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Dancing under the Full Moon

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute,
ich hoffe euch gefällt die Story bislang ^^
There's a lot more to come, aber ich versuche einen Großteil bis zur Ausstrahlung der 4. Staffel fertig zu schreiben. Auch wenn das grad mal noch so 6 Wochen sind... ups...
Auf jeden Fall: Have Fun! :D Komplett anzeigen

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Missverständnisse und Gedankenspiele

Auch für Lydia Martin, ihres Zeichens Erdbeerblonde High-School-Queen und Mathegenie (und Sprachgenie und... eigentlich in allem weit weit über dem Durchschnitt, aber sie wollte ja nicht mit ihrem Wahnsinns IQ angeben) war es ein ruhiger Abend. Sie saß ausgestreckt auf ihrem Bett. Auf dem Fernseher lief Discovery Channel, eine Doku über die Bronzezeit. Anschließend kam was über die Bernsteinstraße. Lydia lackierte sich währenddessen die Fingernägel und hörte nur mit einem halben Ohr zu.

Also ein Abend wie jeder andere seit ihre Beste Freundin nicht mehr da war. Ein Abend voller Langeweile.

Sie überlegte gerade, ob sie ihre Zehennägel auch in der gleichen Farbe anmalen sollte, obwohl derzeit Peeptoe-Schuhe nicht so angesagt waren bei den Temperaturen. Da wurde ihre Routine unterbrochen von einem Wolfsheulen. Irritiert schaut sie sich um und entdeckt halb verborgen unter ihrem Bademantel ihr Handy. Sie zog die sauber gezupfte Augenbraue in einem erstaunten Bogen hoch. Wann hatte Scott sie je schon mal angerufen? Hoffentlich gab es nicht schon wieder irgendwelche Katastrophen. Sie hatte eigentlich in letzter Zeit kein gesteigertes Bedürfnis gespürt Schreien zu müssen... ‚Das findest du nur auf eine Art raus, Süße‘, sagte sie zu sich selber und drückte auf ‚Annehmen‘. „Hi Scott“, meldete sie sich. „Was gibt’s?“

 

Sie glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, als er was von ‚einem einsamen unglücklichen Wolf‘ quatschte. „Noch mal von vorne, Scott. WAS ist los? Wenn du einsam bist solltest du doch wohl eher bei Kira anrufen statt bei mir, oder? Was hab ich damit zu tun?“

Diesmal war es Scott, der irritiert dreinschaute und Stiles von der Seite ansah. Der zog die Augenbrauen hoch und hob die Schultern in einer ‚Ich weiß auch nicht wovon sie redet‘-Geste. Dachte Lydia etwa Scott bräuchte Gesellschaft? „Ähh Lyds, es geht nicht um mich. Ich rufe sozusagen im Auftrag an...“

Lydia schnaubte wütend auf. „Echt? Dann kannst du Peter sagen, dass er mich mal kann. Ich leg jetzt auf.“

„Halt, nein, warte!“ Scott verstand manchmal die Gedankengänge dieser Frau einfach nicht. Wie kam sie jetzt auf Peter? „Lyds nein, es geht weder um mich, noch um Peter.“

Das brachte Lydia zum Nachdenken. Wer bliebe dann noch übrig? Doch nur Derek... Und der würde garantiert nicht bei ihr anrufen, wenn er irgendwas wollte. Derek... hmmm, das könnte natürlich ein interessanterer Abend werden, als ihn mit Dokus zu verbringen. Damit hatte er nun wirklich Lydias Aufmerksamkeit. „Und was möchtest du nun von mir?“ fragte sie geradeheraus.

