Homophobia

The Beginning Of The End

1. The Beginning Of The End
 

„Sasuke! Mach gefälligst deine dumme Tür auf!“ Zum Glück waren gerade nur Itachi, Sasuke und Naruto zu Hause, denn sonst hätte es mit Sicherheit großen Ärger gegeben. Das Geschreie und der Krach waren nämlich wirklich nicht zu überhören.
 

Gerade als Naruto zum weiteren Klopfen ansetzen wollte, ging aber die Tür schwungvoll auf, sodass er direkt gegen Sasuke knallte. Sofort entfernte er sich ein paar Zentimeter und funkelt den Uchiha wütend an. Er hatte nichts gegen Körperkontakt, wirklich nicht. Wäre er gegen ein süßes Mädchen gekracht, hätte er sich sicherlich gefreut. Aber Sasuke war weder süß, noch ein Mädchen, da konnte er sich sicher sein.
 

Ein genervtes Seufzen riss ihn allerdings aus seinen Gedanken, denen er schon ein paar Minuten nachhing. „Mom und Dad haben gesagt…“ Er hielt inne, als er das Mädchen sah, welche auf Sasuke’s Bett saß. Sakura…? „Sakura-Chan!“ Ohne den Schwarzhaarigen weiter zu beachten, lief er einfach ins Zimmer zu ihr.
 

„Hallo Naruto.“ Sie lächelte ihn leicht an und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Sasuke völlig vergessen, haute er sich neben ihr auf’s Bett. „Ich frag mich echt, wie du so gut mit diesem Bastard klar kommst!“ Gut klarkommen, war untertrieben. Die Beiden waren schon seit ein paar Jahren unzertrennlich. Schon oft kursierten die Gerüchte, sie wären ein Paar. Naruto jedoch wusste dies besser, Sasuke hatte schließlich noch nie eine Freundin.
 

„Wenn man ihn erst einmal richtig kennt, kann er wirklich ein klasse Freund sein.“ Wenn man ihn richtig kennt? Die Zwei lebten unter einen Dach, Naruto kannte ihn also! Er war ein arroganter, hinterhältiger Bastard, mehr gab es da nicht zu wissen! Jedoch wollte er Sakura nicht verärgern, also hielt er lieber seine Klappe. „Naruto, verpiss dich aus meinem Zimmer.“
 

Da! Da war es schon wieder! Eindeutig kein Mensch, mit dem man befreundet sein wollte. Und dennoch standen alle Weiber auf ihn. Manchmal ist die Welt wirklich mehr als ungerecht. Beschwichtigend hebt er die Hände. „Ist ja schon gut. Ich wollte nur sagen, dass Mom und Dad schon weg sind, sie hatten keine Zeit mehr, sich zu verabschieden.“ Langsam stand er vom Bett auf und bewegte sich Richtung Tür.
 

„Wieso sagst du mir das? Es ist doch jedes Mal das Gleiche.“ Genervt verdrehte Naruto die Augen. Sasuke war doch nun echt selbst schuld, dass sogar seine Eltern sich so von ihm distanzierten. Also sollte er sich gefälligst nicht so aufspielen, und tun, als wäre er der arme, kleine Sasuke, dessen Eltern ihn so schlecht behandeln.
 

„Ich war auch noch nicht fertig. Sie sind diesmal zwei Wochen weg, und da wir nächste Woche Klassenfahrt haben, hat Dad Itachi die ganzen Papiere und das Geld gegeben. Also falls du irgendetwas brauchst, zu Itachi.“ Sasuke nickte verstehend und schob ihn dann zur Tür heraus, welche er auch gleich gewaltvoll zuschmiss.
 

Gerade als er sein eigenes Zimmer betreten wollte, kam ihn Itachi entgegen. „Mein Tag wird immer schlimmer…“, murmelte er. „Was hast du gesagt?“ Angewidert schaute er seinen Stiefbruder an. „Ich sagte: Mein Tag wird immer schlimmer. Erst nervt mich Sasuke, und dann muss ich auch noch dich sehen. Aber ich frage mich wirklich, was er sagen würde, wenn er erfahren würde, dass sein geliebter großer Bruder eine Schwuchtel ist.“
 

„Nicht jeder hat mit sowas ein Problem, Naruto.“ Er hasste es, wenn er seinen Namen sagte. Er mochte Itachi früher wirklich, was für eine Verschwendung. „Und wieso soll er dann nichts davon erfahren, huh?“ Purer Hass spiegelte sich ein seinen Augen wieder, etwas, was man bei ihm in letzter Zeit oft zu sehen bekam. Es war eine rhetorische Frage. Er hatte definitiv Angst, dass Sasuke das Ganze nicht gut aufnimmt, und das wusste Naruto. Deshalb gab es auch nur ein Zähneknirschen als Antwort. „Übertreib es nicht. Ich wollte dir nur sagen, dass Hinata unten auf dich wartet.“ Da er noch einer bissigen Antwort Naruto’s entgehen wollte, lief er einfach wieder zurück in sein Zimmer.
 

Fuck, Hinata! Er hatte sie ja mal total vergessen! Schnell ging er nach unten, und als er sie sah, hellte sich seine Miene sofort auf. Hinata war einfach ein Engel in Person. „N-Naruto-Kun.“ Ein wenig musste er schmunzeln, sie war tatsächlich das genaue Gegenteil von ihm. Er-laut und aufgedreht, sie-still und in sich gekehrt. Vielleicht passten sie deswegen so gut zueinander. Man sagt doch, Gegensätze ziehen sich an! Und genau aus diesen und vielen weiteren Gründen, sind Schwule doch eindeutig widerlich, oder? „Hey Hinata!“
 

Er lief auf sie zu und schloss sie in seine Arme. Genau das brauchte er jetzt. Er hasste es, wenn er allein mit Itachi und Sasuke zu Hause war. Itachi, weil er eine Schwuchtel war, und Sasuke, weil er ein Spast war. Wenn seine Stiefeltern da waren, ging es nicht so Schlimm zu. Da konnte er die Beiden weitestgehend ignorieren. „W-Wo wollen wir hin…?“ Gott, Hinata war ja so süß! Niemals könnte er schwul sein, nienienie! Und wenn dann…dann müsste er von einer Brücke springen, weil es einfach nur falsch war!
 

Als Hinata erkannte, dass Naruto angestrengt seine Augenbrauen zusammenzog, ahnte sie schon etwas. „D-Du denkst sch-schon wieder daran!“ Oh man, das Mädchen kannte ihn echt zu gut. Verlegen kratzte er sich an seiner Wange. Er wusste, dass sie es nicht mochte, wie er über Schwule dachte. „Tut mir leid. Wie wäre es mit…uhm…essen gehen? Ich hätte jetzt voll Bock auf…Eis! Genau, Eis!“ Zur Bestätigung nickte er heftig mit seinem Kopf.
 

„E-Eis klingt gut.“ So gut klang es für sie nicht, schließlich war es Herbst und es regnete in Strömen. Aber wenn Naruto glücklich war, war sie es erst recht! Und wann war Naruto bisher nicht mit Essen zufrieden zu stellen…?
 

Gemeinsam schlenderten sie händchenhaltend Richtung Kaffee. Er wohnte zum Glück nur einen Kilometer außerhalb der Stadt, somit brauchten sie nicht lange. Als sie vor einem Kaffee Namens „Chakra“ ankamen, faltete er den Regenschirm zusammen und verpasste Hinata noch einen kleinen Kuss, worauf diese natürlich sofort errötete. Die Frau am Tresen lächelte ihnen freundlich zu, schließlich war Naruto ein guter Stammkunde. Ein wirklich guter Stammkunde. Er gab sein typisches Naruto-Grinsen zurück.
 

Ja, da war er noch glücklich. Er konnte ja nicht ahnen, was für ein Gespräch auf ihn wartete.

Deal Or No Deal?

2. Deal Or No Deal?
 

Naruto bestellte sich zwei Kugeln Schokolade, Hinata nur eine Kugel Jogurt. Sie setzten sich auf ihren Stammplatz direkt am Fenster, aus dem eigentlich immer die Sonne hereinstrahlte. „Zurzeit regnet es wirklich viel, huh?“ Nervös spielte Hinata mit ihren Fingern. Hatte Naruto ihr das nicht eigentlich abgewöhnt? „W-Wir müssen m-miteinander reden!“ Öhm…miteinander reden? Wollte sie mit ihm Schluss machen oder was? Obwohl…das passte nun wirklich nicht zu ihr.
 

„Worüber denn?“ Gerade wollte Hinata antworten, da flog geräuschvoll die Tür auf und ein leises Klingeln war zu hören. Zu sehen war Kiba, welcher seinen Kopf hin und her schmiss und anscheinend nach ihnen suchte. Als er sie enddeckte grinste er breit und lief armwedelnd auf sie zu. „Naruto, altes Haus! Hinata! Ich hab gehört wir wollen reden?“ Er gab Naruto einen Handschlag und umarmte Hinata kurz, bevor er sich einen Stuhl griff und sich mit an den Zweiertisch setzte.
 

„Ihr wollt reden, ich hab nämlich keine Ahnung worum es geht, echt jetzt!“ Er hatte sich auf ein einfaches Date mit seiner Freundin gefreut, aber heute schien es wirklich jemand nicht gut mit ihm zu meinen. „E-es geht darum, wie du Itachi, oder generell homosexuelle Leute behandelst. Das i-ist nicht in O-ordnung, Naruto-kun!“ Oh Gott, das musste ja irgendwann kommen. Was bitteschön war daran nicht in Ordnung? Kurz spielte er mit dem Gedanken, einfach abzuhauen, doch würde dies die Lage nicht ändern.
 

Genervt seufzte er. „Erstens mal, ist das allein meine Sache. Und zweitens, haben diese Schwuchteln das nicht anders verdient! Wieso seht ihr das alle nicht? Es ist widerlich und falsch, außerdem gibt es nicht umsonst zwei Geschlechter.“ Hinata rührte in ihrem längst geschmolzenen Eis und sah dann vorwurfsvoll zu ihrem Gehilfen. „Kiba! S-sag doch a-auch mal was!“ Dieser war aber mit seinem die ganze Zeit mit seinem Handy beschäftigt, weswegen er nicht zugehört hatte. Als er aber Hinata’s bösen Blick sah-bei ihr sah es eher niedlich aus-mischte er sich auch ein.
 

„Öhm Alter, du weißt, ich unterstütz dich in allem und so! Aber vielleicht übertreibst du es manchmal ein wenig…ein paar von den Typen sind schließlich echt korrekt, dass weißt du doch auch von Itachi, oder? Und außerdem verlangen wir ja nicht viel von dir, nur, dass du dich ein wenig zurück hältst…und ähm…ja.“ Wirklich? Das war verdammt viel verlangt, fand Naruto.
 

„Ihr versteht mich einfach nicht! Ich kann nicht einfach so meine Meinung ändern, das gehört verdammt nochmal zu meinen Charakter! Stell dir mal vor, uhm…Genau! Stell dir mal vor, du musst das mit deinen ständigen Bettgeschichten ändern…oder…Hinata müsste ihre Schüchternheit ablegen und pervers werden! Das geht nicht, das gehört schließlich zu uns, und ich sehe auch nichts Falsches daran!“ Es stimmte doch, oder? Sollten sie nicht sowas von ihm verlangen, wo sie doch selbst nicht besser waren!
 

