Darauf ist Verlass
Der Myōboku-Berg hatte sich seit Narutos letztem Besuch nicht verändert. Es war nach wie vor ein kühles, grünes Paradies, besonders für die Frösche, die dort lebten.
Gamakichi stand vor Naruto und schaute ihn mit einer Mischung aus Neugierde und Verärgerung an.
„Ich hab dich nun hierher gebracht. Würde es dir was ausmachen, wenn du mir erklären könntest, was zum Teufel hier denn nur vor sich geht?“, fragte der Frosch, ehe er das Bündel bemerkte, das Naruto in den Armen hielt. „Was ist das? Ein Baby?“
„Ich erzähl's dir später. Ich muss jetzt zu Jii-chan gehen.“
Gamakichis Augen weiteten sich.
„Naruto, was hast du angestellt? Sag bloß nicht, du bist in Schwierigkeiten?“
Als Naruto begriff, worauf Gamakichi anspielte, errötete er wie eine Tomate, ehe er den Frosch anbrüllte, den Mund zu halten und aus dem Weg zu gehen.
Fukasaku und Shima indes genossen gerade ihr Frühstück, als sie Narutos und Gamakichis wütende Stimmen hörten.
„Sieh an, wer uns besuchen gekommen ist“, sagte Fugasaku glücklich. „Schön, dich zu sehen, Naruto-kun.“
Naruto näherte sich den beiden, die wiederum sofort den erschöpften Anblick des Jungen bemerkten. Sie runzelten ebenso die Stirn beim Anblick des Babys.
„Jii-chan, ich brauch deine Hilfe! Er stirbt sonst!“, schrie Naruto panisch.
„Langsam, Naruto! Wer ist am Sterben? Und wer ist dieses Kind?“
Gamakichi lachte.
„Naruto hat mit jemanden rumgemacht.“
„Halt die Klappe!“, brummte Naruto. „Das ist 'ne ernste Situation! Er wird sterben, wenn wir nichts dagegen tun!“
„Wer stirbt grad?“, sagte Shima, die ebenso neugierig war.
„Sasuke!“ Naruto deutete auf das Baby. „Er.“
Die Frösche schnappten tief nach Luft und starrten das schlafende Kind an, als ob sie ihren Ohren nicht trauten.
„Hast du grad eben gesagt, dass dieses Baby Uchiha Sasuke ist?“, sagte Fukasaku.
„Yep, genau das hab ich gesagt. Ich erklär's euch später. Sasuke ist schwer verletzt. Sein Darm ist draußen!“
Die Frösche blickten auf Narutos orange Jacke.
Wenn Sasuke wirklich ausgeweidet worden wäre, müsste die Jacke mit Blut getränkt sein, was nicht der Fall war. Eigentlich sah Sasuke ziemlich gesund aus.
„Komm ins Haus“, befahl Shima. „Lass mich's sehen.“
Naruto gehorchte und betrat das kleine Haus, wo er früher gewohnt hatte während seines Senjutsu-Trainings. Shima sprang auf eine kleine Couch und wies ihn an, Sasuke dort draufzulegen, dann entfernte sie vorsichtig die Decke, welche den Bauch des Kindes enthüllte.
„Siehste? Er hat ein großes Stück Darm, das rauskommt. Kannst du ihn retten? Soll ich ihn ins Krankenhaus bringen?“
Shima fasste den Darm leicht an. Da Sasuke sich kalt fühlte, fing er an zu wimmern.
„Naruto-chan …“, sagte sie. „Das ist nicht sein Darm.“
„Huh?“
„Ganz ehrlich … weißt du irgendwas über Babys? Das hier ist ein Stück von der Nabelschnur.“
Naruto verengte seine Augen, er verstand nicht, was sie ihm mitgeteilt hatte.
„Dann … ist das nicht sein Darm?“
„Natürlich nicht.“
„Also ist er auch nicht in Gefahr?“
„Nein, ihm geht es blendend gut.“
„Und dieses Ding …“
„Die Nabelschnur.“
„Ist das … ist das normal?“
Shima verdrehte genervt die Augen.
„Ihr Säugetiere werdet mit der Nabelschnur geboren. Sie verbindet ein Baby mit seiner Mutter, wenn es in ihrem Bauch ist. „Was denkst du, was dein Bauchnabel ist?
Naruto zuckte die Achseln.
