Easy von Sunwings ([Nami x Law]) ================================================================================ Kapitel 4: Easy --------------- Drei Wochen waren nun vergangen. Drei Wochen, in denen sie nichts von Law gehört oder gesehen hatte. Wie er gesagt hatte, gab er ihr Zeit zum Nachdenken. Und sie hatte die ganzen 21 Tage nachgedacht… War sie zu einer Lösung gekommen? Nein. Natürlich nicht. Seufzend saß sie auf ihrem Sofa und starrte Löcher in die Luft. „Nami?“ Sie schrak aus ihren Gedanken und blickte zu ihrer Schwester Nojiko, die gerade auf Besuch in der Stadt war. „Oh. Tut mir Leid. Ich bin momentan etwas abgelenkt.“ Nojiko lächelte und umfasste Namis Hände. „Das habe ich bemerkt. Was ist los, Schwesterherz?“ Nami schwieg. Blickte betreten auf den Boden. Sie wollte das Thema nicht nochmal durchkauen. Vivi belästigte sie jedes Mal mit dieser ganzen Law Geschichte. Sie wollte nur einen einzigen Tag nicht über diesen Mann sprechen. Es war doch schon Qual genug, dass sie ständig an ihn denken musste, oder nicht? „Es ist ein Mann, nicht wahr?“, seufzte Nojiko und strich Nami eine orange Strähne aus dem Gesicht. „Männer machen immer Probleme.“ Ehrlich gesagt, machte Law gar keine Probleme. Sie war doch das Problem, dachte Nami verzweifelt. Sie selbst machte sich das Leben schwer. Als sie ihrer Schwester wieder nicht antwortete, lachte Nojiko laut auf. „Aber ich denke eher, du bist das Problem“ Wie immer, konnte Nojiko ihre Gedanken lesen. Das war schon in ihrer Kindheit eine beeindruckende Fähigkeit gewesen. Nojiko verstärkte den Händedruck ein wenig und zwang Nami somit, sie wieder anzusehen. „Nami, was ist los mit dir? Ich weiß ganz genau, dass du diesem Kerl eine Abfuhr erteilt hast, weil du einfach zu viel nachdenkst!“ Nami runzelte die Stirn. „Okay. Vivi hat dir davon erzählt, richtig?“ Nojiko lächelte geheimnisvoll. „Egal, wer dieser Kerl ist. Gib ihm eine Chance. Er wird nicht ewig warten, bis du dich endlich entschieden hast.“ Nami nickte. Wie immer musste sie ihrer Schwester Recht geben. „Außerdem bist du nicht mehr die Jüngste.“, lachte Nojiko. „Wie bitte?!“ Empört warf sie ein Kissen auf ihre Schwester. „Wie kannst du es wagen?!“ „Da ist sie ja wieder! Meine kleine, reizbare Schwester!“ Lachend legte Nojiko einen Arm um ihre jüngere Schwester. „Nimm dir das zu Herzen, Schwesterchen. Wenn du ein gutes Gefühl bei ihm hast, dann lass ihn dir bloß nicht durch die Lappen gehen. Und wenn er gut aussieht erstrecht nicht!“ Nami lächelte. Vielleicht war es wirklich Zeit für einen Anruf bei einem gewissen Mann…   In einem anderen Teil der Stadt… „Komm schon, Mann. Was bläst du hier Trübsal? Wenn sie dich nicht will, musst du es eben einsehen. Du bist nicht so unwiderstehlich wie du denkst.“ Müde blickte Law auf. Zorro stand vor ihm mit verschränkten Armen und betrachtete ihn mürrisch. Law sah an sich herab. Vielleicht gab er wirklich ein trostloses Bild ab. Wie er hier in Boxershorts und einem weißen T-Shirt, das bereits so alt war, dass seine Farbe mittlerweile grau aussah, saß, und sich eine lästige Sitcom nach der anderen im Fernseher ansah. Aber er hatte momentan einfach nicht die nötige Motivation um sich am Abend in Schale zu werfen und auszugehen. Ohne auf Zorros Anspielung zu achten, schaltete er auf einen anderen Sender. Er ließ seinen Kopf wieder in den weichen Stoff des Sofas sinken und konzentrierte sich auf eine weitere Folge Scrubs. Ein Knurren war von Zorro zu hören, als er nach der Fernbedienung griff und sie auf Laws Kopf schleuderte. Der hielt sich die schmerzende Stirn. „Was sollte das denn?!!