Der Schrein der Himmel II: Höllenhunde von Seelenfinsternis (Sess x Kag) ================================================================================ Kapitel 11: 11 - gelebte Angst ------------------------------ 11 – gelebte Angst Der Nebel war so dicht, dass es Sesshoumaru unmöglich war auch nur seine eigene Hand zu sehen. Die Umgebung verschwand in einem dichten Schleier und verbarg sicher ungenannte und unzählige Gegner – dessen war sich der Daiyoukai sicher. Er war sehenden Auges in Narakus Falle getappt und erwartete nun einen heimtückischen Angriff aus der Deckung des dichten Dunsts. Vorsichtig und mit gezücktem Schwert bewegte er sich Meter um Meter vorwärts. Doch nichts passierte, er war allein. Auch seine Ohren gaben ihm keinen Hinweis auf mögliche Feinde. Die Stille erdrückte ihn beinahe, jedes Geräusch wurde gedämpft, selbst seine eigenen Schritte drangen kaum bis an sein Ohr heran. Wohin hatte Naraku ihn nur gebracht? Was machte es für einen Sinn ihn in diesem Labyrinth des Nichts irren zu lassen ohne ihn anzugreifen? Wie lange lief er nun schon umher? Stunden? Tage? Die Zeit an diesem Ort schien stillzustehen, vielleicht existierte sie aber nicht einmal. Schließlich steckte er Bakusaiga wieder in seine Scheide. Es war sinnlos weiter Vorsicht walten zu lassen, dieser Ort war nicht dazu gedacht ihn einem vernichtenden Angriff auszusetzen. Viel eher versuchte die Spinne ihn in den Wahnsinn zu treiben durch die Unendlichkeit des Nichts. Sesshoumaru beschleunigte seine Schritte und hoffte darauf in den Tiefen des Nebels Hinweise darauf zu finden, welches Schicksal ihn erwarten sollte. Ängstlich hatte sich Kagome in einer Nische versteckt. Natürlich war es sinnlos, dies war Sou'ungas Dimension und wahrscheinlich war selbst die Wand in ihrem Rücken ein Teil von ihm. Trotzdem gab es ihr ein klein wenig Sicherheit sich wenigstens vor dem lüsternen Blick verstecken zu können. Der Geist des Schwertes wusste mit Gewissheit, wo sie sich verkrochen hatte und ergötzte sich an ihrer Panik. Sie versuchte alles sich ihm zu entziehen, besonders nach der Demonstration seiner Gelüste, deren unfreiwilliger Zeuge sie geworden war. Das Mal an ihrem Hals war so mächtig, dass es sogar als Abbild Sou'unga verletzt hatte. Wäre es auch mächtig genug ihren echten Körper zu schützen? Gedankenverloren strich ihre Hand über den Halbmond an ihrer Halsbeuge. Immer noch schmerzte es, dabei war es kein reales Messer gewesen mit dem Sou'unga versucht hatte das Zeichen ihrer Verbundenheit auszulöschen. Wie lange würde sie es schaffen sich dem Schwertgeist und seinen abartigen Phantasien zu entziehen? Ein kalter Schauder ging über ihren Rücken, nackte Panik begann erneut sie zu erfüllen bei dem Gedanken daran. Zärtlich strichen ihre Finger erneut über das Zeichen ihres Bundes zu Sesshoumaru; kampflos würde sie sich nicht fügen. Wenn das Youki ihres Liebsten in der Lage war Sou'unga selbst an diesem Ort zu schaden, dann war er nicht unbesiegbar. Doch wie sollte sie sich wehren? Ihre Kräfte waren versiegelt, der Bogen, einziges Mittel diese freizusetzen, lag zurückgelassen im Diesseits. Kagome schloss die Augen und richtete ihren Blick nach innen. Da lag ruhig ihr Reiki, wie ein See. Ein warmes Licht strahlte davon ab und keine Welle kräuselte die Oberfläche. In der Mitte des Sees lag eine kleine Insel, ein dunkler Fleck. Friedlich umspülte ihre heilige Energie das Youki ihres Gefährten, das zwar in sich in einem wilden Sturm tobte, aber