Broken Genius von caladriuss ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Möglichst lautlos schlüpfte ich ins dunkle Zimmer. Während ich näher ans Bett schlich, glitt mein Blick prüfend zum Gesicht des Schlafenden. Seine Gesichtszüge waren ganz entspannt, fast schon unschuldig und im fahlen Mondlicht wirkten sie noch weicher. Wie sehr ich diesen Anblick vermisst hatte. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken strich, ich durch sein weiches Haar und genoss das Gefühl dieser seidigen Strähnen unter meinen Fingern. Viel zu lange hatte ich darauf verzichten müssen. Eigentlich lächerlich, wie sehr ich es allein schon vermisst hatte, ihn einfach nur berühren zu können, über sein Haar zu streichen oder seine weiche Haut zu spüren. Aber seit wir zusammen waren, hatte ich mich doch sehr an seine Nähe gewöhnt. Mehr noch, ich brauchte sie inzwischen so sehr, dass mir egal war, wie sehr dieses nahezu kitschige Bedürfnis meinem Drang nach Unabhängigkeit widersprach. Für ihn machte ich eine Ausnahme. Meine Hand wanderte von seinem Haar weiter zu seiner Wange, glitt über die warme Haut. Er seufzte leise und wohlig in sein Kissen, die Lippen zu einem leichten Lächeln verzogen. Allein dieser Anblick machte mir das Herz so leicht. Durch meine Berührung wachte er allerdings auf. Ich konnte nicht mal sagen, dass es mir leid tat, ihn aus seinem wohlverdienten Schlaf gerissen zu haben. Vielleicht war es egoistisch, aber ich wollte seine Aufmerksamkeit. Ich wollte, dass er mich mit diesen dunklen, treuen Augen ansah, in denen ich zu jeder Tag- und Nachtzeit seine bedingungslose Liebe erkennen konnte. Genau das tat er jetzt auch. Mit noch vom Schlaf getrübten Blick schaute er zu mir auf. Ich liebte es, wie warm seine braune Augen wirkten, sie vermittelten mir immer ein Gefühl von Geborgenheit. Er setzte sich so abrupt auf, dass ich erschrocken zusammenzuckte. Wie konnte er jedes Mal so schnell so wach sein? Zielsicher glitt seine Hand durch mein Haar bis in meinen Nacken und zog mich zu ihm. Seine Lippen legten sich auf meine, ganz sanft und so berauschend weich. Nahezu hungrig knabberte er an mir, während seine zweite Hand über meine Wange strich. Sein Finger wanderten dabei zärtlich über mein Jochbein und meinen Kieferknochen als müsste er sich vergewissern, dass ich wirklich vor ihm saß. Ich liebte es, dass ich in jeder seiner Gesten spüren konnte, wie sehr er auch mich vermisst hatte. Instinktiv legte ich meine Arme um seine Hüfte und zog ihn näher. „Du bist wieder da.“, murmelte er mit belegter Stimme. Ich nickte nur. Was sollte ich zu so einer offensichtlichen Feststellung auch sagen? Viel lieber genoss ich, wie seine Finger meinen Nacken kraulten und er jetzt sein Gesicht an meinem Hals vergrub. „Ich wollte wachbleiben und auf dich warten.“, nuschelte er müde. „Aber dann ist es so spät geworden.“ „Der Flug hatte Verspätung. Entschuldige.“ Er seufzte leise, wobei sein warmer Atem mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. „Hauptsache, du bist gesund zurückgekommen.“ Natürlich war er nicht sauer. Wir beide wussten, dass ich hätte anrufen und ihn über die Verspätung informieren sollen, aber im gleichen Maße war uns beiden klar, dass ich das immer wieder vergaß. Er war darüber nie verärgert, genauso wenig wie darüber, dass ich ihn mitten in der Nacht weckte. Wie er meinte, zählte das wohl zu den Dingen, die ich bei aller Liebe fürs Detail immer wieder übersah. Joey liebte wirklich bedingungslos, das hatte er von Anfang an getan. Er stellte keine Forderungen an mich oder versuchte, mich zu verändern. Von Anfang an hatte er mich so angenommen wie ich war. Selbst dass ich in diesen Beziehungsdingen einfach langsamer war als er, hatte ihn nie gestört. „Zieh dich aus und komm ins Bett.