Angestrengt dachte Hinata nach. Da war schon was dran, aber…es war nichts Unmögliches, oder? Und eigentlich konnte man so eine Homophobie auch nicht damit vergleichen, aber dennoch schaufelte sich Naruto hiermit sein eigenes Grab! „G-gut Naruto. W-warum machen wir nicht eine Wette d-daraus? Ich w-werde etwas per-…offener, K-Kiba ändert seine…Schlafgewohnheiten, und d-du w-wirst etwas toleranter g-gegenüber Schwulen.“ Dass Kiba sich dabei lauthals mit allen Mitteln beschwerte und alle anderen Gäste ihn schon schräg anschauten, ignorierte Naruto gekonnt.
 

Ein Kiba, der seine Freundinnen nicht wechselte wie Unterhosen, und eine Hinata, welche pervers ist? Also bitte! Das würden sie niemals hinbekommen, nicht in tausend Jahren! Also…hatte er doch nichts zu verlieren? Die Beiden machten sich zum Affen, und er könnte schön dabei zu sehen. Als würde ihn irgendetwas dazu bewegen können, sich anders gegenüber Schwulen zu verhalten, oder gar zu denken! Nie im Leben! „Okay, den Deal gehe ich ein. Wenn ihr beweist, dass ihr das könnt, werde ich versuchen mich etwas zu ändern. Aber glaubt ja nicht, dass ich dadurch anders denken werde. Schwuchteln sind und bleiben widerlich!“
 

Während Kiba immer noch vor sich hin heulte, stahl sich bei Hinata ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht. Sicher, das war nicht das, was sie sich erwünscht hatte, aber dennoch ein kleiner Schritt! „So, da ihr mir meine Laune aber gründlich vermiest habt, möchte ich jetzt nach Hause. Hinata du kannst ja mitkommen und…mir etwas von deiner perversen Seite zeigen.“ Er zwinkerte ihr zu, und sie schaute sofort mit hochrotem Gesicht auf den Boden. Das hatte Naruto sich schon gedacht, niemals könnte dieses Mädchen pervers werden.
 

„Und Köter, wir sehen uns die Tage! Ich wünsche dir wirklich viel Spaß!“ Er zog Hinata an der Hand hinterher, bevor Kiba noch einen Nervenzusammenbruch erlitt, und verließ das Kaffee. „Bist du dir sicher, dass Kiba das überleben wird?“ Es war eine rhetorische Frage. Ja, überleben würde er, aber dir Frage war eher, wie er überleben sollte. Kiba ohne Weiber, war wie Naruto ohne die Farbe Orange. Es hatte mittlerweile aufgehört zu regnen, weswegen sie sogar noch früher bei ihm zu Hause waren. Eigentlich hatte er noch einen Kinobesuch oder was in der Art geplant, aber seine Laune war nun wirklich dahin. Wieso konnten sie ihn nicht in Ruhe lassen? Es war schließlich seine Meinung.
 

Aber gut, es war nur eine einfache Abmachung. Weder Kiba noch Hinata würden über ihren Schatten bringen, somit konnte es Naruto auch egal sein. Er würde Itachi und alles schwule Gesindel dieser Welt nach wie vor verabscheuen, schließlich hatte er seine Gründe! Und diese gingen niemanden etwas an! Er hatte es sich damals geschworen. Und er würde sich auf jeden Fall daran halten, dämliche Wette hin oder her!
 

Hätte er nur gewusst, was mit dieser Wette noch alles auf ihn zukommen würde, wäre er ohne Widerworte einfach abgehauen, als er noch die Chance dazu hatte.

I Know The Reason

3. I Know The Reason
 

„N-Naruto-Kun? Ich k-komme nicht mehr mit r-rein. I-ich muss noch f-für die Arbeit morgen lernen…“ Oh weh, Hinata war ja so eine Streberin. Aber damit hatte er eigentlich schon gerechnet. Sie standen vor offener Tür, weswegen Naruto jetzt auch bestens Itachi in die Küche gehen sah. Sofort änderte sich sein Gemütszustand, was offenbar auch Hinata erkannte. Sie zog ihn prompt zu sich heran, und küsste ihn. Wow…sie hatte ihn noch nie selbstständig geküsst, oder? Und auch, dass sie knall rot dabei war, änderte die Tatsache nicht.
 

Er überlegte kurz, wieso sie das tat, sah aber sofort ihren auffordernden Gesichtsausdruck. Uhm…wieso schaute sie ihn so an, hatte er etwas verpasst? Als sie bemerkte, dass Naruto überhaupt nichts gecheckt hatte, nickte sie kurz in Itachi’s Richtung. Oh, daher wehte also der Wind. Frustriert atmete er aus. War ihr das Ganze wirklich so wichtig? Sie lächelte ihn noch kurz aufmunternd zu und umarmte ihn dann, bevor sie sich umdrehte und ging. Wer konnte bei sowas Süßem noch widerstehen?
 

Kurz schaute er ihr noch hinterher, bevor er sich auf den Weg zur Küche begab, um alles schnell hinter sich zu bringen. Es war nicht viel, was sie getan hatte, aber immerhin etwas. Und er war nunmal Naruto Uzumaki, also hielt er sich an das, was er gesagt hatte. Sie würde etwas offener werden, und er ein wenig…nun ja. Er müsste ja nicht viel machen, nur ein freundliches ‚Hallo‘ vielleicht? Ja…das sollte genügen!
 

Als er Itachi jedoch sah, setzte er alle positiven Gedanken in den Wind. Wie sollte er zu ihm nur freundlich sein? Er war schwul, er war, er war…einfach nur…falsch! „Ist alles in Ordnung bei dir?“ Bah! Wieso hielt dieser verdammte Bastard nicht einfach seine Klappe? Aber früher…hatte er das doch auch gekonnt! Itachi war für ihn zu einem wirklichen Bruder geworden! Er…fuck, wieso musste er auch schwul sein? Naruto holte tief Luft. Okay, beruhigen. Er musste sich jetzt beruhigen. Er würde das schaffen!
 

„J-ja. A-alles in Ordnung.“ Den verwunderten Blick von Itachi bekam er auf jeden Fall noch mit, bevor er nach oben flüchtete. Er hatte es geschafft! Er war freundlich und…er würde das nie wieder tun! Er dachte überhaupt nicht mehr an seine Umgebung, wollte einfach nur in sein Zimmer. Und eigentlich hätte das auch gut geklappt, wenn er nicht gegen etwas Hartes gerannt wäre, was eindeutig nicht mitten auf den Gang gehörte! Er kippte ein wenig nach hinten, und flog direkt auf den Rücken. „Autsch…“
 

„Idiot.“ Woah! Vor Schreck zuckte Naruto auffallend zusammen. Als er nach oben schaute, erkannte er Sasuke. Okay, das Schicksal…stand heute eindeutig nicht auf seiner Seite. „Ich warte in deinem Zimmer auf dich.“ …was? Sasuke wollte in seinem Zimmer auf ihn warten? Tatsächlich sah er ihn gerade in diesem verschwinden. Wieso das denn bitte? Waren heute alle krank oder was? Aber da er überaus neugierig war, stand er auf und folgte Sasuke.
 

Als er die Tür hinter sich schloss, musterte er den Schwarzhaarigen sofort skeptisch. Hier stimmte eindeutig was nicht. „Was willst du?“ Sasuke spannte sich merklich an, und musterte Naruto nachdenklich. Er kam etwas auf ihn zu und schien nachzudenken. Über was dachte er nach und wieso...kam er so nah? Diese Frage wurde ihm sofort beantwortet, als Sasuke ihm seine Faust mitten ins Gesicht rammte. „Au! Was…fuck, wofür war das, du Spast!“ Er spürte seine linke Wange pochen, der Schlag war nicht von schlechten Eltern. Er wollte gerade zurückschlagen, als der Uchiha antworte: „Wegen Itachi.“
 

Wegen…Itachi? Was meinte er damit? Vielleicht…verdammt, vielleicht hatte er gestern zu sehr geschrien und…Sasuke hatte möglicherweise alles mitgehört? Aber, wenn er alles mitgehört hatte, hieß das dann… „Du hast kein Problem damit, dass er eine Schwuchtel ist?“ Wieso hatte er kein Problem damit? Er…also hatte Naruto die ganze Zeit umsonst geschwiegen? Sasuke zog nachdenklich seine Augenbrauen zusammen. War er denn gar nicht mehr wütend? Sah jedenfalls nicht danach aus. „Ich glaube, ich weiß wieso du so eine Homophobie hast.“ Viel eher schien es, als würde er es wissen. „Warum glaubt ihr immer alle, das zu wissen? Das ist doch meine Sache, und so schlimm bin ich nun auch wieder nicht!“
 

„So schlimm bist du nicht? Also bitte, du würdest Itachi doch am liebsten alles Schwule rausprügeln.“ Das…stimmte nicht! Er würde niemals gewalttätig werden, nie! „So schlimm bin ich nicht, auf keinen Fall.“ Er sagte es überzeugt, natürlich ist er nicht so schlimm! „Dein Bruder, nicht wahr? Dein Bruder ist daran schuld. Er hat dir das alles eingeredet. Ich weiß es, Naruto. Ich habe es selbst gesehen. Aber trotzdem, du hast niemals so gedacht. Bis er-…“ Er log, er log! Sein Bruder hatte damit nichts zu tun! „Halt deine verdammte Fresse!“ Er wollte es nicht hören, wollte nichts über seinen Bruder hören. „Du bist genauso wie er.“
 

„Ich bin nicht so wie er! Sei endlich still!“ Er sollte nicht weiter reden! Sasuke schien nicht so, als würde er noch was sagen wollen. Stattdessen kam er immer weiter auf ihn zu. Würde er ihn wieder schlagen? Er kam immer näher und Naruto dachte gerade, er wollte ausholen, aber er zog den Blonden an den Haaren zurück, sodass er gegen die Wand knallte. Was…sollte das werden? Er kam immer näher bis…er…ihn…küsste?!
 

Naruto’s Augen weiteten sich vor Schock, er war unfähig sich auch nur einen Zentimeter zu rühren. Was machte Sasuke da, und vor allem wieso? Er…fuck, Sasuke küsste ihn gerade! Ein Junge küsste ihn gerade! Und gerade als Sasuke anfing mit seiner Zunge über Naruto’s Lippe zu streichen, löste dieser sich aus seiner Starre und schlug Sasuke direkt in die Fresse. Danach wischte er sich mit seinen Handrücken angewidert über seine Lippen, um auch ja alles wegzubekommen.

Er blickte hasserfüllt zu dem Schwarzhaarigen. „Ich mach dich sowas von fertig!“ Gerade wollte Naruto ausholen, da fixierte Sasuke seine Augen und ein leichtes Lächeln strich sich auf seine Züge. Die nächsten Worte schien er nicht mal zu sprechen, er bewegte einfach nur seine Lippen.
 

Du bist genauso wie er.