keinen Versuch unternahm sich gegen seine Umgebung aufzulehnen. Ach, was gäbe sie dafür, wieder auf ihre Kräfte zugreifen zu können! Sehnsüchtig streckte sie die mentale Hand danach aus, doch egal wie sehr sie es versuchte, sie erreichte den See nicht. Es war einfach zum Verzweifeln und himmelschreiend ungerecht! Warum durfte eine Miko nicht stark sein und lieben? Ihre Kräfte waren nicht einfach versiegelt, sie waren weiter da. Sie konnte sie jederzeit sehen, wenn sie sich auf ihre Seele konzentrierte, das war das Deprimierendste an der ganzen Sache. Sie konnte sie nur einfach nicht erreichen, egal wie sehr sie sich anstrengte, danach streckte oder irgendwie versuchte den See zu berühren. Immer blieb er an der gleichen Stelle auf der gleichen Distanz und schien sie zu verhöhnen: Hättest du dich nicht hingegeben, dann könntest du mich haben. Selbst schuld, Miko. So sind die Regeln. Plötzlich zog ein Luftzug durch die verzweigten Gänge Sou'ungas. Heiße, feuchte Luft kroch über Kagomes Körper, die sich sofort schützend zusammenkauerte. Im nächsten Augenblick war die Luft wieder still. Seltsam, überlegte die Miko. Doch bevor sie überhaupt Gelegenheit bekam sich ernsthaft Gedanken um das Phänomen machen zu können, blies der Wind schon wieder, doch diesmal aus genau der entgegengesetzten Richtung. Das unheimliche Windtreiben ließ nicht nach; es hatte einen regelmäßigen Rhythmus gefunden und die warme und irgendwie schmierige Luft wogte um Kagome herum. Der Luftzug trug ein immer deutlicher zu hörendes Vibrieren mit sich, der Wind seufzte fast. „Du riechst so gut… Deine Angst, köstlich“, hallte Sou'ungas Stimme genießerisch durch die gesamte Umgebung. Erneut nahm die Strömung der Luft Fahrt auf, kleine Böen leckten über Kagomes Körper. „Mhhhhhh….so süß, so herrlich süß“, vibrierte das tiefe Seufzen in der Luft, „Du kannst dich verstecken so viel du willst. Ich wittere dich, ich bin auf deiner Spur. Egal was du versuchst, du entkommst mir nicht.“ Wieder spürte sie die heiße Luft auf der Haut, diesmal deutlich im Nacken. Plötzlich kam ihr ein völlig unpassendes Bild in den Sinn, ihr Verstand war wohl langsam dabei sich gen Wahnsinn zu verabschieden. Warum musste sie ausgerechnet jetzt an Sesshoumaru denken? Sie kniff die Augen zusammen und schüttelte heftig den Kopf, um das Bild wieder loszuwerden. Nein, nein, nein, sie durfte jetzt nicht daran denken, wie sehr sie es liebte, wenn ihr Liebster ihren Nacken küsste und dabei sein heißer Atem über ihre Haut…. Heißer Atem! Von der Erkenntnis überwältigt riss sie die Augen auf und saß kerzengerade. Der mysteriöse Wind war Sou'ungas Atem. Er suchte nach ihr, nahm Witterung auf und ihre Fährte schien ihn schon wieder um den letzten Rest seines Verstandes zu bringen, wenn sie an seine Worte dachte. Aus plötzlich aufziehender Angst und Ekel bemühte sich Kagome jeden Flecken ihres Körpers mit dem Stoff ihrer Kleidung zu bedecken. Aber es war sinnlos, das wusste sie nur zu genau. Sie konnte mucksmäuschenstill sein, sich verstecken und keinen Millimeter bewegen, um nicht gefunden zu werden. Ihren Geruch aber konnte sie nicht verstecken. Sou'unga hatte ihre Fährte und er würde sie finden. Schon die Jagd auf sie schien ihn wieder ungeheuer zu erregen, sie mochte sich nicht vorstellen, was passieren würde, sollte er sie finden. Kampflos würde sie sich aber nicht ergeben. Sie musste auf der Hut sein und sich etwas überlegen; Sou'unga ließ sich sicher nicht noch einmal durch den