“ „Muss ich dich aus dieser Wohnung rausprügeln?!“, knurrte Zorro weiter und blickte herausfordernd auf ihn hinab. Was war bloß los mit dem? „Was ist dein Problem, Alter?“ „Was mein Problem ist?! Du sitzt seit Wochen auf diesem beschissenen Sofa rum und wartest darauf, bis dich diese Tussi anruft! Weißt du was ein echter Mann machen würde? Er würde zu dieser Frau fahren und ihr verflucht nochmal zeigen was für ein guter Fang er wäre!“ Stirnrunzelnd sah Law seinen besten Freund an. Woher wusste er überhaupt Bescheid über solche Sachen? Seine letzte ernste Beziehung war vermutlich im Kindergarten gewesen! „Du hast doch keine Ahnung davon!“ Zorro packte Law am Kragen und zog ihn auf seine Füße. „Doch, hab ich!“, sagte er bedrohlich und grinste dann. „Jedenfalls machen das die Männer in diesen Liebesschnulzen immer so.“ Law stöhnte gequält auf. Das war ja klar! Er befreite sich aus dem festen Griff Zorros und entfernte sich einige Schritte von ihm. Wenn der Tiger erstmal angefangen hatte zu knurren, sollte man ihm besser aus dem Weg gehen. „Keine Sorge. Ich krieg das schon hin.“, sagte Law beruhigend. „Zieh dich an! Ich fahr dich zu ihr!“ Law lachte laut auf. „Du fährst mich zu ihr? Lieber nicht. Du findest nicht mal den Weg auf die Arbeit.“ Zorro zeigte drohend mit dem Finger auf seinen Kumpel. „Na gut. Aber du fährst jetzt gleich! Davor will ich dich nicht mehr in dieser Wohnung sehen! Verstanden?!“ Law grinste. „Alles klar.“ Vielleicht war Zorro nicht gerade der beste Ansprechpartner wenn es um Liebesdingen ging, aber er wusste ganz genau, wie er seinen besten Freund dazu bringen konnte, seinen Arsch in Bewegung zu setzen!   „Okay. Da sind wir.“ Law blickte zu Zorro, der ihm schweigend gefolgt war. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, seinen Freund zu begleiten. Anscheinend wollte er es unbedingt mitansehen, wie Law entweder einen Tritt in den Hintern bekam, oder die Frau seines Lebens eroberte. „Warte.“, sagte Zorro auf einmal und blickte sich unsicher um. „Wie lange kennst du das Mädel nochmal?“ Law überlegte eine Weile. „Keine Ahnung. Ein Monat?“ Zorro pfiff ehrfürchtig. „Bist du dir sicher, dass du das machen willst?“ „Das war deine Idee, Mistkerl!“ „Stimmt. Zieh es durch! Schnapp sie dir, oder sowas in der Art. Ich warte hier und beobachte dich unauffällig.“, sagte er und platzierte sich auf eine Bank, auf der man einen perfekten Ausblick auf Namis Haustüre hatte. Plötzlich fing es an zu regnen und Zorro stöhnte gequält auf. „Aber mach schnell.“ Der Chirurg verdrehte genervt die Augen und setzte sich seinen weißen Hut auf. „Aye Aye, Sir.“   Der Regen nahm immer mehr zu und Law legte sich innerlich seine Worte zurecht. Er hatte lange darüber nachgedacht, wie er Namis Zweifel endlich beseitigen konnte. Zögerlich trat er an die Haustüre und klingelte dann. Es dauerte eine Weile, bis sich eine, ihm unbekannte, Frau meldete. „Hallo?“ Er räusperte sich. „Ist Nami hier?“ „Wer ist denn da?“ „Law.“, erwiderte er knapp und schrak zurück, als die Frau in die Gegensprechanlage quietschte. „Wunderbar! Nami kommt gleich zu Ihnen runter!“, sagte sie freudig und beendete somit das Gespräch. Unruhig wartete er, musste sogar inzwischen seinen Hut vom Kopf nehmen, da er bereits durchweicht vom Regen war. Jetzt wurde sein Haar durchnässt. Gott sei Dank musste er sich trotzdem keine Sorgen um sein Aussehen machen. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und eine etwas perplexe Nami stand vor ihm. „Law. Was machst du hier?