„Der Bauchnabel ist die Narbe von der Nabelschnur“, erklärte sie.
Fukasaku starrte seine Frau mit Erstaunen an.
„Kaa-chan, du weißt ja jede Menge über Babys von Säugetieren.“
Shima lächelte voller Stolz.
„Natürlich! Weibliche Säugetiere sind der lebende Beweis für die Stärke einer Frau.“
Naruto näherte sich Sasuke und schaute auf die Schnur.
Wenn Sasuke unter keinen Schmerzen litt, warum weinte er dann so viel seit einer kleinen Weile?
„Und was passiert nun mit der Schnur?“, fragte er. „Er behält's ja nicht, ne?“
„Nein“, erwiderte sie und verließ das Zimmer. Ein paar Sekunden später kehrte sie mit einer Schere in der Hand zurück, näherte sich Sasuke und griff nach der Schnur. „Hier“, sagte sie zu Naruto und übergab ihm die Schere.
Naruto schnappte sich die Schere, und als er merkte, was er im Begriff war zu tun, weiteten sich seine Augen und er ging einen Schritt zurück.
„Was? Ich schneid das ganz bestimmt nicht!“
„Doch, du wirst das tun! Hör auf, dich wie 'ne Memme aufzuführen und schneid jetzt seine Nabelschnur!“
„Aber … das ist ekelhaft!“
„Ekelhaft? Das ist eines der schönsten Dinge, die ihr Menschen erleben könnt!“
„Ich möchte sie nicht schneiden! Sollten wir ihm denn nicht Schmerzmitteln oder so was geben? Es wird ihm sonst weh tun.“
„Nein, wird es nicht. Das Baby fühlt die Schnur nicht. Jetzt sei kein Weichei und schneid die verdammte Schnur!“
Shimas Stimme duldete keine Widerrede.
Mit zitternden Händen näherte sich Naruto der Nabelschnur, umfasste sie mit seiner linken Hand, die leicht zitterte, und schnitt sie mit der Schere in der rechten Hand.
Wie von Shima vorhergesagt, rührte Sasuke sich nicht vom Fleck.
Naruto packte die Schnur und warf sie in den Mülleimer, ehe er ins Badezimmer rannte und seine Hände wusch.
Eine Stunde später hatte Naruto seinen Bericht darüber beendet, was alles seit seinem Verlassen in Konoha passiert war, bis er den Myōboku-Berg erreichte. Sie saßen in der Küche und tranken einen seltsam schmeckenden Kräutertee, während Sasuke im Raum nebenan lag und schlief. Fukasaku verschränkte seine Arme über seine Brust und starrte seinen Lehrling an.
„Dieser Itachi-Junge muss ein außergewöhnlicher Ninja gewesen sein. Ich habe noch nie von irgendeiner Technik gehört, die einen Erwachsenen in ein Baby umkehren könnte. Es muss eins von diesen Verjüngungs-Jutsus sein“, meinte der alte Frosch.
„Mich kümmert dieses Jutsu nicht“, erwiderte Naruto. „Ich muss einen Weg finden, es rückgängig zu machen. Sasuke kann nicht so bleiben!“
„Idiot! Wenn wir herausfinden, wie das Jutsu angewendet wurde, werden wir auch wissen, wie wir es rückgängig machen können.“
„Und wie finden wir's heraus? Ich hab Itachi den Namen dieser Technik nicht sagen gehört.“
Shima drehte sich zu Naruto.
„Was waren seine letzten Worte?“
Naruto schloss seine Augen und versuchte sich zu erinnern. Er rief sich den schwarz gefederten Tornado zurück, dann die Lichtseile die Sasuke umschlungen hatten und schließlich Itachi, der ihm erzählte, er würde nie mehr gegen Sasuke kämpfen müssen …
„Er sagte 'Bitte, kümmere dich um meinen kleinen Bruder'.“
Das Ehepaar schaute sich gegenseitig an.
Wenn Itachi wollte, dass Naruto sich um seinen Bruder kümmerte, würde er kein reversibles Jutsu anwenden.
Im Raum nebenan wachte Sasuke auf und fing an zu weinen. Kurze Zeit später schrie er mit all seiner Kraft. Naruto verließ die Küche und rannte zum Baby.
