Die Herrin der Dämonen von XdramaX (Sesshoumaru X ?) ================================================================================ Kapitel 18: vier Teufel für Akaya --------------------------------- Die zwei Tage gingen ins Land und Akaya wusste, dass es heute soweit war. Sesshoumaru würde eine Menschenfrau an seine Seite holen. In den letzten Tagen hatte er viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Über sich, über seine Ehe, seinen noch immer nicht wieder aufgetauchten Sohn – obwohl die Dämonen inzwischen alle frei waren – und über die Familie Yokokume und deren letzten Spross. Sesshoumaru hatte zu seiner großen Freude die alte Festung beinahe unversehrt vorgefunden, doch schon bald war klar, dass das Volk der westlichen Dämonen inzwischen so groß war, dass bei weitem nicht alle in ihr Platz gefunden hätten. Da die Menschen, trotz der Versklavung der Bestien, eine höllische Angst vor diesem Ort hatten, hatten sie ihn weiträumig umgangen, bei dem Bau ihrer eigenen Siedlungen und so konnten sie hier oben in den Bergen eine eigene Stadt errichten. Sein Herr war Tag und Nacht damit beschäftigt alles zu organisieren, Gelände zuzuordnen – vor allem gerecht – und hatte sich mehrere Architekten für das Planen heran gezogen, darunter auch zwei Menschen, ehemalige Besitzer, die mit ihren Dämonen, die sie besaßen, Familien gegründet hatten. Im Allgemeinen war es erstaunlich, wie viele Halbdämonen am letzten Tag zu ihnen gestoßen waren und wie viele gemischte Familien. Es hatte sich eindeutig vieles verändert in ihrer Welt. Doch wie die Fürstin des Ostens bereits gesagt hatte: Das blieb vermutlich nicht mehr aus, so eng, wie ihre beiden Lebensformen beieinander gelebt hatten in den letzten Jahrhunderten. Doch konnte Akaya eine menschliche Fürstin akzeptieren? Es würde wohl ein Zeichen setzen, ein verdammt Gutes dazu, aber konnte er das alles so hinnehmen? Noch dazu eine Yokokume? Oder sollte er etwas dagegen unternehmen? Und wenn ja, was? „Langsam glaube ich, dass du recht hast.“, er sah sich um. Ein Halbdämon trat an ihn heran. Ein Mann, den er vor wenigen Stunden nach über dreihundert Jahren das erste mal wiedergesehen hatte, Sesshoumarus jüngeren Halbbruder InuYasha. „Was genau meinst du? Dass der Platz womöglich für den Ansturm nicht reicht?“ „Das auch.“, er stellte sich neben ihn an die Terrasse hoch über einen Abgrund und sah hinunter auf die Dämonen, die trotz des nahenden Winters noch in provisorischen Zeltlagern lebten. Wenn sie wenigstens die Rohbauten der Häuser fertig stellen wollten, um sich den Winter über um das Innenleben der einzelnen Unterkünfte zu kümmern, dann mussten sie sich allmählich ran halten! „Ich rede von meinem Bruder.“ Akaya gab nur einen verstehenden Laut von sich und sah dann wieder zu InuYasha hinüber. „Ich bin froh zu sehen, dass du noch lebst. Du hast dich zwar nie besonders gut mit unserem Fürsten verstanden, aber ich denke, dass ihm seine Familie jetzt sehr gut tun wird.“ Darauf antwortete der andere Mann nichts mehr, sah nur hinüber zu dem verfallenen Gebäude, das einmal die Familienvilla innerhalb der Mauern gewesen war. Arbeiter machten sich bereits daran den Schutt wegzuschaffen. „Tja, ich denke, dass es zwischen mir und Sesshoumaru viele … Missverständnisse gegeben hat.