„Na ja“, begann Scott unsicher (er würde es nie zugeben, aber Lydias Intelligenz schüchterte ihn manchmal ein), „wie du vielleicht bemerkt hast ist heute Nacht Vollmond, und da wollten wir uns alle für einem netten Abend zusammensetzen. Quasi eine Vollmondparty. Derek wollte uns pokern beibringen...“

Lydia quittierte das mit einem amüsierten Schnauben. „Dabei geht es um Zahlen und Wahrscheinlichkeiten, ist wohl eher mein Spezialgebiet, als Dereks. Fehlt euch der vierte Mann oder warum fragst du mich deswegen? Ich sag’s gleich Kartengeber mach ich nicht. Ist mir zu langweilig.“

Scott musste grinsen. War klar, dass Lydia gleich wieder damit anfing ihre Bedingungen zu diktieren. „Nein, Kartengeber musst du nicht machen, keine Sorge. Ich frage dich deshalb, weil du zu unserer kleinen Bande übernatürlicher Teenager gehörst und wir mal ausnahmsweise einen netten gemeinsamen Abend verbringen wollten.“ Von gemütlich konnte er kaum sprechen, so kuschelig war es in den Katakomben schließlich nicht. Er schaute noch mal kurz zu Stiles, der ihn mit großen Augen flehentlich wie ein kleiner Welpe ansah. Scott seufzte. Ok, wenn Stiles ihn so ansah konnte er ihm kaum was abschlagen. "Lyds, komm bitte einfach. Du wirst hier sehnsüchtig erwartet und es hat definitiv nichts mit Peter zu tun." Zumindest nicht unmittelbar... aber wobei hatte Dereks Onkel nicht schon seine Finger im Spiel gehabt. „Hier wartet auch eine kleine Überraschung auf dich.“

Lydia verzog den Mund. "Ich hasse Überraschungen." Jedes Mal wenn es bisher eine Überraschung gegeben hatte, stand am Ende ein durchgeknallter Werwolf oder ein anderer Spinner vor ihr. Aber Scott hatte sie bisher noch nie belogen. Wenn man sich bei ihm auf eines verlassen konnte, dann auf seine Treue seinen Freunden gegenüber. Wenn er also sagte, es sei ok, dann würde sie ihm glauben... vorerst. Sie seufzte. "Ok wo seid ihr?" Entsprechend musste sie schließlich ihr Outfit zusammenstellen. Sie erhob sich von ihrem Bett und ging zu ihrem Kleiderschrank hinüber. Dort öffnete die Tür und ging nebenbei schon mal die Möglichkeiten durch.

Scott konnte am anderen Ende das Klappern von Kleiderbügeln hören. "Ok, der Ort ist vielleicht nicht so dein Favorit, aber es hat seine Gründe, glaub mir. Wir sind in den Katakomben im Wald beim alten Haus. Warst du schon mal da?"

Wieder verzog Lydia das Gesicht. Sie hatte keine guten Erfahrungen mit diesem Haus gemacht. "Natürlich kenne ich das verdammte Haus. Ich hab ja auch nur unfreiwillig Dereks verrückten und toten Onkel dort wiederbelebt, Scott. Als wenn ich DAS so leicht vergessen könnte."

"Ok ok", wiegelte Scott ab. "Schon gut. Also du weißt wo das Haus ist. Habs verstanden. Ich hole Kira zwar so in 20 Minuten am Parkplatz vor dem Reservat ab, aber die anderen warten hier auf dich. Meld dich einfach, wenn du da bist, in Ordnung? Ach und... eins noch."

"Was?", langsam hatte sie das Gefühl, dass es doch eine blöde Idee war, sich mit den anderen zu treffen.

Scott kratzte sich am Kopf. "Ihr habt nicht zufällig Spielkarten für Poker im Haus, oder? Wir haben alles bei Derek im Loft, können die Sachen aber nicht holen. Wir sind alle... zu Fuß hierher gekommen..."

"Ihr rennt freiwillig mitten in der Nacht bei Vollmond, wo ihr euch eigentlich besser in irgendein fensterloses Loch verkriechen solltet, durch den Wald? Und ich soll mir keine Sorgen machen?" Sie atmete einmal tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Definitiv, eine ganz blöde Idee von ihr gewesen ja zu sagen. "Ok, fein, ich bringe die Karten mit. Sonst noch was? Pizza und Bier?"

Scott stutzte kurz. "Klingt super", sagte er, "Coole Idee von dir. Aber Cola und Chips dürften auch reichen. Bis später dann." Er legte auf.

