Modern world with problems... von Ike_Schwarzfluegel ({HicksxAstrid}) ================================================================================ Kapitel 17: Heather, diese miese.... >.< ---------------------------------------- Schlagartig fühlte sich Hicks zurück an die unangenehme Zeit im Klassenzimmer zurück versetzt, als er zwischen Astrid und Raffnuss und gegenüber von Taffnuss, Fischbein und Rotzbacke an einem Tisch saß, jeder ein Glas oder eine Flasche vor sich stehend. Von allen Seiten spürte er die Blicke der anderen. Einige warfen ihm verstohlene, kurze Blicke zu, andere starrten ihn direkt ohne jegliches Schamgefühl an und jeder von ihnen versuchte einen Blick auf sein falsches Bein zu erhaschen. Hicks konnte nicht kontrollieren, wie seine Hand immer wieder zu seinem Knie wanderte und er seinen Stumpf durch den Stoff der Hose leicht massierte, als würde das die durch das viele Vicodin abgeschwächten Schmerzen endgültig vertreiben. Doch er riss sich zusammen und versuchte so gut es ging die Blicke zu ignorieren. Es war ja nur ein Abend und er tat dies für Astrid. Er richtete seinen Blick nach vorne und erwischte sofort Fischbein, der, fast schon ängstlich, ihn angestarrt hatte. Sofort zuckte Fischbein bei dem Blickkontakt zusammen und er wand sich ab, warf aber immer wieder verstohlene Blicke zu seinem ehemaligen Freund. Hicks selbst ließ sich weder Wut noch Freude anmerken und blickte ihn einfach emotionslos an. „Sieht aus, als sei deine Nase wieder verheilt!“ erklang Astrids Stimme neben ihm. Fischbein atmete erleichtert auf, dass Astrid seine Aufmerksamkeit auf sich zog und er damit nicht mehr gezwungen war, irgendwie Hicks Blick auszuweichen. „J-Ja... tut schon gar nicht mehr weh, wen ich drauf drücke. Aber... ich hatte den Schlag auch verdient... hab mich wie ein Idiot aufgeführt!“ Vorsichtig suchte er darauf Hicks Gesicht nach irgendeiner Regung ab, doch der verzog nicht einmal einen Mundwinkel. Rotzbacke war der nächste, der die Stimme erhob und somit alle Aufmerksamkeit auf sich lenkte: „Ich kann immer noch nicht glauben, dass du dich von diesem Hungerhaken hast schlagen lassen. Und dann noch die Nase gebrochen, ernsthaft Fischbein, reiß dich das nächste mal zusammen und sei ein Mann. Bei mir hätte er das nie geschafft!“ Hicks ignorierte die Aussage seines Cousins, stattdessen begann er, leise zu zählen. „3... 2... 1...!“ Kurz darauf hörte man Bewegung unter dem Tisch und schon lag Rotzbacke fluchend und wimmernd am Boden. Astrid hatte ihm einen Tritt zwischen die Beine versetzt... schon wieder. Raffnuss und Taffnuss brachen in schaden freudiges Gelächter aus und Astrid grinste ihren Freund siegessicher an, der als Reaktion anerkennend zurück lächelte. „Also. Ihr beide habt nun endlich zueinander gefunden. Das wurde aber auch Zeit!“ zufrieden verschränkte Raffnuss die Arme vor der Brust, worauf sie von ihrem Bruder einen Schlag gegen die Schulter bekommen hatte. „Gar nichts hast du gewusst!“ „Hab ich wohl!“ „Nein hast du nicht... warte mal... was hast du nicht gewusst?“ Während die Zwillinge sich in den Haaren hatten, lehnte sich Hicks sachte zu Astrid, um ihr besser zuflüstern zu können. „Hast du dich auch schon mal gefragt, wer von den Beiden die treibende Kraft des Wahnsinns ist?“ „Eine Zeit lang dachte ich, es wäre Raffnuss. Aber wenn du sie allein antriffst ist sie eigentlich ganz okay!“ antwortete sie kichernd und hielt ihr Grinsen hinter ihrer Hand versteckt. Rotzbacke hatte derweil seinen Stolz wiedergefunden und sich zurück an den Tisch gesetzt. „Autsch... ich kann das immer noch nicht fassen. Astrid, meine Astrid, vergeben. Und das nicht an mich? Wessen Hundewelpen muss ich in meinem letzten Leben überfahren habe, dass ich das verdient habe? Astrid, sag es mir. Was hab ich falsch getan, dass du meine unendliche Liebe nicht erwiderst?“ fragte er, leicht theatralisch mit zu ihr ausgestrecktem Arm. Astrid wich von seiner Hand zurück, leicht angewidert. „Uh, lass mich überlegen. Alles?“ Rotzbacke fasste sich ans Herz, dann aber rutschte er zurück auf seinen Platz und warf einen abwertenden Blick zu Hicks. „Aber jetzt mal ernsthaft, was findest du an ihm? Tut mir leid, das sagen zu müssen, Cousin, aber du bist nicht wirklich... männlich. An dir ist doch nichts dran. Jetzt sogar noch weniger!“ Alle verstummten, selbst die Zwillinge, als hätten sie sich gerade verhört. Als Rotzbacke die Blicke von 4 seiner Freunde auf sich spürte, bemerkte auch er, dass er einen Fehler gemacht hatte. „Was hast du da gerade gesagt?“ fragte Astrid mit tödlicher Stimme und wäre sie Supergirl, hätte ihr Hitzeblick aus Rotzbacke längst ein verkohltes Häufchen Asche gebrannt. „Ich ähm... also so war das jetzt auch nicht gemeint... was ich sagen wollte ist... „Darf ich mal kurz!