“ „Ich bin gekommen um…“, fing er an, doch er wusste nicht, wie er es ihr erklären sollte. Bei ihrem Anblick war sein Gehirn wie leergefegt. Eigentlich war das ein gutes Zeichen, nicht wahr? Sie haute ihn einfach immer wieder aufs Neue um. Auch wenn sie nur in Jogginghosen und einem T-Shirt mit einer Orange als Aufdruck vor ihm stand. „Ich wollte wissen, wie du dich entschieden hast.“ Erwartungsvoll sah er sie an, und bemerkte sofort, wie sie sich unsicher in sich zurückzog. Er musste ihr endlich beweisen, wie wichtig sie ihm war.   „Okay, Nami. Hör mir bitte einfach zu. Es gibt keine Garantie dafür, dass es einfach werden wird. Es ist niemals einfach. Aber wir werden beide das Beste daraus machen. Ich bin überzeugt davon, dass wir es schaffen können! Du musst nur über deinen Schatten springen! Ich würde dir alles geben, Nami. Mein Reichtum, wenn man das überhaupt so nennen kann, besteht nicht aus vielen Sachen… Aber ich würde dir alles davon geben! Ich bin nichts Besonderes, nur ein gewöhnlicher Mann. “, er unterbrach seine Rede kurz und zwinkerte ihr zu. „Ein gewöhnlicher Mann, der überdurchschnittlich gut aussieht.“, und brachte sie somit zum Lachen. Tränen füllten ihre Augen, und die erste kullerte bereits über ihre Wange. Er stand vor ihr, kämpfte um sie und das war ja Grund genug, um das Risiko einzugehen, nicht wahr? Doch sie unterbrach ihn nicht. „Ich kann ziemlich witzig sein. Nachdenklich, klug, abergläubisch, tapfer, vielleicht ein guter Tänzer. Egal, was du willst, ich kann es für dich sein. Was willst du, Nami?“ Sie schluchzte, Tränen rannen unerbittlich über ihr Gesicht. Oder war es der Regen? Sie wusste es nicht. Es war ihr auch egal. Wichtig war dieser Mann, der vor ihr stand und ihr sein Herz ausschüttete. Wie könnte sie jetzt noch Zweifel haben? Er hatte absolut Recht. Es würde nie einfach werden. Allerdings war es verflucht einfach, sich zu verlieben. Und genau das war ihr passiert. Sie hatte sich in diesen wahnsinnig gutaussehenden Mann verliebt, der ihr gerade die Angst vor einer Beziehung genommen hatte. Er deutete ihr Zögern falsch, deshalb sprach er weiter: „Hör auf darüber nachzudenken, was sein könnte, Nami! Denk an das Hier und Jetzt. Was fühlst du jetzt? Was willst du jetzt?“ Was sie fühlte? In ihrem ganzen Körper spürte sie ein noch nie dagewesenes Kribbeln. Nami wischte mit den Handrücken ihre Tränen weg. Wie sollte sie ihm antworten, ohne dabei zu stottern oder zu schluchzen? Warum musste er auch sowas rührendes sagen? Also fiel sie ihm lächelnd um den Hals. „Du hattest mich schon nach dem ersten Satz, Idiot.“ Law runzelte die Stirn. „Willst du damit sagen, ich habe mir umsonst die Seele aus dem Leib geredet?“ Nami lächelte und küsste ihn sanft. „Nein. Du hast damit all meine Zweifel beseitigt.“ „Und was willst du nun, Nami?“ Sie strich durch sein Haar, das vom Regen durchnässt war. Seine Augen musterten sie neugierig und sie strich mit den Fingern über seine Lippen. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Was für ein Glück sie doch hatte. „Ich will dich.“   Ein Freudenschrei war von der anderen Straßenseite zu hören. Erschrocken löste sich Nami von Law. Ein Grünhaariger stand auf einer Bank und winkte ihnen freudig entgegen. „Das wird gefeiert!“ Law sah entschuldigend auf sie herab. „Tut mir Leid. Er ist mein Mitbewohner.“ Nami kicherte, schmiegte sich dichter an ihn. „Egal wer er ist. Dafür, dass er diesen Moment zerstört hat, werde ich ihn umbringen.“ Law lachte laut auf und legte seine Stirn an die ihrige. „Das ist einer der Gründe warum ich dir so verfallen bin.“, flüsterte er. „Ich helfe dir dabei ihn umzulegen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)