Der wahre Himmel von Piraten-engel (...ist doch das Meer, oder?) ================================================================================ Kapitel 10: Märchen ------------------- Geschichten für jung und alt, regen die Fantasie in Raume und Zeit. Voller Magie und Zauber, in der Märchenwelt besteht! Von Finsternis bis hin zum Licht, sich bewegend. Böse Gestalten sich in der Geschichte zeigen, worauf sie durch die Guten, diese verfolgen. Doch Leid und Tränen kommen bei den Guten vor, denn das Schlechte lachte darüber nur. Vernichtet wird das Böse, denn das Böse lässt die Welt erschaudern. Das Gute über den Bösem, das Ziel erringt! Von Linda Drexler 08.10.2014 Man hörte wie manche kämpften. Klingen trafen aufeinander und Holz splitterte immer wieder. Das Gestöhne von schweißgebadeten Männern konnte man noch von weiter weg hören. Beinahe ängstlich pustete sich der kleine Prinz in seine Hände. Ihm war kalt und das obwohl momentan noch Sommer war... Nunja, Herbst würde wohl eher passen. Er rieb seine Hände ineinander und schaute empor. Das erste mal würde er nun hier trainieren und nun war er sogar alleine hier. Heute. Er hörte von innen all die Geräusche, doch das kümmerte ihn jedoch nicht. Im Gegenteil, sein Herz hämmerte in seiner Brust und er war gespannt, wie er sich anstellen würde. Wie er kämpfen würde. Nochmals durchatmend ging er nun endlich durch die Glastür des großen Schwertclubs hinein und besah sich dabei im Gang all die Zahlreichen Trophäen. Golden, Silbernd und Bronzend strahlend sie daher. Voller Triumph und Stolz. Bilder von Menschen oder eher gesagt Agyds waren davor und dahinter, die dieser Trophäen in ihren Händen trugen. Die Atmosphäre war Atemberaubend, als der kleine stehen blieb und mit weit aufgerissenen Augen all die Pokale besah. Hier mussten wirklich starke Kämpfer zu Hause sein, war sein einziger Gedanke. Denn all diese Bilder zeugten von unendlich großen Mutes und Stärke. „Da ist der ja!!“ Meinte auf einmal eine fremde Stimme und Ruffy wand sich von den Pokalen ab, um so auf den Fremden blicken zu können. Sein Blick fiel wieder auf einen beinah 8 Jährigen Jungen, der keine Haare hatte, jedoch dafür braune glasklare Augen. Seine Statur war eher etwas runder, dennoch schien sein Blick voller Stolz und Interesse zu sein. „Du musst der Neue sein, nicht wahr?“ „Wie... was?“ Der kleine Prinz war zurecht verwundert, denn eigentlich sollte er doch alleine mit dem Meister trainieren, oder nicht? Und noch mehr war er verwundert, als dieser Junge ihn auf einmal hinter sich her zog. Einfach so. Ohne zu bitten oder zu fragen. Doch er konnte sich nicht währen, sodass er hinter her gezogen wurde. Als die zwei verschwanden, schloss sich deren Tür und dafür ging eine andere wieder auf. Verwundert schaute der alte Meister aus dieser hinaus. „Hu?“ Kam es von ihm, als er hinauf in den Gang schaute. „War da nicht gerade...“ Er blinzelte und ging nun ganz auf den Gang hinaus, um so besser einen Überblick über diesen zu haben. Dann jedoch drehte er sich wieder verwundert um und besah sich den Eingang „Es wird langsam Zeit das er kommt. Wo bleibt er bloß!“ Grummelte er vor sich hin und kratzte sich an seinem Kopf, woraufhin er wieder in die Tür hinein ging und verschwand. „Zieh das an!!“ Plötzlich wurde dem kleinen Jungen ein paar weiße Klamotten in die Hand gedrückt, die er nur verwirrt annahm und den Fremden anschaute. Dieser grinste über beide Ohren. Als er jedoch den Blick von Ruffy auf sich spürte, erinnerte er sich daran, das er sich gar nicht vorgestellt hatte. „Oh! Mein Name ist in übrigen Nicklas.“ Er hob seine Hand und reichte es dem schwarzhaarigen hinüber. „Ich bin der Vizeleiter unseres Teams und du musst der neue sein, den unser Meister uns angekündigt hatte. Nicht wahr?“ „Öhm...“ Immer noch stand Ruffy dort vor Schreck und keinen Zentimeter hatte er sich vom Fleck bewegt. „Ich denke mal... ja?