blauen Halbmond abwehren. Diese Welt war vollkommen bizarr. Je weiter Sesshoumaru in den Nebel vordrang, desto mehr lichtete er sich. Langsam konnte er schemenhaft Umrisse im Zwielicht erkennen, aber immer noch war er vollkommen allein. Weit vor ihm zeichneten sich die Umrisse von einem großen Gebäude als Schatten im Dunst ab. Endlich hatte er ein Ziel, seine Schritte beschleunigten sich und er hielt auf die Schemen am Horizont zu. Mit jedem weiteren Schritt vertrieb das trübe Licht der Sonne am Himmel weiter die Nebelschleier und der eigenartige Ort offenbarte seine Geheimnisse. Ungeduld beschleunigte seine Schritte noch weiter. Er konnte es sich nicht leisten hier von Narakus Spielchen aufgehalten zu werden, jede Sekunde war kostbar; jede Sekunde konnte eine Sekunde zu spät sein um Kagome aus Sou'ungas Fängen zu retten. Es dauerte nicht lange und er hatte diesen verlassenen Ort erreicht. Ruinen, um ihn herum ragten nichts als Ruinen in den trüben Himmel. Erhabene Gebäude waren in sich zusammengestürzt, nichts als Staub zeugte von der einstigen Pracht. Er verlangsamte seine Schritte und seine goldenen Augen suchten angestrengt nach einem Hinweis, wo er gelandet sein mochte. Dieser Ort… er kam dem Herrn des Westens so seltsam vertraut vor. Die Überreste der Gebäude lagen nicht zufällig zerstreut in der Gegend, ihre Anordnung hatte vor sehr langer Zeit einem Zweck gedient. Einige wenige Holzbarken und Dielen hatten der Verwesung getrotzt und lagen zerstreut zwischen den Haufen der Steine. Klassischer Baustil, rekonstruierte Sesshoumarus Verstand. Die Schuttberge waren in einer rechteckigen Form angeordnet und umschlossen einen weiteren Überrest eines Gebäudes. Allerdings war dieser nur zu erahnen, einige wenige Ziegel und Steine, die das Fundament gebildet hatten, waren verblieben. Der Rest des Hauses war dem Fluss der Zeit zum Opfer gefallen und damit wahrscheinlich aus Holz gebaut worden. Die Ruine nahm einiges an Platz ein, das war kein einfaches Haus gewesen. Sie streckte sich über hunderte Meter sowohl in die Länge als auch in die Breite. Einst hatte sie sicher Heerscharen von Bewohnern beherbergt. Mauern um ein großes Gebäude, unzählige Bewohner… Sesshoumaru Verstand arbeitete weiter auf Hochtouren und fügte die Hinweise zu einem stimmigen Ganzen zusammen. Eine Burg, dieser Ort war eine Burg und der Aufbau schien ihm so vertraut, dass es beinahe schmerzte. Dieser Ort war haargenau so gebaut wie der Stammsitz seines Hauses. Wenn er die Augen schloss und an sein Heim dachte und einen Moment später die Augen wieder öffnete, sah er vor seinem geistigen Auge die nun verfallenen Baracken und Hütten und die überdachten Gänge mit ihren polierten Dielen, die die unzähligen Häuser wie Lebensadern verbanden. Die Zeit war nur fortgeschritten. Hatte Naraku ihn durch die Zeit geschickt, damit er ihn nicht bei seinen Plänen behindern konnte? Wenn das wirklich der Sitz des Westens war, dann gab es nur einen Ort, an dem dies überprüft werden konnte. Zielstrebig lief er an den Überresten des Haupthauses vorbei und richtete seinen Blick aufmerksam gen Boden. Irgendwo hier musste der Eingang versteckt sein. Das Fehlen der Bebauung machte es ihm schwer sich zu orientieren. Einst lag der Zugang zum Allerheiligsten seiner Familie versteckt in einem unscheinbaren kleinen Zimmer, verborgen unter den Tatami-Matten. Vor seinem inneren Auge nahm die Erinnerung Gestalt an. Ein kleiner, fensterloser Raum; der Boden bedeckt mit Matten