Modern world with problems... von Ike_Schwarzfluegel ({HicksxAstrid}) ================================================================================ Kapitel 21: Crap-Chapter Number One ----------------------------------- „Ich soll was tun?“ Hicks rollte seufzend mit den Augen und rupfte dann ein Büschel Gras aus der Erde. Dieses Büschel übergab er Astrid, die darauf nur verwirrt auf das Grünzeug in ihrer Hand blickte. „Du sollst ihm das Drachengras unter die Nase halten!“ sagte er und rupfte dann erneut ein Büschel heraus. Dann hielt er es Ohnezahn vor die Schnauze und sofort fiel der Drache wie benommen auf den Bauch und er reckte sich der Hand mit dem Gras entgegen. „Das Check ich jetzt nicht ganz!“ gestand sie. Wieder ein Seufzen und Hicks fragte sich langsam, ob er an dem Verstand seiner Freundin Zweifel musste. „Das ist Drachengras. Drachen sind völlig verrückt danach und sind sofort unterwürfig, wenn du welches in der Hand hast.“ erklärte er und ließ Ohnezahn sich nun auf den Rücken rollen, bevor er begann, seinen Bauch zu kraulen. „Und das hier solltest du auch wissen!“ Seine Hand wanderte hoch zum Hals und plötzlich verdrehten sich Ohnezahns Augen und er schlief schlagartig ein. Astrid war verblüfft. „Wie... woher weißt du so viel über Drachen?“ „Durch Beobachtung und praktische Experimente. Natürlich alle harmlos. Du hast wohl vergessen, dass ich Ohnezahn immerhin jetzt schon einige Monate kenne. Und ich schreibe alles…“ er holte ein Ledergebundenes Notizbuch aus seine Jackeninnentasche, „…hier drin auf. Ich nenne es schon das ‘Buch der Drachen‘! Ulkig, oder?“ „Eher nerdig. Aber bei dir ist nerdig süß!“ sagte sie kichernd und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich zu Ohnezahn hinab beugte und ihm über die weichen Schuppen kraulte. Der Drache, immer noch schlafend, begann sich zufrieden zu rekeln und schmatzende Geräusche von sich zu geben. Hicks und Astrid begann darüber zu lachen und legten sich dann ebenfalls ins Gras. „Zuhause habe ich noch 6 andere Notizbücher. Wer weiß, vielleicht zeig ich dir meine gesammelten Werke irgendwann mal. Dann machen wir aus dir auch eine richtige Drachenreiterin!“ erzählte Hicks vorfreudig, während er hinauf in den blauen Himmel blickte. „Eine Drachenreiterin? Du ließt zu viele Fantasy-Bücher, Hicks. Aber brauch ich dazu nicht mein eigenen Drachen?“ fragte sich kichernd und gleichzeitig herausfordern. Hicks stemmte sich auf die Hände und blickte über Ohnezahns Bauch hinweg zu seiner Freundin. „Das ist sicherlich kein Problem. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass Ohnezahn nicht der einzige Drache auf der Welt ist. Na gut, vielleicht der einzige in Berk. Aber wenn wir ein wenig suchen, finden wir sicherlich auch einen für dich!“ Astrid war sich nicht sicher, ob sie Hicks Optimismus teilen konnte und sie wand den Blick von ihm ab. Ein eigener Drache wäre schon cool. Doch das würde auch ihre sämtlichen Pläne für die Zukunft ändern. „Zukunft.“ Flüsterte sie leise und dann legte sich ein Schatten über ihr Gesicht. Sie hatte völlig vergessen, dass die Sommerferien nicht ewig andauern würden. Noch etwa 5 Wochen, dann würde sie zurück in London sein und ihr Medizin-Studium beginnen. Dann könnte sie nicht mehr mit Hicks die ganze Zeit im Bett kuscheln, mit ihm Frühstücken oder auf Ohnezahns Rücken reiten. Die Medizin war kein Zuckerschlecken, wer das Studium bestehen will, muss sich voll reinhängen. Wie sollte sie da Zeit für eine Beziehung finden? Und dann auch noch womöglich eine Fernbeziehung. „Hicks. Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?“ fragte sie schließlich und traf den Braunhaarigen damit unvorbereitet. „M-Meine Pläne für die Zukunft? Hm… nun, das weiß ich im Moment nicht so genau. Bisher war geplant, dass ich wie vorgesehen mein Studium der angewandten Naturwissenschaften beginne und auch hoffentlich durchziehen. Ich wollte dafür nach Aberdeen, zur Robert Gordon Universität gehen. Die Stadt ist ja nur eine halbe Stunde mit dem Auto von Berk entfernt.