„Was hast du denn?“, fragte der junge Ninja, als er Sasuke in seinen Armen hielt. „Was ist denn passiert, Sasuke?“
Wie vorher zeigte Sasuke keine Anzeichen, dass er ihn gehört hatte, und schrie weiterhin.
Naruto begann, sich allmählich unwohl zu fühlen. Wenn Sasuke nicht unter Schmerzen litt, warum weinte er dann? Naruto glaubte, dass sein Teamkamerad mit der ganzen Situation wütend gewesen sein musste. Der große Uchiha Sasuke zu einem hilflosen Baby reduziert. Vom Schoß der Person aus machte er geltend, alle anderen zu hassen. In diesem Fall war es zu erwarten, dass der internationale Verbrecher ihn zornig anstarrte oder versuchte ihn anzugreifen.
„Warum weinst du?“, fragte Naruto wieder. Seine Stimme hatte sich gehoben aufgrund der Sorge, die er verspürte. Infolgedessen schrie das Baby nur umso lauter. „Willst du mich auf den Arm nehmen? Weil – ich find das nicht lustig!“
Narutos wütende Antwort auf den Schrei schreckte das Kind zurück. Es schrie so sehr, dass es davon Schluckauf bekam. Naruto blinzelte verwirrt.
Hat er etwa Angst vor mir?
„Sasuke, hör auf“, sagte er in einem mehr sanften Ton, während er ihn in seinen Armen wiegte. „Komm schon, das ist echt nicht mehr lustig. Du benimmst dich wie ein …“ Naruto schnappte nach Luft bei dem Gedanken, der ihm in den Sinn kam. Sasuke, der noch nicht einmal zu bemerken schien, dass er mit ihm redete, weinte weiterhin. „… ein echtes Baby.“
Naruto saß auf der Couch, das Kind in seiner orangen Jacke gekuschelt, und zog Sasukes Kopf zu seinem Gesicht.
Er rechnete damit, dass Sasuke ihn abweisen würde, indem er ihn mit seine Händen wegstieß oder ihn zu beißen versuchte, aber er tat es nicht. Vielmehr schien sich das Baby zu beruhigen und die Wärme, die von Naruto ausging, zu genießen.
Als Sasuke schließlich aufhörte zu weinen, zog Naruto das Kind von seinem Gesicht weg, wischte die Tränenspuren weg und legte ihn auf seinem Schoß, das Gesicht zu ihm gewandt. Sasuke öffnete seine Augen und betrachtete Narutos Gesicht, nicht mit Verachtung oder Wut, aber mit einem Ausdruck von Interesse und Neugierde.
„Du weißt, wer ich bin, Sasuke? Du erinnerst dich an mich?“
Das Baby zeigte keine Reaktion.
„Sasuke, du verstehst, was ich sage, richtig? Wenn du verstehst, was ich sage, dann sag was. Oh, du hast keine Zähne, huh? Dann schüttel mit deinem Kopf, winke mit deiner Hand, blinzle dreimal, tu irgendwas. Gib mir ein Zeichen. Irgendein Zeichen!“
Die Frösche, die die ganze Szene von der Zimmertür aus beobachtet hatten, traten ein und näherten sich ihnen. Sasuke blickte von einer Seite zur anderen, aber weil seine Sicht beschränkt war, richtete er seinen Blick wieder auf Naruto, höchst erfreut mit seinem lustigen Gesicht.
Ein Schweißtropfen rann Narutos Stirn hinunter.
„Sasuke, weißt du, wer du bist?“
Sasuke schüttelte seine Arme und gluckste. Ein kleiner Speichelfaden tropfte von seinem Kinn. Als er seine rechte Hand hob, legte er sie auf seinem Mund und fing an, daran zu saugen.
„Naruto-chan“, flüsterte Fukasaku. „Ich glaube nicht, dass er sich erinnert.“
Aber Naruto wusste es schon. Sasuke hatte nicht nur sein Gedächtnis verloren, er benahm sich auch wie ein Baby. Das Verlustgespür erschütterte den blonden Ninja. Auf eine gewisse Art und Weise war der Sasuke, den er kannte, verschwunden.
„Naruto-chan“, murmelten die alten Frösche, als sie den traurigen Ausdruck in den Augen ihres Schülers bemerkten.
