Projekt 'Osterüberraschung' von Fara_ThoRn ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 1 - Das Projekt (Ohne Adult) ----------------------------------------------- Osterstory Nummer zwei geht an den Start! Freut euch auf ein kleines Wiedersehen mit Leon und Aaron und erfahrt, was Aaron für seinen Schatz an Ostern geplant hat. Leider notwendig zu erwähnen: Alle Rechte meiner Texte liegen allein bei mir. Meine Texte, mein Eigentum. Unerlaubte Veröffentlichungen, auch nur auszugsweise, auf anderen Plattformen oder Onlineshops sind verboten, und das mache ich Text-Dieben auch rechtlich begreiflich, falls es sein muss. Also? Klauen is nicht. Und wie ich kürzlich erfahren habe, haben meine lieben Leser ihre Augen überall und berichten mir jeden dreisten Text-Diebstahl. Auch ich werde in Zukunft besser aufpassen und genauer hinsehen, was einem auf digitalem Wege angeboten wird. In diesem Sinne wünsche ich euch trotzdem viel Spaß beim Lesen. Eure Fara Projekt 'Osterüberraschung' Kapitel 1 - Das Projekt (Ohne Adult) ~Aaron~ Überwältigt und mit Gefühlsschwankungen, bei denen einem schwindelig werden kann, schaue ich mein gegenüber an. "Bist du dir sicher?", frage ich sie nun schon zum fünften Mal. "Völlig sicher. Ich habe keine Verwendung dafür. Ihr schon. Und ich habe einiges wiedergutzumachen." Ich drehe mich einmal um mich selbst, lasse alles um mich herum auf mich wirken und gehe in Gedanken durch, was alles zu machen ist, bevor ich meinem Schatz von dem hier erzählen kann. Falls ich das Angebot wirklich annehme, heißt es. "Das wird viel Arbeit. Und auch einiges Kosten", überlege ich laut, was mich auch schon zu Punkt zwei meiner Liste bringt. "Ich weiß. Aber ihr bekommt es von mir geschenkt. Außerdem wurde alles vor zehn Jahren saniert. Ich denke, ihr könntet was tolles draus machen." "Erst muss Leon sein Einverständnis geben." "Natürlich." Ich atme laut aus. "Eine Menge, Menge Arbeit." Soll ich mir das wirklich aufhalsen? Brigitte und ich betreten den Garten. Die Sonne scheint und die hohen Bäume um uns herum sind wirklich schön anzusehen. Auf der großen Wiese vor uns stehen einige Apfelbäume die schon blühen. Wie soll ich ihm das nur beibringen? Vielleicht rastet er aus. Könnte passieren. Und ich könnte es verstehen. Ich selbst hatte ein ganz beklemmendes Gefühl, als ich von Brigittes Vorschlag erfuhr. "Du musst dich ja noch nicht gleich entscheiden. Berede das mit Leon." Ich nicke leicht und lasse meiner Fantasie freien lauf. Ja, hier könnte man durchaus was draus machen. Und plötzlich kommt es über meine Lippen. Von ganz allein. "Wir nehmen es." Brigitte lächelt und stellt sich neben mich. "Falls Leon nicht will, tu mir den Gefallen und verkauf es. Das Geld könnt ihr behalten." Ich drehe meinen Kopf zu ihr, kann kaum glauben, was ich da gerade höre und will widersprechen, doch sie lässt es nicht zu. "Ich bin versorgt. Bitte kümmere dich um ihn. Er hat sonst niemanden." Mir schnürt sich die Kehle zu. Das kann ich doch nicht annehmen?! Ich drehe mich wieder zum Haus. "Für Leon", beschließe ich schließlich. "Nur für ihn." Bleibt bloß noch die Frage, ob er das auch annehmen wird. *** ~Leon~ "Da bist du ja!" Ich springe von der