“, flüsterte er leise. Er hauchte noch einen flüchtigen Kuss in meine Halsbeuge, ehe er sich von mir löste und wieder hinlegte. Also machte ich mich daran, mich aus dem Anzug und den Schuhen zu schälen, ehe ich unter die Decke krabbelte. Nach dem langen Flug und der anstrengenden Reise fühlte ich mich wirklich müde und erschöpft, da hatte ich mir mein Bett wirklich herbeigesehnt. Erst recht, wenn noch jemand drin lag, der mich vermisste und jetzt mit offenen Armen empfing. Kaum lag ich, da kuschelte Joey sich auch schon an meine Seite. Er bettete seinen Kopf auf meiner Schulter und platzierte seine Hand auf meiner Brust, kraulte sanft und wohltuend meine Muskulatur. Nachts war er immer anschmiegsam und verschmust, gerade wenn wir uns ein paar Tage nicht gesehen hatten. „Ich hab dich wirklich vermisst.“, nuschelte er träge. Schmunzelnd strich ich durch seinen blonden Schopf. Ja, das merkte man, denn regelrecht besitzergreifend hatte er sein Bein mit meinem verhakt und er war inzwischen so nah an mich herangerückt, dass er halb auf mir drauf lag. „Ich dich auch.“ Das hatte ich, denn inzwischen genoss ich diese Nähe und Aufmerksamkeit wirklich. Unweigerlich legte ich meine Arme um seine Taille und zog ihn noch näher. Ja, ich musste zugeben, dass sogar kuscheln ganz nett sein konnte. Nachts genoss ich es wirklich sehr, dass Joey so zahm war, aber tagsüber brauchte ich seine lebhafte, chaotische Seite. Am Anfang unserer Beziehung hatte ich die Befürchtung, die Luft könnte aus der ganzen Sache sehr schnell raus sein, denn damals war Joey wirklich wahnsinnig bedacht darauf, mir alles recht zu machen und mir nicht zu widersprechen. Dabei waren seine aufbrausende Art und sein starker Charakter gerade das, in das ich mich bei ihm verliebt hatte. Da stieß mir diese Vorsicht sauer auf. Wie sollte es auch funktionieren, wenn er sich völlig verbog? Ich brauchte niemanden, der mir nach dem Mund redete, sondern jemanden, der seinen eigenen Kopf, seine eigene Meinung hatte. Aber zum Glück war es so leicht, ihn zum Explodieren zu bringen. Ein kleines bisschen reizen und anstacheln hatte gereicht, damit er sein Temperament wiederfand. Und von da an lief es wesentlich besser. Wenn wir stritten, dann energisch und ausdauernd, aber wesentlich respektvoller als früher. Außerdem waren die Versöhnungen jeden Streit wert und es brachte Feuer in die Beziehung. Ich war froh, dass wir damals wirklich den Mut gefunden, es miteinander zu versuchen, obwohl ich anfangs doch sehr skeptisch war. Ich hätte nie vermutet, zu was sich uns Verhältnis letztendlich entwickeln würde. Zu einer soliden, aufrichtigen Beziehung, die tiefer ging als alles jemals zuvor. Selbst mit Lauren hatte ich nie diesen Grad der Vertrautheit erreicht, der jetzt zwischen Joey und mir herrschte. Und ich musste ehrlich gestehen: ich liebte diesen Mann mehr als ich jemals jemanden geliebt hatte. Auch wenn ich es viel zu selten aussprach, konnte ich mir sicher sein, dass Joey es wusste. Zufrieden schmiegte ich meine Wange an seinen weichen Schopf und genoss das Gefühl, endlich wieder zuhause zu sein. An Setos Seite schlief es sich wirklich gut. Ich konnte nie fest schlafen, wenn er nicht da war. Aber hier in seinen Armen, an seiner