„Was mach ich bloß?“, fragte sich Naruto. „Was wird jetzt mit Sasuke geschehen? Ich schwör, ich war bereit, ihn zu töten. Aber ich war nicht darauf vorbereitet. Was machen wir nur?“
Das Baby schien zu spüren, dass etwas falsch war, weil seine dunklen Augen wässrig wurden und er anfing zu wimmern. Shima seufzte, bevor sie die Situation in die Hände nahm.
„Also, zuallererst baden wir das Kind. Ich würde auch in Tränen ausbrechen, wenn ich so schmutzig wäre wie er.
Naruto schaute sie verwirrt an.
„Was? So schmutzig bin ich nun wieder auch nicht!“, erwiderte er. Shima schüttelte ihren Kopf.
„Nein, nicht du! Obwohl … du solltest auch 'ne Dusche nehmen … aber das klären wir mit dir später. Ich meinte eigentlich den Kleinen“, wies sie auf Sasuke. „Ich bin mir sicher, nach einem Bad fühlt er sich viel besser.“
Naruto schaute Sasuke an und nickte.
Sasuke mochte schon immer Sauberkeit. Er wies Naruto darauf hin, dass dieser nicht gebadet hatte, wenn sie mal auf Mission waren. Er fand ihn sogar widerlich.
Nichtsdestotrotz – als Naruto Shima das Kind übergab, warf sie ihm einen wütenden Blick zu.
„Was glaubst, tust du hier?“
„Also … sollte er nicht ein Bad nehmen?“
„Erwartest du tatsächlich von mir, dass ich ihn bade? Ich bin zu klein, du musst es machen!“
Naruto starrte sie mit weit gerissenen Augen an.
„Ich? Warum ich?“
„Du bist der einzige Mensch hier, und es braucht ein wenig Geschick, mit einem Kind umzugehen. Wenn ein Frosch ihn baden würde, könnte er ertrinken.“
„Vergiss es! Ich werd Sasuke ganz bestimmt nicht baden! Das ist doch zu komisch!“
„Willst du ihn etwa vernachlässigen? Gerade dann, wenn er dich am meisten braucht, drehst du ihm den Rücken zu?“
Ihre Worte trafen ihn wie ein Schwerthieb.
„Nein, so meinte ich's doch gar nicht.“
„Naruto-chan, ich versteh ja, dass du traurig bist über das, was deinem Freund passiert ist. Stell dir nun vor, er wäre an allen Gliedern gelähmt. Oder er hätte sich mit seinem Kopf gestoßen und bliebe nun im Koma oder für den Rest seines Lebens zurückgeblieben. Was würdest du nun tun? Ihn etwa sterben lassen nur weil er nicht die Person ist, die du kanntest?“
„Natürlich würde ich ihn nicht sterben lassen, aber …“
„Du hast diese Mission akzeptiert, weil du ihn aufhalten wolltest, richtig? Du hast es geschafft. Zwar nicht auf die Art, wie du es dir vorgestellt hast, aber du hast's doch noch geschafft. Er ist keine Gefahr mehr, er kann niemanden mehr verletzen. Und er braucht dich. Auf wen kann er sich denn sonst verlassen?“
Sasuke … Sasuke ist meine Verantwortung. Ich will es mit ihm allein regeln.
Naruto blickte wieder auf das unglückliche Baby in seinen Armen, das beim Versuch, sich selbst zu beruhigen, an seiner Hand saugte.
Das war nicht der Sasuke, den er aus der Akademie oder während dessen Tagen als ein Mitglied von Team 7 kennengelernt hatte. Noch der verräterische Verbrecher, gegen den er gekämpft hatte und der so viele Leben zerstört und die Herzen seiner Teamkameraden aus Machtgier zertrümmert hatte. Nein, das war ein komplett anderer Sasuke, aber irgendwie immer noch Sasuke.
„Es gibt niemanden“, fuhr Shima fort. „Er ist allein.“
Mit sinkendem Herz führte Naruto Sasuke nahe zu seiner Brust und knuddelte ihn. Shima hatte recht. Nach all dem, was Sasuke angestellt hatte, hatte er keine Zukunft. Es gab keinen Ort, wohin er gehen könnte. Niemanden, der ihn akzeptieren würde.
Außer mir.
Als Zeichen des Einverständnisses ging er ins Badezimmer.
Zehn Minuten später
„Ah! Ich kann's nicht tun!“, schrie Naruto, als er sich weigerte, seinen besten Freund anzuschauen. Seinen nackten besten Freund, der auf dem Badetuch lag.