“ Vor allem schien ihm so, als würde der größere Junge sich gar nicht dafür interessieren, das er um einiges jünger und vor allem kleiner war. Bemerkte dieser Nicklas gar nicht, das er „eigentlich“ erst 2 Jahre alt war? Oder ignorierte er diese Tatsache? „Das ist super! Zieh dir die Klamotten an und komm dann in die Halle, ich werde dir dann das restliche zeigen!“ Meinte jedoch nun der braunäugige Junge, woraufhin er sich geschickt umdrehte und durch die nächste Tür ging, die nach allem Anschein nach der Lautstärke her in den Trainingsraum verlief. Ruffy dagegen blieb für einen Moment auf seinem Fleck stehen. Hatte der Meister das etwa die ganze Zeit vorgehabt? Ihn einfach in eine Gruppe zu stecken, ohne ihn erstmals alleine zu trainieren? Hatte er ihn verarscht? Verdammt.. Ruffy knirschte mit seinen Zähnen. Doch eins musste er sich leider eingestehen... dieser Junge hatte nach allem Anschein nach nichts gegen ihn. Oder? Er war nett und freundlich gewesen. Ja etwas zu hektisch, doch auch zu stressig, genau das hätte er nicht anders erwartet. Der Junge war nach seiner Schätzung gerade mal Sieben Jahre alt gewesen und wahrscheinlich würde er bald 8 werden, wenn man seine Körpergröße sah. Seufzend schaute er auf seine neue Kleidung hinab und grübelte kurz. Konnte er wirklich... dort hinaus gehen? Einfach so und sich unter andere Kämpfer mischen? Nun war er sich gar nicht mehr so sicher, ob er sich wirklich traute da hinaus zu gehen, vor allem weil dieser Nicklas eindeutig KEIN Agyd war. Er war klar und deutlich ein Tenryuubito Junge gewesen. Auf der Ausschreibung wiederum hatte jedoch nur gestanden gehabt, das es überwiegend Agyds wären, die hier zu trainieren suchten um ihre Meister und Herren beschützen zu können. Und nun war hier ein Tenryubito gewesen, der angegeben hatte, das er der Gruppenführer war. Raphael musste darüber schlucken, woraufhin er jedoch einsehen musste, das dieser Junge dennoch... irgendwie nett war. Und wahrscheinlich würden ohnehin nicht viele Tenryuubito hier mit machen, die meisten wussten nicht einmal wie man mit einem Schwert um zu gehen war oder wie es ist, wenn man kämpfte. Und dann war da noch, das keiner ihn verurteilen würde, weil er eventuell später als die anderen der Gruppe beigetreten war... so wie in der Schule. Hier konnte er vielleicht... das zeigen, was er wirklich war! Nun lächelte er leise vor sich hin, während er sich in die verschiedenen Klamotten zwang. Eine weiße Jacke, einen weißen Gürtel, eine dazu passende weiße Hose – die etwas zu groß war und auch weiße Schuhe. Eigentlich war die Kleidung schon ok. Zwar mochte er sie schon jetzt nicht so gerne, aber wenn er so sein konnte, wie die anderen, müsste er dies wohl ertragen... und er würde es auch tun. Der Meister wartete und wartete, doch irgendwie kam der kleine einfach nicht herbei. Was hielt ihn auf? Wo war er? Oder hatte er sich in der Zeit getäuscht? Das gab es doch wohl nicht, dabei lies er seine kleinen Sprösslinge gerade etwas alleine trainieren um nun Zeit für den kleinen Prinzen zu haben. Er saß vor einem Fenster und seine Hand stütze betrübt seinen Kopf, während er hinaus schaute. Es wurde langsam schon dunkel und die eigentliche Stunde sollte bereits fast vorbei sein. Gut, nun würde es wohl genug sein... jetzt wollte er nicht mehr warten. Seufzend stand der Meister auf, straffte einmal seinen Körper und gähnte laut. Seine anderen Schüler sollten soweit sein, das sie langsam Schluss machen. Dann müsste er sie nach Hause schicken. Hoffentlich hatten sie ein bisschen dazu gelernt und nicht nur Quatsch gemacht, mal schauen wie sich Nicklas so angestellt hatte. Am Kopf kratzend ging er nun aus der Tür und den kleinen Gang hinab um zu seinen anderen Schützlingen zu gelangen. Sein Blick fuhr über die verschiedenen Pokale und auf einmal schlich sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Tja, was er hier doch alles vollbracht hatte. Nein, nicht nur hier... Schon auf den Blues hatte er einige Schüler gehabt. Einer seiner Schüler war sogar bereits berühmt und segelte als Neuling über die Meere. Wie war sein Name? Er hatte ihn letztens doch in der Zeitung gelesen gehabt... er müsste jetzt zirka 28 Jahre alt sein... ja wie war er nochmal... Der Meister schloss seine Augen und grübelte. Dieser Junge von damals... war einer seiner besten Schüler gewesen... und seine Augen waren... Genau! Wie ein Blitz kam er nun darauf „Falkenauge!