Brust, konnte man die ganze Welt vergessen. Ich betrachtete nachdenklich sein Gesicht. Wenn er schlief, war es ganz entspannt, wirkte sehr jung und friedlich. Den Anblick konnte ich nicht oft genießen, denn normalerweise tendierte er dazu, früher oder wenigstens gleichzeitig mit mir aufzustehen. Nur nach so langen Flügen, wenn er den Jetlag so deutlich spürte, kam er einfach nicht hoch, war den ganzen Tag gerädert. Mir kam das nur gelegen, denn ich hätte nichts dagegen, wenn er einfach hier liegen blieb und schön aussah. Ganze fünf Tage war er diesmal auf Geschäftsreise gewesen. Unverschämt lang wie ich fand. Auch wenn solche Reisen in dem Jahr, das unsere Beziehung inzwischen andauerte, tatsächlich relativ selten waren, kam es mir jedes Mal wie eine Ewigkeit vor. Ich hatte noch nie jemanden so sehr vermisst wie meinen wunderschönen Sturkopf. Ich wohnte erst seit einigen Monaten bei ihm, aber seitdem hatte ich mich so sehr daran gewöhnt, an seiner Seite zu schlafen. Mir war selber klar, dass ich mich viel zu sehr auf ihn fixierte, aber ich hatte auch noch nie jemanden so wahnsinnig und vor allem bedingungslos geliebt. Er war einzigartig, alles an ihm besonders und wertvoll, wenn auch teilweise etwas abgedreht. Seto widmete sich regelmäßig seinen Erfindungen. Allerdings hatte er damit diese plötzlichen Visionen doch nicht ganz überwunden wie anfangs erhofft. Seit wir zusammen waren, hatte er zwei gehabt, die nur wenige Tage andauerten und die er dank meiner Erkenntnisse von damals recht unbeschadet durchlief. Dafür hatte er jetzt manchmal kleine Geistesblitze mitten in der Nacht, die natürlich gleich umgesetzt werden mussten. Ich merkte es meistens nur daran, dass er sich dafür nachts aus dem Zimmer schlich und erst Stunden später wieder ins Bett gekrabbelt kam. Spätestens dann wurde ich jedes Mal wach, denn für die Umsetzung setzte er sich meistens auf den Boden in seinem Arbeitszimmer und wenn er zurück unter die Decke kroch, war seine Haut ganz kalt. Aber was sollte ich dagegen schon groß machen? Er konnte seine Ideen nun mal nicht einfach aufschreiben, sondern musste sie gleich ausprobieren. Also hatte ich mich damit abgefunden. Wenn er wieder ins Bett kam, zog ich ihn lautlos seufzend an mich und begrub ihn unter meinem Körper, um ihn aufzuwärmen. Am nächsten Morgen konnte er mir dann von seiner Idee erzählen. Man musste ihm dennoch lassen, dass er wirklich Unglaubliches kreierte. Zu meinem Geburtstag hatte er mir einen Wochenendtrip nach Rom geschenkt. Wirklich ein unglaublich schönes Wochenende. Ich hatte mich allerdings gewundert, wie problemlos und zielsicher Seto uns durch die Stadt leitete, obwohl er normalerweise tatsächlich einen unfassbar schlechten Orientierungssinn hatte. Bis ich herausfand, dass er einfach in seine Sonnenbrille ein Navigationsgerät eingebaut hatte, das er mit seinem Handy einstellen konnte. Mein wunderschönes Genie. Noch viel cooler fand ich allerdings seine Software, die ihm half, sich für ein Essen zu entscheiden, wenn er nicht wusste, worauf er gerade Lust hatte. Er hatte es sich als App auf sein Tablet installiert. Das Programm zeigte ihm verschiedene Lebensmittel wie Gemüse, Fleisch oder Reis und analysierte anhand von irgendwelchen Algorithmen, die ich nicht verstand, die sich aber wohl aus der Auswertung seines Blicks und seiner Stimme zusammensetzten, welches Gericht seinen Geschmack am ehesten traf. Das Resultat wurde dann direkt an den Küchenchef weitergeleitet. Eigentlich total genial. Allerdings