The Past

4. The Past
 

Kraftlos ließ sich Naruto die Wand runter rutschen. „Halt bitte einfach deine Fresse…“ Sasuke dachte noch nicht einmal daran. „Du bist genauso wie Kurama.“ Wütend vergrub Naruto sein Gesicht in den Händen. „Erwähne seinen verdammten Namen nicht in meiner Gegenwart!“ Wieso konnte er ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Er hatte schon lange mit seinen Bruder abgeschlossen…er hatte ihn damals verraten! Sasuke ließ sich neben ihn sinken und starrte nachdenklich an die gegenüberliegende Wand.
 

„Ich wüsste wirklich gerne, was damals zwischen euch vorgefallen ist.“ Was damals zwischen ihnen vorgefallen war? Kurama hatte ihn verraten! Und sich selbst dazu! „Das geht dich gar nichts an!“ Wieso interessierte sich Sasuke überhaupt dafür? Das tat er doch sonst auch nicht… „Tut es sehr wohl.“ Empört schnaubte Naruto. Das sollte wohl ein Witz sein, oder was? „Also bitte! Du Mistkerl interessierst dich doch sonst auch nur einen Dreck für mich!“ Das war nicht gelogen, schließlich ignorierte er ihn die ganze Zeit. Und falls er mit Naruto sprach, dann höchstens, um ihn runter zu machen!
 

„Tse…Du hast ja keine Ahnung. Darf ich dich daran erinnern, wieso wir nicht miteinander klarkommen?“ Verständnislos sieht Naruto den Uchiha an. Oh, richtig. Ganz unschuldig daran, war er sicherlich nicht. Damals…da war er es gewesen, der sich nicht von Sasuke helfen ließ. Der ihn ignorierte. Und irgendwann…wendete er sich von ihm ab. Sie hatten die Freundschaft von früher gemeinsam zerstört, so viel war sicher. Schuldbewusst senkte er seinen Kopf.
 

„Anscheinend nicht. Also?“ Sollte er es sagen? Konnte er Sasuke wirklich vertrauen? Sicher nicht. Zu vertrauen, ist dumm, das wusste er. Aber, vielleicht konnte er es im Groben erklären? Natürlich nur, damit dieser Bastard ihn in Ruhe ließ! Und wenn er nur ein bisschen erzählen würde…müsste es doch reichen. „Okay. Aber davor…musst du mir noch sagen, wieso dieser Mist dich so sehr interessiert!“ Irgendeinen Grund musste er schließlich haben, und den wollte Naruto unbedingt wissen!
 

„Ich will einfach nur wissen, warum du zu einem homophoben Arsch geworden bist und meinen Bruder beleidigen musst.“ Wirklich? Sonst war da nichts? Skeptisch beobachtete Naruto ihn. Aber wieso sollte er denn lügen? Das würde keinen Sinn ergeben, schließlich hatte er das noch nie getan. Und…wieso wusste er überhaupt, dass sein Bruder was damit zu tun hatte? „Ich weiß noch ganz genau, wann das angefangen hat. An dem Tag sind dein Eltern gestorben und seitdem habe ich Kurama auch nicht ein einziges Mal wiedergesehen.“
 

Okay…das ergab definitiv Sinn. Schließlich hatte er früher dauernd an seinem Bruder geklebt. „Und wie kommst du darauf, dass ich genauso bin wie er? Ich hatte eigentlich nie was mit ihm gemeinsam.“ Die reine Wahrheit. Er-laut, aufgedreht, kindisch, naiv…dumm- und Kurama war das totale Gegenteil. „Eigentlich ist das ziemlich einfach zu beantworten. Dein Bruder war ein Arsch in Verbindung mit Schwulen. Er wollte uns beiden doch dauernd irgendwelchen Mist einreden. Und ich weiß noch ganz genau, wie uns das überhaupt nicht interessiert hat.“
 

Und damit stellte er eine unausgesprochene Frage: Wieso hatte er jetzt doch so ein großes Problem mit Schwulen, obwohl Kurama ihn damals nicht beeinflussen konnte? „Das war alles nur eine Lüge. Eine riesen Lüge, Sasuke.“ Dieser schaute fragend, sagte aber nichts. Wahrscheinlich hatte er sein ‚Ich-Kann-Nur-So-Viel-Reden‘-Pensum für heute erreicht. Oder aber, er interessierte sich wirklich dafür.

„Kurama war ein elender Verräter. Du hast Recht, er hat in unserer Gegenwart ständig Schwule runtergemacht. Und wäre diese elende Schwuchtel nicht gewesen, wären meine Eltern noch am Leben.“
 

„Meinst du Kurama?“ Ungläubig hatte Sasuke seine Augen verengt. Natürlich! Dass dieser Mistkerl schwul sein sollte, war nicht wirklich glaubwürdig,…schließlich hatte er sie Jahre lang in dem Glauben gelassen, er wäre das Gegenteil! „Nein, ich meine nicht ihn. Aber ja, er war auch schwul. Ich meine seinen Freund. Dieser dumme Bastard! Er hat meine Eltern auf den Gewissen! An dem Tag…Kurama wollte meinen Eltern seinen Freund vorstellen. Sie wussten glaube ich nicht, dass er schwul war, er hat ja ein riesen Geheimnis drum gemacht. Obwohl ich das bis heute nicht verstehe! Jedenfalls…naja, du müsstest ja wissen, wie sie gestorben sind.“
 

Sicher wusste er das. Es stand in sämtlichen Zeitungen, und die Nachbarschaft erzählte es überall rum. ‚Einfamilienhaus durch defektes Elektrogerät in Brand gesetzt‘, so erzählten es die Nachrichten. Völliger Schwachsinn! Das Einzige, was stimmte, war, dass ein Einfamilienhaus in Brand gesetzt wurde. „Das, was die Nachrichten berichtet hatten…alles Lügen. Nach diesem Treffen, haben sie sich mächtig mit ihm gestritten. Ich hab nicht mitbekommen, worum es ging, aber es musste ja wegen dem Treffen sein. Die Polizei hat mir dann erklärt, dass es Brandstiftung war. Wäre er niemals schwul gewesen…hätte er sich nie mit Mom und Dad gestritten. Und dann hätte er auch niemals unser Haus abgebrannt. Er muss es ja gewesen sein. Und meine Eltern mussten es ja auch für falsch halten, sonst hätten sie sich ja nicht mit ihm gestritten, oder?“
 

Ja, er hatte seine Gründe. Kurama hatte ihn die ganze Zeit eingeredet, dass schwul sein falsch war. Und seine Eltern mussten es ja auch glauben…und nur wegen so einer dummen Schwuchtel…nur deswegen musste er das alles durchmachen. „Ich glaube, du verstehst da was völlig falsch. Vielleicht haben sie sich über was ganz Anderes gestritten, vielleicht war Kurama gar nicht derjenige…“ So ein Schwachsinn! Er verstand alles vollkommen richtig! Wieso wäre sein Bruder denn sonst abgehauen? Wieso sonst findet nicht einmal die Polizei ihn? Sasuke hatte einfach keine Ahnung!
 

„Raus hier.“ Er sollte verschwinden! Er hatte doch jetzt alles erklärt, wieso konnte er nicht endlich abhauen! „Du fühlst dich angegriffen. Weil ich deine Ansichten in Frage stelle, oder?“ Naruto wurde langsam wieder wütend, das spürte er. Doch bevor er Sasuke wieder irgendwas an den Kopf werfen konnte, stand dieser schon auf und ging zur Tür. „Hör mal Naruto. Ich weiß echt nicht, was damals abgelaufen ist, aber du siehst das alles zu subjektiv. Ich bin dennoch froh…dass ich nun deine Gründe weiß.“
 

Mit diesen Worten schloss er die Tür und ließ den Uzumaki allein. Er war froh, dass er nun die Gründe wusste? Wieso das denn? Wollte er ihn auch ändern, oder was? Aber trotzdem…fühlte er sich befreit. Er hatte noch nie jemanden was davon erzählt, und Sasuke hatte ihn einfach nur zugehört. Und verdammt, er hatte ihn nicht ein einziges Mal schlecht gemacht!
 

Vielleicht…war Sasuke ja doch nicht so schlimm?

Surprise

5. Suprise
 

Vier Tage…vier verdammte Tage war es nun her! Sasuke und er hatten nicht ein Wort seit ihrem ‚Gespräch‘ miteinander geredet. Im Grunde war es genauso wie vorher. Er dachte wirklich, dass sie vielleicht wieder…ja, was eigentlich? Freunde werden konnten? Sicher nicht. Er hasste Sasuke, und dieser hasste ihn. Das vor vier Tagen war einfach nur…ein Ausrutscher.
 

Und sowieso! Jetzt wo er wieder klar denken konnte, fiel ihm erst auf, was eigentlich passiert ist. Er hatte Sasuke was aus seiner Vergangenheit erzählt, aber das wirkliche Problem…Dieser verdammte Bastard hatte ihn geküsst! Er hatte doch eine Freundin! Und vor allem…er war ein Kerl! Und auf keinem Fall schwul! Dafür würde er noch bezahlen, da war sich Naruto sicher!
 

Tja, aber vorher…stand noch die Klassenfahrt an. Und er freute sich wirklich ungemein! Eine ganze Woche keine Schule? Eine Woche musste er diese dämliche Schwuchtel Namens Itachi nicht sehen? Eine Woche die ganze Zeit mit Kiba und Hinata zusammen? Perfekt! Und Sasuke würde er schon irgendwie aus dem Weg gehen…
 

Das Wichtigste hatte er schon gepackt, viel brauchte er schließlich nicht. Morgen früh müsste er nur noch seine Zahnpasta und etwas zu Essen einpacken. Zigaretten würde er auf den Weg zur Schule noch besorgen…Hoffentlich hatte er auch nichts vergessen. Aber so wie er sich kannte, hatte er das sowieso. Angestrengt strich er sich seine Haare zurück. „Koffer packen ist echter Horror.“
 

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker schon um sechs Uhr. So früh aufzustehen, sollte wirklich verboten werden. Noch völlig verschlafen verließ er sein Zimmer, um das Bad aufzusuchen. Sasuke musste auch schon wach sein, das Licht brannte jedenfalls. Er wusch sich schnell das Gesicht und putze sich die Zähne. Duschen war er erst gestern Abend, weswegen dies wegfiel.
 

Als er zurück in sein Zimmer laufen wollte, kam ihm leider Gottes Itachi entgegen. Wieso verdammt nochmal war er schon auf? Zur Arbeit musste er doch erst später… „Ich werde dich und Sasuke später zur Schule fahren.“ Was? Er mit Sasuke und Itachi allein in einem Auto? Also bitte! „Sicher nicht.“ Genervt verdrehte der Uchiha seine Augen. Sowas hatte er sich schon gedacht. Gerade als er etwas erwidern wollte, sprach ihm Naruto dazwischen: „Kiba’s Eltern holen mich schon ab.“
 

Verständnislos schüttelte er seinen Kopf und ging weiter. Okay…vielleicht war das ein wenig unnötig. Aber Kiba’s Eltern mussten keinen wirklichen Umweg machen, also war das schon in Ordnung. So musste er wenigstens nicht mit den Beiden Spinnern allein sein!
 