Couch auf und schmeiße die Zeitung, in der ich gerade gestöbert habe, im hohen Bogen von mir. "Wo warst du nur so lange?!" Ich falle Aaron regelrecht um den Hals und strahle ihn glücklich an. "Wow! Was für eine Begrüßung!", lacht mein Freund und drückt mir einen Kuss auf. "Hatte noch was für die Arbeit zu erledigen." "Du fleißiger Kerl. Aber es ist schon gemein, dass du nicht bei mir bist. Mein Urlaub ist so langweilig ohne dich." Traurig aber wahr. Mein Großer hat keinen Urlaub bekommen und jetzt darf ich mir alleine die Zeit vertreiben. "Dein Urlaub hat doch erst begonnen. Wie soll das die nächsten drei Wochen werden, wenn dir jetzt schon langweilig ist?" "Furchtbar!" Ich lasse meine Stimme theatralisch klingen und hänge mich an Aarons Nacken. "Aber in zwei Wochen ist ja Ostern! ... Da fällt mir was ein! Phil hat angerufen. Ob wir Ostern mit ihnen feiern wollen. Seine ganze Familie tanzt an und seine Horror-Großtante wissen noch nichts von Flo. Er erhofft sich von uns etwas schwule Unterstützung." "Hm. Mal sehen. Ich hatte schon was anderes in Planung." Was anderes? "Bitte Aaron! Die zwei haben uns schon so oft geholfen! Jetzt können wir uns mal revanchieren!" "Na gut. Ich rede mal mit Phil darüber. Vielleicht kann man das ja verbinden." Geht doch! Ich springe meinen Großen an und knutsche ihm das Gesicht ab. "Danke ... Danke ... Danke ...!" Aaron fängt an zu lachen und hebt mich gänzlich in seine Arme. "Bedanke dich lieber an anderer Stelle", raunt er mir zu und trägt mich ins Schlafzimmer. Hui! So kann mein Urlaub ruhig die ganzen drei Wochen verlaufen! ~Aaron~ Leon schläft tief und fest. Ich betrachte ihn ganz genau, was ich immer tue, wenn er eingekuschelt neben mir schläft, und ich noch nicht einschlafen kann. Mein Blick wandert über die kleinen Sommersprossen auf seiner Nase und dort drumherum, die mit jedem aufkommenden Sonnenstrahl mehr werden. Im Winter hatte er so gut wie keinen einzigen der kleinen hellbraunen Pünktchen, und als ich sie vor kurzem bemerkt hatte, musste ich grinsen. Gesagt habe ich ihm das nicht. Manchmal ist er noch so unsicher in Bezug auf sich selbst, dass er solche Dinge gerne mal falsch versteht. Seine Locken sind über die Zeit auch ziemlich lang geworden, doch er hat sie vor kurzem wieder stutzen lassen. Jetzt rahmen sie ihm wieder das Gesicht ein, wie am Anfang, als wir uns kennengelernt hatten. Seine Statur hat sich seitdem auch verändert. Er geht mit mir zusammen ins Fitnessstudio und hat richtig zugelegt. Leon ist kein Muskelprotz oder so, aber er hat einen sichtlichen Muskelansatz bekommen. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass er noch ein Stück gewachsen ist. Jedenfalls hat sein Selbstbewusstsein auch ein großes Stück zugelegt, was mich richtig froh macht. Auch der Ausdruck auf seinem Gesicht ist anders als damals. Ausgeglichener und zufriedener. Außerdem lächelt er jetzt fast den ganzen Tag über. Und seit feststeht, dass sein Vater weiter in U-Haft bleibt, ist dieses Lächeln noch strahlender geworden. Ja, es ist viel passiert seit letztem Jahr. Jetzt steht nur noch eins an: Die Versöhnung mit seiner Mutter. Zwar haben sie sich schon einige Male getroffen, doch Leon war