“ Rotzbacke verstummte und Astrid hielt in ihrer Bewegung, die Faust zu heben inne, als Hicks an Raffnuss vorbei ging und den Ausgang ansteuerte, de Kopf gesenkt, sodass seine braunen Strähnen sein Gesicht verdecken. „Hicks!“ Astrid rief ihm nach, doch ihr Freund ging schnurstracks weiter und war dann schließlich durch die Tür verschwunden. Alle sahen ihm nach, selbst Grobian, der eigentlich nicht viel von der ganzen Situation mitbekommen hatte. „Was'n mit dem Jungen nu' schon wieder?“ fragte er in die Runde, doch niemans konnte ihm antworten. „JORGENSON!“ Astrids Stimme glich dem Donnern eines heran nahenden Gewitterts und Rotzbacke war bereits aufgesprungen und wich rücklings von Astrid zurück, die Hände zum Schutz erhoben. „Bi-bitte beruhige dich, Astrid. Es... es sollte nur ein Spaß sein. Ein Witz. Es war nicht... böse gemeint!“ „HÄLST DU EIN VERLORENES BEIN FÜR EINEN SCHERZ? EINE BRÜLLER? ALS EIN ZIEL DEINER EH MIESEN WITZE?“ Alle im Raum zuckten bei jedem Wort, dass Astrid schrie zusammen, als würde sie selbst angeschrien werden. Rotzbacke hatte derweil das Ende der Fahnenstange erreicht, als er mit dem Rücken an der Wand stand. Dann sah er auch schon den ersten Faustschlag auf sich zufliegen und er betete nur noch, dass man bis zu seiner baldigen Beerdigung alle seine Körperteile wieder gefunden hat. Alle waren von dem Schauspiel wie gefesselt, außer Fischbein, der bemerkte wie Heather sich von ihrer Clique löste und Hicks nach draußen auf die Straße folgte. „Oh oh!“ Es hatte wieder zu regnen begonnen. Hicks saß, angelehnt an der kalten Backsteinmauer, auf dem Boden der Seitengasse neben der Kneipe, die Kapuze seines Pullovers tief im Gesicht liegend und sein Bein entblößt, sodass seine Stahlprothese im Licht der schwachen Außenbeleuchtung funkelte. „Das war ziemlich gemein, was?“ Hicks blickte auf, fest damit rechnend, eigentlich Astrid zu erblicken. Doch es war Heather, die schwarzhaarige Tochter von... ja von wem eigentlich? Heather war erst vor einigen Jahren nach Berk gezogen und eigentlich wusste er rein gar nichts über sie. „Was willst du?“ fragte er müde, zeitgleich barsch. Obwohl er sich ein wenig darüber freute, dass man ihm gefolgt war, hätte er sich mehr gefreut, wenn die Person Astrid gewesen wäre. Nicht Heather. „Dir Gesellschaft leisten. Deine Freundin ist ja mehr damit beschäftigt, deinen Cousin zu verprügeln, als dir nach zu laufen!“ Sie setzte sich an die Mauer ihm gegenüber, zog aber noch fix ihre Jacke über. Das es regnete und langsam ihr Make-Up verlief schien sie nicht zu stören, was Hicks verwunderte. Sonst legte das Mädchen immer sehr viel Wert auf ihr Äußeres. Ihre Stimme hatte etwas abwertendes an sich, was Hicks ganz und gar nicht gefiel. „Astrid tut das, was sie für richtig hält. Sie weiß, dass ich nicht ständig betüttelt werden will. Ich bin kein Kind mehr, Heather!“ „Aber du bist auch kein richtiger Mann mehr!“ entgegnete sie. Verwundert und ärgerlich blickte er auf: „Was?“ Sofort hob Heather beschwichtigend die Hände. „Versteh mich bitte nicht falsch, Hicks. Natürlich bist du ein Mann. Aber du musst verstehen, dass du mit deinem fehlendem Bein nicht mehr... normal bist. Jemand in deiner Situation sollte nicht auf sich allein gestellt werden. Was du brauchst, ist jemand, der rund um die Uhr für dich da ist, der sich um dich kümmert und dir dein Leben erleichtert!“ Hicks wusste nicht, wie er Heathers Aussage einordnen sollte. Machte sie sich über ihn lustig oder machte sie sich Sorgen? So oder so, Wut stieg in ihm auf und er hätte nicht gut Lust, sie ein wenig von seinen schmerzen spüren zu lassen. Erschrocken von solchen Ideen zog sich Hicks an der Mauer hoch auf die Füße. Heather folgte seinem Beispiel. „Ich habe keine Ahnung, was du für eine Vorstellung von mir hast, Heater. Ja, ich bin ein Krüppel. Aber ich bin nicht so schwach und gebrechlich, dass ich auf die Hilfe anderer angewiesen bin. Merk dir das. Ich habe mein Leben bisher allein gemeistert, ich werde es auch wieder schaffen. Und wenn doch, dann bist du sicherlich die letzte Person auf dieser verfluchten Welt, die ich im Hilfe bitten würde.“ Er warf ihr einen letzten, verletzten Blick zu, dann schob er die Hände in die Jackentaschen und humpelte leicht zurück auf die Straße und von dannen. Heather sah ihm nach, bis er außer Sichtweite war. Dann erst verzog sich ihre Lippen zu einem süffisanten Lächeln. „Na also, der Stein wäre ins Rollen gebracht. Jetzt muss ich die Saat nur noch hegen, damit ich in aller Ruhe meine Früchte sammeln kann!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)