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Engelstränen

Ich gehöre euch
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, hier habt ihr endlich euer nächstes Kapitel. Das hat leider etwas länger gedauert, weil ich viel zu tun hatte, keine Ideen hatte, was ich jetzt genau schreiben soll, oder aber es einfach verpeilt habe.
Sorry! ^^' Komplett anzeigen

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Tiger

Am späten Abend um zehn Uhr steht für meine Stufe eine erste Stadtbesichtigung in Rom an. Die restliche Zeit bis dahin verbringe ich in meinem Bungalow, wo ich meine Sachen weiter auspacke. Mit jedem Kleidungsstück rückt eine nichtige, schmerzliche Erkenntnis immer näher: Ich habe mein Bettzeug vergessen. Bis auf ein kleines Kopfkissen, das ich in der Grundschule einmal genäht habe, eine dünne Decke von meinen Großeltern und meinen Teddy, den ich schon besitze, so lang ich denken kann, welchen man aber vielleicht auch gar nicht zählt, liegt alles zu Hause. Kein Bettlaken, um die raue Matratze unter mir abzudecken, und die schon vorhandene Decke und Kissen darf ich ohne Bezug nicht benutzen.

Wie ich bereits sagte, eine tolle Woche.

Was soll‘s, dann benutze ich halt meinen Teddy als Kopfkissen und versuche, mich unter meiner Decke warm zu halten.

Am Ende habe ich noch eine Stunde Zeit, um an meiner Challenge zu malen. Also gehe ich nach draußen, mache den Tisch frei und mache mich breit.

Auf einmal spüre ich ein weiches Fell an meinen Beinen. Überrascht sehe ich auf eine braun getigerte Katze, die sich schnurrend an meine Beine reibt.

„Alice, da ist Tiger!“, ruft Michelle.

Ich sehe auf und sehe, wie das gewohnte Trio auf die Veranda zuläuft. Erst Michelle, dann Alice, und mit etwas Abstand Nele. Klar, sie ist auch gegen Katzenhaare allergisch.

„Tiger?“, begrüße ich die drei grinsend. „Sie hat schon einen Namen?“

„Ist das überhaupt ein Weibchen?“, überlegt Nele.

Alice zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung, sie lässt uns ja nicht gucken…“

„Dann ist es halt ein Mädchen!“, beschließe ich.

Michelle wirft einen Blick auf meine Zeichnung, welche ich momentan mit einem dünnen, schwarzen Stift bearbeite. „Welches Thema ist das?“

„Äh, Regen“, antworte ich.

Sie nickt kurz und geht dann in den Bungalow. „Louise, hast du keine Bettwäsche dabei?“, ruft sie.

„Nee, hab‘ ich vergessen!“, rufe ich zurück.

„Und worunter schläfst du dann?“

Na toll. Ich sehe jetzt schon, dass sich solche Fragen häufen werden. „Ich habe noch eine dünne Decke dabei.“ Da bin ich, das komische Mädel mit den gefärbten Haaren, das es noch nicht einmal auf die Reihe kriegt, Bettwäsche mitzunehmen.

Großartig.

„Wir müssen dann auch gleich los“, meint Nele.

Alice springt von einem Balken, auf den sie sich mit der verschmusten Tiger hingesetzt hat, und lässt das Kätzchen wieder laufen. „Wir könnten ja gucken, ob es Katzenfutter in dem Laden hier für Tiger gibt“, schlägt sie vor.

„Hier gibt es einen Laden?“, frage ich etwas überrascht.

„Klar, gleich neben dem Restaurant“, ruft Michelle aus dem Bungalow. Entweder sind die Wände zu dünn oder wir zu laut. Ich glaube ersteres.

„Hier gibt es ein Restaurant?“

Michelle seufzt leicht genervt. „Du kriegst auch gar nichts mit, oder?“

„Hallo, Leute! Wir müssen los!“, ruft Nele.

„Wenn es da Futter gibt, kann Tiger sogar zu einer Art Hauskatze von uns werden, zumindest hier!“, setzt Alice ihren Gedankengang fort.

„Aber nicht ins Haus lassen“, wirft Nele streng ein.

„Ja, ist doch klar“, meine ich dazu.

„Ja. Können wir dann los?“ Nele wird langsam hibbelig.

Ich male weiter. „Wir haben doch noch Zeit“, murmele ich.

„Nee, haben wir nicht!“

Mila und Layla kommen um die Ecke und steuern auf unseren Bungalow zu. „Kommt ihr? Unser Bus fährt gleich ab.“

„Jaja“, brumme ich und mache meinen Stift zu. Gegen die Macht von drei Personen komme ich nicht an.

Nele stampft mit ihrem wütenden Grinsen auf. „Bei denen hörst du?“

Ich stehe auf und räume meine Sachen in meine Tasche. „Doch, schon, aber ich dachte, wir hätten noch Zeit und Alice und Michelle haben ja doch auch nichts gemacht und …“ Ich verhaspele mich wie sonst was, sodass ich kein verständliches Wort heraus bringen kann. Zudem beschuldige ich jetzt auch noch Michelle und Alice. Ich verspüre wieder diesen Stich, als ob ich etwas falsch gemacht habe.
 

Eine viertel Stunde später sitzen wir alle im Bus. Alice wieder bei ihren Freundinnen, Michelle und Nele zusammen. Ich selber habe einen Platz neben Layla ergattern können. Vor uns sitzt Mila, neben einer ihrer Freundinnen.

Wir fahren nicht einmal fünf Minuten, als ich schon Mühe habe, wach zu bleiben. Die Erschöpfung des Tages sitzt deutlich schwer in meinen Gliedern. Wir fahren kaum los, als ich schon einnicke. Erst, als wir wieder zum Campingplatz zurückkommen, werde ich von Layla wieder aufgeweckt. Gähnend schleppe ich mich zu meinem Bungalow, und kaum falle ich in mein Bett, schlafe ich schon tief und fest ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _DrachenBlut_
2014-06-29T19:48:36+00:00 29.06.2014 21:48
Ein ziemlich beruhigendes Kapitel für die Geschichte muss ich sagen.
Aber es gefällt mir. Schließlich passiert im Moment ja nichts, was Louise irgentwie zu schaffen macht. Außer vielleicht diese kurze Stelle, wo sie denkt, dass sie Alice und Michelle beschuldigt hat, aber sonst.. Danke, für das ruhige Kapitel!

ps: Tiger ist süß!


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