dabei mehr als nur kurz angebunden gewesen. Ich kann es verstehen und seine Mutter auch. Sie weiß, dass sie eine Menge Mist gebaut hat, aber ich hoffe, dass Leon ihr irgendwann verzeihen kann. Das würde ihm gut tun. Dann könnte er abschließen und mit seiner Vergangenheit und mit ihr ins Reine kommen. Vorsichtig fahre ich mit meinen Fingern durch sein Haar. Leon atmet tief ein, bleibt aber weiter ruhig liegen. Ich beuge mich zu ihm hinunter und lege meine Lippen auf seine Stirn, wovon er auch nicht wach wird. Er pennt wie ein Murmeltier nachdem wir miteinander im Bett waren. Kein Wunder, so wie er sich dabei verausgabt ... Seufzend steige ich aus dem Bett und laufe in die Küche um mir eine Falsche Wasser aus dem Kühlschrank zu holen. An Schlaf ist jetzt sowieso nicht zu denken. Zu viel geistert mir im Kopf herum. Es gibt einfach noch viel zu viel zu erledigen. Mit der Wasserflasche in der Hand setzte ich mich an den Tisch, greife nach meinem Handy, das auf dem Tisch liegt und wähle Phils Nummer. Ich muss noch einiges mit ihm besprechen. Das mit der Osterfeier ist zwar nett gemeint und grundsätzlich habe ich auch nichts dagegen, doch es kollidiert mit meinen Plänen. Wenn er also will, dass wir zu ihm kommen, dann brauche ich im Gegenzug auch seine Hilfe. Es klingelt nur zwei mal und schon höre ich Phils Stimme. /Ja?/ "Ich bin's. Aaron", melde ich mich. /Hey! Wie geht's wie steht's?/ "Wie immer gut und steil", antworte ich, was Phil dazu bringt dreckig zu lachen. "Weswegen ich anrufe: Das mit Ostern. Leon ist ganz versessen drauf und ich würde auch gern mitkommen, aber ich bräuchte dafür auch etwas von dir und Flo." /Bin ganz Ohr./ "Treffen wir uns morgen? In meiner Mittagspause, wenn du Zeit hast. Dann erkläre ich dir alles." /Sag mir wann und wo, und ich sehe was ich tun kann./ "Klasse. Ich schreib dir, ja?" /Klaro. Bis morgen./ "Tschau." Nachdenklich hebe ich die Flasche an meinen Mund. Bin echt gespannt, was Phil zu meinen Plänen sagt. Ob er mir davon abrät? Habe ich heute vielleicht zu vorschnell gehandelt? Falls ja, habe ich jetzt ein mehr als teures und anstrengendes Projekt am Hals. Ich mag gar nicht darüber nachdenken! *** ~Leon~ "Wann bist du wieder zu Hause?" "Das weißt du doch. Gegen neunzehn Uhr." So spät erst! "Was mache ich denn den ganzen Tag über, wenn du nicht bei mir bist?" "Geh spazieren. Die Sonne scheint und es ist herrlich warm draußen", schlägt mir mein Witzbold vor, schnappt sich seine Arbeitstasche, drückt mir einen flüchtigen Kuss auf und eilt zur Haustür. "Tschau! Bis heute Abend und ruh dich ordentlich aus!" Wam! Ich starre grimmig die Haustür an, hinter der Aaron gerade verschwunden ist. "Sehr lustig, Aaron", brumme ich und schlinge meine Arme um mich. Was fange ich denn jetzt nur mit meiner Freizeit an? Jeder, den ich kenne arbeitet gerade. Außer ... Ich schlüpfe in meine Sneakers und verlasse die Wohnung. Dann gehe ich eben doch spazieren. Der Weg zu Sean ist relativ kurz von unserer Wohnung aus und eignet sich Ideal für einen Frühlingsspaziergang. Sean und ich sind mittlerweile sehr gute Freunde geworden. Er kennt Aarons Macken wie kein anderer und ist oft bei uns. Zuerst war ich noch eifersüchtig auf