„Oh, bitte!“, grummelte Shima verzweifelt. „Ist nicht so, als ob du 'ne Toilette putzt. Du badest ein Baby!“
„Es ist Sasuke! Ich kann ihn nicht baden.“
Das Badezimmer war warm, trotzdem fühlte sich das Baby schon kalt an und zitterte.
„Du bist der Einzige, der das machen kann! Das arme Ding friert ja schon. Also beeil dich, bevor es noch 'ne Erkältung bekommt!“
Naruto schluckte. Er nahm das Baby und legte ihn in einer Schüssel mit warmen Wasser ab. Dabei hielt er den Kopf mit einer Hand an der Oberfläche. Sasuke reagierte nicht erfreulich auf das Wasser und fing wieder an zu weinen.
„Was zum … du hast das Baden doch schon immer gemocht, Sasuke. Und jetzt benimmst du dich voll seltsam!“
„Nimm ein kleineres Handtuch und trockne seine Haut, damit du besser sehen kannst, wenn du diesen widerlichen Schleim wegmachst.“
Naruto gehorchte und begann, die Haut des Kindes mit einem weißen Handtuch und einer kleinen Seife zu reiben. Er wusch seinen Rücken, Bauch, Brust, Beine, Arme, Kopf und als Letztes Gesicht., was zu einem Wutausbruch beim weinenden Jungen führte. Als Naruto gerade dabei war, Sasuke aus der Schüssel zu nehmen, stoppte Shima ihn und wies auf den Beckenbereich des Babys. Er errötete von Kopf bis Fuß.
„Bitte, lass mich das nicht berühren. Alles, bloß das nicht. Ich will sein … Ding nicht waschen.“
„Du wartest nicht darauf, dass er sich selbst wäscht, oder?“
Schwitzend und mit rotem Gesicht tat Naruto das, was er musste, während er zur Seite schaute.
Besser wäre, du bedankst dich bei mir, teme!, dachte er.
Nachdem er Sasuke nun abgetrocknet hatte, wickelte er ihn in einer blauen Decke ein, die Fukasaku ihm ausgeliehen hatte, und legte ihn auf einem Futon, das von Kissen umgeben war. Wenig später schlief das Baby ein.
Es sah schon viel besser aus, jetzt da er sauber war.
Naruto lag auf dem Boden neben Sasuke, der friedlich mit seinen geschlossenen Fäusten schlief. Naruto wollte es nicht zugeben, aber das Kind schaute süß aus.
Er streckte seinen Arm nach ihm aus und berührte seine Hand. Zu seiner großen Überraschung schnappte das Kind seinen Finger mit seiner ganzen Hand. Narutos geschocktes Gesichtsausdruck änderte sich zu einem warmen Lächeln. Er schmiegte sich näher an Sasuke und streichelte seinen Kopf mit seiner freien Hand.
Naruto wollte sich einfach nur ein wenig ausruhen. Er hatte seit Tagen nicht gegessen und gut geschlafen. Er würde seine Augen für fünf Minuten ruhen lassen und anschließend ein Bad nehmen und etwas essen.
Drei Minuten später war Naruto eingeschlafen. Fukasaku und Shima schauten ihren Lehrling an und lächelten und beschlossen, ihn ruhen zu lassen. Sie beide sahen so friedlich und wohl aus – wie Eltern mit ihrem Kind.
Nach gefühlten drei Minuten wachte Naruto durch Sasukes Schrei auf. Er rieb seine geschwollenen Augen, näherte sich dann dem Futon und japste.
Die Blätter, die Sasukes Hintern umgaben, waren mit einer grün-braunen Flüssigkeit schmutzig.
„Was zum Teufel ist das?“, schrie Naruto panisch.
Fukasaku und Shima stürmten ins Zimmer.
„Was?“, sagte Fukasaku.
„Sasuke hat etwas Grünes in den Blättern …“
Beide Frösche schauten auf den Futon. Fukasaku verzog offenbar angewidert das Gesicht zu einer Grimasse. Shima nickte, als ob sie genau wusste, was vor sich ging.
„Wie's aussieht, muss Sasuke ins Badezimmer“, sagte sie, als sie verschlafen zu Naruto schaute.
Der Blonde schauderte vor Entsetzen.