Die Herrin der Dämonen von XdramaX (Sesshoumaru X ?) ================================================================================ Kapitel 31: Flucht aus dem Herrenhaus ------------------------------------- Sirenen drangen an seine Ohren, dumpf und leise. Sein Kopf tat weh und seine Glieder schienen ihm nicht gehorchen zu wollen. Stöhnend legte Jou den Kopf zur Seite und war augenblicklich hellwach. Direkt neben ihm lag eine nackt Frauenleiche und starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen und mit zum kreischen geweitetem Mund an. Ein Ruck ging durch seinen Körper, als er sich aufsetzte. Warum war auch er nackt? Was war bitte passiert? Er sah sich um. Alles war voller Blut der Frau und im ersten Moment dachte er tatsächlich, dass er eine Art Filmriss hatte und selbst hierfür verantwortlich war, aber dann fiel es ihm wieder ein. Sie hatten ihn niedergeschlagen. Und dann? Was war dann passiert? Er sah zum Fenster. Dem Stand der Sonne nach zu urteilen war es später Nachmittag. Es wurde bereits dunkel. Er stand auf und sah sich um. Verdammt. Wo waren seine Sachen? Draußen gingen Autotüren. Erst jetzt realisierte er die Sirenen wirklich. Polizei? Verdammt, was würden sie tun, wenn sie ihn in diesem Massaker sahen? Die Frage war natürlich rein rhetorisch. Er wusste genau, was dann geschah. Gut, er war ein Dämon, aber sie würden ihn an Sesshoumaru übergeben mit den Worten, dass er der Serienmörder war, so, wie es hier aussaß! Man, dieses widerliche Schauspiel stammte eindeutig von Yoshimitsu! Und dann? Dann würde er die Höchststrafe der Dämonen erhalten für etwas, das er nicht getan hatte. Nein! So ging das nicht! Er musste Mariko retten. Und Kuraiko. Und seine ganze Familie, die in diesem gottverdammten Herrenhaus war und nichts davon ahnte, dass so ein geisteskranker Psychopath sie in die Luft jagen wollte! Schritte von schweren Stiefeln näherten sich. Er hatte keine Zeit mehr. Er spannte alle Muskeln seines Körpers an und konzentrierte sich auf den Türspion wenige Meter ihm gegenüber. Im selben Moment, wie die Tür aufflog spürte er, wie ihm wärmer wurde und die Sicht verschwamm. Erst legten die heranstürmenden Männer ihre Waffen an, doch dann wichen sie schockiert zurück. Die Verwandlung eines Dämonen hatten sie schon oft im Fernsehen gesehen, doch real war das etwas vollkommen anderes. Der Wind, der sie erfasste, wehte sie beinahe davon und dann brüllt die gigantische Bestie auf. Das Dach von dem Haus wurde weg gerissen und die gesamte zweite Etage brach in sich zusammen als sie das von Pfoten getragene Gewicht nicht mehr halten konnte. Schneller als auch nur einer seine Waffe auf Jou richten konnte sprang das schneeweiße Tier über ihre Köpfe hinweg und rannte über das Land davon. Schneller und schneller, immer schneller, er musste zu ihnen! Schneller! Er hoffte, dass es noch nicht zu spät war. „Ich glaube nicht, dass er mir etwas tun wollte. Oder uns, besser gesagt.“ Die anderen seufzte nur auf diese Worte Kuraikos hin. „Trotzdem, sicher ist sicher.“, meinte Lee und schloss die Fenster ihres Schlafzimmers. Kuraiko schüttelte nur den Kopf und ließ Mariko an ihrem Finger nuckeln. „Kuraiko, die sind hier eingestiegen, wer weiß wieso. Vielleicht wollten sie dich nur einfach in diesem Moment nicht töten, sondern nur ausloten, wie lange es dauert, ehe wir sie bemerken.“, meinte Nanashi und hob Ran vom Bett runter – während Ren auf der anderen Seite wieder rauf sprang. „Man, diese Hunde! Wer hat die bitte erzogen?