ihn, das gebe ich zwar ungern zu, aber so war es. Ich fand es furchtbar, dass er meinen Aaron so gut verstand und die zwei schienen immer irgendwelche Geheimnisse miteinander zu teilen, was natürlich Schwachsinn ist. Ich kenne ihr gemeinsames 'Geheimnis'. Ich weiß, um was es geht, wenn sie wieder die Köpfe zusammenstecken und leise flüstern. Ich versuche es immer zu ignorieren und die zwei in Ruhe zu lassen. Inzwischen klappt das auch recht gut. Manchmal, wenn Chase dabei ist, tun wir dann aus Spaß auch so, als würden wir zusammen Heimlichkeiten austauschen. Gemein, ich weiß, wenn man an den eigentlichen Grund denkt, um den es geht. Aber Aaron und Sean nehmen es uns nicht übel. Vor einer roten Fußgängerampel bleibe ich stehen. Zu Sean geht es eigentlich geradeaus weiter, doch ich habe mich kurzentschlossen für einen kleinen Umweg entschieden. Ich will an unserer Bäckerei vorbei. Sie ist seit Anfang des Jahres geschlossen. Als publik wurde, was mein Vater für ein Schläger ist, blieben die Kunden aus. Meiner Mutter war es nur recht. Sie hatte sowieso keine Ambitionen mehr, das 'Familiengeschäft' weiter zu führen. Ich kann sie verstehen. Wenigstens in diesem Punkt. Es wird grün und ich laufe über die Straße, biege nach links ab und dann rechts in eine kleine Seitengasse hinein. Einige unserer ehemaligen Kunden begegnen mir hier und da. Manche grüßen, andere schauen mich nur verstohlen an. Sollen sie doch! Bestimmt ist es ihnen peinlich, dass wir schießen mussten, weil sie lieber im Supermarkt ihre Brötchen holten, als bei einer Frau, die sich von ihrem Mann hat schlagen lassen. Mein Bauch krampft sich zusammen und ich bleibe kurz stehen und atme tief ein. Ich würde meine Mutter so gern verzeihen, kann es aber noch immer nicht. Sie musste auch viel durchmachen. Das sie mir nicht helfen wollte oder konnte kann ich inzwischen sogar ein Stück weit nachvollziehen. Hätte ich Aaron nicht gehabt, ich würde wahrscheinlich gerade immer noch in der Bäckerei stehen und die Backwaren in den Regalen auffüllen. Ich schüttle die unwillkommenen Gedanken und Gefühle ab und laufe weiter. Unser ehemaliger Laden rückt in Sichtweite. Auf den beiden Schaufenstern steht groß 'zu vermieten' drauf. Darunter die Telefonnummer unseres damaligen Vermieters. Ich gehe weiter und bleibe erst wieder stehen, als ich direkt vor der Ladentür stehe. Drinnen ist alles leer. Nur die Theke steht noch da und dahinter die große Auslage. Die Schlüssel habe ich nicht mehr, weshalb ich nicht rein kann. Vielleicht würde ich jetzt wirklich da hinein gehen, hätte ich sie. Hätte den Laden betreten und wäre hinter in die Backstube gegangen, wo ich tausende von Stunden mit meinem Vater zusammen gebacken habe. Den Teig angerührt habe, die Bleche bestückt und die Stückchen mit Zuckerguss verziert habe. Eigentlich hat mir der Job Spaß gemacht. Hätte mein Vater mich nicht immerzu angeschrien und mich durch die Backstube gestoßen, hätte es mir tatsächlich Spaß gemacht, die ganzen Backwaren herzustellen, neue Rezepte auszuprobieren, die mein Vater sogar manchmal lobte. Auch der Kontakt zu den Kunden hat mir gefallen. Fast vermisse ich es ... Innerlich sträubt sich mir alles. Was denke ich