“ Rief er erfreut. „Ja, Falkenauge war sein Spitzname gewesen!“ Er lachte und öffnete nun die Tür, die direkt zum Trainingsraum führte. In der Tür jedoch... blieb er stehen. Er staunte nicht schlecht, als sein Blick auf seine Jungs fiel... und auf einen relativ kleineren Jungen, der mitten dazwischen stand. Seine Augen wurden größer, da neben ihm die größeren waren und ihm anscheinend das schlagen mit einem Holzschwert beibrachten. Die restlichen Schüler saßen oder lagen im Raum herum und schliefen. Doch in diesem Moment kümmerte ihn das herzlich wenig, im Gegenteil. Für einen Moment schaute er einfach nur zu den größeren hinüber und wie sich diese um den wirklich zu kleinen Jungen kümmerten. Falsche Gruppe. Kam es dem Meister in den Sinn, denn hier waren echt nur ältere. Dennoch... ein Lächeln trat nach dem Schrecken wieder auf sein Gesicht und er grinste über beide Ohren. Vielleicht wäre es doch besser, wenn der kleinere mit den größeren Mitmischte. So könnten die kleineren von den größeren lernen und vielleicht noch viel besser werden. Beinahe schon grinsend schritt er auf die kleine Gruppe zu und als der erste im Raum den Meister sah, verbreitete sich dies rasend, sodass schnell alle Köpfe zu dem Meister schauten. Auch unser kleiner Prinz schaute dort hinüber, in seinen Händen lag das Holzschwert, während von seinen Wangen Schweißtropfen fielen. Doch seine Augen sagten keine Anstrengungen an, sondern Freude und... Stolz. „Das hätte ich nun nicht erwartet, das ich dich hier antreffe.“ Lächelte der Meister und setzte sich so in die Hocke. Ruffy musste derweil erstmals Luft holen, bevor er dem alten Meister antworten konnte. „h..hh... Ja, danke für die erste Leerstunde... hh...“ Mit einer Hand strich er sich über die Stirn. Noch nie hatte er so geschwitzt wie am heutigen Tage. Die anderen Kinder um ihn herum, wobei auch Nicklas dabei war, belächelten den Neuling. „Nun... das ist schön zu hören.“ Der Meister lachte und hielt dann seine Hand zu ihm hin. „Komm mit, ich würde gerne nochmal mit dir alleine reden.“ Der Kleine nickte, daraufhin hob er zu den anderen eine Hand. „Dann bis dann Leute. Danke für die Lehrstunde!“ Meinte er, dabei sah er besonders hinüber zu Nicklas. Dieser nickte. „Schon gut. Du bist zwar jung, lernst aber verdammt schnell. Das muss man dir lassen!“ Nicklas fuhr sich einmal über eine Glatze hinweg, bevor Raphael an die Hand genommen wurde und vom Meister hinaus geführt wurde. Die anderen Kids schauten ihm vielsagend hinterher, bis der Meister und der Kleine dann durch die Tür verschwanden. Daraufhin drehte sich Nicklas zu seinen Kollegen um. „So. Dann würde ich sagen, wir machen jetzt Schluss!“ Er schaute alle seine Freunde an, woraufhin alle nickten. Die meisten gingen bereits hinaus aus dem Trainingsraum und damit in die Umkleidekabine. Nur Nicklas und ein anderer Junge blieben noch im Raum stehen. „Ich muss auch nochmal mit dem Trainer reden, Lars. Du kannst ruhig gehen.“ „Aber Meister.“ Die Augen des Jungen waren in einem hellen Blau getönt. „Ich mag es nicht so gerne sie alleine zu lassen.“ Er seufzte schwer. Der Junge namens Nicklas jedoch belächelte dies bloß. „Keine Bange. Ein Agyd sollte auf das hören, was sein Meister sagt... sagt immer meine Mutter!“ Lars zog eine Schute, dennoch musste er wohl oder über auf ihn hören. Damit drehte er sich um und wanderte auch in die Umkleidekabinen. Nicklas verlor in diesem Moment sein Lächeln, woraufhin er zu der Tür sah, wo Raphael und der Meister drinnen verschwunden waren. Seine dunkelbraunen Augen schauten nachdenklich drein. „Mhhh...