Vor der Haustür überlegte er noch einmal scharf. Anziehsachen?-Check. Handy?-Check. Ausweise und Geld?-Check. Der Rest würde von der Herberge bereitgestellt werden… Auf die Sekunde perfekt, erschien der Wagen seines Freundes. Kiba stieg aus und wünschte Naruto einen guten Morgen. „Na Bro, freust du dich schon, eine Woche allein mit mir in einen Zimmer zu leben?“ Verheißungsvoll wackelte er mit seinen Augenbrauen.
 

Belustigt schnaubte Naruto. „Sicher Alter, sicher.“ War noch nicht mal gelogen! Er freute sich wirklich! Kiba packte seinen Koffer in den Kofferraum und stieg aus Solidarität mit Naruto hinten ein. „Hay, Inuzuka-San. Danke für’s Mitnehmen und so!“ Diese winkte lächeln ab. „Das mache ich doch gerne, Naruto-Kun! Sind deine Eltern und Itachi nicht da? Fährt Sasuke auch mit?“ Hach, er mochte Kiba’s Mom! Sie war gelassen und…einfach cool drauf!
 

„Nee, Itachi fährt Sasuke.“ Wieso und weshalb er nicht einfach mit seinen Stiefbrüdern mitfuhr, ließ er einfach weg. Musste ja auch nicht jeder wissen! Und sie fragte auch nicht weiter nach, wie gesagt, sie war schwer in Ordnung. Als sie an einer Ampel hielt, warf sie Naruto und Kiba zwei Schachteln nach hinten. „Ich war so frei schon vorzusorgen. Camel ist doch richtig, nicht?“ Und wie das in Ordnung war! Camel war seine absolute Lieblingszigarettenmarke! Okay…das lag mehr am Namen als an sonst etwas, aber egal. „Boar Mom! Du bist die Beste!“
 

„Echt jetzt!“ Bei Gelegenheit müsste er wohl mal wieder zu Kiba nach Hause… An der Schule angekommen, verabschiedeten sich die Beiden Jungs und gingen mit ihren Koffern zur Klasse. Sie waren wohl die Ersten mit Sakura und Hinata. Naruto umarmte sie Beide und gab Hinata noch einen kurzen Kuss. „Ist Sasuke noch nicht da?“ Sofort verdunkelte sich sein Blick. Ob sie Bescheid wusste? Vielleicht hatte er ihr etwas vom Gespräch erzählt? Oder noch besser…vom Kuss? Er schüttelte leicht seinen Kopf. „Ist er nicht.“
 

Ein paar Minuten später traf auch der Rest der Klasse ein. Abgesehen von ihrem Lehrer. Konnte er nicht einmal pünktlich sein? Im Ernst, sogar der Bus stand schon da! Eine reichliche halbe Stunde zu spät kam er dann aber gemütlich angelaufen. „Tut mir Leid, dass ich zu spät bin, aber mir kam eine Rentnergruppe entgegen und-…“ Anklagend zeigt Sakura auf Kakashi. „Sparen sie es sich!“
 

Verlegen kratzte er sich am Kopf. Tja, Naruto mochte diesen Mann trotzdem. „Nun ja. Bevor es jedoch losgeht, habe ich noch eine…Überraschung zu verkünden!“ Eine Überraschung? Kakashi war eigentlich nicht so der Mann für Überraschungen. Und aus seinem Mund klang es auch nicht gerade positiv. „Das hier wird eine spezielle Klassenfahrt. Denn wie ihr wisst, sind wir auch eine spezielle Klasse.“
 

Naruto verengte seine Augen. Worauf wollte er hinaus…? „Diese Klasse beinhaltet leider sehr viele…unterdurchschnittliche Schüler.“ Okay…okay, das klang gar nicht gut. Denn Naruto war eindeutig einer dieser Schüler. Würde er jetzt Extratraining machen müssen oder was? „Und da wir aber auch mindestens genauso viele überdurchschnittliche Schüler haben, werden ein schlechter und ein guter zusammen arbeiten. Ihr werdet über die Woche hinweg einige Aufträge bekommen, die ihr zu zweit bewältigen müsst.“
 

Mhm…also das war zwar nicht toll, aber in Ordnung. Hinata war eindeutig eine von den Schlauen. Also würde er einfach mit ihr zusammen arbeiten! „Die Paare habe ich bereits festgelegt.“ Er…hat was? Kakashi holte einen kleinen Zettel hervor und überflog ihn kurz. „Fangen wir mit den Schlechtesten an.“ Jap, es war schon etwas peinlich. Denn jeder wusste, wer hier der Schlechteste war.
 

„Übrigens werdet ihr mit eurem Partner auch in einem Zimmer schlafen.“ Das wurde ja immer besser. Er konnte also nicht mit Kiba in ein Zimmer? Wahrscheinlich nicht, denn Kiba war mindestens genauso hohl. „Naruto, dein Partner wird der Klassenbeste sein.“ Er ahnte…Schlimmes. Denn genauso, wie jeder wusste, dass er der Schlechteste war, so wusste auch jeder, wer hier der Beste war. „Sasuke.“
 

Oh nein. Neinneinnein! Niemals! Bitte nicht! Er allein mit diesem Bastard in einem Zimmer? Oh Gott…vielleicht…sollte er von der nächsten Brücke springen? Oder sich lieber gleich vor den Bus werfen? Ja, das klang doch gut! Verzweifelt vergrub er das Gesicht in seinen Händen. „Ich hasse sie, Kakashi-Sensei!“
 

Wie sollte er nur eine Woche allein mit Sasuke in einem Zimmer ertragen?

Maybe...?

6. Maybe
 

Er hasste ihn. Wirklich. Er hasste Kakashi. Und Sasuke natürlich auch, aber das war ja nichts Neues. Aber wie konnte sein Sensei ihm nur sowas antun? Schließlich…war er nicht gerade gut auf Sasuke anzusprechen. Echt jetzt. Aber nein, als würde es nicht schon reichen, mit ihm in ein und demselben Haus zu leben, so mussten sie jetzt noch in einem Zimmer schlafen.
 

Sasuke schien das Ganze übrigens auch nicht so gut aufzunehmen. Auch wenn er immer genervt schaut, jetzt sah es schon eher nach einem Weltuntergang aus. Konnte Naruto ja verstehen. Die Zwei konnten sich eben mal nicht ausstehen, was sollte man da machen? In ein Zimmer stecken und darauf warten, dass sie sich umbringen, anscheinend.
 

„Übrigens legen wir gleich mal mit einer Aufgabe los. Es geht hier nämlich nicht nur um die schulischen Leistungen, sondern auch um eure Zusammenarbeit. Denn der Zusammenhalt der Klasse ist auch nicht gerade der Beste.“ Was? Worauf wollte er eigentlich hinaus? Naruto verstand sich schließlich mit allen super! Außer…mit Sasuke.
 

Jetzt wo er sich so umsah, schien niemand wirklich zufrieden. Kiba neben ihn, erst recht nicht. „Öhm…wen hast du abbekommen?“ Angesprochener schaute zu ihm rüber und hob eine Augenbraue. Ja, Naruto hatte vorhin nicht zugehört. Na und! Er hatte schließlich seine eigenen Probleme! „Shikamaru.“ Oh. Oh! Das war ja fast nicht besser als Sasuke. Für Kiba jedenfalls.
 

Shikamaru war an sich schon irgendwie okay. Eigentlich ziemlich ruhig und immer von allem genervt. Und superschlau, nicht zu vergessen. Naruto war sich sogar sicher, dass er besser als Sasuke war, nur legte er keinen Wert darauf, es zu zeigen. Er hatte schon öfter eine Arbeit einfach unbeschriftet abgegeben, oder sich bei mündlichen Leistungskontrollen geweigert zu reden. Und dennoch war er unter den Besten.
 

Das Einzige, was ihn etwas unsympathisch machte, war die Tatsache, dass er der beste Freund von Sasuke war. Ein dicker, fetter Minuspunkt. Aber Sakura fand er ja auch ganz süß. Okay, er war sogar mal in sie verknallt gewesen. Und wenn er ehrlich war, liebte er sie immer noch ein bisschen. Aber Hinata war seine Freundin, und das war richtig so!
 

Aber Kiba…tja, Kiba hasste ihn. Er konnte diese Art überhaupt nicht ausstehen. Aber wieso er ihn in Wirklichkeit nicht leiden konnte, wusste er nicht so genau. Naruto klopfte ihn mitleidig auf die Schulter und wendete sich dann wieder Kakashi zu, welcher immer noch davon redete, wie schlecht die Klasse anscheinend war. „Nun, jedenfalls müsst ihr bereits jetzt im Bus zusammensitzen. Viel Spaß!“
 

Man konnte zwar nicht sehen, dass Kakashi sie auslachte…aber Naruto war sich sicher! Wie konnte dieser Mistkerl nur? Die ganze Busfahrt also auch noch? Das waren…ganze zwei verdammte Stunden! Während er sich in Gedanken noch weiter aufregte, schnipste ihn plötzlich jemand an die Stirn. Er zuckte vor Schreck zurück und sah den Übeltäter an. Vorwurfsvoll blickte er seinen Sensei an. „Naruto, ich weiß, dass du oft der Letzte bist, aber vielleicht solltest du jetzt doch langsam deinen Hintern Richtung Bus bewegen. Denn wie dir vielleicht gerade auffällt, bist du der Einzige der noch hier draußen ist. Also Beeilung!“
 

Pah! Erst kam Kakashi selbst eine Ewigkeit zu spät, und jetzt hielt er Naruto einen Vortrag, also bitte! Aber tatsächlich konnte er nirgends mehr Schüler oder Gepäck sehen, weswegen er nun doch grummelnd in den Bus stieg. Zuerst dachte er, dass er sich vielleicht doch noch irgendwo mit hin mogeln könnte. Aber Fehlanzeige. Alle Plätze waren bereits besetzt. Außer der in der vorletzten Reihe rechts. Neben Sasuke.
 

„Na toll…“, murmelte er. Sasuke durfte ihn eigentlich nicht bemerkt haben, schließlich hatte er Kopfhörer drin und seine Augen geschlossen. Also versuchte sich Naruto ohne jegliches Geräusch und ganz langsam… „Wuahh!“ Der Bus war gerade angefahren und er-so ungeschickt wie er nun mal war-flog direkt nach vorne. Zum Glück konnte er sich noch irgendwo festhalten, denn sonst wäre er direkt auf den Boden geknallt.
 

Er versuchte den Gegenstand auszumachen an den er sich festgehalten hatte…und…erkannte…Sasuke. Und seine eigene Hand lag direkt auf dessen Brust. Warum eigentlich immer Naruto? Wenn es einen Gott gab, so hatte er heute wirklich was gegen ihn. „Uzumaki…“ Sasuke’s Augen blitzten gefährlich, und Naruto war sich sicher, dass er sich gleich einen Schlag einfangen würde. Also entfernte er seine Hand sofort und setzte sich hin. „Ähm…was musst du auch jetzt schon pennen und…öh…“
 

Sasuke atmete tief ein und musste sich eindeutig anstrengen um nicht auszurasten. Tja, Naruto wusste, dass es seine Schuld war, aber…er würde sich nie und nimmer bei ihm entschuldigen! Reichte schon, dass der Uchiha den Platz am Fenster erwischt hatte, also war das nur verdient! Irgendwie…nicht. Egal. „Ich schätze jetzt kann ich sowieso nicht mehr einschlafen.“ Sasuke nahm beide Kopfhörer raus und kramte in seiner Tasche.
 