aus Reisstroh, die Wände aus Papier; an der Wand ein antiker Holzschnitt von einem gigantischen Hundedämon, der seine Feinde mit blutigem Maul zerfleischt. Der Erste seines Hauses, der erste Herrscher über die westlichen Ländereien. Unter der dritten Matte der zweiten Reihe von der Tür aus betrachtet war der Zugang verborgen zur Gruft seines Hauses. Immer wieder fegte er mit seinem Fuß staubige Erde beiseite, die ihm den Blick auf die Tür im Boden verdecken konnte. Der Zugang im Boden war aus Stein, er musste die Zeit überdauert haben. Während er suchte, wanderten seine Gedanken wieder zu dem Heiligtum seiner Familie. Sein Vater war der einzige Herr des Westens gewesen, der nicht hier seine letzte Ruhe gefunden hatte. Es war sein Wille gewesen zusammen mit Tessaiga am Rande des Jenseits zu verrotten, bis sein jüngster Sohn stark genug sein würde sein Erbe anzutreten und Tessaiga an sich zu nehmen. Und das alles nur um das Schwert vor ihm, seinem Ältesten zu beschützen. Gedankenverloren knurrte er. Der alte Zorn war wieder entflammt durch die Erinnerung und die Gedanken an seine Vorfahren. Nach all den Geschehnissen hatte sein Vater sein Recht hier bestattet zu werden sowieso verwirkt. Erbärmlich verreckt im Kampf mit einem Menschen um eine Menschenfrau und einen Hanyou zu retten. Unwürdig den Kreis seiner Ahnen zu betreten. Plötzlich frischte der Wind wieder auf, heftige Böen wirbelten den Staub zu Sesshoumarus Füßen auf. Einige Meter vor ihm blitzte etwas Metallisches am Boden in fahlen Licht auf – der Türöffner. Seltsam, woher kam so plötzlich der Wind? Und so gelegen? Dieser Ort schien ein Eigenleben zu führen und zu wollen, dass Sesshoumaru fand, wonach er suchte. „Ich finde das ziemlich öde, was du mit dem Köter machst“, beschwerte sich Sou'unga, nachdem es eine ganze Weile geschwiegen hatte. Doch nun schien es das Schwert für an der Zeit sich für einen Moment der Pflicht zu widmen, bevor er wieder seiner Lust folgen und das muntere Spiel mit der Miko seinen vorläufigen Höhepunkt finden würde. „Läuft durch die Gegend, guckt nachdenklich – wie willst du ihn so unschädlich machen?“ „Ich mache gar nichts“, entgegnete Naraku gelassen. „Das ist das Werk von Oryuryu, meiner Untergebenen.“ „Du lässt einen deiner Lakaien sich um Sesshoumaru kümmern? Bist du jetzt übergeschnappt?“, schrie das Schwert erbost und steigerte sich binnen Sekunden in einen erneuten Wutanfall. Der Hanyou blieb weiterhin ruhig und erklärte: „Nein, das ist sogar sehr überlegt. Man kann diesen Hund nicht so einfach dressieren wie die anderen. Schau, Inuyasha ist ziemlich einfach gestrickt. Es war kinderleicht ihn zu überwältigen, wenn man seine Schwäche für Kikyou kennt. Inu no Taishou hat seine Izayoi.“ Skeptisch zog Naraku die linke Augenbraue hoch und sah tadelnd auf Sou'unga. „Das hat aber nicht geklappt, weil du den alten Hund unterschätzt hast und er sich aus deiner Illusion befreit hat.“ Das Schwert zog es vor zu schweigen. Diese Niederlage war beschämend, sein Hass auf den Herrn der Hunde wuchs dadurch nur noch weiter. „Es ist also nicht so einfach ihre Wünsche zu manipulieren um sie gefügig zu machen“, fuhr der Spinnenhanyou fort. „Mit Sesshoumaru ist mir das schon einmal misslungen. Ich versuchte sein Streben nach Tessaiga und seine Verachtung für seinen Bruder auszunutzen, damit er mir helfen würde, die Splitter des Juwels zu gewinnen. Doch er hat sich kurze Zeit später widersetzt, das schien nicht sein innigster Wunsch gewesen zu sein. Seitdem hasst er mich und bekämpft mich. Das Risiko erneut zu scheitern kann ich jetzt nicht eingehen.