Die vergessene Welt von DreamingAngel (Harvest Moon x Yu-Gi-Oh) ================================================================================ Kapitel 8: World full of beautiful things ----------------------------------------- World full of beautiful things An diesem Tag ist Nanali um zwei Uhr in der Nacht erwacht, hatte ihre Sachen zusammen gepackt und verließ das Rathaus ohne ein Wort zu irgend jemanden. Sie hinterließ lediglich einen Zettel an das Dorf Konohana und einen Briefumschlag mit etwas Geld. „Liebe Zwillingsdörfer, danke für eure Gastfreundlichkeit und liebevolle Art euch um mich zu kümmern. Ich bedanke mich hiermit bei allen, die so freundlich waren mir während meines kurzen Besuches zu helfen. Besonders viel Spaß hat es mir gemacht mit jedem einzelnen von euch zu reden und viel über euch und das Dorf, dass ihr Liebt zu erfahren. Ich werde euch auf jeden Fall wieder besuchen kommen. Mit freundlichen Grüßen Nanali Besondere Danksagungen An Reina: Danke für die Blume, ich werde sie in ehren halten. Sie wird mich auf meinen weiteren Weg begleiten. An Robin: Danke für die Führung, sie hat mir auch im Nachhinein noch viel in Orientierungssachen weiter geholfen. An Dr. Ayame: Danke für die vielen Sorgen, die sie sich um meine Gesundheit gemacht haben, ich werde aufpassen! An Hiro: Danke für die Gesellschaft beim Lernen und viel Glück auf deinem Weg ein selbstständiger Arzt anstelle eines Lehrlings zu werden! An Mako: Danke für die lehrreichen Tipps über Bäume. An Mikhail: Danke das ich deiner Musik zuhören durfte und du meine Ideen so ernst genommen hast. An Lilian: Danke, dass ich auf deiner Farm so viel Lernen durfte. An Cam: Danke fürs Mut machen und für diesen unglaublich leckeren Snack. Du musst mir unbedingt mal dein Rezept verraten. Und dein Umgang mit Kunden ist wahrlich der beste. An Rutger und Ina: Danke für die guten Ratschläge, Hilfestellung und den Platz zum Schlafen und Frühstücken. An Sheng: Danke für die Rundführung quer durch alle Werkzeuge. An Yun: Danke für die wunderschönen Tage auf der Terrasse bei Kaffee und Kuchen An Ying: Danke für dein Lächeln ;D! An Mucho: Danke für dieses ultra- süße Outfit! An Mokuba: Danke für die unvergesslichen Tage, an denen ich gelacht habe, wie noch nie zu vor in meinem Leben. An Seto: Danke für deine Hilfe überhaupt irgendwie diesen Berg heile rauf und wieder runter zu kommen. An das Orakel: Danke für diesen tollen Alchemietrank und tut mir Leid, dass ich nicht mehr Zeit hatte.“ Der Brief hing für alle Sichtbar am schwarzen Brett mit der Notiz von Ina darunter, dass Nanali einen Betrag von 3000 Geld in die Dorfkasse bezahlt hat. „Sie hat wirklich keinen vergessen...“, sagte Mokuba traurig, nachdem er den Brief gelesen hatte. „Warum ist sie gegangen?“, fragte Ying und zog an seinem Ärmelchen. „Weißt du, weil sie alle Dörfer der Insel noch vor dem Winter erkunden möchte. Und auch alles über Pflanzen lernen möchte, was es in den Dörfern zu wissen gibt. Sie kann einfach nie still sitzen.