“ Erzählte er. Nun war Astrid neugierig geworden. Hicks hatte noch nie ein Wort darüber fallen gelassen, dass er ebenfalls studieren wollte. Und dann im Bereich der angewandten Naturwissenschaften. Man konnte sagen, dass die Medizin ebenfalls dazu gehören würde. „Schwebt dir ein besonderer Bereich vor?“ fragte sie. Astrid spürte die Aufregung aufsteigen. Sah sie eine Chance, dass sie und Hicks vielleicht ähnliche Studiengänge besuchen würden? Dann könnte sie ihn ja überreden, vielleicht sein Studium in London zu machen und nach den Ferien einfach mit ihr mit zu kommen. „Die Bionik. Ich finde es durchaus interessant, die Natur als Vorbild für die Entwicklung neuartiger Technologien zu nehmen. Leonardo da Vinci zum Beispiel hatte überlegt, den Flügelschlag einer Fledermaus oder eines Spatzs als Vorbild für seine Flugmaschine zu nehmen. Leider hatte er sich in dem Fall geirrt!“ „Hätte er ein anderes Tier nehmen sollen?“ Darauf schnippte Hicks in die Finger und grinste breit: „‘esatto! Er hätte sich zum Beispiel an einem Falken orientieren müssen. Ein Geschöpf das durch die Luft gleitet!“ Astrid lächelte wieder, als Hicks weiter begeistert über die Erfindungen und die Ideen von Leonardo da Vinci schwärmte. Dann kuschelte sie sich enger an Ohnezahn und kraulte ihm weiter über die Schuppen. Sie stockte aber, als sie von Hicks ein tiefes Seufzen hörte. „Nun, das waren jedenfalls meine Pläne. Aber was wird aus Ohnezahn?“ In diesem Moment wachte der Drache auf. Er schmatzte müde, gähnte mit weit aufgerissenem Maul, spürte aber sofort die bedrückte Stimmung seines Reiters und Freund und warf ihm einen besorgten Blick zu. Hicks legte ihm eine Hand auf die Nase und lächelte traurig. „Ich kann ihn nicht mitnehmen und allein lassen will ich ihn auch nicht. Ich will auch niemanden sonst von ihm erzählen. DU bist die einzige Person, der ich vertraue, dass du nicht gleich zur Presse läufst oder ihn für viel Geld an irgendeinen Zoo verkaufst… oder noch Schlimmeres.“ Er legte seine Stirn gegen die seines Drachen und schloss die Augen. Astrid verstand sein Elend und fühlte sogleich mit. In der kurzen Zeit, die sie Ohnezahn nun schon kannte, hatte sie ihn ins Herz geschlossen und sie weiß, dass es schwer für sie sein wird, sich von ihm zu verabschieden. Wie schwer es Hicks aber haben wird, konnte sie sich nicht vorstellen. Rasch war sie aufgesprungen und eilte zu ihrem Freund. „Hey, lass den Kopf nicht hängen. Ich bin mir sicher, uns fällt schon noch irgendetwas ein. Vergiss nicht, du bist nicht mehr allein. Jetzt haben wir zwei Paar Gehirnhälften, die wir mit unseren Überlegungen zum Schmelzen bringen können!“ Sie stieß ihm sanft gegen die Rippen und konnte so Hicks wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern. „Und jetzt hinfort mit den finsteren Gedanken und rauf auf den Sattel. Ein Drache gehört in die Luft und mit ihm sein Reiter!“ „Aber… es ist doch noch hell?“ entgegnete Hicks verwundert. „Kein Mensch wird euch für einen Drachen und seinen Reiter halten, wenn denn überhaupt jemand euch aus der Entfernung sehen sollte. Außerdem, schau dir Ohnezahn an, der brennt doch schon förmig auf einen Flug mit dir. Und zwar nur mit dir.“ Kurz darauf beobachtete Astrid vom Grün der Wiese aus, wie Hicks und Ohnezahn durch den schimmernden, blauen Himmel flogen, Saltos vollführten, sich drehend durch Wolken bohrten und andere, verrückte Stunts hinlegten. Bei den halsbrecherischen Manövern war sie froh, dieses Mal auf dem Boden geblieben zu sein. Vermutlich hätte sie sich schon nach wenigen Minuten übergeben. Der Flug war nicht nur für Ohnezahn nötig, auch Hicks brauchte die Ablenkung von seinen trüben Gedanken. Und Astrid war sich sicher, dass sie eine Lösung für ihr Zukunfts-Problem finden werden. Plötzlich zuckte sie zusammen, als es aus ihrer Hosentasche laut zu schrillen begann und die Stimmen der Black Eyed Peas mit ‘I got a feeling‘ die Luft im Tal erfüllten. Sie nahm ihr Smartphone hervor und blickte erstaunt auf den Namen des Anrufers. „Hicks?