“ „Ihr seid Brüder, ihr habt jetzt die Gelegenheit dazu alles zu korrigieren.“ InuYasha nickte zustimmend, doch dann sah er wieder zu Akaya. „Nun wieder zurück zu der Frau, die er holen will. Sie ist ein Mensch?“ Der Dämon neben ihm nickte. „Respekt“, bekundete InuYasha anerkennend. „Früher hätte ich eher geglaubt, dass er von einem Menschen umgebracht wird, als dass er sich mit einem verbindet.“ Akaya nickt erneut und sah zu InuYasha hinüber. „Ich hoffe du verstehst, wenn ich sag, dass ich Angst habe, dass beides passiert. Denk an euren Vater.“ „Hey, nichts gegen meine Mutter, klar?“ „Ich habe nichts gegen Izayoi gesagt. Laut Kiyoshi muss sie eine wunderbare Person gewesen sein, bis zu ihrem Ende. Aber überlege selbst, wie viele vollwertige Dämonen ihren Tod fanden, weil sie sich mit Menschen verbanden.“ „Wenn das für heute noch gelten würde, dann würden wir lediglich ein Viertel oder weniger der Massen hier unter uns haben.“ „Vielleicht, aber du hast Sesshoumaru gesehen, er wirkt eher besessen, als dass er sie besitzt.“ InuYasha nickte. „Ich verstehe was du meinst. Und wie gesagt: Ich stimme dir zu. Er wirkt... anders.“ „Vielleicht hat das nichts mit Eigentum oder der Gleichen zu tun... vielleicht ist er krank?“ „Was sagt Kiyoshi dazu?“ „Ach, der, für ihn ist das alles ganz normal. Nein, ihn würde ich ungern fragen. Wir bräuchten einen Spezialisten.“ „Dann such dir doch einen.“ „Es ist zu spät. Heute will er sie zu sich holen.“ InuYasha seufzte. „Komm, ich habe eigentlich keine große Lust, mich in die Angelegenheiten meines Bruders einzumischen. Dann lass ihn sie halt holen und dann sehen wir ja, was passiert.“ Akaya atmete tief durch. Ja, das war wohl das Einzige, was hier weiter half. Gemeinsam sahen sie noch eine Weile runter auf die bergige Landschaft. „InuYasha, Akaya“ Überrascht fuhren sie herum, als Sesshoumaru von hinten auf sie zu trat. „Hey, gehst du jetzt die zukünftige Frau Fürstin holen?“, witzelte InuYasha, was aber nicht wirklich gut bei seinem Bruder ankam. Er strafte ihn nur mit einem anklagenden Blick. „Nein“, antwortete er dann schlicht. „Ich habe leider mit dem Bauvorhaben zu viel zu tun.“ „Das heißt, dass Ihr sie nicht holen wollt?“ „Natürlich kommt sie her, aber du wirst sie holen, Akaya.“ „Bitte?“, fragte er verblüfft. „Ich werde keinen Tag länger warten! Geh und hole sie. Ich kann hier nicht weg. Sag ihr das.“ Akaya stieß die Luft aus, dann nickte er. „Ganz wie Ihr wollt.“ Mit dieser Versicherung ging Sesshoumaru wieder hinein. InuYasha sah Akaya an. „Brauchst du Begleitung?“ „Nein, schon gut. Ich hole die Frau und dann ist gut.“ InuYasha nickte, klopfte ihm einmal kurz auf die Schulter und dann folgte er Sesshoumaru in die finsteren Untiefen des unbeleuchteten, halb verfallenen Hauptgebäudes der Festung. Lediglich Akaya würde nicht diesen einfacheren Weg einschlagen. Er genoss noch ein wenig den Windhauch im Gesicht, dann machte er einen Satz vor und sprang den Abhang hinunter. Als er auf dem Vorplatz der Festung landete und ein Ruck bei der abrupten Bremsung durch seinen ganzen Körper fuhr, wich auch zeitgleich die aufkeimende Wut. Er richtete sich auf und sah den Leuten hinterher, die aufgeschreckt auseinander gestoben waren, als er gelandet war. Er winkte einen Jungdämonen heran, dessen Familie sich dem Dienst für Sesshoumaru verpflichtet hatte und somit in der Festung lebte. „Besorge mir die Schlüssel für den schwarzen SUV und fahr die Karre vor.