“ Kam es von ihm, woraufhin er sich im Schneidersitz auf den Boden setzte. Sein Blick war auf einmal nicht mehr so klar, sondern dunkel geworden. Der kleine Prinz schaute zu seinem zukünftigen Meister hinauf, als dieser seufzend ihn in sein Zimmer geleitet. Er schloss hinter ihm die Tür, woraufhin er auf einen der Plätze zeigte. Da Raphael immer noch außer Puste war, sagte er kein Wort. Stattdessen setzte er sich an den vorgegebenen Tisch. Der Meister ihm Gegenüber. „Und wie war... die erste Stunde?“ Der Meister versuchte sowenig neugierig zu sein, wie er nur konnte. Dennoch konnte er die Stimme nicht genug dämpfen. Der kleine Prinz erkannte sofort, worauf er hinaus wollte. Er nickte dem Meister zu. „Sie war ganz gut. Erst recht Nicklas war total nett gewesen! Er hat mir bereits viel beigebracht.“ Meister Shusui konnte sich ein Herzziereisendes Lachen nicht verkneifen. Er hielt seine Hand vor seinem Mund und lachte schallend auf. Ruffy dagegen schaute ihn nur leicht perplex an. Er wusste nicht so ganz, was dies nun werden sollte, weswegen er seinen Kopf leicht schief legt und seine Augenbrauen zusammen zog. „Warum lachen sie? Was ist los? Habe ich was falsches gesagt? Hören sie doch auf!“ Nur schwer konnte der Meister aufhören zu lachen, wobei er eine Träne aus seinen Augen wischen musste. Diese schleuderte er hinfort. „Nun, Tatsache ist, das es nicht geplant war, das du mit dieser Klasse trainierst. Verstehst du?“ Er grinste breit. „Ich hatte eigentlich vor gehabt, heute mit dir alleine zu trainieren.“ Für einen Moment musste Ruffy über das gesagte nachdenken. Dann jedoch schluckte er schwer und schaute ihn nur leicht sauer an. Zugleich jedoch war er dennoch etwas glücklich über diesen Zufall. Der Meister wiederum wusste nicht so recht, was das nun zu bedeuten hatte, weshalb er schnell das Thema wechselte. „Ich habe gehört, du wirst gleich abgeholt? Es ist bereits dunkel, weswegen ich denke, das es besser so ist.“ Er schaute hinaus, wo bereits die ersten Sterne am Firmament prangten. „Ja, ich werde vom Agyd meiner Mum abgeholt.“ Ruffy presste seine beiden Lippen aufeinander und musste unwillkürlich auch hinaus aus dem Fenster schauen. „Ich denke mal, ich sollte mich langsam umziehen.“ „Ja.“ Erst als er es ausgesprochen hatte, musste er bitterlich schlucken. Shusui schaute hinab zu dem wesentlich kleineren und betrachtete ihn genaustens. Er sollte ihn trainieren. Ja. Aber dieses trainieren konnte wohl auch gefährlich enden. Sobald die Weisen jemals erfahren würden, wenn er bereits alles trainiert hatte... Und woher er stammte... oder wenn der kleine irgendwann mal verletzt werden würde... Er hatte mit denen nicht viel am Hut. Nein, es war wegen einer Tenryuubitorin, die wunderschön war, hier oben. Er diente ihr und nicht den Weisen. Dennoch konnte er ja nicht abschlagen, so einen kleinen Jungen zu trainieren, oder? „Danke für die Lehrstunde. Meister Shusui.“ Plötzlich schaute Ruffy den Meister an, dieser erschrak als er dies tat. „Ich würde mir wünschen, das die nächste Lehrstunde ebenfalls so toll sein würde, wie die heutige.“ Mit diesen Worten sprang der kleine Prinz von seinem Stuhl und marschierte hinüber zu der Tür. Einmal gönnte er dem größeren noch einen Blick, dann wandte er sich ab und ging durch die Tür hindurch. Shusui schaute ihm faszinierend nach. Dann lächelte er breit. Er wusste bereits ganz genau, wie er die nächsten Male wohl vorbereiten wird. Ruffy brauchte gar nicht lange warten, als auch schon der gute Agyd seiner Mutter ihn abholte. Dieser stand leicht lächelnd vor der Tür der Trainingshallen. Als er dann den kleinen Prinzen sah, ging er sofort zu ihm hinüber. Raphael schaute zu ihm empor, als er auch schon an ihm vorbei ging. Still und nichts sagend. Leo schaute ihm kurz nach, als er ihm hinter her ging. Genauso still. Dies ging einige Zeit so, als sie durch die Stadt gingen und in Richtung des Schlosses. Keiner der beiden sagte überhaupt irgendwas. Die Sonne war bereits ganz unter gegangen und kleine Lichter brannten an den Häusern der Tenryuubito. Diese waren hoch gebaut, so mehr hatten sie Platz. Doch dies schien Ruffy nicht zu nerven, schließlich lebten hier nur die dummen Tenryuubito. „Hmpf!