da! Es war die meiste Zeit über der blanke Horror! War ich nicht schnell genug, bekam ich einen Hieb. Waren die Brötchen zu dunkel, wer hat es wieder mal verbockt? Ich! Beschwerte sich mal ein Kunde, was zum Glück sehr selten vorkam, war ich der Schuldige, der sich bei dem Kunden entschuldigen musste und die ersetzten Backwaren wurden mir vom sowieso schon mickrigen Gehalt abgezogen. Es war nur schön hier, wenn mein Vater nicht da war. Leider war das sehr selten. Noch einmal lasse ich meine Augen über unser altes Geschäft wandern, präge es mir ein, damit ich nie wieder hier her zurück muss, vertiefe das Gefühl in mir, dass dieser Abschnitt in meinem Leben es wirklich ein Ende gefunden hat. Dann drehe ich mich um und verlasse die Straße, gehe auf direktem Weg zu meinem neuen Freund Sean und erfreue mich an den wirklich schönen Frühlingstag. ~Aaron~ Phil kaut auf seiner Unterlippe herum. "Ich weiß nicht Aaron. Das könnte nach hinten losgehen." Phil schaut sich um, dreht sich, streift mit seinen Händen an der Wand entlang. "Sag mir was Neues. Aber ich kann mich nicht mehr umentscheiden. Es gehört bereits mir. Heute morgen habe ich unterschrieben." "Oh man." Phil läuft auf und ab, die Hände nun in den Hosentaschen vergraben. "Und was hast du genau vor? Ihn hier her bringen?" "Ja. Das wollte ich. Doch zuerst muss das alles raus. Chase und Sean helfen auch. Peter und Sascha muss ich noch fragen, aber die helfen sicher auch mit." "Ich hätte auch noch Leute zum helfen. Wenn wir das in zwei Wochen schaffen wollen, buchen wir jede Hand." "Du machst also mit?" Er dreht sich zu mir und sieht mich nachdenklich an. "Natürlich. Falls Leon dem hier zustimmen wird, dann nur, wenn nichts mehr so ist wie vorher." Da gebe ich ihm recht. "Ganz schön abgelegen, oder?" "Ja. Einfach toll." Ich lächle und stelle mir vor, wie es sein wird. Wenn alles so ist, wie ich es geplant habe. "War Leon oft hier?" "Soweit ich weiß nur in seiner Kindheit." "Dann stimmt er vielleicht doch zu. Jedenfalls ist das wirklich ein tolles Angebot, dass ihr da bekommen habt." "Deshalb habe ich ja auch nicht lange gezögert. Jetzt fehlt nur noch Leons Unterschrift unter dem Vertrag und die notarielle Beglaubigung. Dann ist alles besiegelt." Wieder werde ich nervös. Angespannt laufe ich in dem ehemaligen Wohnzimmer umher und schaue aus der Tür in den Flur hinein. "Hast du einen Plan, was alles gemacht werden muss?", fragt Phil. "Nicht so richtig. Erstmal die ganzen Möbel, die nicht gebraucht werden entsorgen. Dann sehe ich weiter." "Ich kenne einen Architekten. Der schaut sich das bestimmt mal an", sagt Phil und stellt sich neben mich. "Das wäre super! Damit tätest du mir echt einen Gefallen." "Kein Ding", winkt Phil ab und grinst breit. "So ein Osterei hätte ich auch gern in meinem Nest. Nur übersteigt das hier Flo und meine Gehaltsklasse." "Meine eigentlich auch." Die Renovierung wird schon ein immenses Loch in mein Konto reißen. Aber es wird sich lohnen. Vor allem, wenn Leon das mit mir zusammen durchzieht. "Also bleibt es dabei? Wir feiern erst mit deiner Familie und dann ..." "Dann kommen Flo und ich mit hier her. Du wirst Unterstützung gebrauchen können, wenn Leon hiermit nicht