“, seufzte Mokuba. Das passte ganz gut. Er hatte Nanali als aufgeschlossene, ehrliche und aufgedrehte, freche Person kennen gelernt. Es passte ohnehin nicht, dass sie sich lange an einem Ort aufhielt, wenn sie woanders etwas lernen konnte. Seto beobachtete, wie Mokuba unweigerlich Lächeln musste. „Sie ist unglaublich wissbegierig. Ich wüsste echt mal gerne, wann sie während ihres Aufenthaltes über 30 Bücher durchstöbert haben will, aber was sie macht, macht sie gründlich und in Bibliotheksregister steht es so drinnen.“ Seto zog ungläubig eine Augenbraue hoch. Das kann er doch nicht wirklich glauben, oder? „Ich habe zumindest noch keine Frage gestellt, die sie nicht beantworten konnte. Sie weiß scheinbar alles...“ Nanali indes war nun schon seit gut fünf Stunden auf den Beinen. Die Sonne stand schon wieder hoch oben am Firmament und ihre Strahlen überfluteten das Dorf, dass schlussendlich vor ihr liegt. „Man, wie oft kann man sich eigentlich verlaufen. Ich musste doch wahrhaftig, weil ich den direkten Weg von Blue Bell nach Waffeldorf nicht gefunden habe, erst nach Mineralstadt zurück, an der Holzfällerhütte vorbei und den ganzen Weg an der südwestlichen Küste entlang bis hierher.“, seufzte die Blonde erschöpft. Sie hatte unterwegs fast ihre ganzen vorrätigen gerösteten Pilze gefuttert. „Das Feuer an zu kriegen war auch eine echt Kunst. Ich dachte, dass schaffe ich nie!“ Wie sie sich so das Ziel vor ihr bestaunte hörte sie es allerdings neben sich schluchzen. „Huh? Was ist das?“, fragte sich und schaute sich um. Nach einiger Zeit ohne etwas entdeckt zu haben, will sie eigentlich weiter und setzte einen Schritt vor den anderen, als sie wieder ein Schluchzen hört. „Da war doch was!“, rief sie und drehte sich um. Zu der Stelle neben der sie eben stand und sieht dort, auf einen kleinem Stein am Wegesrand etwas kleines Sitzen. Das arme Ding ist wegen des Aufschreis zusammen gezuckt und saß nun ganz still da. Sie sahen sich in die Augen. „K-kannst du mich etwa sehen?“ Nanali wunderte letztendlich wirklich NICHTS mehr. „Ein Erntewichtel...Unglaublich... Was soll ich dazu sagen...?“, nuschelte sie und war sich nicht mehr sicher, ob sie nicht vielleicht einen Psychologen aufsuchen wollte. „Du - du kannst mich sehen!!“ Vorsichtig trat sie auf das kleine Geschöpf zu und hockte sich zu ihm hin. „Warum weinst du denn kleiner? Ist irgendetwas schlimmes passiert?“, hakte sie nach. „Es ist entsetzlich.“, schrie der kleine völlig aufgewühlt und konnte seine Tränen nicht mehr für sich behalten. „Ja, nun sag doch, was so entsetzlich ist. Wie soll ich dir denn sonst helfen?“, versuchte Nanali es noch einmal und tupfte mit einem Taschentuch die Tränen des verzweifelten Wichtels ab. „Der Mutterbaum stirbt und ich kann nichts tun!“ Nanali verstand endlich worum es ging und beruhigte den Wichtel nun endlich. „Aber deswegen bin ich doch hier. Ich habe mich extra für Waffeldorf entschieden, weil die Erntegöttin mich um Hilfe gebeten hat. Ich bin hier um ihr zu helfen. Bitte sag mir wo ich den Mutterbaum finde!“ Der Kleine sah zu der Blondine auf. Seine geröteten Augen weiteten sich und sahen sie voller Erwartungen an. „Du? Du bist gekommen, um den Mutterbaum zu retten, wirklich?“ „Das sagte ich bereits. Die Erntegöttin und die Zeder auf dem Mutterhügel haben mich darum gebeten!“, wiederholte sie. „Und du kennst die sprechende Zeder! Juch huu!! Jemand ist gekommen um die Insel zu retten! Jemand kann uns Erntewichtel sehen!!