Naruto sah sich derweil etwas um. Hinter ihm saßen ein paar Weiber aus der Parallelklasse und um ihn herum…auch. Wieso saß er inmitten von Weibern? Nun, auf jeden Fall hieß das, dass Kiba und Hinata zu seinem Übel nicht in der Nähe waren. Als er sich wieder Sasuke zuwandte, hatte dieser einen Kaffeebecher in der Hand. Naruto’s Augen begannen zu leuchten.
 

„Kaffee…“ Er riss Sasuke den Becher aus der Hand und nahm einen Schluck. „Igitt! Was ist das denn?“ Angesprochener nahm seinen Becher wieder gewaltvoll zu sich. „Das nennt man Kaffee.“ Kaffee? Das sollte Kaffee sein?! „Schmeckt ja voll…bitter und so!“ Im Ernst! Das konnte niemals Kaffee sein! Okay…er selbst tat immer paar Löffel Zucker rein. Vier oder fünf…oder mehr. „Er ist schwarz.“ Woah! Sasuke trank seinen Kaffee schwarz? Aber, irgendwie passte das ja. Wenn man ihn beschreiben müsste, dann wohl als schwarz…haha. Seine Persönlichkeit, sein Kleidungsstyle, alles eben.
 

„Rühr meinen Kaffee gefälligst niemals wieder an.“ Naruto hob beschwichtigend die Hände. Also ob er sowas nochmal trinken würde! Gerade als er was fragen wollte, klingelte sein Handy. Nachdem er es nach eine gefühlten Stunde aus seiner Hosentasche gefischt hatte nahm er den Anruf entgegen. „Hallo, Schatz!“ Verwirrt blinzelte er. „Ähm, hey. Was gibt’s?“ Er drehte sich zu Sasuke und bildete mit dem Mund das Wort ‚Mom‘.
 

„Wir sind gerade nach Hause gekommen, scheinen euch ja nur knapp verpasst zu haben!“ Sie waren schon jetzt zu Hause? Wollten sie nicht erst später wieder da sein? „Wieso so früh?“ Das war schon etwas seltsam, normalerweise kamen sie immer später als erwartet. „Der Geschäftspartner ist unerwartet schnell auf unser Angebot eingegangen. Aber ich rufe aus einem bestimmten Grund an!“ Ein bestimmter Grund also, huh? Ob irgendetwas passiert war? „Ich habe gerade die Post reingeholt, es war ein Brief für dich dabei.“ Okay…ein Brief war in der Regel nicht wirklich besonders.

„Und?“
 

„Es steht die Adresse von Sunagakure drauf, soll ich ihn öffnen?“ Suna also…Der Ort wo sie gerade hinfuhren! Entweder gab es also damit ein Problem, oder es war etwas wegen seinem Praktikum, welches er vor einen Monat dort gemacht hatte. Beides eigentlich unwahrscheinlich. „Sicher, mach auf.“ Sasuke schaute ihn schon fragend an, aber er zuckte nur mit den Schultern. Kurzes Rascheln war im Hintergrund zu hören.
 

Mikoto stieß einen kurzen Schrei aus, weswegen Naruto sich wenig später am Ohr kratzte. „Oh Schatz! Du…du hast ein Ausbildungsplatz!“ Er…was?! Sicher, ihn hat die Arbeit damals wirklich Spaß gemacht und er ist super mit den Kindern klargekommen, aber gleich ein Ausbildungsplatz! „Wow…das…Mom, ich leg auf, okay?“ Ohne auf eine Antwort zu warten legte er auf. „Was ist los?“, fragte ihn Sasuke.
 

Erschrocken zuckte Naruto zusammen. „Ich hab ein Ausbildungsplatz in Suna…“ Eigentlich war das wirklich cool. Er hatte schon länger überlegt aufzuhören mit der Schule, schließlich war er wirklich schlecht, und ein Ausbildungsplatz war perfekt! Aber trotzdem…das würde bedeuten, dass er zu alleine wohnen musste und seine ganzen Freunde wären nicht mehr permanent bei ihm und…er musste definitiv noch darüber nachdenken.
 

„Das ist…cool.“ Komischerweise klang es nicht, als würde Sasuke es auch so meinen. Aber natürlich, als würde er Naruto so etwas gönnen, sicher nicht! „Egal. Sag mal…findest du es eigentlich sehr schlimm? Also dieses Projekt und dass wir in einem Zimmer sind?“ Die Beiden hatten sich heute noch nicht einmal wirklich gestritten, und so ließe sich das doch sicherlich aushalten, nicht? Sasuke sprach nur ein kurzes „Hn“ und drehte seinen Kopf dann zum Fenster.
 

Warte…war das jetzt ein Ja oder Nein? „Du findest es also nicht schlimm?“ Da Sasuke nichts erwiderte fasste er das mal so auf. „Du bist heute irgendwie komisch! Also mal kein Arschloch und so…unsasukisch!“ Keine Lüge, schließlich hatte er Naruto heute noch kein einziges Mal beleidigt! Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass er selbst ihn auch noch nicht beleidigt hatte!
 

Also…wenn er Sasuke nicht nerven würde, würde Sasuke ihn nicht nerven?

Dann…wäre das ganze also wohl doch irgendwie zu überleben!

Never!

7. Never!
 

„Woah, das Zimmer ist erschreckend cool, oder?” Vor einer halben Stunde war ihr Bus in Sunagakure angekommen, und nachdem jedem sein Zimmer zugewiesen wurde, standen Naruto und Sasuke in ihrem. „Es ist in Ordnung.“ Sicher, Sasuke hatte schon immer in Luxus gebadet, deswegen wirkte das hier nicht wirklich besonders auf ihn.
 

Das Zimmer hatte zwei Betten und sogar ein eigenes kleines Bad! Mehr konnte man wirklich nicht erwarten! „Wie lange haben wir nochmal Zeit, bis wir zum Essen müssen?“ Ja, er hatte schon wieder nicht zugehört, aber na und! Konnte er ja nichts für… Angestrengt seufzte Sasuke. „Erst in zwei Stunden.“ Mhm, in zwei Stunden also erst. Mittagessen fiel wohl weg.
 

Aber…was sollte er jetzt zwei Stunden lang machen? Seine Anziehsachen warf er eben in den Schrank, ohne Ordnung natürlich. Wäre ja noch schöner! Tja, viel blieb ihm nicht mehr, was er tun könnte. Er kramte sein Handy heraus, und schrieb Kiba schnell bei WhatsApp eine Nachricht. Zu Hinata könnte er jetzt sowieso nicht, da sie in einem anderen Haus untergebracht war, und man sein eigenes vorerst nicht verlassen durfte. Bei hundert Metern Weg konnte schließlich viel passieren. Nicht.
 

An Kiba: ey köter! kann ich zu dir kommen? hab lw. -.-
 

Sasuke räumte seine Sachen währenddessen feinsäuberlich in seinen Schrank, was auch sonst. Naruto entschloss sich, das Bad unter die Lupe zu nehmen. Wirklich beeindruckend war es nicht. Aber immerhin eine Dusche und ein Waschbecken! Er spürte wie sein Handy vibrierte und verzog sich auf sein Bett.
 

Von Kiba: nee man. Hab shikamade ‚ausversehen‘ die tür vors gesicht gehaun und jtz macht kashi stress!!! xDDD
 

Stimmt, von weiter her konnte er eindeutig das Geschrei von Kakashi hören! Irgendetwas von wegen ‚Ich belehre dich hier, und du besitzt trotzdem noch die Dreistigkeit, mit deinem Handy zu spielen! ‘ Typisch Kiba. Hm, blieb immer noch die Frage, was er selbst jetzt machen sollte. Sasuke war leider gerade im Bad verschwunden und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Schade, konnte er ihn wohl vorerst nicht nerven.
 

Uff…was konnte man schon alleine in einem Zimmer ohne wirklichem Inhalt machen? Was machte er denn sonst immer? Meistens zocken…oder…trainieren! Er könnte ruhig mal wieder seinen Handstand üben! Keine zwei Sekunden später stand er auf seinen Händen und war verwundert, wie gut es noch klappte. Er hatte es vor ein paar Jahren gelernt und beherrschte ihn immer noch perfekt!
 

Als Sasuke wieder aus dem Bad kam, wäre er jedoch beinahe umgekippt, da er sich ziemlich erschrocken hatte. Pah, aber er war Naruto Uzumaki, und nichts konnte ihn aus dem Konzept bringen! Sasuke starrte mit hochgezogener Augenbraue auf seinen Bauch. Als Naruto selbst nach unten-oder eher gesagt nach oben-schaute, erkannte er, dass sein T-Shirt runtergerutscht war.
 

„Bewunderst du…meine tollen…Bauchmuskeln…?“, presste er angestrengt hervor. Ohja, Bauchmuskeln hatte er auf jeden Fall! Schließlich trainierte er nicht umsonst! „Tsk, wohl kaum.“ Verwundert kniff Naruto seine Augen zusammen, als Sasuke immer näher auf ihn zukam. „Und…was…?“ Seine Frage wurde unterbrochen, als der Uchiha seine Hand auf Naruto’s Bauch legte. „F-Fuck! Du bist voll kalt!“
 

Sasukes Mundwinkel zuckten noch einmal kurz nach oben, bevor er Naruto einfach umschubste. Dieser viel krachend zu Boden und kratzte sich erstmal den Kopf. „Autsch…wofür war das denn, du Penner!?“ Er schien sich wirklich sichtlich zu amüsieren. Mistkerl. „Egal. Aber…“ Er zog nachdenklich seine Augenbrauen zusammen. Was er jetzt wohl wieder hatte…
 

„Seit wann hast du ein Tattoo?“ Ertappt zuckte Naruto zusammen. Ups. Vor ein paar Monaten hatte er es sich machen lassen…natürlich ohne einer Einverständnis seiner Adoptiveltern. Die hätten das doch sicherlich niemals zugelassen! Aber jetzt…tja, jetzt wusste Sasuke also davon. Und er konnte auch nicht so tun, als wäre es kein Tattoo. Klasse. „Ähm…seit Kurzem…?“
 

„Und Mom und Dad wissen wahrscheinlich nichts davon.“ Ach man. Sasuke war eindeutig zu schlau. Resigniert schüttelte Naruto seinen Kopf. „Ich werde dich nicht verraten, aber du bist mir etwas schuldig.“ Mhm, was sollte er da noch machen? Er konnte ja schlecht nein sagen. Aber…Moment mal! „Sasuke, Sasuke! Ich hab da ne super Idee! Du hast jetzt was ziemlich geheimes von mir erfahren, also…will ich auch etwas über dich wissen!“
 

„Vergiss es.“ Naruto ging gar nicht weiter darauf ein und redete unbeirrt weiter. Seine Idee war einfach zu gut! „Okay…ich beantworte dir eine Frage, und du im Gegenzug mir eine!“ Genervt schüttelte Sasuke den Kopf und setzte sich auf sein Bett. „So…und da du mir die Frage mit den Tattoo gestellt hast, bin ich jetzt dran! In Ordnung?“ Tja, er sagte auf jeden Fall schon mal nichts dagegen! Im Gegenteil, er schien sogar zu überlegen!
 

