Private Lessons von MissImpression (NaruHina, NP SasuSaku) ================================================================================ Prolog: Talk won't work this out -------------------------------- „Naruto, bitte komm einmal runter, wir müssen etwas besprechen!“ Die Stimme von Minato Uzumaki schallte durch das gesamte Haus, sodass der angesprochene Sprössling in seinem Zimmer fürchterlich zusammenzuckte. Er wusste ganz genau, warum seine Eltern ihn ausgerechnet jetzt zu einem Gespräch baten – den Auslöser hatte er am Nachmittag, als er von der Schule zurückkam, auf dem Küchentisch gesehen: einen blauen Briefumschlag mit dem Zeichen seiner Schule. Seine Noten waren in letzter Zeit wirklich nicht die Besten und er musste auch zugeben, dass er keine Lust auf Schule und den ganzen Kram hatte – aber da waren auch eindeutig seine Lehrer Schuld! Was mussten sie auch solch langweilige Themengebiete wie Stochastik und Gedichtinterpretationen durchnehmen? Langsam schlich Naruto die Treppe runter gefühlt seinem Untergang entgegen. Seine Eltern saßen im Wohnzimmer, der gefürchtete Brief lag offen auf dem Couchtisch. Minato wies seinen Sohn an, Platz zu nehmen. Kushina, die Mutter, hatte die Hände im Schoß gefaltet und ihr Gesicht zu einer besorgten Mine verzogen. „Naruto“, begann Minato, beugte sich leicht vor und sah ihm direkt in die Augen. „Weißt du, was das ist?“ Er zeigte auf den Brief vor ihm. Naruto schluckte leicht und entschied sich für die erstbeste Taktik, die ihm einfiel: Ahnungslosigkeit vortäuschen. „Ähm … nein?“ Sein Vater seufzte und schloss dabei seine Augen. Naruto war weder ein guter Lügner noch hatte er generell ein schauspielerisches Talent, weswegen man ihm eigentlich jede Gefühlsregung deutlich ablesen konnte. Und dass er mit seinem eingezogenen Kopf und einem leicht panisch Blick da saß, zeigte nur zu eindeutig, dass er sich seiner Schuld deutlich bewusst war. Doch Minato spielte mit. „Es ist ein Brief von deiner Schule.“ „Oh?“, kam es von Naruto, was ungläubig klingen sollte, aber recht kleinlaut rüberkam. Er räusperte sich. „Geht es … um einen Elternabend oder wie?“ „Nicht direkt.“ Nun meldete sich auch seine Mutter zu Wort. „Es ist eher die Info deines Klassenlehrers über deinen derzeitigen Leistungsstand.“ „Wenn man das überhaupt als Leistung bezeichnen kann“, murmelte Minato und strich sich durch die Haare. Dafür erntete er von Kushina einen bösen Blick. „Was … was meint ihr denn?“ Narutos Blick glitt von seinem Vater zu seiner Mutter. „Jetzt spiel bitte nicht den Ahnungslosen, du weißt ganz genau, worum es hier geht“, sagte Kushina, nahm den Brief und reichte ihn energisch zu ihrem Sohn. „Lies und erklär es uns.“ Mit leicht zitternden Händen umfasste er das Papier und überflog den Text. „Mangelndes Interesse am Unterrichtsgeschehen“, „Vernachlässigung der schriftlichen Hausaufgaben“, „störendes Verhalten“ und „Versetzung gefährdet“ waren die ersten Worte, die ihm auffielen. Er schluckte erneut – so schlimm, wie das hier geschrieben stand, konnte es doch gar nicht sein! Nächste Taktik: Empörung. „Das ist doch ungeheuerlich, Kakashi hat eindeutig was gegen mich! Es stimmt doch gar nicht, dass ich kein Interesse am Unterricht zeige – es ist eher so, dass wir es so lahm erzählt bekommen, dass man einfach nicht lange zuhören kann. Da kann ich doch nicht für! Und wenn ich dann mal mit meinen Mitschülern die Unterrichtsthemen bespreche ist das gleich störendes Verhalten? Na danke schön!“ Beleidigt klatschte er den Brief vor sich auf den Tisch. Nun seufzte auch Kushina. „Naruto, Schatz, es geht hier um deine Versetzung. Deine Noten scheinen sich nur noch zu verschlimmern und langsam wird es brenzlig. Kakashi hat sicher nichts gegen dich, denn sonst würde er sich nicht die Mühe machen, uns zu informieren, um dir noch eine Chance zu geben.