"Ich..." Klick

Lydia starrte ihr Handy an. Einfach aufgelegt. Hatte Scott noch nie was von Sarkasmus gehört? Sie musste ihn sich wirklich dringend mal vornehmen und ihm was über Grammatik beibringen. Sie warf ihr Handy aufs Bett und suchte sich Klamotten zusammen, die zu ihrem frisch lackierten Nägeln passen würden.
 

****

Scott beendete das Telefonat und steckte sein Handy weg. "Ok, Stiles, deine Erdbeerblonde Göttin ist auf dem Weg hierher." Er tätschelte seinem besten Freund beruhigend das Bein. "Ich dachte ich erzähle ihr erst mal nichts genaues darüber was mit dir los ist. War doch in deinem Sinne, oder?"

Stiles nickte heftig. "Total. Du bist der beste Freund der Welt Scott, der beste Alpha. Es werden Lieder über dich gesungen werden, die deine Großartigkeit..."

Scott buffte ihm mit den Faust an die Schulter. "Halt die Klappe Stiles." Aber immerhin klang er schon wieder mehr nach sich selbst. Zu den anderen rief er "Lydia ist unterwegs... mehr oder weniger. Ich muss dann gleich los Kira abholen. Bleibt bitte so lange einer von euch bei Stiles sitzen?"

Er stand auf und klopfte sich die Hose ab. "Derek, lässt du mich dann eben raus? Ich möchte unbedingt, dass die Tür verschlossen bleibt, aber du hast sicher keinen Zweitschlüssel hier, oder?"
 

****

Nachdem Scott die Katakomben verlassen hatte setzte sich Malia neben Stiles. Sie unterhielt ihn mit Geschichten aus ihrer Zeit als Coyote im Wald. Er nickte zu ihren Geschichten, aber seine Gedanken wanderten immer wieder ab.

Die großen Schmerzwellen waren inzwischen abgeebbt. Das mochte mit Scotts Gegenwart zu tun gehabt haben. Mit diesem... diesem Bonding, er fand kein besseres Wort dafür.

Auch die große Wut war inzwischen einigermaßen verraucht. Jetzt war ihm klar, dass Scott und die anderen ihm nur helfen wollten. Er hatte in der Tat nie ernsthaft ebenfalls ein Werwolf sein wollen. Ok, er hatte durchaus mal mit dem Gedanken gespielt, wie es wäre, wenn er auch so schnell und stark wie Scott und Derek sein könnte. Aber dann musste er immer wieder an die Jäger denken. Und daran, dass Scott anfangs so gelitten hatte. Die ganzen Geräusche, die er plötzlich hören konnte. Und die ganzen Gerüche. Und auch das ständig große Dinge von ihm erwartet wurden. Und wenn Werwolf sein in Beacon Hills ansonsten nur bedeutete, dass man so was wie die Polizei für übernatürliche Dinge wurde, das konnte er auch als normaler Mensch und Sohn des Sheriffs haben. Da brauchte er die Nebenwirkungen nicht unbedingt.

Obwohl es natürlich auch durchaus Vorteile haben konnte. Er wäre nun genau wie Scott und Derek fast unkaputtbar. Keine Krankheit würde ihn mehr befallen.

Ein kalter Schauer lief Stiles über den Rücken, als er an das Krankenhaus dachte. An den Moment wo er mit Scott vor dem MRT gewartet hatte. Und Scott ihn mit seinen dunklen Augen angesehen hatte. Dieser Schmerz darin, der Schmerz ihn vielleicht zu verlieren. Einander zu verlieren. Stiles musste schlucken. Er selber hatte in Moment auch furchtbare Angst gehabt. Er wollte nicht gehen und Scott alleine lassen. Beide waren ein Team, untrennbar verbunden. Es hatte ihm selber fast das Herz zerrissen, als Scott in dem Hotel damals sich beinahe umgebracht hätte. Und umgekehrt würde es auch Scott so gehen, falls Stiles weg wäre. Keiner von beiden vermochte es, vernünftig ohne den anderen weiterzuleben. Sie waren zwei Hälften von einem Ganzen.