“ „Mein Name ist Nanali, freut mich dich kennen zu lernen, kleiner Erntewichtel. Was hältst du davon, wenn du mich zur Erntegöttin bringst?“ „Mein Name ist Finn und das würde ich sehr gerne tun!!“ „Na dann, auf! Wir müssen zu aller erst ins Dorf. Bleib bei mir und geh nicht verloren!“, meinte Nanali noch und machte sich auf den Weg. Im Dorf angekommen wurde sie schon von einigen herumlaufenden Bürgern begrüßt. „Kommst du aus Mineralstadt?“ „Bist du auch Neu auf der Insel?“ und „Warum bist du hier her gekommen wurde sie gefragt.“ Außerdem sah sie hier und da einige bekannte Gesichter aus ihrer Stufe. „Hey, Nanali. Wo kommst du denn jetzt auf einmal her?“, wurde sie von einem ihrer alten Mitschüler gefragt. Nanali erinnerte sich, dass sie Julene hieß. „Hallo, Julene. Ich bin hier hergekommen, weil ich es für sinnvoll hielt viel über das Dorf zu lernen. Das ist schon das vierte Dorf was ich besuche.“ „Was kannst du denn lernen, wenn du in vier Tagen vier Dörfer besuchst?“, fragte ein anderer zynisch. Er hieß Simon. „Ach, unterschätze mich mal lieber nicht. Ich weiß schon eine ganze Menge. Aber ich habe leider keine Zeit mich mit euch zu unterhalten. Ich habe einem Freund versprochen ihm zu helfen und das werde ich auch tun.“ „Ach so, wenn du Alice und Johanita suchst die sind in der Brass-Bar in Harmonika.“, erzählte Julene ihr. „Harmonika?“, fragte sie und Finn flüsterte ihr zu, dass Waffeldorf in mehrere Gebiete unterteilt ist. Harmonika, die Flöten -felder, die Ganaschminen, der Tom-Tom-Wald und die Tukan-Insel. „Verstehe. Gut zu wissen. Wegen denen bin ich nicht hier, aber ich werde sie wohl mal besuchen gehen, wenn ich Zeit habe. Im Moment ist das Leider nicht der Fall. Also bis dann.“, fasste sie sich kurz und machte sich wieder auf den Weg. „Na gut, Finn, wohin?“ „Wir müssen in das Gebiet der Ganaschmine. Dort gibt es eine Brücke, die in den Tom-Tom-Wald führt. Da müssen wir zuerst hin.“, erklärte er und dirigierte sie durch das Dorf, hinter Akaris Farm zu besagter Brücke. Aber was sie dort erwartet, brachte den kleinen Erntewichtel schier zum verzweifeln und er weinte bittere Tränen. Die Brücke der das Minengebiet mit dem Tom-Tom-Wald verbinden sollte ist kaputt. „Du meine Güte, was ist denn hier passiert.“ „Das ist bei dem Sturm neulich passiert, bei dem ihr alle auf die Insel gespült worden seit. In Waffeldorf stehen die Dinge schon eine ganze Weile Kopf.“, erklärte ihr jemand der ebenfalls vor der Brücke stand und sich am Kopf kratzte. „Hallo, mein Name ist Bo, eigentlich bin ich hier um die Brücke zu reparieren, aber ich habe mein Werkzeug vergessen.“ „Hallo, mein Name ist Nanali, freut mich. Sagtest du eben du reparierst die Brücke, wenn ich dir dein Werkzeug bringe?“ Bo kratzte sich am Hinterkopf. Hatte er das gesagt? „Eh, ja.“ „Gut, wo hast du es vergessen?“ „Ich habe den Auftrag im Rathaus bekommen, dort hatte ich es noch bei mir.“ „Verstanden, Bo. Warte hier ich bringe es dir.“, entschied Nanali und bückte sich um so zu tun, als würde sie ihre Stiefel binden, flüsterte Finn aber tatsächlich zu, auf ihre Schulter zu klettern und ihr den Weg zu zeigen. Anschließend sprintete die Blonde los. Im Rathaus angekommen traf sie auf den Bürgermeister der fragend in der Gegend umher sieht und scheinbar über etwas brütet. „Entschuldigung, kann man ihnen helfen?