“ Der kleine Prinz presste seine Lippen aufeinander, als seine Augen zurück zu dem Agyd schwankten. Dieser zuckte seine Augenbrauen nach oben, als er dies hörte. Doch sagte er nichts dazu. Dies wiederum störte den kleinen um so mehr. „Du musst nicht die ganze Zeit schweigen! Kannst mich ruhig was fragen.“ „Uhm...“ Leonardo wusste nicht so ganz was er sagen sollte, schließlich war das vor ihm der Prinz! Der Sohn seiner Meisterin! Ein Tenryuubito, wie er im Buche steht! „Mein Prinz, wie war ihr Tag?“ Raphael seufzt schwer, als er diese Worte des Agyds hörte. Wusste er doch genau, wie sich der Agyd eigentlich gegenüber seiner Mutter benahm. Das wollte er auch, wo er doch momentan noch keinen eigenen hatte. „Du musst nicht so förmlich sein. Kannst ruhig mit mir reden, so wie du auch mit Mama redest!“ Nun blieb er stehen und drehte sich somit zu dem wesentlich größeren um. Dieser blieb nun genauso stehen und schaute den kleineren an. „Nicht so förmlich?“ Ein sanftes Lächeln zuckte auf den Lippen von Leo. „Solange wir in der Öffentlichkeit sind, sollte es so lieber sein.“ Er nickte ihm zu und legte daraufhin eine Hand auf des kleineren Schulter. „Es ist besser so. Wirklich.“ „Aber furchtbarer und nervig.“ Er schob seine Lippen nach oben und zuckte mit seinen Schultern. Daraufhin ging er seinen Weg weiter. Damit war das Thema für den kleineren erledigt. Doch für den größeren schien dies nicht der Fahl zu sein, sodass dieser ihm nachging. "Ich habe gehört, du gehst jetzt in die selbe Klasse wie mein kleiner Sohn." Ohne zu antworten ging Raphael weiter seinen weg. Doch er dachte über diese Tatsache nach und erinnerte sich währenddessen an das kleine Baby, wessen Namen er sich damals ausgedacht hatte. "Kame... Hu?" Dann erinnerte er sich unwillkürlich an seine Schulklasse und an den gewissen einen Jungen, der neben ihm saß. "Hab noch nicht mit ihm gesprochen." "Keiner Sorge, er weiß noch nicht wessen Agyd er ist. Er wartet schon lange darauf gesagt zu bekommen, wer es ist, doch ich schweige eisern." Leo schien so, als wäre er jetzt wo ganz anders und nicht mehr auf dem Weg, wo sie in diesem Moment gingen. Nicht mehr in dieser Dunkeln und blassen Umgebung, sondern in einer helleren, wo sein Sohn mit dabei war. Raphael unterbrach ihn nicht, sondern lauschte interessant der Stimme von Leonardo. Auch wenn man es ihm nicht wirklich ansah. „Kame ist ein guter Junge, vor allem sehr intelligent! Und schlau ist er auch.“ Ein Lächeln huschte über das Gesicht des markanten Agyds. „Er hat sich bereits mit seinem Schicksal abgefunden und weiß, was seine Aufgabe später ist. Und er freut sich so sehr darauf...“ Ein tiefer Seufzer entglitt dem wesentlich älteren. Und ohne das es Leonardo hätte sehen können, schlich ein Lächeln auf Raphaels Lippen. „Vielleicht... spreche ich ihn ja bald an? Wer weiß.“ Der kleine zuckte mit seinen Schultern. Er wüsste zwar nicht ob es die Weisen gut heißen würden, aber wenn der Agyd nicht wusste, wer er war, würde das doch ncihts machen, oder? Außerdem könnte er sich so jetzt schon dran gewöhnen, einen Gefährten zu haben, der immer bei ihm war. Wie Leo bei seiner Mutter. „Aber noch nicht jetzt. Sag. Wie geht es seiner Mutter?“ Plötzlich verschwand das Lächeln aus dem Gesicht des Agyds. Die Veränderung spürte der kleine Prinz sofort, weshalb er sich schnell um drehte und ihm ihn Gesicht schaute. Doch Leo schien sich nichts amerken zu lassen. „Nun. Bitte fragen sie nicht nach... Ich...“ „Schon gut.