“, verlangte er nur und der Teenager jagte davon. Ihm missfiel es eigentlich den Wagen zu nehmen, doch er hatte einen Menschen zu transportieren und wer wusste schon, was die an Sachen mitnehmen wollen würde. So stand er also auf dem Hof und wartete, verschränke die Arme vor der Brust und sah sich um. Irgendwie hatte er noch immer keine Lust darauf, Kuraiko als Fürstin zu akzeptieren. „Hey!“, er sah sich um und eine Gruppe von vier Dämonen kam auf ihn zu, der Art nach, wie sie sich verhielten, waren sie zwischen fünfzig und zweihundert Jahren alt. Es waren drei männliche Hunde und eine weibliche Formenwandlerin. „Sie sind Akaya-sama, der Berater des Fürsten, hab ich echt?“ Der Typ, der ihn angesprochen hatte, verneigte sich ein paar mal tief. Akaya wusste nicht recht, was er mit diesem Knaben anfangen sollte und noch weniger konnte er dessen Freunde einordnen. Einer von ihnen kicherte, wie man es nur von einem Psychopathen erwarten würde und machte die Bewegungen übertrieben schnell nach, der dritte Mann verneigte sich lediglich einmal und verzog dabei eine so finstere Miene, dass die Hölle zu gefrieren schien und die Formenwandlerin an ihrer Seite checkte ihn doch allen Ernstes von oben bis unten ab. „Wir sind wahnsinnige Fans von Ihnen und dem Fürsten. Wir haben jeden Kampf gesehen!“ „Kann ich irgendwas für euch tun, Kinder?“, fragte er gelangweilt. „Macht es aber bitte kurz, ich habe es eilig.“ „Ah, ja, ihr wollt sicher diese Menschenfrau holen, von der hier alle sprechen. Diese Yokokume. Sie scheint ja regelrecht angebetet zu werden hier.“ Akaya versuchte sich mit einem tiefen Luftzug wieder zu beruhigen. Der Junge musste ihn doch nicht unbedingt daran erinnern, oder? „Aber, sagen Sie, ist sie wirklich so großartig, wie hier alle sagen?“ „Großartig, großartig!“, wiederholte der Verrückte an seiner Seite als wäre das der beste Witz des Jahrhunderts gewesen und lachte sich halb schlapp. Hatten diese Dämonen Drogen genommen, oder was? „Hört zu, ich habe wirklich keine Zeit für so was!“ Zum Glück fuhr gerade der Wagen vor. „Nein, natürlich haben sie keine Zeit, genau sowenig, wie sie Zeit dafür hätten, für den Fürsten die Regierungsgeschäfte zu übernehmen, wenn er sich wieder von dieser Person einlullen lässt.“ Akaya hielt inne und sah den jungen Mann durchdringend an, wartete aber, bis der Junge weg war, der ihm den Wagen gebracht hatte. „Wer seid ihr?“ „Oh, natürlich, Pardon, wie unhöflich von uns.“, der Fremde lachte. „Also ich bin Akito, die Kichererbse ist Yoshimitsu, der hier ist Jou und diese Perle an meiner Seite Tomomi. Wir haben unsere Lebensjahre bisher bei einer reichen Arztfamilie in Australien verbracht.“ „Und weiter?“ Akito sah sich zwischen seinen Spießgesellen um. „Ich kenne mich mit Psychologie aus. Ich habe es bei unserer letzten Herrin studiert.“ Nun wurde Akaya hellhörig. Er ahnte, worauf das hinaus lief. „Puh, da sind wir wohl gerade noch mal rechtzeitig gekommen, ehe ihr die Menschenfrau holt, was?“, meinte Akito und nickte erfreut. „Junge, du verschwendest meine Zeit, wenn du nicht auf den Punkt kommst.