“, begann sie, als sie an ihn heran tritt. „Oh, guten Tag. Mein Name ist Hamminger und ich bin der Bürgermeister hier. Nun ich habe heute morgen einen Schreiner beauftragt die Brücke in den Tom-Tom-Wald zu reparieren -“ „Und er hat sein Werkzeug vergessen, richtig?“, beendete sie seinen Satz. Überrascht drehte sich der Bürgermeister nun endlich zu ihr um und sah sie an. „Ja, richtig. Woher weißt du das.“ „Bo bat mich es hier für ihn abzuholen. Er steht schon bei der Brücke und will sich an die Arbeit machen. Darf ich es bitte haben?“ Erleichtert kam der Mann auf sie zu um ihr ein zwei mal kräftig auf den Rücken zu schlagen, wobei Finn ihr beinahe von der Schulter gefallen wäre. „Oh, dass ist ja super. Dich schickt der Himmel. Hier hast du ihn und bitte beeile dich.“ „Natürlich.“, antwortete die Blondine und machte augenblicklich auf dem Absatz kehrt und sprintete im selben Tempo die ganze Strecke wieder zurück. An ihrem Ziel angekommen bedankt sich Bo für den Werkzeugkoffer, aber schon liegt ihm ein neues Anliegen auf dem Herzen. „Klasse, vielen lieben Dank.“ „Also reparierst du nun die Brücke?“ „Das würde ich ja gerne, aber -“ „Aber was?“ „Ich habe echt Hunger... Ich will Erdbeeren und Milch.“ … Nanali glaubte es ja nicht und Finn der war schon wieder drauf und dran zu verzweifeln. „So kommen wir wirklich nicht an...“, weinte er. „Na gut. Woher bekomme ich Erdbeeren und Milch?“, fragte Nanali und war bereit wieder los zu sprinten. „In den Flötenfeldern kannst du Milch auf der Horn-Ranch und Erdbeeren auf der Marimba Farm kaufen.“, erläuterte Bo ihr und schon war sie einmal mehr unterwegs. In den Flötenfeldern angekommen kam sie als aller erstes an der Horn Ranch vorbei, wo sie vor dem Tresen eine Frau mittleren Alters, blonden zu einem Kringelzopf gebundenen Haaren und Schürze antraf. Hannah. „Guten Tag, ich hätte gerne eine Milch, wenn das in Ordnung wäre.“ „Natürlich, dass macht 340 Geld.“ „Danke sehr. Einen schönen Tag noch.“, erwiderte Nanali und wollte schon wieder gehen, als ihr jemand an der Tür entgegen kam, den sie kannte. Einer ihrer Lehrer. „Nanali, schön dich auch wohl auf zu sehen. Bei dir alles klar.“ „Zu klar, Herr Shoenessrad. Tut mir wirklich Leid, dass ich keine Zeit für einen netten Plausch habe, aber in der Tat habe ich im Moment eher zu viel als zu wenig zu tun und keine fünf Minuten für eine Pause.“ „Ja, ich auch nicht, also kein Problem.“, meinte er noch, aber dass hatte sie schon gar nicht mehr gehört. Und interessierte sie auch gar nicht. Der Lehrer war ihr eh immer unsympathisch gewesen. Ein alter griesgrämiger Wichtigtuer, der ihr egal wie viel Mühe sie in etwas steckte immer eine schlechte Note gab. Auf der Marimba Farm traf sie auf einen Mann mit hohen faltigen Wangenknochen und einem müden Gesichtsausdruck. Clemens. „Entschuldigen sie bitte, aber kann ich bitte Erdbeeren kaufen?“, fragte sie und hoffte nicht wieder auf jemanden zu treffen, den sie kannte, leider umsonst. „Nanali, bist du das?“, fragte eine Stimme nach ihr. Camille war erschienen und trug bereits die Erdbeeren. „Das macht dann 360 Geld. Für wen machst du denn Besorgungen, ich wusste gar nicht das du auch hier warst.