“ Wieder schüttelte Kuraiko den Kopf. „Wirklich, ich glaube nicht, dass er mir was tun wollte. Vielleicht der andere, ja, aber nicht der, der hier bei mir im Schlafzimmer war. Im Gegenteil. Er war irgendwie... liebevoll. Ich habe nicht viel gesehen, aber er war ruhig und es schien mir eher so, als wollte er verhindern, dass ich einen Ton machte, um den anderen nicht auf mich aufmerksam zu machen.“ „Kuraiko.“, Sarana beugte sich über sie und nahm ihr Mariko aus dem Arm, um die Kleine in die Wiege zu legen. „Glaube uns einfach. Sicher ist sicher. Wir wissen zwar, dass einer von den beiden immer wieder versucht, wenigstens einen Teil der Opfern zu retten, aber wir wissen nicht, welcher von beiden hier bei dir war.“ „Nicht der Verrückte.“ „Auch ein Psychopath kann äußerst ruhig wirken. Beispielsweise kurz bevor er sein Ziel – den Mord – erreicht.“, warf Akaya ein. „Nein, nein, keine Widerrede, mein Kind. Wir schlafen von jetzt an alle hier oben. Nanashi, Riko und Sarana bei dir, der Rest im Wohnraum. Sicher ist sicher.“ „Ich hab es geschafft!“, rief Nanashi plötzlich und versperrte Ren den Weg, ehe er wieder auf das Bett zu Kuraiko hopsen konnte. „Nein! Raus jetzt! Ab ins Körbchen mit euch! Husch!“, machte sie nur und scheuchte die beiden tibetanischen Doggen vor sich her hinaus. Kuraiko sah ihr kichernd hinterher. „Die Armen. Sie sind es doch gewohnt bei mir zu schlafen.“ „Dann werden sie jetzt wieder entwöhnt.“, beschloss Sarana und Kuraiko zog bei ihrer strengen Stimme den Kopf ein. Die Dämonin seufzte. „So war das nun auch wieder nicht gemeint. Nun leg dich hin und schlaf. Du musst dich erholen. Die Geburt war sehr anstrengend für deinen Körper.“, Kuraiko tat was sie sagte und ließ sich von ihr zudecken und bemuttern. „Und wenn du wieder bei Kräften bist, dann können wir endlich hier ausziehen und du kommst mit uns nach Hause, wo du hingehörst“ Ihre Enkelin seufzte. „Meinst du, dass das so eine gute Idee ist? Ich meine, wie werden die ganzen Dämonen reagieren, wenn ich plötzlich unter ihnen lebe? Und dann noch so dicht an Sesshoumarus Burg... Das ist weder für ihn gut, noch für mich.“ „Ach meine Süße, ich dachte wir hätten das Thema nun schon durchgekaut?“, seufzte sie, aber ihr Mann unterbrach sie, indem er sich zu ihr auf das Bett setzte und weiter redete: „Kiyoshi hat es dir doch genau erklärt: Du hast Sesshoumaru nicht geschadet und kein Dämon wird dich in unserer Stadt angreifen. Du bist die, die uns befreit hat. Alle Dämonen dieser Welt stehen tief in deiner Schuld. Und wenn wir erst einmal in dieser Stadt wohnen, dann werden du und Mariko auch nicht mehr Gefahr laufen zu den Opfern von Yoshimitsu und Jou zu gehören.“, Akaya strich ihr aufmunternd über die Schulter. „Und glaube mir, wenn ich sage, dass auch Sesshoumaru-sama dann wieder zu euch zurückkehren wird, auf kurz oder lang.“ Kuraiko seufzte und schloss kurz die Augen, dann sah sie ihn wieder an. „Er hat diese Tomomi als seine Gefährtin vorgestellt. Ich denke nicht, dass ich da intervenieren sollte.“ „Nein? Aber wir werden. Verlass dich drauf! Keiner, nicht einmal mein Fürst, schwängert einfach so meine Tochter, ohne dann für die Konsequenzen gerade zu stehen! Da bin ich altmodisch.“, beschloss Lee. „Hört, hört!“, Nanashi applaudierte hinter ihm. „Nun ruh dich aus. Wir räumen nur noch ein wenig auf und dann gehen wir auch schlafen.