“ „Hey Astrid. Du verpasst hier was, die Aussicht ist spiiiiitze, uhaa!“ kurz war seine Stimme von einem Rauschen überlagert und als sie rauf blickte, sah sie, wie Ohnezahn einen Sturzflug hin legte, sich einmal drehte und dann wieder hoch schoss. „Verlier bloß dein Handy nicht, Hicks?“ „Was?“ „ICH SAGTE, VERLIER DEIN HANDY NICHT!“ brüllte sie, halb lachend, ins Mikro. „Nein, tu ich nicht. Hab’n Funkgerät am Ohr. Ist mit dem Handy in meiner Tasche verbunden. Cool, oder?“ Astrid schüttelte grinsend den Kopf. Auf was für Ideen ihr Freund immer kam. „Ich wollte dir nur sagen, dass es gleich anfängt zu regnen! Ich sehe schon die dunklen Wolken aufziehen.“ „Ist gut, dann lauf ich schnell in die Stadt und hole ein paar Regenmäntel und einen Schirm!“ „Warte, wenn ich lande, können wir zusammen in die Stadt gehen!“ entgegnete Hicks. Plötzlich hörte sie ihn vor Schmerzen aufschreien, dann säuerlich grummeln. „Hicks, alles in Ordnung? „Ja, Ohnezahn hat mir nur wieder eine Ohrfeige verpasst. Danke, du nutzloses Reptil. Auuu!“ „Lass mal stecken, Hicks. Ich komme so schnell wie möglich wieder. Offenbar will Ohnezahn noch ein wenig mehr Zeit mit dir verbringen. Es ist doch nur Regen, wir werden dann mit ihm in der Höhle warten!“ „Ist gut!“ kam dann noch knapp die Antwort. Dann, als Astrid das Smartphone vom Ohr nahm und auflegen wollte, stockte sie, als seine Stimme erneut zu hören war. „Ich liebe dich!“ Sie blieb kurz wie angewurzelt stehen und musste ein freudiges Jauchzen unterdrücken. „Ich liebe dich auch!“ Dann legte sie auf… Mit einem süfisanten Grinsen im Gesicht beobachtete Heather aus ihrem sicheren Versteck heraus, wie Astrid durch den Wald zurück nach Berk lief. Die Blonde hatte sie nicht bemerkt und pfiff nichts ahnend leise ein Lied vor sich her, während Heather hinter ihrem Versteck hervor kam und ihr nachsah. Dann blickte sie in die Richtung, aus der sie gekommen war. „Astrid und Hicks kommen hier her… aber nur Astrid geht zurück? Wenn das mal nicht verdächtig ist!“ Somit begann sie, zwischen den Felsen entlang zu wandern und so gut es ging den Weg ihrer einstigen Klassenkameradin zurück zu verfolgen. Bis sie schließlich das Tal erreichte und sie einen Moment von der puren Schönheit dieses Ortes gefesselt war. Erst der Schrei eines Drachen, der über die Wolken donnerte und von den Felswänden hallte, ließ sie zusammen schrecken und Deckung suchen. Sie blickte rauf und riss die Augen auf, als sie Hicks auf einem schwarzen Drachen reiten sah. Sie zögerte nicht lange, sondern nahm sofort ihr Handy und schoss ein paar Bilder mit der integrierten Kamera. Mit raschen Fingern waren die Bilder versendet, dann wählte sie die Nummer des Empfängers und wartete ungeduldig die Freizeichen ab. „Ja, was ist?“ meldete sich eine ungeduldige, ruppige Stimme. „Hallo Vater. Du solltest mal deine Nachrichten checken, ich habe etwas gefunden, was du verloren hast!“ sagte sie. Kurz konnte man Alvin nur atmen hören, dann war einen Augenblick lang stille, bevor er wieder sprach. „Wo bist du?“ „In den Bergen, nicht weit von der Stadt. Peilt mein Handy an, dass kannst du doch sicherlich. Dann findet ihr euren Drachen.“ Sie konnte ihren Vater schon am Ende der Leitung triumphierend Lächeln sehen. „Ich schicke gleich genügend Männer vorbei… warte, ich komme am besten auch. Bleib, wo du bist!“ „Ach Dad.“ brach sie noch heraus, bevor ihr Vater die Chance hatte, aufzulegen. „Was ist denn noch?“ fragte er nun wieder ruppig. „Hicks Haddock reitet diesen Drachen und scheint gut befreundet zu sein.“ „Hicks… Haddock?“ „Genau… Valkas Sohn!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)