noch mit kleinen Ungenauigkeiten, die Seto mit einem »bei Gelegenheit verbesserungswürdig« bezeichnete. Auch wenn er ein ruheloser Geist war und ich kein Wort von dem verstand, was er erzählte, wenn er von seinen Visionen berichtete, hätte ich nicht glücklicher sein können. Allein zu sehen, wie er in seiner Genialität immer mehr aufblühte, machte mir das Herz so leicht. Bis er aufwachte, würde es noch ein Weilchen dauern. Da konnte ich die Zeit auch nutzen und ihm ein vernünftiges Frühstück machen. Das hatte er sich verdient. Um genau zu sein verdiente in meinen Augen alles Glück der Welt und noch so viel mehr. Also bereitete ich Rührei und Lachsbrötchen zu und kochte frischen Kaffee. Das ganze beförderte ich mit einem Tablett nach oben. Seto schlummerte immer noch selig vor sich hin. Inzwischen lag er auf dem Bauch und quer im Bett, nahm es fast ganz für sich ein. Typisch. Aber ich wusste mir schon zu helfen. Entschlossen stellte ich das Tablett auf den Nachttisch, ehe ich zu ihm krabbelte und mich einfach auf ihn legte. Noch wachte er allerdings nicht auf. Er hatte so einen beneidenswert tiefen Schlaf. Erst als ich vorsichtig in seinen Nacken biss, regte er sich unter mir. Er murrte unwillig, wollte aber einfach nicht die Augen öffnen. „Ich hab uns Frühstück gemacht.“, schnurrte ich in sein Ohr, knabberte sogleich zärtlich an seinem Ohrläppchen. Er seufzte wohlig, dachte aber trotzdem nicht daran, endlich mal aufzustehen. „Wenn du nicht die Augen öffnest, kriegst du davon aber nichts ab.“ Ich richtete mich auf, setzte mich auf seine Beine, ehe ich ihm langsam die Decke wegzog. Angetan betrachtete ich die freigelegte Haut, die so makellos seine Muskeln umspannte und so weich aussah. Ich streichelte sie gern, genoss, wie seidig sie sich unter meinen Fingern anfühlte. „Lohnt es sich denn, die Augen zu öffnen?“, fragte er müde. „Allein um mich zu sehen, sollte es sich für dich eigentlich immer lohnen.“ „Gutes Argument.“, murmelte er. Etwas schwerfällig rollte er sich auf den Rücken und öffnete die Augen. Große blaue Augen, die gerade sehr weich und einladend wirkten. So ein schöner Mann. Ich musste ihn einfach küssen. „Und? Hat es sich gelohnt?“, fragte ich schmunzelnd an seinen Lippen. „Hm, ist ein guter Start.“ Träge glitten seine Arme um meine Taille, drückten mich näher an ihn. Mir war klar, dass er mich nur ruhigstellen wollte, um seine morgendliche Ruhe genießen zu können. Aber egal, dicht an ihn geschmiegt ließ es sich gut aushalten. Er war warm und roch so wunderbar vertraut. Nachdem ich fünf Tage auf ihn hatte verzichten müssen, genoss diese Momente noch viel stärker. Ich schmiegte mich an seine Brust und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. „Wie war deine Reise?“, fragte ich leise, während ich zärtlich seine Bauchmuskeln kraulte. Er genoss Streicheleinheiten wirklich sehr. Kam mir nur gelegen, denn er bot einen so schönen Körper, von dem ich kaum die Finger lassen konnte. „Lang, anstrengend und so viel Geschwafel.“, murmelte er. Ja, Verhandlungen mit diesem einen amerikanischen Konzern fand er jedes Mal nervig, denn der Firmenboss war ein selbsternannter Cowboy, der sich selbst gern reden hörte. „Dafür hast du jetzt ein paar Tage frei und kannst dich ganz entspannen.