“ Ruffy wusste zwar nicht, was nun plötzlich los war, aber um ihn nicht zu bedrängen, wand sich der kleine Prinz wieder vom größeren ab. Mittlerweile waren sie wieder am Schloss angekommen. Hastig durchquerten sie das große Tor, wobei nur Leo seinen Ausweis vorzeigen musste. Raphael konnte einfach so durch gehen, ohne das ihn die Soldaten groß anschauten. Ohne ein weiteres Wort zu sagen gingen sie in das hell erleuchtende Schloss hinein. Raphael musste sich ausführlich strecken. Sein weicher Schlafanzug hing etwas von ihm ab und schien leicht zu groß zu sein. Doch ihn schien es nicht zu stören. Außer einem Dienstmädchen und seiner Mutter war nun keiner hier im Raum. Also durfte er wieder er selber sein. Das hübsche Dienstmädchen legte noch die Klamotten für den Morgigen Tag hinaus, während seine Mutter bereits auf dem Bett von ihm saß und auf ihn wartete. Wie jeden Abend wollte sie ihm einen Gute Nacht Kuss geben, weswegen er nur langsam zum Bett ging. Das Zimmer war groß und vor dem Fenster waren die Gardinen zu gezogen. Um so mehr Zeit er hinaus zögere, um so länger würde seine Mutter hier im Raum bleiben. Doch sie würde es dennoch bemerken, wenn er sich zu viel Zeit lassen würde. Und so schlurfte er träge hinüber in sein Bett. Als er dort ankam, kletterte er hinein. Sofort schnappte sich seine Mutter die Decke und deckte ihn damit zu. Nochmals musste der kleine gähnen. Nach so einem Tag konnte man nur müde sein... „Dein Tag war ja ganz schön anstrengend. Aber morgen kannst du mir ja davon erzählen.“ Ein sanftes Lächeln legte sich auf das Gesicht von Silvia, als sie in die Augen ihres Sohnes schaute. Dieser schaute empor. „Dann wünsche ich dir eine schöne gute Nacht.“ Er wollte aber noch nicht schlafen. Beim besten willen. Er war zwar müde, aber er wollte es dennoch nicht. Er wollte nicht morgen wieder auf stehen und zur Schule müssen. Er wollte nicht schlafen und seine Mutter alleine lassen... Er wollte nicht. Sein Blick fuhr wieder herum zu dem Dienstmädchen. Diese war bereits fertig und schien nur noch darauf zu warten, das auch Silvia mit ihr mit kommen würde. So schaute sie, aus Respekt vor der Privatfähre, hinauf in das Bücherregal. „Mein kleiner.“ Silvia kam näher um ihm nun seinen Gute Nacht Kuss zu geben, als sich Ruffy abrupt zu ihr umdrehte. „Lies mir was vor! Bitte!“ Verwirrt schreckte Silvia zurück und schaute in das bittende Gesicht von Raphael. „Bitte, bitte, bitte.“ „Dir...?“ Sie wusste nicht so recht was sie sagen sollte, so hatte ihr Sohn bestimmt schon alle möglichen von Büchern durch gelesen. „Soll Ich was vorlesen? Wieso liest du nicht selbst noch schnell was?“ Sie legte ihren Kopf etwas schief, da sie wusste, das er viel schneller lesen konnte, als sie es jemals könnte. Doch der kleine schüttelte bloß hektisch seinen Kopf. Seine Mutter liest langsam und das war der Vorteil. „Ich will es aber von dir hören. Biiiiitte!“ Jammerte er weiter. Silvia wusste nicht so recht was sie sagen sollte, sodass ihr Blick schnell hinüber zu dem Dienstmädchen ging. Diese schaute leicht interessiert zu ihr hinüber. Als sie jedoch sah, das gesehen wurde, wandte sie ihren Blick schnell wieder gen Regal. „Nun...“ Das eigentlich junge Mädchen blinzelte. Dann lächelte auch sie sanft ihren Sohn an, woraufhin sie sich abermals zu dem Dienstmädchen drehte. „Annette. Könnten sie uns... vielleicht ein Märchenbuch raus suchen? Irgendeines. Eins was sie vielleicht gut finden?“ Das angesprochene Dienstmädchen drehte sich um und blinzelte daraufhin. Doch dennoch tat sie das was sie sollte, sodass ein kleines Lächeln auf ihren Lippen entstand und sie sich nun genauer das Bücherregal besah. Mit ein paar Schritten nach Rechts und Links suchte sie nach einem Märchenbuch. Annette erinnerte sich daran, das sie einst mal eins hier drinnen gesehen hatte und heimlich hinein geschaut hatte. Es war ein schönes Buch gewesen, weswegen sie es besonders gemocht hat. Doch da es nicht ihr gehörte, durfte sie es nur begutachten, wenn sie diesen Raum für den jungen Prinzen säuberte und dabei besonders schnell war. Nach einigen Schritten fand sie das Buch und so kippte sie es oben einmal, um es besser hinaus holen zu können. Raphael derweil zog seine Decke etwas höher, sodass sie über seinem Mund lag. Seine Mutter sollte nicht bemerken wie müde er war. Dann kam auch schon das Dienstmädchen hinüber und überreichte das Buch dem wesentlich älteren und dennoch kleinerem Mädchen. Diese nickte ihr einmal dankbar zu und besah sich den Titel. „Märchen der Rassen.