“ „War ich auch bis heute morgen nicht. Ich bin hier um einem Freund einen gefallen zu tun, aber gerade bringe ich dem Brückenreparateur in der Ganaschebene sein essen. Er wollte Erdbeeren. Hier hast du das Geld. Tut mir Leid das ich es eilig habe. Auf wiedersehen!“ Und schon war sie wieder weg. „Magst du keine Pause machen?“, fragte Finn sie, als sie gerade zum dritten mal den weg rauf zur Brücke sprintete. Dieses mal mit Milch und Erdbeeren ausgestattet. „Du willst die Insel retten. Ich will die Insel retten. Und wir müssen beide zur Erntegöttin um zu erfahren, wie wir das machen können, also los. Wir wissen nicht wie dringend es ist und um was sie uns bitten wird, also müssen wir uns beeilen.“, erklärte Nanali und riss sich am Riemen. Sie hatte Seitenstechen, aber das würde sie den ohnehin schon besorgten Finn nicht auch noch spüren lassen. Oben angekommen saß ein halb verhungerter Bo vor einer fertigen Brücke. „Wow, du hast es geschafft, dass ging ja schnell!“ „Du schienst es eilig zu haben und außerdem hast du mir nicht nur mein Werkzeug, sondern auch mein Essen geholt und bist dafür drei mal rauf und runter. Wieso hast du es eigentlich so eilig?“ „Weil ich den Mutterbaum suche. Ich will nämlich die Erntegöttin treffen und erfahren, wie ich die Insel retten kann. Die Erntewichtel haben erzählt, dass es hier seit einiger Zeit viele Katastrophen gibt.“, keuchte sie Wahrheitsgemäß. „Das ist super!“, rief Bo und Nanali traute ihren Ohren nicht. Er glaubte ihr den Quatsch einfach so. Sie war bereit gewesen es als Witz abzutun, aber er glaubte ihr. „Ich wünsche mir auch, dass die Natur gedeiht.“, erklärte er und ließ Nanali, nachdem sie Milch und Erdbeeren übergeben hat die Brücke überqueren. Doch weit kommt sie nicht, da am Eingang Wilde Tiere den weg versperren. Nanali weicht reflexartig einige Schritte zurück. „Finn, was mache ich jetzt?“ Da Finn auch keinen Rat wusste, ging es zurück zu Bo, der immer noch an einem Pfeiler der Brücke saß und genüsslich seine Beeren zwischen zwei Schlücken Milch verschlang. „Die Tier-pfeife könnte helfen. Mein Meister hat eine solche. Geh am besten zur Schreinerei und frag danach. Wenn du ihm dein Anliegen vorträgst, dann hilft er dir bestimmt.“ Nanali nickte und machte sich auf den Weg zur Schreinerei in der Nähe. „Hallo! Kann ich rein kommen?“, rief sie in die Hütte, als sie an der Schreinerei ankam. Sie hatte es sich gespart die kurze Strecke auch zu rennen. Aus einer der hinteren Arbeitsräume tritt Detlef nun vor und fragt sie nach ihrem anliegen. „Ich brauche die Tier-pfeife! Ohne die kann ich nämlich nicht zum Mutterbaum und da muss ich aber unbedingt hin.“, erklärte sie knapp und bündig. Detlef überlegte was er darauf antworten sollte. „Dein Anliegen ist höchst seltsam, aber selbst wenn ich dir glaube, kann ich dir die Pfeife nicht geben, weil ich sie in Barbaras Laden vergessen habe.“ „Barbaras Laden?“, fragte Nanali noch einmal nach. „Richtig. Der Gemischtwarenladen in diesem Bezirk.“ Nanali schluckte hart ein Seufzen runter, um ihren Erntewichtel nicht zu verunsichern und bedankte sich stattdessen für die Information, bevor sie sich auf den Weg zu Barbaras Laden macht. „In Barbaras Laden angekommen, steht sie zunächst einmal in einem leeren Raum. Aber die Türe war offen, also muss auch jemand hier sein. Um sich die Wartezeit zu verkürzen schleicht sie also zwischen den Waren umher und ihr Augenmerk bleibt auf einem Kochbuch hängen. „Das nehm ich mir mit. Wenn jetzt nur noch diese Barbara mal kommen würde.