“, meinte Sarana und zog Akaya wieder von der Matratze hoch. Kuraiko nickte, seufzte leise und schloss die Augen, als plötzlich kopfloses Durcheinander ausbrach. Irritiert sah sie wieder auf, als mit einem Mal alle ihre Mitbewohner herein stürmten und sich um das Bett und vor dem Fenster aufbauten. Dann klirrte es und eine Kugel aus hellem Fleisch, silbernen Haaren und weißem Fell rollte über den Boden. Erschrocken setzte sie sich wieder auf und betrachtete den Mann, der dort über die Scherben rollte. Sie hatte erst mit Sesshoumaru gehofft, aber der war nicht so stark tätowiert wie dieser Dämon und nicht so breit gebaut wie er – was jetzt nicht heißen sollte, dass Sesshoumaru schmächtig und muskellos war! Im Gegenteil, der Mann war einfach nur... ein Schrank von einem Hundedämon! „Ergreift ihn! Haltet euch bereit!“, schrie Akaya und Osamu, Masahiro und Uyeda sprangen zeitgleich auf die nackte Gestalt zu. Natürlich aber wehrte sich Jou kraftvoll. Er riss einfach an einem der drei Soldaten und schleuderte ihn über seinen Kopf davon, als sei er lediglich ein Kissen. Dann schlug er mit einer freien Hand nach dem Nächsten, sodass der zurück taumelte und nahm den Letzten in den Schwitzkasten. Kiyoshi, Akaya und Lee schoben sich zwischen ihn und das Bett und gingen in Angriffshaltung. Kuraiko machte den Hals lang, aber da stopfte ihr Riko schon die schreiende Mariko in die Arme, während Nanashi und Sarana sie aus dem Bett zerrten, bereit sie weit wegzubringen. Doch entgegen ihrer Annahme, dass Jou weiter angreifen würde, hielt er nur Masahiro weiter fest und sah verbissen zu den drei Dämonen hinauf, die sich ihm als nächsten in den Weg stellten. „Wir müssen hier weg!“, knurrte er sie eindringlich an. „Jetzt! Sofort!“ Lee verkrampfte sich nur weiter und überlegte, was der Kerl wohl vorhatte, während sein Vater den Mann von oben bis unten musterte. Er war voller Blut... Menschenblut... und nackt... ein seltsames Bild. Dabei hatte Kyllian doch eindeutig Yoshimitsu als den beschrieben, der der kaltblütige Killer war. Und nicht Jou... „Bitte!“, nun klang seine Stimme plötzlich flehentlich. „Wir müssen sofort dieses Haus verlassen!“ Kiyoshi sah ihn an. Die anderen mochten es vielleicht nicht bemerken, doch er war da anders. Er war wesentlich erfahrener als die Übrigen Anwesenden und hatte im laufe seines Lebens gelernt, sich nicht nur auf den Schein zu verlassen. So beobachtete er Jou ganz genau. In seinen Augen sah er weder Hass und Wut, noch Blutlust und Wahnsinn. Jou war... Ehrlich besorgt und verzweifelt. Er versuchte sie zu warnen! Nur das Bild, das er abgab, passte so gar nicht. „Was ist passiert? Woher das Blut?“, fragte Kiyoshi daher und kurz sahen ihn die anderen Männer irritiert an. „Ich habe keine Zeit für Erklärungen! Das können wir später machen! Jetzt müssen wir hier raus!“ „Warum?“ Jou knurrte. „Akito hat Yoshimitsu befohlen, dieses Haus mit euch allen darin in die Luft zu jagen.“ Plötzlich war Kuraiko hell wach. Sie schrie entsetzt auf. Erschrocken taten Riko und Nanashi es ihr gleich, aber Sarana hielt die drei einfach fest. „Alles gut!“, flößte sie ihnen ein. „Riko, Nanashi, holt die Mäntel.“ „Keine Zeit für Mäntel! Raus hier!“, schrie Jou erneut. „Tut mir ja leid, aber wir wollen ungern im Evakostüm hier rumrennen, wie du, Adam.“, bellte ihn Nanashi an. „Nanashi, hol ihm wenigstens eine Hose!“, Kuraiko schob sie einfach an. Die Dämonin sah zurück, aber dann nickte sie und lief los. „Wieso sollten wir dir vertrauen?“, fragte Akaya da stattdessen. „Vertrau nicht ihm, vertrau mir.“, meinte Kiyoshi nur und da ließ Jou endlich seine Geisel los. „Der Mann lügt nicht. Er will uns helfen.“ „Na endlich!