“ Sie stutzte kurz, vor allem weil sie selbst dieses Buch nur zu gut kannte. „Annette?“ Ihr Stimme klang leicht zerbrochen, was das Dienstmädchen sofort mit bekam. Auch der kleine Ruffy bemerkte dies, weshalb er sich seine Mutter genauer besah. Doch diese schien ihre Augen mit ihren Haaren bedecken zu wollen. Ihr Blick war nicht zu erkennen. „J-Ja, meine Herrin?“ Das arme Dienstmädchen war leicht eingeschüchtert. Hatte sie etwas falsches gemacht? Hatte sie gar das falsche Buch gewählt? Wenn ja, würde sie nun exekutiert werden? Würde sie bestraft werden? Doch all diese sorgen verblassten, als Silvia hoch schaute und ein breites Lächeln ihre Lippen durchzog. Leichte Tränen standen in ihren Augen, doch das Glück sprach Bände. „Danke, ich habe schon ganz vergessen das dieses Buch hier ist.“ Damit legte Silvia noch eine zweite Hand auf das gute Buch. „Aber... ich würde gerne...“ Sie stockte. Annette wusste sofort was ihre Meisterin wollte und so verbeugte sie sich vor ihr. „Natürlich meine Herrin.“ Und mit diesen Worten machte sie kehrt und ging aus dem Zimmer hinaus. Silvia wartete kurz, bevor sie sich wieder zu ihrem Sohn wandte. Erst als sich die Tür schloss, öffnete sie dieses Buch. „Weißt du... dieses Buch habe ich einst Mal meinem Vater gemobbst.“ Sie lächelte traurig darüber und an die Erinnerung an den einzigartigen König. „Deinen Vater? Also... meinem Großvater?“ Raphael machte große Augen, denn er hat seine Mutter noch nie über dieses Thema hat sprechen hören. Und so war es anscheinend auch. Sie schien dieses Thema nun nicht vertiefen zu wollen, sodass sie verträumt auf das Buch schaute. Ihre Augen glitzerten immer noch wie kleine Sterne. „Es war einmal...“ Sie strich verträumt über die reichlich bunten und wundervoll verzierten Blätter des Buches, wodurch Raphael leicht angelockt sich fühlte. Er hatte schon viele Bücher gesehen, gelesen und sogar schon geschrieben. Doch so was hatte er sich noch nie angesehen. „... ein kleiner Drache. Sein Name war Adalbert und er war noch sehr jung.“ Ein kichern entglitt Silvia, als sie auf das Bild schaute. Nun, aus purer Neugierde schaute auch Raphael auf das Bild und schaute auf ein großes Drachennest. In diesem Drachennest saß ein kleiner roter Drache mit drei weiteren roten Eiern drinnen. Der kleine schaute empor und anscheinend hinauf zu seinen Eltern. „Er war nicht stark und auch nicht reich. Doch er hatte eins und zwar eine Familie. Er liebte seine Eltern und seine noch ungeborenen Geschwister.“ Damit endete die erste Seite und ehe Silvia die Seite umblätterte, hob sie ihren Arm hoch. Der kleine Prinz schaute dem zu und bemerkte, das sie ihren Arm um seine Schulter legte. Dann drückte sie ihn an sich. Ihre Nase berührten seine Haare, als sie umblätterte und weiter lass. „Eines Tages nahm sein Vater ihn mit zu seiner Arbeit und damit hinaus aus dem Nest. Doch auf dem Weg verlor er sein Vater und landete in einem düsteren Wald. Alleine musste er sich nun zurecht finden. Ein Wolf tauchte auf und er wusste nicht, das er böse war. Es war seine erste Erfahrung mit einem anderen Tier. Er versuchte mit ihm zu sprechen, was jedoch nicht funktionierte. Daraufhin griff der Wolf ihn an und der kleine Adalbert floh.