“ „Ich würde mir gerne den Fürsten einmal ansehen, wenn es möglich wäre. Ich bin der Meinung, dass das Verhalten des Herrn vor der Kamera seltsam war. So verhält sich kein Dämon. Er wirkt eher... besessen.“ Akaya schüttelte den Kopf, wenn in ihm auch alles danach strebte, dem Jungen zuzustimmen. „Überlegen Sie es sich. Wir warten.“ „Vergesst es, Kinder, der Herr ist absolut fixiert auf diese Frau.“ „Jeden Mann kann man umpolen.“ Akayas Blick wanderte zu der Formenwandlerin. Ihre Stimme war tief, eher ein Schnurren als alles andere und ihr Augenaufschlag sprach Bände. Sofort schrillten sämtliche Alarmglocken in ihm. Erstens: Ihr Reiz übertrug sich sofort auf ihn, sodass er fast sabberte und zweitens: Sie hatte eher die Ausstrahlung einer Killerin. Er schüttelte den Kopf, um sich aus ihrem Bann zu befreien. „Vergesst es, Kinder.“ Damit umklammerte er den Schlüssel fester und stieg ohne weitere Umwege in den SUV. Er ließ noch einmal die Scheibe der Beifahrertür hinunter. „Wenn ihr eine Unterkunft braucht, dann wendet euch an meine Frau Sarana, Sie ist für die Junggesellenbuden zuständig.“ Dann fuhr er los. Lange sah er die vier noch in seinem Rückspiegel, bis er die steile Straße in den provisorischen Ort hinunter fuhr. „Und nun?“, fragte Tomomi Akito beleidigt wie ein kleines Kind. Sein bis eben noch freundliches Lächeln wurde hinterhältig und finster. Er senkte den Kopf. „Keine Sorge, der Alte kommt wieder.“ Dieser Satz brachte Yoshimitsu erneut zum irren Kichern. Es verging eine halbe Stunde, da stieg Akaya in der Einfahrt des Herrenhauses der Yokokumes aus dem Wagen und besah sich das hohe Gemäuer mit den vielen riesign Fenster. Augenblicklich konnte er sich die Frage, warum sie eigentlich nicht hier weiter gelebt hatten, selbst beantworten. Das Haus, so „friedlich“ auch die letzten Wochen gewesen waren, lösten alles andere als gute Erinnerungen in ihm aus. Wenn Sie fertig damit waren, ihre Stadt aufzubauen, dann wäre dieser Ort maximal zehn Minuten mit dem Auto entfernt. In wenigen Jahren würde es vermutlich mitten in ihrer Siedlung stehen, wenn das mit den Neuzugängen so weiterging, doch darüber wollte er jetzt noch nicht nachdenken. Vorher würde man das Haus vermutlich einreißen... Er konnte es sich nicht vorstellen, dass es den anderen Dämonen nicht so ging wie ihm. Und ihm stellten sich gerade sämtliche Nackenhaare auf. Wie hasste er doch diesen Ort! Er schluckt und dachte wieder an die vier Dämonen, die ihn gerade abgefangen hatten. Waren sie nun Feind, oder hatte irgendeine glückliche Fügung sie zu ihm geschickt? Sie konnten vielleicht alle Probleme lösen. Natürlich waren sie ihm irgendwie suspekt. Lediglich der Akito schien ihm recht vernünftig zu sein. Allerdings war die Auswahl seiner Begleitung fragwürdig: Ein Geistesgestörter, ein stummer, irgendwie bedrohlich wirkender Hüne und eine Frau, die - da war er sich sicher - ein sehr lockeres Höschen trug... falls sie so etwas überhaupt anhatte... Verdammt, was sollte er nur tun? Sollte er Kuraiko ins Auto setzen und zu Sesshoumaru bringen und riskieren, dass damit wirklich die Kultur der westlichen Dämonen drauf ging - so wieAkito angedeutet hatte und er schon länger vermutete - oder konnte er die beiden voneinander trennen? Das Portal des Hauses schwang auf und wieder zu. Das Klicken eines Schlosses ertönte und gleich darauf kam