“ Schön langsam wurde sie ungeduldig und tippte zugleich mit dem linken Fuß auf dem Boden rum. Dann irgendwann taucht jemand auf. Aber es ist nicht Barbara, es ist schon wieder einer ihrer Klassenkameraden und offensichtlich auch einer von Setos. „Hey, ich muss eure Chefin sprechen, und ich habe es leider sehr sehr eilig. Ich muss sie was fragen!“, warf sie dem Jungen entgegen, der über ihre Anwesenheit seufzen musste. Was wollte sie auch hier. Der Klassenkamerad konnte sie nicht ausstehen, aber das war ihr gerade herzlich egal. „Ich hole sie, warte.“, bot Setos Kamerad an und war sofort wieder verschwunden. Phillip, so hieß er, packte indes Waren aus und verräumte sie. „Wer muss mich denn so dringend sprechen?“, fragte Barbara und sah mich nichts ahnend an. Sie kannte das Mädchen doch gar nicht. „Guten Tag, verzeihen sie, dass ich sie stören muss.“ Den Satz „Ich habe es eilig.“ War sie inzwischen leid gewesen! „Aber ich suche Detlefs Tier-pfeife. Er war sich sicher sie hier vergessen zu haben.“, erklärte sie. Barbara schien nachzudenken. „Ich muss dich enttäuschen. So etwas habe ich nicht gesehen. Aber Julius war vor kurzem hier. Er könnte etwas wissen.“ Erneut musste sie ein Seufzen runter kämpfen bedankte sich höflichst, kaufte das Kochbuch, dass sie fast ohne zu zahlen mitgenommen hätte und war auch schon durch die Tür verschwunden. Waffeldorf war eindeutig zu groß. „Also als nächstes zu Julius? Was meinte Barbara? Er hält sich meistens in Miras Schmuckladen auf.“, fasste Nanali zusammen und konnte ihre Seitenstechen nun kaum noch verbergen. „Wir sollten eine Pause einlegen...“, meinte Finn und schien sich nun wirklich schon große sorgen zu machen. „Wenn ich den Mutterbaum gefunden habe, dann können wir für heute Schluss machen. Du weißt doch wo er steht, richtig?“ „Ja, ich kann ihn finden.“ „Na also, dann müssen wir doch nur noch die Tier-pfeife finden und können auch schon durchstarten.“ In Miras Laden treffen sie auf Julius, der ihnen leider sagen muss, dass er die Pfeife zwar gesehen hat, aber das sei gewesen, als Simon sie zum schätzen vorbei gebracht hat. „Sie war nicht viel Wert, also hat er sie Claire gegeben.“, erklärte er ihr. Aber eigentlich hatte sie nur mit halbem Ohr zugehört, denn es gab etwas anderes, was sie beunruhigte. „Julius?“ Der traurig dreinschauende Mann sah sie abwartend an. „Hier gibt es schönen, aber nicht sonderlich viel Schmuck, obwohl Waffeldorf gerade für ihre Minen, Minenforscher, Minenarbeiter und ihre Erzverarbeitung auf der Insel bekannt ist. Wie kommt das?“ Über diese Frage musste Julius seufzen. „Nun, dass ist so. Der Schmuckladen gehörte bis vor kurzem noch Miras Mann. Aber er war krank und verstarb vor kurzem. Jetzt schafft sie es nicht mehr den Laden zu führen und will ihn eigentlich sogar lieber schließen. Sie ist den ganzen Tag damit beschäftigt in der Celesta Kirche zu beten.