“ „Eine Chance? Dann hätte er vorher mal mit mir reden sollen, anstatt gleich zu euch zu laufen und mich zu verpetzen!“ „Jetzt mach dich nicht lächerlich und hör mit dieser Schauspielerei auf. Du weißt ganz genau, dass dieser Brief berechtigt ist!“ Minatos Nerven waren strapaziert. Er stand auf, ging um das Sofa, das mitten im Zimmer stand, herum und stützte sich auf die Lehne. „So kann es nicht weitergehen. Du weißt, welches Licht das auf mich als Bürgermeister wirft, wenn mein eigener Sohn ein solches Verhalten an den Tag legt. Die Leute werden sich die Mäuler zerreißen darüber und das kann ich nicht gebrauchen.“ „Und außerdem“, fuhr Kushina fort, „ist es für deine eigene Zukunft sehr hinderlich, wenn deine Noten so absinken. Deswegen müssen wir etwas tun – gemeinsam. Und dafür haben wir uns überlegt, dass du Nachhilfeunterricht bekommst und dafür leider das Fußballtraining kürzer treten muss.“ „Wie bitte?!“ Nun war Naruto aber ehrlich empört und stand auf. „Das könnt ihr doch nicht machen!“ Sein Vater richtete sich wieder zur vollen Größe auf. „Doch das können wir und das werden wir. Diese Situation hast du dir selbst zu verdanken. Es wird keine weiteren Diskussionen geben.“ Mit diesen bestimmenden Worten ging er aus dem Wohnzimmer. Verzweifelt ließ sich Naruto zurück in den Sessel fallen. „Das könnt ihr mir doch nicht antun! Ich bin zur Zeit sogar so gut, dass ich fest im Team aufgestellt werde – wenn ich das Training sausen lasse, dann werde ich nur wieder auf der Ersatzbank landen!“ „Wir wissen das. Aber dein Vater hat recht: Das ganze hier hast du dir selbst zu verdanken. Wir schauen mal, wie das mit der Nachhilfe läuft, vielleicht lässt sich, wenn sich Besserungen bei deinen Noten zeigen, eine Lockerung bezüglich des Fußballs bei deinem Vater erwirken.“ „Und wer soll mir Nachhilfe geben?“ Kushina lächelte. „Die älteste Tochter der Hyuugas hat sich bereiterklärt, dir zu helfen. Ich habe heute mit ihrer Mutter gesprochen.“ „Hinata?“ Naruto schien aus allen Wolken zu fallen. „Aber die ist doch eine Klassenstufe unter mir oder nicht? Und besucht sie nicht eine Mädchenschule?“ Die Hyuugas waren Nachbarn der Uzumakis und die Eltern mehr oder weniger befreundet. Naruto hatte diese Hinata bereits einige Mal gesehen und immer wieder benahm sie sich wirklich merkwürdig in seiner Nähe: Erst wurde sie rot wie eine Tomate und dann versteckte sie sich entweder hinter einem Gegenstand oder einer Person. Jeglichen Kontakt, den Naruto in den letzten Jahren versucht hatte bei solchen gelegentlichen Nachbarschaftsfesten oder ähnlichem aufzubauen, scheiterte an Hinatas Kooperation, was Naruto dazu veranlasste, die Sache irgendwann einfach aufzugeben. In den letzten Jahren hatte er sie ein paar Mal von seinem Schlafzimmerfenster aus beobachtet, wie sie im Garten arbeitete oder wenn sie früh morgens auf den Bus wartete und dabei ein Buch vor der Nase hatte. Rein optisch gefiel das Mädchen Naruto, doch charakterlich – soweit er das auch nur im Entferntesten beurteilen konnte – war sie überhaupt nicht sein Fall. Sie war einfach stinklangweilig. Kushina nickte. „Das ist richtig. Aber sie hat bereits die Fortgeschrittenenkurse wählen dürfen, weswegen sie vom Lernstoff in etwa auf deiner Stufe liegt. Und im Gegensatz zu dir hat sie keine Probleme damit. Im Übrigen ist es bereits beschlossene Sache, diskutieren bringt nichts.“ Maulend und geschlagen begab sich Naruto zurück auf sein Zimmer. Wie sollte er denn Sasuke, seinem besten Freund und Kapitän der Fußballmannschaft, erklären, dass er nun statt des Trainings mit einer Büchereule abhängen sollte, die zwar nie mit ihm sprach, doch ihm nun wohl irgendwas über Wahrscheinlichkeitsrechnungen erklären sollte? Sasuke würde ihn erst auslachen und ihm dann den Kopf abreißen. Das würde ja noch was werden … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)