Kuraiko die gebogene Freitreppe hinunter geeilt, zusammen mit einem kleinen Koffer - er hatte etwas größeres und vor allem mehr davon erwartet. Sie sah kurz von ihren Füßen auf und erblickt Akaya. Ihre Miene wechselte von freudig zu verblüfft, doch sie lief einfach weiter unbeirrt auf ihn zu. Konnte er diese Person wirklich in die Festung lassen und damit das gesamte Fürstentum in den Abgrund schicken? „Akaya-sama“ Er war überrascht, wie höflich sie auf einmal war, besonders, als sie sich dann auch noch tief verneigte und einige Sekunden in dieser Position verharrte. Dann richtete sie sich wieder auf. „Wo ist Sesshoumaru?“ Er atmete einmal tief durch. Gut, hier war also die Stunde der Entscheidung. Riskierte er es, oder riskierte er es nicht? Wobei, er riskierte vielleicht immer etwas, egal, was er tat... Nur was sollte er tun? Dass er nicht sofort antwortete, ließ Kuraikos glückliche Miene verschwinden und sie sah ihn prüfend, fast schon ängstlich an. „Akaya-sama? Ist etwas passiert?“ „Nein...“ - und in diesem Moment entschied er sich. „Na ja, doch... eigentlich schon.“ „Was? Geht es Sesshoumaru gut?“ Er nickte. „Körperlich, ja... Aber wir sind uns leider nicht ganz sicher, ob er ein psychisches Problem hat.“ „Bitte was? Was ist denn passiert?“ „Die Gefangenschaft.“, meinte er sofort. „Ich will nicht sagen, dass Ihr daran schuld seid, Yokokume-sama, aber einige unserer Ärzte äußerten den Verdacht, dass er... eine Art Abhängigkeit entwickelt hat.“ Sie ließ die Arme sinken. Oh Gott, just in diesem Moment machte er sich Vorwürfe, dass er sie gerade belog, doch nun gab es kein zurück mehr. „Abhängig?“ „Von Euch und von der Gefangenschaft. Und wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt, ist das kein Zustand für einen Mann, der ein ganzes Volk zu führen hat.“ Kuraiko sah ihn an und schluckte. Sie ahnte, worauf das hinaus lief. „Solange wir nicht sicher sind was es ist, Yokokume-sama, wäre es sicher besser, wenn ihr hier bleibt.“ Kuraiko ließ ihren Koffer sinken, ebenso wie den Kopf und nickte nach einigen Sekunden des Zögerns. „Ja, sicher habt ihr Recht.“ Er nickte ebenfalls. Dann Verneigte er sich plötzlich. „Es tut mir sehr leid, Yokokume-sama, dass ich Euch keine besseren Nachrichten bieten kann.“ „Es ist schon gut.“, sie sah ihn nicht direkt an, das fiel auch ihm auf. Hatte er vielleicht einen Fehler gemacht? „Was ist mit Sarana? Darf ich sie wenigstens sehen? Und Riko?“ Na klasse, daran hatte er natürlich gar nicht gedacht, aber zum Glück war er ein schlaues Kerlchen, dem sofort eine Ausrede einfiel. „Das geht leider nicht, verzeiht. Die Zwei arbeiten eng mit dem Fürsten zusammen und wenn sie zu Euch kämen, dann würden sie zwangsläufig nach Euch riechen. Das wäre sicher nicht förderlich für die Genesung des Herrn.“ Nun war sie also offiziell ein Virus, der ihn krank gemacht hatte. Etwas, das man bekämpfen musste. Ihr schnürte sich der Magen zu und Schwindel trat ein, sowie gigantische Kopfschmerzen. „Lebt wohl, Yokokume-sama.