“, jammerte der nur. „Los jetzt! Raus hier! Ich weiß nicht, ob sie das Zeug schon installiert haben und wann es hoch gehen soll! Ich weiß nur, dass Akito es so schnell wie möglich beendet haben will.“ „Raus hier!“, Lee hechtete über das Bett zu seiner Tochter und hievte sie sich einfach auf den Rücken. Sie war bei weitem noch nicht auf dem Damm, um größere Strecken zu laufen und schon gar nicht bereit, ein Fluchtmanöver zu vollführen. „Aus dem Fenster und dann versteckt euch zwischen den Bäumen!“, rief Akaya hinterher. „Ich hole einen Wagen, wir treffen uns auf der Einfahrt in fünf Minuten! Masahiro, du nimmst die Hunde! Und stell sie ruhig, falls Yoshimitsu in der Nähe ist.“ Lee nickte und sprang, als Nanashi mit der gewünschten Hose rein kam. Jou nahm sie nur einmal dankbar nickend an und zog sie schnell über. „Warum so plötzlich? Der nächste Herrenmord sollte in einem Monat sein.“, raunte ihm Kiyoshi zu. „Er weiß von Mariko.“, Jou zog die Schnur der Hose enger und folgte dann dem Arzt hinaus. Einen Hechtsprung über die Wiese und sie landeten in den Baumkronen „Wir sind vollzählig“, flüsterte Masahiro mit einem Blick um sich und hob Ran und Ren etwas höher, die er sich unter die Arme geklemmt hatte – sah komisch aus, so klein waren die Hunde nämlich gar nicht mehr. „Dann folgt mir!“, raunte Uyeda und sprang los. Sie nahmen Lee mit Kuraiko und Mariko auf dem Rücken in die Mitte. „Jou?“, fragte Kiyoshi. „Ich bleibe hinten, falls wir angegriffen werden.“ Der Arzt nickte und legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter. „Wir sind dir zu großem Dank verpflichtet, mein Junge.“ „Dank mir, wenn die beiden in Sicherheit sind!“, knurrte er zurück und nickte in Richtung der davonschleichenden Gruppe. Sie entfernten sich immer weiter von dem Haus und näherten sich der großen Mauer, als das Motorengeräusch der Garage zu hören war und dann preschte der SUV vom Haus davon. Gerade rechtzeitig. Leicht zeitversetzt zündeten sich an den Seiten der einzelnen Flügel Sprengsätze. Feuerfontänen, garniert mit dem Stein der Mauern stoben in die Luft und Akaya trat noch fester in das Gaspedal. Eine Feuerwalze breitete sich zu allen Seiten über den Garten aus, doch sie erreichte zum Glück das schwarze Fahrzeug nicht mehr. Erschrocken schrien Kuraiko und Nanashi auf, Mariko begann lautstark zu weinen. „Verdammt!“, knurrte Lee. Die Fahrertür des Wagens sprang auf und Akaya streckte den Kopf über das Dach. „Nun kommt schon! Schneller! Schneller! Weg hier!“, schrie er zwischen die Bäume. Noch immer brach das Haus krachend in sich zusammen und das teure Holz, mit dem es innen überall getäfelt war, brannte wie Zunder. Kuraiko sah entsetzt auf diese gigantische Fackel, als ihr Vater sich endlich in Bewegung setzte und zum Auto rannte. Nichts hatte Kuraiko mitgenommen, doch das störte sie nicht. Nein, da war was anderes... Sie sah zu Jou. Wenn er nicht rechtzeitig gekommen wäre, dann wären sie alle jetzt vor sich hin schmorende Leichen... Eine Autotür ging auf und gleich darauf schob Lee sie auf den Rücksitz. Ein Schatten flog durch die Luft. Ein Ohren betäubendes Kreischen und der Schmerzensschrei von Jou folgten. Lee fuhr herum und konnte gerade noch so Yoshimitsu abwehren, der zum Angriff gegen das Auto angefegt kam. Er schleuderte ihn zurück und schob Kuraiko tiefer in den Sitz, dann folgte Sarana und Nanashi stieg auf der anderen Seite dazu. Sie nahmen sie in die Mitte. Die Heckklappe ging auf und Masahiro parkte die noch immer schlafenden Tiere im Kofferraum. Die Fahrertür ging auf, doch es war nicht Akaya, der herein kam. Riko klemmte sich hinter das Steuer. „Festhalten!