“ Er nickte träge, reckte sich ein wenig meiner Hand auf seinem Bauch entgegen. Hm, wenn er ein paar Tage weg war, genoss er solche Streicheleinheiten ganz besonders. Freie Tage nach der Reise waren ein Privileg, das ich ihm hart erkämpft hatte. Wenn es nach ihm ginge, würde Seto auch mit Jetlag in die Firma fahren, um gleich auszuloten, welche Möglichkeiten ihm der neue Vertrag einbrachte. Allerdings unterschätzte er jedes Mal, wie müde er wirklich war und schlief irgendwann über seiner Arbeit ein. Es hatte einige äußerst hitzige Diskussionen und viel Überzeugungsarbeit meinerseits gekostet, bis er endlich einsah, dass ihm seine Arbeit nicht davonlief und er sich auch ruhig erst mal von der Reise erholen konnte. Außerdem fand ich, uns stand dann ja wohl auch ein bisschen Zeit zu zweit zu, um unsere Beziehung zu pflegen. Anfangs hatte Seto die ihm auferlegte Pause nur zähneknirschend akzeptiert, aber inzwischen räumte er sogar freiwillig mal ein paar Tage mehr dafür ein. Auch wenn ich wirklich gern mit ihm kuschelte, kam ich nicht umhin, zu bemerken, dass seine Atmung schon wieder ruhiger und tiefer wurde. Anscheinend konnte er sich wirklich kaum wachhalten. „Bist du noch so müde, Süßer?“ Er brummte nur leise. Morgens war er sowieso nie sonderlich gesprächig. Vielleicht war er einfach noch zu gerädert, um sich von Essen locken zu lassen, obwohl er nach der anstrengenden Reise ganz bestimmt hungrig war. Bei Flügen aß er nämlich nie etwas. Aber vielleicht bekam ich ihn anders wach. Ich kraulte zärtlich seine Bauchmuskeln, während meine Lippen von seinem Hals zu seinem Schlüsselbein wanderten und daran knabberten. Leise und wohlig seufzte er auf, genoss es, dass ich mich langsam weiter über seine Brustmuskulatur küsste und etwas nachdrücklicher über seinen Bauch kratzte. Ja, inzwischen kannte ich seinen Körper fast schon besser als meinen eigenen. Ich wusste, wo er empfindlich war, was ihm besonders gefiel und ich genoss es, dass er so deutlich reagierte. Meine Hände glitten unentwegt weiter über diese warme, weiche Haut, ertasteten und verwöhnten die schön ausgeprägte Muskulatur, während meine Lippen langsam über seine Champagnerrinne tiefer wanderten. Wie sehr ich es liebte, seinen Körper auf diese Weise zu erkunden. „Was hast du vor?“, fragte er leise. „Dich wachmachen, Süßer.“ Langsam und sinnlich küsste ich mich weiter bis zu seinem Bauchnabel, ließ neckend meine Zunge hineingleiten. Als Reaktion darauf drückte er keuchend den Rücken durch, streckte sich mir entgegen. Er war an dieser Stelle so wunderbar empfindlich. „Interessante Methode.“, hauchte er. Seine Stimme war schon ein bisschen dunkler geworden. Das wurde sie immer, wenn er erregt war. „Scheint doch zu funktionieren.“ Er erschauerte wohlig, als mein warmer Atem über seinen Bauch streifte. Darüber konnte ich nur lächeln. Er war ja so empfindlich. Meine Hände strichen von seinen Seiten weiter zu diesem prachtvollen Hinterteil, krallten sich in die festen Rundungen, um ihn zu fixieren, während ich weiter seinen Bauchnabel verwöhnte. Dass er meine Berührungen inzwischen so bedenkenlos genießen konnte und ich überhaupt den Mut hatte, ihm auf so intime Weise nah zu sein, war für uns beide harte Arbeit gewesen. Wir hatten uns nur langsam, Schritt für Schritt einander angenähert. Auch wenn ich seine Berührungen von Anfang an angenehm fand, dauerte es fast drei Monate, bis wir dazu übergingen, uns wirklich gegenseitig in sexueller Hinsicht zu erkunden, herauszufinden, was dem anderen gefiel. Es war abenteuerlich und das erste gemeinsame Mal für uns beide unglaublich aufregend. Ich erinnerte mich immer noch daran, wie nervös wir waren. Wir hatten uns zuvor genau besprochen, wie weit wir bereit wären zu gehen, wie wir