Ein kurzes Nicken von ihm folgte zur Bestätigung. „Okay mhm…ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich dich fragen soll! Ähm…bist du verliebt?“ Super Frage! Ob er sie wohl beantworten würde? Konnte sich Naruto gar nicht vorstellen, obwohl…Sasuke war sowieso nie im Leben verliebt! Dieser vergrub gerade sein Gesicht im Kissen. Er…er schämte sich doch nicht etwas gerade, oder?!
 

„Kann man so sagen.“ Oh mein Gott! Das…Sasuke war im Ernst verliebt? Und er gab es sogar zu?! Was verdammt noch mal war hier gerade los? „Du…bist verliebt? Echt jetzt? In wen?“ Nein…er verarschte ihn doch nur! Niemals konnte Sasuke Uchiha, DER Sasuke Uchiha verliebt sein! „Das werde ich dir sicher nicht sagen.“ Was denn, erst anlocken und dann nicht weiter reden? Schmollend verzog Naruto seinen Mund.

„Das ist verdammt fies!“
 

„Es ist egal, weil mich derjenige sowieso nicht liebt, oder niemals lieben wird.“ Der-…jenige. DERJENIGE? DER-Jenige? Meinte er wirklich das, was Naruto gerade dachte? „Der? Du…meinst jetzt aber nicht…“ Sasuke knirschte geräuschvoll mit seinen Zähnen. „Doch Naruto. Ich bin in einen Kerl verliebt. Und ja, ich bin damit auch schwul.“
 

Nein. Neinneinnein. Sasuke war nicht schwul. Oh nein. Niemals! Er war niemals im Leben schwul! „Du…nein, das…du lügst.“ Ja, er musste einfach lügen. Er wollte Naruto nur verarschen. Ganz genau. „Naruto…“ Sasuke stand auf und ging in Naruto’s Richtung, welcher mittlerweile hilflos im Raum stand. „Ich meine es ernst.“ Er wollte den Blonden gerade irgendwie berühren, als dieser zurück wich. „Fass mich…bloß nicht an.“
 

Egal, wie viel Hass er in diese Worte legte. Ihm war es vollkommen gleich, ob es Sasuke verletzte. Er war also eine Schwuchtel. Und Naruto hasste Schwuchteln. Also war es doch eigentlich ganz einfach. Alles Positive, was er jemals mit ihm verband, strich er jetzt aus seinen Gedanken. Aus seinem Leben. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, und mit einem letzten arroganten Schnauben verließ Naruto das Zimmer.
 

Er strich Sasuke aus seinem Leben, denn er war schwul.

Damn!

8. Damn!
 

Er wollte Sasuke aus seinem Leben streichen. Wirklich. Das war der Plan. Aber irgendwas stimmte eindeutig nicht in seinem Plan. Denn aus irgendeinem, ihm unerfindlichen Grund, konnte er einfach nicht. Eigentlich wollte er ihn genau wie die ganzen anderen Schwuchteln behandeln, aber es ging nicht.
 

„Gott Naruto! Lass deine schlechte Laune an jemand anderen aus, aber bitte nicht an mir! Oder sag mir wenigstens was los ist!“ Jip, Kiba war eindeutig genervt. Kein Wunder, denn Naruto war ausnahmsweise nicht super gut gelaunt und schmiss seinem Freund die ganze Zeit diverse Schimpfwörter an den Kopf.
 

Er hatte es Kiba bis jetzt IMMER erzählt, wenn er von irgendeinem neuen Schwulen wusste. Damit sie sich zusammen darüber auslassen konnten. Aber bei Sasuke hielt er den Mund. Weiß der Teufel wieso, aber er wollte nicht, dass die anderen das wissen. Wirklich sehr seltsam, sonst empfand er bei Schwuchteln immer tiefen Hass, und er tat es bei Sasuke ja auch! Aber dennoch, irgendwas war dort noch. Etwas, was er nicht kannte.
 

„Ich finde es ja wirklich unglaublich, dass ihr mich vollkommen ignoriert!“ Ups, da war ja noch Kakashi. Tja, Naruto war einfach in das Zimmer gestürmt und hatte alles andere außer Acht gelassen. „Och Sensei! Ich hab’s doch schon lange verstanden, sie können jetzt echt verschwinden und in ihrem perversen Buch lesen!“ Kakashi schüttelte den Kopf und murmelte irgendetwas von wegen ‚Hoffnungsloser Fall‘ und ‚Die armen Eltern‘, dann warf er noch einen kurzen Blick auf Naruto-mit ihm stimmte heute definitiv etwas nicht-und ging aus dem Zimmer.
 

„So Alter, jetzt erzähl mal was los ist.“ Genervt seufzte Naruto. Konnte Kiba sich nicht einfach verpissen? Okay, das war sein Zimmer…aber…ähm…ja. „Köter, du bist doch mein bester Freund, ja? Ja, also schweig.“ Jap, vielleicht war das etwas fies, aber die Welt war zu ihm ebenso fies! „Bro, du bist echt unerträglich, wenn du schlecht drauf bist. Wir gehen jetzt eine rauchen, und dann gibt’s auch gleich Fressen, dann kannst du deine Süße vollheulen. Okay?“
 

Klang gar nicht mal so übel…bis auf das vollheulen. Und hatte Kiba seine Freundin gerade wirklich als ‚deine Süße‘ bezeichnet? Gott, wollte er etwa was von Hinata? „Sag mal…kann es sein, dass du auf Hinata stehst?!“ Oh, bitte nicht, das kann er ja mal überhaupt nicht gebrauchen! „Was? Nein! Neinneinneinneinnein! Wie kommst du denn darauf? Doch nicht etwas, weil ich sie Süße genannt habe?“ Wirklich überzeugend klang das nicht in seinen Ohren. „Ich weiß nicht, ihr macht in letzter Zeit ziemlich viel miteinander und du behandelst sie nicht wie andere Weiber.“
 

Fuck, jetzt wenn er das so aussprach…fiel ihm erst auf, dass die Beiden wirklich extrem viel Zeit ohne Naruto verbrachten und das…das war nicht okay! „Das ähm…ich komm nur mit ihr klar! Mehr ist da nicht!“ Kiba würde ihn doch nicht anlügen, oder? Und Hinata doch erst recht nicht. Also war er vielleicht nur etwas paranoid. Kurz sah er seinen Freund noch skeptisch an, gab dann aber auf.
 

„Komm Köter, rauchen und dann Fressen fassen.“ Ein erleichtertes Lächeln zeichnete sich auf Kiba’s Gesicht ab, bevor er Naruto nach draußen folgte.
 

„Was ist das denn für ‘ne geile Herberge! Gleich am ersten Tag Ramen!“ Jup, am Plan stand für Montag dick und fett ‚Ramen‘ geschrieben. Wenigstens ein was Positives an diesen Tag! Naruto und Kiba waren tatsächlich die Letzten, die zum Essen erschienen waren…so wie eigentlich fast immer. Die Freude von Naruto über die Ramen wurde aber-mal wieder-zerstört. Im Ernst, er könnte sich echt mal bei ‚Schicksalsschläge‘ oder wie auch immer diese Serie hieß, anmelden. Wollte er sowieso schon immer mal machen.
 

Wieso die Freude getrübt wurde? Ganz einfach, der Grund war, dass nur noch ein Tisch frei war. Dummerweise war genau dieser mit Sasuke versehen. Und Shikamaru, Hinata, Sakura und Ino, was aber eher nebensächlich war. „Jo, Alter! Stimmt was nicht? Du hast irgendwie wieder diesen ‚Ich-will-alles-und-jeden-töten‘-Blick drauf.“ Oh, und wie er töten wollte! Am liebsten sogar sich selbst, für seine dummen, abnormalen Gefühle. Wieso konnte er Sasuke nicht einfach nur hassen? Wieso ging es nicht mehr? Verdammt, er war schwul und dazu noch ein riesen großes Arschloch!
 

„Hey! Erde an Naruto! Wie lang willst du hier noch so bekloppt dastehen?“ Ups. Bekloppt dastehen traf es eindeutig. Kiba hatte inzwischen schon längst sein Essen abgeholt und er selbst…naja, er stand eben bekloppt da. Also streckte er den Inuzuka die Zunge entgegen und besorgte sich dann auch seine geliebten Ramen. Hätte er nicht schon eine Freundin, dann…nah, lieber nicht drüber nachdenken!
 

Als er sich an den Tisch setzt-glücklicherweise ganz weit weg von Sasuke, wurde er von genau diesen mit einem undefinierbaren Blick angeschaut. Tse, was erwartete er denn? Dass Naruto eine riesen Show abziehen, und alles über den Uchiha ausplaudern würde? Obwohl…eigentlich hätte er das auch getan. Eigentlich. Aber uneigentlich seltsamerweise eben nicht. So ein Mist. Hoffentlich würde nie jemand davon erfahren, dass er, Naruto Uzumaki, einen Schwulen schützte.
 

Okay, schützen war nicht direkt richtig. Schließlich schützte er ihn höchstens vor sich selbst, aber…naja, das war schließlich doch eine ganze Menge. Trotzdem schenkte er Sasuke einen bösen Blick, bevor er sich seinem Essen zuwandte. Er wollte es ja auch nicht gleich übertreiben mit seiner Freundlichkeit. „N-Naruto-Kun? Bist du sauer auf mich?“ Oh, fuck! Er hatte Hinata volle Kanne ignoriert! Schuldbewusst beugte er sich zu ihr rüber und verpasste ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Sorry Süße, ich bin gerade etwas durcheinander.“
 

„W-Wieso? Ist i-irgendetwas passiert?“ Hinata war wirklich ein Engel, er war ein Arsch zu ihr und sie machte sich nur Sorgen um ihn. „Können wir später darüber reden?“ Gute Idee. Naruto wollte wirklich mit ihr reden. Das hatte er schon immer in solchen Situationen getan, und sie hatte bisher immer einen guten Rat für ihn. Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. „N-Natürlich.“
 

Und einen guten Rat könnte er jetzt wirklich gut gebrauchen!

Negative

9. Negative
 

„U-und, was ist nun?“ Konnte er Hinata wirklich alles erzählen? Sagte sie ihm überhaupt alles? Wenn man so recht darüber nachdachte, dann sagte sie allgemein eher wenig...Tatsächlich redete er fast die gesamte Zeit.
 

Und das mit Kiba war schon sehr seltsam. „Sag mal...was ist das eigentlich mit Kiba und dir? Ihr macht ziemlich viel in letzter Zeit.“ Warum war ihm das nicht schon vorher aufgefallen? Hinata war seine Freundin, und sie war trotzdem die meiste Zeit bei Kiba!
 

„W-was? D-das ist g-gar nichts!“ Sie log! Und wie! So nervös war sie schon lange nicht mehr gewesen. Also konnte er ihr das mit Sasuke wohl nicht anvertrauen.