“, er verneigte sich und sie folgte stumm dieser Geste. Dann setzte er sich ins Auto und fuhr mit kleinem Bogen davon. Sie sah ihm nach, bis er durch das Tor verschwunden war und der automatische Schließmechanismus Minuten später die schweren Eisengitter schloss... Stille umfing sie. Stille und Einsamkeit. So wie die letzten zwei Tage. Doch an denen hatte sie sich trösten können, dass bald alles vorbei war. Doch dieses mal... Für immer. Sie würde für immer allein sein... Vor ihrem geistigen Augen watschelte die kleine eineinhalb Jahre alte Kuraiko über den Rasen, rund um sie herum niemand. Nicht einmal Sarana. Als sie einen Regentropfen abbekam nahm sie ihren Koffer, schleppte ihn die vielen Stufen wieder hinauf und verschwand im Herrenhaus, das nun eher einem Geisterhaus glich. Akaya stieß die Tür zur Eingangshalle auf, wo einige Diener provisorisch Tische errichtet hatten, um alle Dämonen, die neu dazu kamen, zu erfassen. In einer Ecke saßen die Vier, zu denen er wollte. Akito spielte auf einer Gitarre, Yoshimitsu machte dämliche lala-Geräusche zu der Musik und wackelte mit dem Kopf hin und her, Jou starrte stumm in der Gegend herum und Tomomi rekelte sich auf einem Schrankkoffer und flirtete mit allen Dämonen, die an ihr vorbei kamen, ob Mann oder Frau. Er dampfte wie eine Walze auf sie zu. Die Frau war die Erste, die ihn entdeckte und sofort stupste sie ihren Anführer Akito an. Der sah überrascht auf, legte die Gitarre aber nicht beiseite, hörte lediglich zu spielen auf. „Hey Chef, wo ist die Fürstin?“ „Zu Hause geblieben. Mitkommen.“, knurrte er sie an und fuhr wieder herum. Er duldete keinen Einspruch. Die Vier sahen sich an, rafften dann ihre Sachen zusammen und eilten ihm nach. „Wie, zu Hause geblieben? Wollte sie nicht kommen, oder was?“ „Habt ihr euch schon angemeldet?“ „Nein, es ist zu voll hier.“ Akaya nickte und winkte sie einfach weiter. Gerade verließ ein junger Halbdämon den Tisch, hinter dem seine Frau saß, also quetschte er sich einfach an allen vorbei und baute sich vor ihr auf. „Hey, mal nicht so eilig, ja? Die Schlange ist hinten!“, beschwerte sich eine weitere Halbdämonin mit viel zu vielen Piercings im Gesicht und Kaugummi kauend. Sie war gestresst, weil sie schon Stunden in der Schlange stand, doch Akaya ignorierte sie einfach. „Drei männliche Dämonen, Akito, Yoshimitsu und Jou, und ein weiblicher Formenwandler, Tomomi. Gib ihnen ein Vier-Personen-Zimmer hier im Haus, bis alles soweit ist. Sie arbeiten für den Fürsten.“ Sein Frau sah ihn an, dann musterte sie die vier Dämonen hinter ihm. Ein ungutes Gefühl beschlich sie, aber gut. Akaya würde schon wissen, was was er tat. Also nickte sie. „Ist gut, ich lass Riko gleich ein geeignetes Zimmer suchen.“ Ihr Mann nickte, gab seinen Begleitern ein Zeichen, dass sie ihm weiter folgen sollten, und marschierte dann hinter den Tisch in einen Gang und schließlich die Treppen hinauf. Schweigend folgten sie ihm. Außer Yoshimitsu, der dümmlich vor sich hin grinste, zeichnete sich in den Gesichter von ihnen blanker Ernst ab. Sie erreichten den Flur, in dem die Besprechungen bezüglich der Stadtplanung stattfand und liefen sogleich in Lee, Nanashi, Riko und Kiyoshi hinein. „Ah, Akaya, Kuraiko hat sich ja ganz schön verändert.“, erklärte Kiyoshi witzelnd. „Solltest du nicht die Fürstin holen, Vater?“ „Die Fürstin will nicht kommen. Sie hat es abgelehnt.“ Mit diesen Worten stieß er den Besprechungsraum auf. Nun kam das Schwerste: Sesshoumaru die „Abfuhr“ möglichst schonend und vor allem glaubwürdig beibringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)