“ Nanali erinnerte diese Geschichte unweigerlich an ihre Mutter, die nach dem Tod ihres leiblichen Vaters auch nie so wirklich über diesen Hinweggekommen ist, bis sie sich in jemanden neues verliebt hatte. „Verstehe.“, hatte sie gesagt und den Schmuckladen verlassen, aber kurz vor ihm musste sie auch schon stehen bleiben. „Finn... Ich weiß, dass hat nichts mit der Tier-pfeife zu tun oder damit den Mutterbaum zu finden. Aber kannst du mir den Weg zur Celesta Kirche zeigen.“ Finn, der nicht lange Raten musste, um heraus zu finden, worum es geht, willigte ein und navigierte sie bis hin zu eben dieser, wo sie eine Frau vor dem Altar beten fand. Sie schaute sich um, ob sie irgendwen findet, der ihr mal eben sagen kann, ob das auch wirklich Mira ist und findet nach kurzem Suchen Pit, den Pater, der auf einer der Sitzbänke sitzt. „Entschuldigen sie. Wären sie so gut, mir zu sagen, ob die Frau da vorne Mira heißt, Vater?“ Der Mann nickte und bejahte ihre Frage. „Ja doch, mein Kind. Das ist Mira. Ihr Mann ist vor kurzem gestorben und seit dem hört sie nicht mehr auf zu beten. Sie kommt jeden Tag hier her.“ „Ich verstehe.“, gab sie zurück und ließ den Vater wieder alleine. Stattdessen lief sie hinter die Frau und wartete geduldig das Ende ihres Gebetes ab. Das hatte nun wirklich erst mal Vorrang. „Verzeihung. Aber hätten sie fünf Minuten für mich Mira.“ Die Frau war etwas erstaunt von Nanali angesprochen worden zu sein. „Ich möchte mich wirklich nicht in ihre privaten Angelegenheiten einmischen, aber es gibt dennoch etwas das mir auf dem Herzen brennt.“ „Natürlich, wie kann ich dir helfen.“ „Dein Mann ist nun schon seit über einem Jahr tot, oder? Ist es wirklich in Ordnung den Laden, den ihr zusammen geführt habt nun so einfach verkommen zu lassen?“, fragte das besorgte Mädchen mit leiser und bedachter Stimme. Sie versuchte so viel Empathie auf zu bauen wie es ihr möglich war. Zwar hatte sie keine Ahnung, was es hieß eine geliebte Person zu verlieren, aber sie wusste was es hieß zu Trauern und sich vom Boden wieder in die Baumkrone zu kämpfen. Und diesen Kampfgeist wollte sie der Frau zurück geben. „Der Laden? Aber Julius ist dort und macht eine gute Arbeit.“ War es dass was sie dachte, oder was man ihr erzählte um ihr keine Sorgen zu bereiten? „Die Wahrheit ist Mira, niemand möchte dich verletzen und an einen Ort zurück holen, der dir vielleicht die Tränen hochkommen lässt. Aber der Laden läuft nicht gut... Julius braucht deine Hilfe.“ Mira sieht die Blonde entsetzt an. „Ist das war? Julius braucht mich im Laden?“ Die Blonde nickte. „Ja, und ich glaube du bist schon wieder bereit dort zu arbeiten. Du brauchst nicht mehr in die Kirche zu kommen um seiner zu Gedenken. Du kannst jeden Tag im Laden arbeiten.“ Für einen Augenblick schloss Mira die Augen, bevor sie sie wieder auf machen konnte. „Du hast recht. Es ist Julius Wunsch die Welt mit schönen Dingen zu verzieren und der meine, dass mein Mann nun an einem besseren Ort und glücklich ist. Wie kann er glücklich sein, wenn ich so lange trauere. Danke dir. Ich gehe sofort und helfe ihm. Oh, warte. Ich kenne deinen Namen ja noch gar nicht.“ „Mein Name ist Nanali.“ Draußen ging inzwischen die Sonne unter. Sie würde es für heute auf sich beruhen lassen und sich im Okarina Gasthaus ausruhen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)