„Hm, naja ich wollte auch nur sagen, dass ich hier einen Ausbildungsplatz hab. Und ich weiß nicht ob ich annehmen soll oder nicht. Es würde nämlich bedeuten, dass ich die Schule nach diesem Jahr abbreche.“
 

Hinatas Augen weiteten sich. „D-das ist toll, Naruto! Nur Sunagakure ist ganz schön weit weg von Konoha, darum geht’s dir eigentlich, oder?“ Das Mädchen war wirklich schlau, ohne Frage. „Ich würde von Konoha wegziehen, ja.“
 

Vielleicht bildete sich Naruto das mit Hinata und Kiba doch nur ein? Denn so, wie seine Freundin gerade schaute, war sie ganz und gar nicht erfreut über die Tatsache, dass Naruto wegziehen könnte.
 

„S-so eine Chance bekommst du vielleicht nur einmal, aber ein guter Abschluss ist auch sehr wichtig. Ich würde dich auf keinen Fall aufhalten wollen, weil ich weiß wie schwer diese Entscheidung ist.“ Eine wirkliche Hilfe war das auch nicht gerade, schließlich wusste er das alles selbst schon.
 

„Ich denke, du solltest überlegen, ob dich in Konoha etwas hält, was du hier nicht genau so gut haben kannst.“ Tja, gab es in seiner Heimat etwas, was ihn hielt? Klar, er hatte all seine Freunde dort aber Naruto war nicht gerade ein Mensch, der lange brauchte um neue Freundschaften zu knüpfen...
 

Seine Familie war natürlich auch in Konoha. Aber wenn er genau drüber nachdachte...Itachi war eine Schwuchtel und er hätte null Problem damit, ihn nicht mehr zu sehen. Seine Adoptiveltern waren sowieso die meiste Zeit unterwegs und Sasuke...war eben Sasuke. Genauso schwul wie Itachi und dazu noch ein arroganter Bastard.
 

Und Hinata, tja, sie hatte doch gesagt, sie würde ihn nicht aufhalten.

Also, was gab es schon noch?
 

„Danke Süße, du hast mir echt geholfen! Ich muss jetzt wieder rüber in mein Zimmer, Kakashi wollte uns noch wegen irgendwas belehren oder so!“ Er gab Hinata

noch einen kleinen Kuss, wobei sie natürlich rot wurde und verschwand aus dem Zimmer.
 

Im Gemeinschaftsraum der Jungs angekommen, waren natürlich schon alle da. Außer Kakashi, versteht sich. „Oi, Kiba! Alte Socke!“ Sein bester Freund saß mit ein paar anderen Jungs an einem Tisch, unglücklicherweise saß Sasuke auch in greifbarer Nähe.
 

„Naruto! Wie immer zu spät, Kumpel. Du siehst nicht mehr so übel wie vorhin aus, will ich wissen was bei Hinata ging?“ Gott, konnte dieser Idiot nicht einmal nicht so brüllen? Und musste er immer an das Eine denken? Obwohl...er selbst war da wohl auch nicht viel besser.
 

Trotzdem hatte er einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf auf jeden Fall verdient. Kiba beschwerte sich natürlich mit einem lauten 'Autsch!', was Naruto aber total ignorierte. „Spast, wir haben nur geredet!“
 

Kiba laberte noch irgendetwas von wegen 'Ich hasse dich, blabla...', aber Naruto war schon wieder mit etwas total anderem beschäftigt. Nämlich Sasuke, welcher ihn die ganze Zeit angeschaut hatte.
 

Oh Gott, er stand doch nicht etwas auf ihn?! Obwohl, das würde echt so überhaupt nicht zu ihm passen. „Du sitzt auf meinem Platz, Uchiha.“ Saß er nicht, aber Naruto hatte gerade so richtig Lust darauf, Sasuke runter zu machen, echt jetzt!
 

„Tue ich das, ja?“ Naruto knirschte geräuschvoll mit den Zähnen. Gah, wie er ihn doch hasste! „Tust du, also verpiss dich!“ Ein arrogantes Schmunzeln bildete sich auf Sasukes Gesicht. „Sorg doch dafür.“ Naruto war nur so kurz davor, ihn von diesen verfickten Platz zu reißen!
 

Nur leider kam ihn Kakashi in die Quere. „Naruto und Sasuke. Klar, wer auch sonst.

Wenn ihr jemals Freunde werdet, betrachte ich mein Lebensziel als-“
 

„Da können sie lange warten“ Kakashi hatte viel Geduld. Wirklich. Nur bei Naruto könnte er jedes mal ausrasten. „Naruto Uzumaki... Du bist mir heute schon zum vierten Mal negativ aufgefallen! Ich frage mich wirklich, wie du das immer und immer wieder schaffst! Damit du endlich mal was dabei lernst, wirst du morgen den ganzen Tag hier in der Herberge bleiben.“
 

Naruto wollte sich gerade darüber aufregen, als ihm auffiel, dass das vermutlich gar nicht so schlimm sein würde. Desinteressiert zuckte er mit seinem Schultern. „Während der Rest der Klasse den Tag im Freibad verbringt.“ WAS? Im Freibad?! Und er durfte nicht mit? Wie konnte sein Sensei ihm nur so etwas antun?
 

Dann...musste er es wohl mit seiner Geheimtechnik ausprobieren! Umgekehrter Psychologie! „Mir doch egal! Den ganzen Tag alleine in dieser Herberge? Klasse!“ Ein vorfreudiges Blitzen erschien in Kakashis Augen. „Oh, du wirst doch aber gar nicht alleine hier sein, Naruto. Sasuke wird die ganze Zeit bei dir sein.“
 

Wenn Naruto jetzt irgendein Tier in sich versiegelt hätte, beispielsweise ein...ähm...Fuchs! Dann würde er den frei lassen und Kakashi so was was von fertig machen! Jap, er hatte ein wirklich großartige Fantasie.
 

„Wir sind minderjährig, also können sie uns gar nicht alleine hier lassen.“ Ughh, Sasuke war so ein Klugscheißer! Aber trotzdem hatte er wohl Recht. „Ich werde euch nicht alleine hier lassen, euer Sportlehrer dürfte jeden Moment als zweite Begleitperson eintreffen, er wird morgen auf euch aufpassen.“
 

Große klasse. Er allein mit Sasuke und seinem verrückten Sportlehrer Guy. Und das den ganzen Tag. Das konnte ja nicht gut gehen.

Out Of Here

10. Out Of Here
 

„Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass ich dich hasse?" Super, der Tag war also gekommen. Der Tag, den er allein mit Sasuke verbringen würde. Naja, fast allein. Schließlich war Gai ja auch noch vorhanden. Dieser war aber gerade im Trainingsraum, also war Naruto vorerst wenigstens ihn los.
 

„Noch nie." Warum verdammt noch mal hielt er sich eigentlich nicht an seinen Vorsatz, Sasuke vollkommen zu ignorieren? Und er hatte ihm sicherlich schon oft gesagt, wie sehr er ihn hasste. Aber gut, wenn Sasuke es so wollte, konnte er es gerne haben. „Ich.Hasse.Dich. Jetzt hab ich's dir gesagt." Leider Gottes saß er in nur einen Meter Entfernung auf seinem Bett, also in greifbarer Nähe. Klasse.
 

Sasuke hob nur eine Augenbraue, setzte sich Kopfhörer auf und las irgendein Buch. Tse, Streber! Er selbst würde sich aber bestimmt nicht einfach so seinem Schicksal hingeben, das könnte Kakashi so passen! Also...er müsste sich was einfallen lassen, wie er unbemerkt hier rauskommen würde.
 

Da! Da war sie! Die perfekte Idee, welche...er...gerade sowas was von vergessen hatte. Bitte wer verdammt noch mal hatte ihm gerade geschrieben?

Er kramte sein Handy aus seiner Hosentasche und blickte genervt auf den Bildschirm. „Ich schwör dir, Köter, irgendwann bringe ich dich noch um!“
 

Von Kiba: yo alter! mega geil hier im schwimmbad! :DDD
 

Toll. Seine Klasse amüsierte sich also und er musste es mit zwei Idioten aushalten. Gekränkt seufzte er.
 

An Kiba: köter! du störst mich echt, nur um mir noch schlechtere laune zu machen? hättest du nicht sagen können dass es scheiße ist oder so? -.-
 

Man. So ein Arsch. Wollte ihm Kiba nur eins reinwürgen oder was? Keine Sekunde später gab sein Handy wieder einen Piepton von sich. Den musste er eindeutig mal ändern, klang nämlich richtig scheiße.
 

„Hach ja, Whats App ist schon eine tolle Sache, echt jetzt!“
 

Von Kiba: naja eig. gibt’s da noch was...hinata hat mich daran erinnert. Also, du weißt doch noch diese...wette?
 

Pff, wie könnte er nicht? So eine behinderte Wette konnte man ja gar nicht vergessen, nicht mal Naruto.
 

An Kiba: natürlich, idiot! Was ist damit? ô.o
 

Von Kiba: ähm, naja. also ich schätze, du musst mal wieder über deinen schatten springen und...du weißt schon. ich hab nämlich seit der wette nicht mit einen einzigen weib was gehabt. also?
 

Fuck! So ein dummer Köter! Wieso konnte er nicht einfach sein wie immer?
 

An Kiba: wegen mir musst du diese dumme wette nicht einhalten! wir haben doch alle nichts davon! aber okay, ich habe es versprochen also halt ich das auch ein...-.-
 

Als fünf Minuten später immer noch keine weitere Antwort kam, war er sich sicher, dass wohl auch nichts mehr kommen würde. Oh man, da hatte er den perfekten Plan, wie er hier rauskommen würde und der wurde von Kiba zerstört. Und diese Wette müsste er wohl auch einhalten. Mist, er sollte also wieder mal nett zu Itachi sein.
 

Obwohl...hier war ja noch jemand. Und ob nun Sasuke oder Itachi, war doch eigentlich beides gleich schlimm, oder? Was er hinter sich hatte, hatte er schließlich hinter sich. Fragend zog er seine Augenbrauen zusammen. Nett zu Sasuke sein. War das sein Ernst? Sein verdammter Ernst? Fuck, wieso musste er noch mal immer seine Versprechen einhalten? Naja, seine Entscheidung stand fest, also war das egal.
 