“ Raphael krallte sich den Körper seine Mutter. Diese lächelte geheimnisvoll daraufhin legte sie das Buch auf ihre Beine und deutete darauf, das sich der kleine hinlegen sollte. Denn sonst würde sie nicht weiter lesen. Raphael schluckte und legte sich deshalb auch endlich hin. Er wollte seine Mutter nun nicht unterbrechen. Nein, er wollte wissen wie die Geschichte weiter ginge. Nachdem sie ihn nochmals zu gedeckt hatte, schloss sie wieder das Buch in ihren Händen und öffnete die neue Seite. „Er floh bis er an einem See ankam. Schnell rannte er aus Hast und Angst auf den Steg der wackelte und bröckelte. Plötzlich tauchte aus dem dunklen Wald eine fremde Gestalt auf und es kam näher auf ihn zu. Es war ein kleiner Junge, der genauso jung wie es auch der Drache schien. Doch der Drache hatte mehr Angst vor dem Jungen, als dieser vor ihm. So schritt der Junge auf ihn zu. Er wollte ihm helfen, was Adalbert nicht ahnte.“ Raphaels Augen wurden noch größer. Er zog vor lauter Aufregung die Decke noch weiter über seine Nase. Dabei jedoch spürte er auch, wie die Müdigkeit sich weiter in ihm ausbreitete. Beides zusammen war ein gefährliches Gemisch. Schnell blätterte Silvia auf die nächste Seite um. „Als er dicht an ihm angekommen war, spieh der junge Adalbert eine Flamme aus heißem Feuer. Der Junge fiel nach hinten und ins Wasser. Er verschwand darin. Er konnte nicht schwimmen. Für einen Moment wartete Adalbert auf eine Reaktion, als diese jedoch nicht kam, war er verunsichert. Angst breitete sich aus. Jedoch nicht jene, die er verspürte, als dieser Wolf ihn verfolgte. Sondern jene Angst, die man verspürte, wenn man eine geliebte Person verlieren könnte.“ Der kleine Prinz biss sich auf seine Lippen und zog nun die Decke bis zu seinen Augen hoch. Sein kleines Herz klopfte so hastig, das er es kaum mehr abwarten konnte, was als nächstes passierte. Was passierte mit dem kleinen Jungen? Was würde nun Adalbert tun? Käme er wieder nach Hause? Über diesen Anblick musste Silvia lächeln, weshalb sie auch weiter lass. Ohne Unterbrechung. „So sprang der junge Adalbert hinab ins Wasser. Auch er konnte nicht schwimmen, doch wusste er genau, das er es besser konnte als der kleine Junge. Einige Minuten vergingen und es sah schlecht aus für die beiden Kinder der Zeiten.“ „Und dann? Was dann? Was ist mit den beiden?“ Raphael konnte es nicht glauben. Er schluckte tief. Er wollte nicht, das den beiden etwas passiere. Nicht nachdem dieser Mensch dem jungen Drachen helfen wollte! Und nun sollten die zwei einfach... einfach so... „Schlaf jetzt.“ Silvia legte eine Hand an seinen Kopf und lächelte sanft. „Mach deine Augen zu, dann werde ich dir auch das Ende vor lesen.“ Und er tat das, was seine Mutter von ihm wollte. Schluckend schloss er seine Augen. Konzentrierte sich auf die Worte seine Mutter. Auf die Geschichte. „Plötzlich stieß ein etwas größerer Drache hinab ins Wasser. Es war der Drachenvater des Jungen. Und schon mit dem nächsten Atemzug kam er mit den zwei Kindern in den Pfoten wieder hinaus. Diese schnappten sogleich nach Luft und als sie oben am Himmel waren, sahen sie sich an. Und lachten herzzerreißend zusammen. Es war die erste Freundschaft des jungen Adalbert in einem Land, wo Menschen und Drachen noch friedlich zusammen lebten. In einem Land, wo jeder jedem Respekt zollten und wo keiner Dreck war. In einem Land des Friedens.“ Silvia schaute auf und sah, das Raphael bereits eingeschlafen war. Ja, genauso ein Land wünschte sich die Silvia immer zu. Ihr Blick wanderte wieder auf das Bild, wo man im Vordergrund sah, wie der Drachenvater die zwei Buben in den Händen hielt. Im Hintergrund wiederum sah man, die viele andere Drachen von Menschen geritten wurden. Aber auch Menschen, die den Drachen verarzteten. Ihre Nester säuberten. Sie arbeiteten Hand in Hand gemeinsam. Silvia wischte sich eine Träne aus ihrem Gesicht, woraufhin sie flüsterte. Was sie nicht wusste war, das ihr Sohn es doch noch mit bekam. „Ach Vater...Warum kann es nicht so sein, wie du es dir immer gewünscht hast? Du hast die Weltregierung erschaffen um diese Geschichten wahr zu machen... und jetzt?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)