“ „Aber jetzt ist es doch ganz einfach“, warf Sou'unga ein. „Diese Miko, danach sehnt sich sein Herz. Er ist genauso leicht zu manipulieren wie sein Bruder.“ Naraku schüttelte nachdenklich den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Es ist wieder das Offensichtliche und damit bin ich bereits einmal gescheitert. Es muss etwas geben, das diesem Hund wichtiger ist, schon immer wichtiger gewesen ist.“ „Was hat dein Lakai damit zu tun?“ Sou'unga klang nun immer ungeduldiger. „Oryuryu hat die Fähigkeit direkt in die Seelen schauen zu können“, erklärte Naraku. „Sie sieht genau, wonach sich jemand sehnt, was er fürchtet. Ich habe ihr befohlen Sesshoumaru unschädlich zu machen. Ihn zu töten oder auf ewig in einer Illusion gefangen zu halten, es ist mir gleich. Jeder hat eine Schwachstelle, jeder hat einen Preis für den er bereit ist den Kampf aufzugeben.“ „Das wird ja wohl seine Gefährtin sein“, protestierte Sou'unga. „Soll sie sich in diese Miko verwandeln, sie leben glücklich in ihrer Scheinwelt und wir werden nicht mehr gestört.“ „Meinetwegen auch das, aber ich glaube, der Herr des Westens ist nicht so einfach gestrickt, wie du denkst, mein Lieber. Schau in ihre Illusion. Ich sehe dort wenig Liebe und Zweisamkeit, ich sehe die Ruinen eines einst stolzen Reiches.“ Stickige, alte Luft strömte Sesshoumaru entgegen, als er den Eingang öffnete. Der mit aufgewirbelte Staub reizte seine empfindliche Nase. Schützend hielt er den Ärmel über sein Gesicht und sprang hinunter in das Dunkel. Er fiel nicht tief und landete leichtfüßig auf dem trockenen Lehmboden. Die Dunkelheit um ihm herum wurde nur durch das wenige Licht, das durch die Luke fiel, zerschnitten. Doch das störte Sesshoumaru nicht, seine Augen kamen auch mit wenig Licht aus. Außerdem kannte er diesen Ort. Hier würde er eine Antwort finden, wann in der Zeit er gelandet war und was passiert war. Seine Anwesenheit schien nicht unbemerkt zu bleiben, plötzlich entflammten sich Fackeln an den Wänden wie aus dem Nichts und offenbarten einen langen Gang. Er folgte dieser Einladung, achtete aber aufmerksam auf seine Umgebung. Das war immer noch das Werk von Naraku, er musste wachsam bleiben um nicht in eine Falle zu tappen. Der Gang endete in einem großen, sechseckigen Raum, dessen Mittelpunkt ein steinerner Block bildete. Eine Öffnung in der Decke warf einen hellen Lichtkegel darauf. In den Stein war eine Inschrift graviert: Sesshoumaru, letzter Herr des Westens. Der Daiyoukai konnte seine Bestürzung nicht verbergen. „Was? Wie ist das geschehen?“ Sprachlos stand er vor seinem eigenen Grab und starrte minutenlang fassungslos ins Nichts. Schritte halten hinter ihm in der Dunkelheit. „Euer Sohn war zu schwach nach Eurem Tod das Erbe fortzusetzen. Ein Hanyou hatte den übrigen Daiyoukai nichts entgegenzusetzen. Machtlos musste er mitansehen, wie die anderen Herrscher die Schande, die Ihr in ihm hinterlassen habt, auslöschten und den Westen dann unterwarfen. Ihr seid in die Geschichte eingegangen als der Daiyoukai, der seine Macht und seinen Stolz der Liebe zu einer Sterblichen geopfert hat und so den Untergang seiner Herrschaft besiegelt hat. Das, was Euer Vater begonnen hat, habt Ihr vollendet.“ Die Stimme gehörte zu einer Youkai, die in voller Rüstung aus dem Schatten trat und Sesshoumaru ruhig anblickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)