“, schrie sie und der Wagen bretterte los. Es gab einen dumpfen Schlag auf dem Dach und Kuraiko schrie erneut auf. „Schon gut, das sind nur Masahiro und Osamu, sie sichern uns außen.“, erklärte ihr Nanashi und schnallte sie an. Von Rikos unbeholfenem Fahrstil hin und her gewirbelt griffen die beiden Dämoninnen auf der Rückbank um Kuraiko und ihr Kind herum, um sie zusätzlich zu stützen und darauf zu achten, dass dem Baby nichts geschah. Vor dem brennenden Haus dagegen verbiss sich Yoshimitsu im wahrsten Sinne des Wortes in der Schulter seines einstigen Freundes. „Verräter, Verräter, Verräter“, klagte er ihn immer wieder mit vollem Mund an, während Jou nur so brüllte. Der Angreifer wurde von Akaya und Lee zurückgezogen – eigentlich mit dem Ziel ihn gefangen zu nehmen – doch da stieß Yoshimitsu schon gegen Lee, sodass der zurück taumelte. Er holte aus um in der selben Bewegung Akaya zu erwischen, aber da sauste Jou schon wieder heran. Er griff nach dem Kopf des Verrückten und riss in schwer mit sich zu Boden, drosch ihn immer wieder auf den Kieselweg der Auffahrt. „Nicht! Jou! Wir benötigen ihn lebend!“, Kiyoshi ging dazwischen, aber das war ein Fehler. So brutal die Attacke von Jou auf Yoshimitsu auch war, so rot dessen Haar sich inzwischen auch verfärbte, er nutzte die Ablenkung durch den Älteren, um Jou herum zu schleudern. Hysterisch lachend drückte er das Gesicht des Mannes in die spitzen Steinchen unter sich und riss ihn an Kopf und Hals hin und her, wodurch er schwer über den Boden kratzte. Jou pumpte und brüllte immer wieder vor Schmerz, da spürte er, wie sein Gegner eine Hand von ihm löste und über ihn erhob. „Brauchst du jemanden, der dir den Rücken stärkt, Partner?“, hauchte er ihm durch zusammen gepresste Zähne zu und stieß ihm schon im nächsten Moment die Hand durch den Rücken. Es knackte, als Yoshimitsu nach der Wirbelsäule des Anderen griff und an ihr zu ruckeln und zu ziehen begann. Zu Jous Pech hielt ihn seine dämonische Kraft nicht nur am Leben, sondern auch noch bei Bewusstsein. „Das ist Sesshoumaru!“, brüllte Nanashi und Kuraiko sah gerade noch so auf, um im Lichtkegel der Scheinwerfer besagten Mann auf sie zu rennen zu sehen. Ihr Herz setzte aus und sie wollte seinen Namen rufen, doch da sprang der Fürst bereits über das Auto hinweg. Hinter ihnen kam er wieder zum stehen und sah dem schlenkernden Fahrzeug nach, von dem Osamu sich abstieß. InuYasha kam zeitgleich neben ihm zu stehen, als der Soldat sich vor ihm auf die Knie warf und ergeben den Kopf senkte. An ihnen vorbei preschten weitere Kämpfer. „Mein Fürst“, grüßte Osamu respektvoll. „Was ist passiert?“, wollte er wissen. „Wir hörten eine Explosion!“, erklärte InuYasha. „Ja, das Herrenhaus der Yokokumes wurde von dem Serientäter angegriffen und komplett gesprengt.“ Sesshoumarus Kopf schnellte hoch und er sah in die Richtung zurück, in die der SUV verschwunden war. Er hatte es sich also nicht nur eingebildet. Es hatte verdächtig nach Kuraiko gerochen, je näher er kam... und noch etwas anderem... und vor allem nach Blut und wundem Fleisch... „Ist sie verletzt?“, fragte er aus einem Impuls heraus. „Nein, Herr. Jou, der Dämon, der viele der Opfer rettete, hat uns noch rechtzeitig gewarnt. Doch als wir fuhren wurden die anderen von Yoshimitsu angegriffen.“ Sesshoumaru sah von seinem Soldaten erneut in die Richtung des Autos. Sie fuhren zur Dämonenstadt. Das war gut. Dort war sie in Sicherheit. Sie und... Was war das nur für ein Geruch bei ihr gewesen? „Sesshoumaru? Du kannst dem Auto gerne folgen! Ich tue das hier allein.