einverstanden ist." "Ich dränge ihn zu nichts. Falls er das nicht will, dann werde ich weitersehen, und das Ding hier verkaufen." Phil klopft mir auf die Schulter. "Ich drücke mal die Daumen, dass es nicht soweit kommt. Ihr hättet es verdient." "Ein Problem gibt es allerdings noch." "Welches?" "Ich muss eine Stunde eher aufstehen, wenn ich von hier aus auf die Arbeit will." Phil lacht und geht mit mir raus in den Hof. "Du armer Kerl! Aber was tut man nicht alles für seinen Liebsten." "Du sagst es", antworte ich leise und schaue auf die Fassade des Hauses. "Meinst du, Flo könnte sich um die ganzen Büsche hier kümmern?" "Denke schon. Und wenn nicht, drohe ich ihm mit zwei Monaten Sexverbot." "Hältst du das so lange durch?" "Nein. Aber muss ich das? Wozu habe ich gesunde Hände?" Lachend halte ich ihm die Beifahrertür meines Wagens auf. "Pass aber auf, dass Flo dich nicht erwischt." "Wieso? Er muss nämlich zuschauen." "Erspare mir die Details!", grinse ich und steige selbst ein. "Danke für eure Hilfe. Ohne euch wäre ich aufgeschmissen." Zu Anfang habe ich echt nicht gewusst, auf was ich mich da einlasse. Mit jeder Minute fallen mir mehr Dinge ein, die ich noch zu erledigen habe, wenn das alles so werden soll, wie ich es haben will. "Kein Problem. Das bekommen wir schon hin. Lenk du nur Leon ab. Der hat mich gestern neun mal angerufen." Ich verdrehe die Augen. "Dem ist langweilig. Sein Urlaub macht ihm jetzt schon zu schaffen." "Das Problem hätte ich auch mal gerne!" "Glaub mir. Ich auch." *** ~Aaron~ Als ich meine Wohnung betrete, höre ich laute Stimmen aus dem Wohnzimmer. Scheint, als sei Leon nicht alleine. "Leon?! Bin wieder da!" "Im Wohnzimmer!" Ach nee! Neugierig spähe ich um die Ecke. Sean sitzt neben meinem Kleinen und die beiden unterhalten sich angeregt. Na da schau an! Hat er jemanden gefunden, der ihm die Zeit vertreibt. Sean hat gerade auch wenig zu tun, denn er sucht gerade eine Stelle als Tierarzt, ist aber noch nicht fündig geworden. Nachdem ich meine Tasche abgelegt habe und mir die Schuhe ausgezogen habe, schlurfe ich ins Wohnzimmer und begrüße den blonden Wirbelwind. "Aaron! Gut siehst du aus!" Was hat den den gebissen? "Wirklich?" "Klar! So verliebt und glücklich." "Wenn du meinst", grummle ich und plumpse neben Leon auf die Couch. Der ist sofort halb auf meinem Schoß gerutscht und saugt mir die Luft aus der Lunge. "Huh! Ich merke, wenn ich überflüssig bin", schmollt Sean, kichert aber dabei. "Bist du nicht!" In Windeseile ist Leon wieder von mir abgerückt und steht auf. "Wir haben Abendessen gekocht. Hunger?" "Ähm ... Immer doch." "Dann ab in die Küche mit euch! Ich komme gleich nach!" Leon marschiert ins Badezimmer. "Kannst du mir mal sagen, was mit deinem Kleinen los ist?", fragt Sean und schaut mich mit großen Augen an. "Der hat eine Energie, das ist ja kaum auszuhalten!" "Liegt wohl an seinem Urlaub. Ihm ist furchtbar langweilig." "Sieht so aus." Wir betreten die Küche, wo schon alles gedeckt ist. Innerlich schüttle ich den Kopf. Wie soll das die nächsten Wochen nur werden? Ich sehe jetzt schon das große Chaos auf mich zukommen. Eine unfertige Baustelle und einen unausgelasteten Leon. "Ich war heute mit Phil im