vorgehen und wo wir die Grenze ziehen wollten. Aber dieses ganze Theoretisieren im Vorfeld hatte uns nichts von der Nervosität genommen, als es schließlich so weit war. Lange Zeit hatten wir nebeneinander gelegen, uns geküsst und gestreichelt, waren nur langsam weitergegangen, damit sich keiner von uns unwohl fühlte. Im Nachhinein hatten wir uns dabei wahrscheinlich wirklich umständlich und ungeschickt angestellt, aber immerhin war es ein Erfolg. Danach war es so, als hätten wir ein riesiges Hindernis eingerissen. Endlich stand nichts mehr zwischen uns. Und noch besser: überraschenderweise stellte sich heraus, dass wir in sexueller Hinsicht wirklich wahnsinnig gut harmonierten. Sogar so gut, dass wir es die ersten Wochen danach kaum noch schafften, das Bett zu verlassen. Natürlich war es mit einem Mann ganz anders als mit einer Frau. Mit Seto empfand ich es auch als wesentlich aufregender und erfüllender. Er war wirklich ein bisschen dominant und fordernd, aber er liebte wahnsinnig intensiv und einnehmend. Das hatte schon einen gewissen Suchtfaktor. Noch besser, er hatte Feuer im Blut. Schon bei unseren Streitereien hatte er ja oft genug gezeigt, wie hitzig und temperamentvoll er werden konnte. Obwohl ich mir auch heute noch regelmäßig die Zähne an seiner elenden Sturheit ausbiss, bewunderte ich dieses Feuer, mit dem er dabei seine Meinung verfocht, selbst wenn er völlig falsch lag. Wir beide konnten viel Energie auf sinnlose Streitereien verschwenden, aber im Bett schaffte er es, alle Empfindungen, alle Kraft in pure Leidenschaft umzuwandeln und mich einfach mitzureißen. Zielsicher suchten sich meine Finger einen Weg unter seine Shorts, zogen leicht daran, während meine Lippen weiter über seinen Bauch bis zum Bund glitten. Er streckte sich mir erwartungsfreudig entgegen. Doch gerade, als ich den Stoff nach unten ziehen wollte, knurrte mich sein Magen so laut an, dass ich zurückschreckte. „Zumindest dein Hunger scheint geweckt zu sein.“, meinte ich lachend, als er mich ein wenig verlegen ansah. „Das könnte man doppeldeutig auslegen.“, murmelte er. Ich sah ihm sehr deutlich an, was er meinte. Trotzdem ließ ich erst mal von seinem Po ab und beugte mich stattdessen vor, um ihn auf die Lippen zu küssen. „Vielleicht sollten wir uns erst mal um den einen Hunger kümmern, bevor wir den anderen stillen.“, wisperte ich verführerisch. Schnaufend setzte er sich auf. „Zumindest bin ich jetzt wach.“ „Ziel erreicht würde ich sagen.“ Ich grinste frech, als er mich schief ansah. Ehe ich überhaupt wusste, wie mir geschah, packte er mich an der Hüfte und zog mich besitzergreifend auf seinen Schoß. Nicht nur, dass ich ihn jetzt erregend nah spürte, sein sinnlicher Blick brannte mir auch noch das Gehirn weg. Seine blauen Augen konnten wirklich unglaublich intensiv leuchten. Gegen diesen wunderschönen Glanz kam einfach nichts an. Sein Arm hielt meine Taille umfasst, während seine Hand wohltuend über mein Schlüsselbein und meine Brust strich. Selbst solch leichte Berührungen fühlten sich bei ihm schon wahnsinnig gut an. „Ich denke, ich ziehe dich erst mal dem Rührei vor.“, schnurrte er in diesem betörend sonoren Bass, der mir jedes Mal die Knie weich werden ließ und ein Prickeln durch meine Lenden jagte. „Welch Ehre für mich.“ Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als er mir für die kleine Neckerei flüchtig in die Unterlippe bis, ehe er mich ganz weich und gleichzeitig so fordernd küsste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)