“ „Nein.“, er wandte sich wieder ab in die Richtung, aus der nun große schwarze Rauchschwaden auf sie zu waberten. „Komm!“ Diese Blöße würde er sich nicht geben. Auch nicht vor seinem Bruder. Wäre ja noch schöner, wenn er seiner alten Peinigerin besorgt hinterherdackeln würde, wie ein dressiert Pudel. Er lief einfach weiter und sein Bruder folgte. Osamu dagegen folgte erneut dem Wagen, den er kurz darauf wieder eingeholt hatte. Als Sesshoumaru auf dem Hof ankam, entglitten selbst ihm die Gesichtszüge bei dem flammenden Inferno, das sich ihm bot. Er wagte es nicht sich auszumalen, was wohl mit Kuraiko passiert wäre, wenn sie nicht rechtzeitig gewarnt worden wären. „Heilige Scheiße“, knurrte InuYasha neben ihm. „Noch mal Glück gehabt.“ Sesshoumaru sah ihn an, er blickte stumm zurück, dann wandten sich beide dem Mann zu, der unweit von ihnen auf einer Trage lag. Sein Rücken blutete stark, seine Wirbelsäule schaute seltsam verbogen, im Schein des Feuers glänzend durch eine offene Wunde. Kiyoshi hockte sich gerade neben ihn. Als sein Fürst auf ihn zu kam blickte er auf. „Er hat uns wirklich einen großen Dienst erwiesen, mein Herr.“, erklärt er ihm. „Das ist Jou. Eigentlich einer der Schuldigen...“ „Kommt er durch?“ „Ich flicke ihn schon wieder zusammen, das ist kein Problem.“, damit beugte sich Kiyoshi vor und drücke das Rückrad des Jüngeren in die korrekte Position zurück. Jous Schmerzenslaut war nur leise und erstickt. Er war der Besinnungslosigkeit nahe. „Gut. Wenn er wieder bei sich ist, will ich ihn verhören.“, meinte Sesshoumaru. „Er soll begnadigt werden für seine guten Taten, während der Massaker.“ Kiyoshi hielt nur einen Daumen hoch und nahm dann schon etwas von einem Helfer entgegen, um die Blutung zu stoppen. Nun allerdings wanderte Sesshoumarus Blick auf einen anderen Jungdämonen, der wimmernd auf dem Boden hockte, umringt von drei Soldaten und sich wie ein Baby zusammengekauert hatte. „Was ist mit ihm?“, fragte InuYasha in die Runde, jedoch nur weil er es musste. Sesshoumaru wusste genau was mit ihm war: Er war schuldig. Er hatte das Leben von vielen Menschen bedroht und viel zu viele von ihnen getötet. Er war der gesuchte Serienmörder. Und wegen ihm war beinahe auch Kuraiko umgekommen! Er sah noch einmal zu dem brennenden Haus. Nur, um sich innerlich wieder zu beruhigen. Er hätte hier sein müssen und auf sie achten! Sie hatte ihnen allen die Freiheit geschenkt und war nun wirklich die Letzte der alten Herren, die man hätte umbringen und bestrafen müssen! Rostislaw, ja, vielleicht, aber niemals Kuraiko. Daran machte er diese Wut in seinem Bauch fest. An der Tatsache, dass dieser Vollidiot ihre Retterin verurteilen und hinrichten wollte. Aber nicht daran, dass ihm gerade klar wurde, dass er sein Eigentum fast verloren hätte. Heimlich und im Stillen bedankte er sich bei diesem schwer verletzten anderen Mann dort auf der Erde, dass er eingeschritten war. Dann sah er wieder zu Yoshimitsu hinab, der mit einem mal den Kopf hob. Zwei blutige Stümpfe zierten seine Arme, die Hände, die fehlten, hatte er zwischen seine Unterarme geklemmt. „Das tut so weh!“, heulte er Rotz und Wasser. „Warum habt ihr mir meine Hände abgehackt?“ „Warum?“, fragte Lee spöttisch. „Weil du Jou sonst getötet hättest, du Freak!“ „Ich bin kein Freak.“, entgegnete er trotzig, heulte dann aber weiter. „Du wirst es überleben.“, meinte Sesshoumaru nur kalt. „Vorerst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)