Haus", flüstere ich Sean zu. "Er hilft mit und kennt auch einen Architekten, der sich das mal anzieht." "Klasse! Dann schaffen wir es vielleicht wirklich bis Ostern." "Hoffentlich", sage ich leise und unterdrücke das Gefühl, dass mir hier alles über den Kopf wächst. Und das, wo ich noch nicht mal richtig angefangen habe! "Du machst dir immer noch Sorgen, dass er nicht will?" "Ja. Ich mache euch alle mobil und ihr opfert eure Freizeit dafür. Was, wenn das alles für die Katz ist?" "Dann verkaufst du es eben und mit der erlösten Summe entschädigst du uns dafür", grinst Sean breit und legt seinen Arm um meine Schulter. "Auf was habe ich mich da nur eingelassen?" "Auf was hast du dich eingelassen?" Leon! Hoffentlich hat er nichts gehört! ~Leon~ "Hast du Schwierigkeiten auf der Arbeit?" Ich setze mich zu Aaron und Sean an den Tisch und sehe meinen Großen besorgt an. "Aaron? Was ist denn?" "Ja! Die Arbeit. Da ist was schief gegangen." "Oh. Sehr schlimm?" "Das bekommt Aaron sicher hin, was Dicker?" Sean grinst uns beide breit an. "Nenne mich noch einmal Dicker, und es setzt was." "Oh, sorry der Herr!" Mir entkommt ein Lachen. Die zwei sind manchmal echt zum schießen! Wir essen zusammen und dann muss Sean auch schon los. Immer wieder bemerke ich, dass Aaron abwesend ist, mehrfach nachfragt wenn ich was sage, weil er es nicht mitbekommen hat. "Ist das Problem so groß?" "Problem?" "Na auf der Arbeit", kläre ich ihn auf. "Warum sonst bist du so in Gedanken?" "Ach so. Ja. Ach, das klappt schon." "Ganz bestimmt", sage ich und stehe auf. "Weißt du auch warum?" "Warum?", fragt er und empfängt mich in seinen Armen, als ich mich rittlings auf seinen Schoss setze. "Weil du alles schaffst. Du kannst dich durchsetzten und weißt, was für deine Kunden am Besten ist." Aaron hebt eine Augenbraue. "Ich weiß, was am Besten ist?" "Ja." "Daran werde ich dich nochmal erinnern." "Wie meinst du dahaaa!" Hinterhältiges Ablenkungsmanöver! Aaron hat seine Hände unter mein Oberteil geschoben und lässt seine Fingerspitzen über meine Haut tanzen. Gleichzeitig saugt er an meinem linken Ohrläppchen und lässt mich noch was ganz anderes Spüren. "Bett?", wispere ich und werde hochgehoben. Das bedeutet ja dann wohl, dass die dreckige Küche bis morgen warten muss. *** ~Aaron~ Ich werde wach, weil etwas Schweres auf mir liegt. "Leon?", knurre ich müde. "Was machst du da?" "Fass mich an!" Was soll ich? "Leon ..." Feuchte Lippen streifen auf meinem Hals umher. Verschlafen blinzle ich Richtung Wecker. "Leon. Es ist halb sechs. In einer Stunde muss ich aufstehen." "Ich stehe jetzt schon." Ich merke es! "Leon ..." Ich schließe die Augen wieder und seufze leise. Mein Kleiner hat ganz schön dazugelernt. Sein Becken reibt sich verdammt verführerisch gegen meins und seine Hände streicheln über meine Brustwarzen. "Du hast eindeutig ... zu viel Energie!" "Dann treib sie mir aus", meint er frech und rutscht unter die Decke. * Es kommt erst wieder Leben in uns, als der dämliche Wecker seine Arbeit tut. Leon hat es echt geschafft. Er hat mich eine ganze Stunde auf Trab gehalten! Ich rolle von ihm und schlage auf das piepsende Mistding. Mein Kleiner hat sich in der Zwischenzeit wieder unter