ich konnte kaum die Hand vor Augen sehen, denn es schüttete wie aus Eimern. Trotzdem konnte mich nichts davon abhalten Sasuke zu suchen und hoffentlich auch zu finden. Weil ich keine Ahnung hatte wo ich anfangen sollte mit meiner Suche ging ich zuerst zu ihm nachhause. Der Weg dahin der eigentlich nur wenige Minuten dauerte, erschien mir unendlich lang. Ich war froh, als ich bei ihm zuhause ankam. Schon von weitem konnte ich ein kleines schwaches Licht in einem Fenster sehen, der Rest der Wohnung war verdunkelt. Schon dabei hatte ich ein ungutes Gefühl im Bauch, das sicher nicht von dem Schlag kam. Wie gelähmt ging ich auf seine Wohnung zu. Die Tür stand einen Spalt weit offen und ich trat in die Wohnung, von der dieses unbehagliche gedämmte Licht kam. Ich konnte die Tür nicht ganz öffnen und als ich mich durch den Spalt drängte bemerkte ich auch sofort wieso. Hinter der Tür lagen Scherben und Trümmer von einem Regal. Mein Blick hob sich etwas um den Flur entlang zu sehen und ich bemerkte, das die ganze Wohnung so aussah. Glasscherben und Möbelteile zierten die gesamte Wohnung. Vorsichtig trat ich ein und ging den Flur entlang. Schnell bemerkte ich das meine Füße kalt wurden. Ich sah an mir herunter und bemerkte, das ich in einer Pfütze stand. Was zum Teufel war hier nur passiert? Ich stand am Anfang des Wohn- und Esszimmers. Es brannte kein Licht und ich konnte den Raum deshalb nicht ganz sehen. Ich hörte wie etwas in der hinteren Ecke des Raumes leise zischte. Wie gebannt starrte ich ins Dunkle. Mein Körper war angespannt und ich hielt die Luft an, denn ich wollte keinen Ton von mir geben. Ich hatte ein ungutes Gefühl, nein mehr noch, ich hatte Angst. Angst das mich jeden Moment etwas anspringen könnte. Ich kam mir vor wie in einem Horrorfilm und ich musste mich beherrschen um nicht zu wimmern. Irgendetwas kratzte über den Boden, gleich danach ein dumpfes Geräusch als würde jemand einen Sack über den Boden ziehen. In mir klingelten alle Alarmglocken. Ich wollte nachhause in mein Bett und von all dem nichts wissen. Vielleicht stand da Sasukes Bruder Itachi in der Ecke, bereit mir eins überzuziehen. Ich machte mich auf einen Schmerz gefasst und hoffte, das ich schnell ohnmächtig werden würde, oder erst gar nicht mehr aufwachen würde. Ich versuchte gar nicht mich zu wehren und die Sache länger hinauszuziehen. Nein, es sollte schnell vorüber sein. „Na... Naruto?“ Eine leise krächzende und fragende Stimme kam aus der Ecke in der ich bis vor einem Augenblick noch meinen Mörder vermutet hatte. Trotz des Krächzen erkannte ich die mir nur allzu bekannte Stimme. Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und ich erkannte langsam Umrisse einer Person die auf dem Boden lag. Wortlos lief ich rüber zu Sasuke, mein Körper immer noch angespannt. Innerlich war ich trotzdem noch darauf gefasst jeden Moment einen Schlag abzubekommen. Es war gar nicht so einfach die wenigen Meter zu Sasuke zu laufen, da der ganze Boden voll mit Trümmern war. „Sasuke?“ flüsterte ich emotionslos während ich neben ihm kniete. Er antwortete nicht, aber in dem Lichtschein, der durch das zerbrochene Fenster von einer Lampe hereinkam, konnte ich sehen, dass ihm eine Träne über die Wange lief. Ich nahm sein Kinn zwischen meinen Daumen und meinen Zeigefinger und drehte sein Gesicht zu mir. Zu meiner Überraschung wehrte er sich nicht dagegen. „Es tut mir leid“, formte er tonlos mit seinen Lippen. „Psst“, entgegnete ich. Ich weiß nicht ob ich nichts sagen konnte, weil mich die Situation so mitnahm und ich bei diesem Anblick wortwörtlich Herzbluten bekam oder weil ich mich in seinen Augen verloren hatte. Ich ließ meinen Blick über seinen Körper wandern. Er lag leicht verdreht, aber der Blickfang war definitiv der Holzbalken, der quer auf ihm lag. Der Schmerz den ich bei diesem Anblick bekam verwandelte sich jetzt in Stärke. Tatsächlich schaffte ich es den Balken zu bewegen und von Sasuke runter zu schieben. Erleichtert sah ich rüber zu Sasuke, der sich jedoch kein Stück bewegt hatte. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Ich kniete mich wieder neben Sasuke und nahm seine Hand. Seine Augen waren offen und er flüsterte etwas, was im ersten Moment nicht verstand, doch ich schaute genauer auf seine Lippen und er wurde auch etwas lauter. „Es tut mir so leid, Naruto.“ Das wiederholte er in einer Endlosschleife. Tränen sammelten sich in meinen Augen und liefen meine Nasenspitze hinunter. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und fixierte seinen Blick mit meinem. Sasuke verstummte, sein Mund blieb einen Spalt weit offen. Die warmen Tränen liefen mir immer noch über mein Gesicht. Hinter mir hörte ich Schritte, doch das kümmerte mich nicht. Die Welt hätte untergehen können, es wäre mir egal gewesen, denn ich war bei dem Menschen für den mein Herz schlug. Wir waren uns so nah, das ich seinen Atem schwach auf meiner Haut spüren konnte. Seine Hand hob sich und krallte sich in mein feuchtes Shirt. Sein emotionsloser Blick wurde ernst. „Ich liebe dich.“ Meine Augen weiteten sich. Ich hatte kein Problem damit ihn zu verstehen, denn er sagte es deutlich. Ich wusste das es keine Einbildung war, aber es war so schön, dass ich es noch einmal hören wollte. „Was hast du gesagt?“ Wie lange hatte ich auf diesen Satz gewartet, mir heimlich in meinem dunklen Zimmer erträumt das er es mir irgendwann sagen würde und doch hatte ich niemals damit gerechnet. „Ich...“ Weiter kam er nicht. Seine leuchtenden Augen wurden leer und er viel in einen tiefen Schlaf. Um mich herum wurde alles taub. Das Lächeln, das Sasuke gerade eben noch auf meinen Mund gezaubert hatte verschwand. Innerlich fiel ich in mich zusammen wie ein wackeliges Kartenhaus. Ich schüttelte Sasuke an seinen Schultern hin und her, doch er rührte sich nicht, nicht mal ein Zucken. Immer wieder flüsterte ich seinen Namen, doch das Flüstern ging allmählich in ein Schreien über. Die Schritte hinter mir wurden lauter. Eine Hand packte mich an meiner Schulter und zog mich nach hinten, weg von Sasuke. Leute in roten Jacken drängten sich um den Schwarzhaarigen und auch um mich. Alles ging so schnell, viel zu schnell. Ein grelles Licht leuchtete in meine Augen und gleichzeitig spürte ich an meiner Hand einen stechenden Schmerz. Ich wollte ihnen noch erklären, das mit mir alles in Ordnung war, doch da lag ich auch schon auf einer Trage. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)