Vor dem MRT hatte Scott versprochen, er würde etwas tun, um ihn zu retten, falls die Diagnose sich bestätigte. Und Stiles selber hatte dazu nur genickt. Er wusste, Scott würde auf jeden Fall einen Weg finden. Und wie Stiles durchaus bewusst gewesen war, die einzige Heilung die Scott tatsächlich anbieten konnte, war der Biss.

Im Grunde hatte er sich also damals doch schon dafür entschieden, auch ein Werwolf zu werden. Nur ein Werwolf konnte diese Krankheit überwinden. Gerard hatte es sogar von seinem Krebs im Endstadium geheilt. Und es hatte letztlich Stiles auch vor dem Nogitsune gerettet.

Und nun konnte er eh nichts mehr daran ändern. Er war ein Werwolf. Mit blauen Augen. Das machte ihm Angst. Er kannte die Jäger. Er hatte "nette" wie Chris kennen gelernt, aber auch durchgeknallte wie Kate. Chris würde es verstehen und ihn in Ruhe lassen. Doch andere, wie diese komischen Typen, die Derek und Peter entführt hatten... die wären nicht zimperlich.

Aber im Rudel wären sie stärker. Alpha, Beta, Omega. Scott sagte zwar er hätte die Entscheidungsfreiheit, aber die brauchte er gar nicht. Wollte sie gar nicht. Bei dem Bonding... Scott als der Alpha hatte ihn als seinen Beta akzeptiert und er wiederum hatte ihn als seinen Alpha angenommen. Und zu Stiles unendlichem Glück, war Scott ein vernünftiger Alpha. Er verlangte kein Initiations- Ritual wo er jemanden aus seinem Freundeskreis killen sollte.

Stiles runzelte die Stirn. Wenn er genau darüber nachdachte würde das auch überhaupt nichts bringen, da sein Freundeskreis komplett aus Werwölfen, Banshees und Kitsunes bestand. Er war schon immer Teil des Rudels gewesen. Und aus unerklärlichem Grund machte ihn das Stolz.

Er grinste dämlich vor sich hin... Sein Rudel.

Er genoss Klang dieser Worte, schwelgte darin... Bis ihm klar wurde, was er da eigentlich machte.

Verdammt, blöde Rudeldynamik. Er konnte gar nicht anders.

Er ließ den Kopf wieder nach hinten an die Metallstangen sinken. Scott war sein bester Freund seit so unendlich langer Zeit. Sie waren mehr wie Brüder aufgewachsen. Er wusste mehr über Scott, als er vermutlich selber über sich wusste. Sie waren ein Team. Und jetzt waren sie ein Rudel. Ein richtiges Rudel. Kein Stiles mehr nur an der Seitenlinie, weil er bloß ein Mensch war. Kein 'Stiles, das ist zu gefährlich' und kein ‚Stiles, du bist nur ein Mensch, halt dich besser da raus’. Nein, Stiles konnte jetzt auf sich selber aufpassen (na ja, zumindest sobald er gelernt hatte mit dem Shifting umzugehen). Stiles war ein Werwolf, genau wie Scott und Derek. Stiles war ein Kämpfer. Stiles war stark, tapfer und mutig... und Stiles war eindeutig hirnamputiert.

 

Und seit wann redete Stiles eigentlich von sich selber in der dritten Person?

 

"Uhh Malia, tut mir Leid, wenn ich dich unterbreche, aber haben wir hier vielleicht was zum Trinken? Einen Schluck Wasser?" Sein Hals fühlte sich mit einem Mal ganz trocken an...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  pluesch_ki-chan
2014-05-16T08:06:13+00:00 16.05.2014 10:06
-Stiles war eindeutig hirnamputiert
Und seit wann redete Stiles eigentlich von sich selber in der dritten Person? XDDD *rofl* so schön
Antwort von:  hikabella
16.05.2014 11:11
höhö, den ersten Satz kanntest du auch noch gar nicht ^^
Aber ich liebe den Teil auch XD


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