die Decke gemogelt und darunter eingekugelt. Sieht das gemütlich aus! "Ich gehe mal duschen", seufze ich, hauche Leon noch einen Kuss auf die Wange und mache mich auf den Weg. Am liebsten würde ich mich krank melden! Frisch geduscht und bloß mit einem Handtuch bedeckt komme ich zurück ins Schlafzimmer, wo Leon schon wieder eingeschlafen zu sein scheint. "Du Glücklicher", flüstere ich, suche mir meine Kleidung zusammen und setzte mich aufs Bett. Normal müssen wir immer zusammen aufstehen, aber da der werte Herr ja Urlaub hat, kann er schlafen solange er will. Ach, ich gönne es ihm ja! Es ist nur doof, dass ich keinen Urlaub bekommen habe. Ich hätte ihn so gern mit Leon zusammen verbracht. Vielleicht wird's ja im Herbst was mit einem gemeinsamen Urlaub. Oder wir bleiben zuhause, genießen den großen Garten, die Ruhe und die Abgeschiedenheit ... Es sei denn, Leon will das alles nicht. Ich hoffe es so, dass er doch will. Dieses Haus wäre perfekt für uns und je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir diese Idee. Nochmal bekommt mein kleiner Lockenkopf einen feuchten Kuss aufgedrückt, bevor ich in die Küche gehe, und frischen Kaffee koche. Wenn ich jetzt nicht gehe, melde ich mich wirklich noch krank. *** ~Leon~ Boha ist mir kalt! Nackt husche ich ins Schlafzimmer und wickle mich in eine der Decken, die Aaron hier liegen hat. Diesmal kommt mir seine Macke, mit zig Decken zu pennen zugute. Wie kann man mit drei zusätzlichen Wolldecken schlafen? Ich suche mir Hose und Pullover raus, ziehe mich fix an und gehe in die Küche. Wie immer hat mir mein Großer noch etwas Frühstück dagelassen und in der Thermoskanne ist noch Kaffee. Hach! Urlaub kann schön sein. Wäre ich nicht alleine und müsste bis zum Abend auf meinen Freund warten. Wenigstens ist es bald Mittag. Vielleicht vergeht der Tag dann schneller. Mit einem belegten Brötchen und einer Tasse Kaffee latsche ich ins Wohnzimmer, schalte den Fernseher und die Spielkonsole an und zocke einige Runden, um mir die Zeit zu vertreiben. Klappt auch hervorragend, bis mein Handy klingelt. "Ja?!", schreie ich in den Hörer, da das Spiel verflucht laut ist. /Leon?/ Aaron. "Sprich!" Konzentriert bediene ich den Controller und versuche keinen Unfall zu bauen. /Ich wollte dir Bescheid sagen, dass ich was zu Essen mitbringe./ "Ist gut ... JA!" Mein kleiner Rennflitzer rast auf Platz eins dahin. Jetzt heißt es aufpassen, dass mich nicht noch einer überholt, bevor ich auf der Zielgeraden bin. /Ich komme aber erst später nach Hause./ "Wie spät?" /So um neun./ Reifen quietschen und eine mittelschwere Explosion entsteht, als mein schönes Rennauto gegen die Tribüne rast. "Um Neun?!" Ich lasse den Controller fallen. /Ja. Du weißt doch, dass ich Schwierigkeiten auf der Arbeit habe. Ich muss das geradebiegen. Tut mir leid./ "Ist ja nicht schlimm", sage ich und versuche meine Enttäuschung zu verbergen. "Hauptsache du rettest dein Projekt." /Hoffe ich auch. Dann bis nachher. Lieb dich./ "Ich dich auch." So eine Scheiße! Mies gelaunt starre ich auf den großen Bildschirm und schaue meinem roten Flitzer beim abfackeln zu. Echt jetzt! So eine Scheiße! ****** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)