Schwerfällig erhob er sich von seinem Bett und ging zu Sasuke rüber, welcher ihn nur fragend anschaute. Naruto verdrehte die Augen und zog ihm grob die Kopfhörer runter. „Naruto...“, knurrte er. Er wollte nett sein, ja, aber man muss es ja auch nicht gleich übertreiben. „Jaja, ich weiß. Ich ähm...naja also...ich hab mir gedacht, dass du sicherlich auch nicht hier drin bleiben willst und da...hab ich mir halt gedacht, du kommst einfach mit raus?“
 

Puh, war doch gar nicht so schlimm! Für Sasuke aber anscheinend schon, seinem Gesicht nach zu folge. Er schloss seine Augen und schien zu überlegen. Wenn er nicht wollte, konnte er es doch auch einfach sagen? „Hn. Warum nicht.“

Yes, Naruto war so gut! Nur...warum freute er sich gerade wie ein kleines Kind? Er schüttelte den Kopf über sich selbst. Egal. „Okay, dann komm mit.“
 

Warte! Der Plan! Er hatte doch gar keinen Plan mehr. Mist! Beschämt drehte sich Naruto wieder zurück. „Ähm, vorhin, da hatte ich einen wirklich tollen Plan und so, echt jetzt. Nur...ich hab ihn vergessen?“ Dass Sasuke wieder einmal genervt seine Augen verdrehte, war ja überhaupt keine Überraschung! „Ist doch egal, komm einfach mit, mir fällt schon noch was ein!“
 

Tja, hoffentlich. Also ging Sasuke schweigend Naruto hinterher, welcher auf dem Weg zu Gai war. Dass er selbst dabei schwieg, gefiel ihm zwar überhaupt nicht, aber ihm fiel absolut nichts ein, über was er mit Sasuke reden könnte. Das taten sie schließlich seid Ewigkeiten nicht. Vor dem Trainingsraum angekommen, atmete er noch einmal tief ein. „Okay...“
 

Er klopfte und ging ohne eine Antwort einfach hinein. Sasuke zog er natürlich mit sich. Unhöflich wie eh und je, aber so war er nun einmal. „Sensei?“ Gai saß in einer merkwürdigen Pose auf den Boden und schaute die zwei lächelnd an. Gesund sah das jedenfalls nicht aus. „Naruto, Sasuke! Ich bin ja so froh junge Gesichter hier zu sehen! Aber...solltet ihr nicht eigentlich in eurem Zimmer sein? Außer natürlich...hah! Ich weiß, ihr wollt eure jugendlichen, vitalen Körper trainieren! Das kann ich euch natürlich unter keinen Umständen verbieten!“
 

Wie zum Teufel kann ein alter Mann nur so sein? Wie verdammt? Aber...er hatte eine Idee. Eine Idiotensichere! Jedenfalls für Gai. „Ja! Ja genau, Sensei! Sie haben es voll erfasst, Sasuke und ich wollen trainieren!“ Als er zu Sasuke schaute, funkelte ihn dieser böse an. Nett. „Naja bloß...wissen sie...so ein Trainingsraum, der kann unsere...ähm...Bedürfnisse, nicht voll und ganz befriedigen, wissen sie? Und da hab ich mir eben gedacht, dass wir Zwei ein wenig draußen trainieren können?“
 

Gai schaute noch nicht ganz überzeugt. Fuck, also musste er wohl noch einen drauf setzen. Den Joker sozusagen. „Nunja, und wie sie sagten. Wir sind Jung, und wir können unsere...ähm...“ Wie hieß der Mist noch mal? Er kniff die Augen zusammen und dachte nach. Jugend und...Training...nein! Kraft! Ha, genau! Kraft der Jugend! „Wir können unsere Kraft der Jugend nur bei einem harten Wettkampf verbessern. Und draußen wäre der optimale Platz dafür, echt jetzt!“
 

Gai's Gesicht erhellte sich bei jedem Wort und seine Augen fingen an zu strahlen.

Er machte seine typische 'Nice-Guy' Bewegung, was noch seltsamer als sonst aussah in dieser Pose. Er versuchte zum Stehen zu kommen, welches einige Knochen zum Knacken brachte. Der Kerl war doch echt nicht mehr ganz normal! Danach sprintete er zu seiner grünen -wie sollte es sonst auch sein- Tasche und kramte einen Schlüsselbund hervor, den er auch sofort Naruto zuwarf.
 

„Hier ist ein Schlüssel für den Vordereingang, los, beeilt euch!“ Gesagt, getan. Er bedankte sich noch einmal und verschwand mit Sasuke Richtung

Vordereingang. „Der Kerl hat echt nicht alle Tassen im Schrank! Aber...ich war schon gut, oder? Oder?!“ Sasuke verpasste ihn einen Schlag auf den Kopf und drehte seinen eigenen zur Seite. „Idiot.“ Nur klang das 'Idiot' mal so überhaupt nicht nach Sasuke. Es war viel zu...weich. Anders als sonst eben, und das brachte Naruto zum lächeln.
 

Jetzt war er zwar immer noch in Begleitung eines Penners, aber wenigstens konnte er jetzt tun und lassen was er wollte. Und zwar mit Sasuke zusammen.

Okay...?

11. Okay...?
 

Naruto hatte nicht gedacht, dass der Tag an dem er allein mit Sasuke unterwegs war, jemals kommen würde. Ja okay, sie hatten früher fast jeden Tag miteinander verbracht, aber das war eigentlich auch schon lange vorbei. Und trotzdem war er-auch wenn es ihm unerklärlich schien-glücklich. Er war einfach nur glücklich. Und zwar wegen Sasuke. Einer der meist verhasstesten Person in seinem Leben. Das dachte er zumindest.
 

Aber jetzt wurde er eines Besseren belehrt. „Hey Sasuke, bist du dir sicher, dass du nicht auch mal willst?“ Dieser verdrehte genervt die Augen und lief weiter Richtung Stadtzentrum. „Ich hab schon lange damit aufgehört.“ Schmollend verzog Naruto sein Gesicht. „Und außerdem ist es strafbar, was du gemacht hast, aber wem erzähl ich das schon?“
 

Strafbar? Wieso strafbar? Ja, er hatte das Skateboard einfach mitgehen lassen, aber es lag da so einsam rum! Und er hatte es sich ja nur ausgeliehen, also war das vollkommen in Ordnung. Naja, mehr oder weniger. „Pff, du bist so ein Langweiler geworden, echt jetzt!“ Das war er wirklich, früher hatten sie ständig Mist gebaut, und jetzt war Sasuke einer von den Streber-Boys geworden. Und Naruto…ja gut, er war eben Naruto.
 

Amüsiert strich sich Sasuke eine Strähne aus dem Gesicht. „Sicher doch. Aber ich hätte nicht gedacht, dass du noch fährst.“ Das überraschte Naruto jetzt. Klar, sie gingen sich die meiste Zeit aus dem Weg, und er selbst war auch nur selten mit seinen Freunden zu Hause, aber trotzdem. Irgendwie waren sie ja doch noch Brüder. „Mhm, ich hatte eigentlich auch schon aufgehört, aber als ich dann mein Praktikum hier gemacht hab, bin ich dann hin und wieder gefahren und jetzt kann ich nicht mehr so wirklich die Finger davon lassen.“
 

Zum Glück! Skaten war damals schon einer seiner liebsten Beschäftigungen gewesen, und er hatte auch nur damit aufgehört, weil er immer mit Sasuke zusammen unterwegs war.
 

Mittlerweile waren sie im Stadtzentrum angekommen, welches ausgesprochen voll war. Eigentlich kein Wunder bei dem Wetter. „Und ähm…was jetzt?“ Seufzend schüttelte der Uchiha seinen Kopf. „Dein Ernst Naruto? Du hast mal hier gewohnt, nicht ich. Und du wolltest raus, nicht ich.“ Ja, ja und ja. Und trotzdem war es Sasuke, der sie in die Stadt geführt hatte, weil er selbst mal wieder keinen Plan hatte, wo es lang ging.
 

Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. „Also…naja…ich glaub-“ Sein ‚Glauben‘ wurde jedoch von lautem Gekreische unterbrochen. „Oi, Naruto!“ Weder dem Geschrei, noch dem Gesicht konnte er einen Namen zu ordnen. Was ausnahmsweise mal nicht daran lag, dass er sich Namen so ziemlich null merken konnte, sondern daran, dass er die Person schlicht und einfach nicht erkennen konnte. Ja, er hatte eine leichte Sehschwäche, und nein, er würde das niemals zugeben. Nicht in einer Millionen Jahre. Und erst recht würde er keine Brille tragen.
 

Als das Mädchen-das konnte er noch heraushören-auf ihn zu gerannt kam, löste sich das Problem jedoch. „Tayuya!“ Mit einem dicken Grinsen im Gesicht hielt er seine Faust hin. Sie war einfach nicht der Typ fürs Umarmen. “Was machst du hier? Und wieso verdammt hast du nicht Bescheid gesagt, dass du in Suna bist?“ Verlegen drehte Naruto seinen Kopf weg. „Schätze ich hab das vergessen…Aber, wo ist Gaara?
 

Gaara war einfach immer da, wo Tayuya war. Oder eher umgekehrt. Wütend verpasste sie ihm eine Kopfnuss. „Da sieht man sich nach Ewigkeiten mal wieder und du denkst sofort wieder nur an den Emo. Obwohl…“ Ihr Block glitt zu Sasuke „-du scheinst ja was an diesen Emo-Typen zu finden, oder wer ist das da?“ Emo-Typen? War das ihr Ernst? Sicher, Gaara sah alles andere als fröhlich aus, und er klang auch nicht unbedingt nett…oder hatte die optimistischsten Gedanken. Aber er war KEIN Emo. Punkt. Und Sasuke…war Gaara ziemlich ähnlich. Mist.
 

Angestrengt seufzte er. „Das ist Sasuke, mein Bruder.“ Seltsam, er hatte ihn schon lange nicht mehr als Bruder bezeichnet. „Was denn, der Sasuke? DER Sasuke? Dein, ich zitiere ‚Aller- aller- aller- aller- allerbester Freund den man sich überhaupt vorstellen kann und ich wünschte manchmal ich könnte er sein, weil er einfach perfekt ist‘? Wirklich der?“
 

Okay…das war ja mal überhaupt nicht peinlich oder so, aber ja, so hatte er tatsächlich mal über Sasuke gedacht. „Der letzte Teil ist aber sowas von gelogen!“ Schade, dass das Sasuke egal war, denn der hatte ein schadenfrohes Grinsen im Gesicht. „Tja, ich schätze der bin ich.“ Pff, arroganter Bastard! „Gott, Tayuya! Musst du mich so blamieren?! Und dieser Idiot und ich sind schon lange nicht mehr befreundet!“
 

Wow…das klang gerade mal gar nicht nett, nicht mal im Entferntesten. Zum Glück trat gerade Gaara in sein Blickfeld, sodass er sich nicht weiter mit seiner überaus freundlichen Aussage auseinandersetzen musste. Freudig schmiss er sich ihm entgegen. „Hallo Naruto.“ Krass, er hatte sich so verändert. Er war nach wie vor ein paar Zentimeter größer als Naruto, aber seine Stimme war um einiges tiefer geworden und er sah…naja, erwachsen aus. Was er von sich selbst nicht behaupten würde.
 

Grinsend ließ er von ihm ab. „Lange nicht mehr gesehen!“ Ja, er hatte einen Kerl umarmt, richtig. Aber bei Gaara war das was anderes, denn der war mit Sicherheit nicht schwul, und Naruto fühlte sich einfach wohl bei ihm. Auch wenn sie sich schon lange nicht mehr gesehen hatten. „Mhm, und wir haben auch eigentlich überhaupt keine Zeit.“ Tayuya nickte zur Bestätigung. „Jup, wir haben eigentlich nur Mittagspause…oder eher hatten. Und wir sollten echt nicht allzu spät kommen, sind nämlich Beide auf der schwarzen Liste! Also, man sieht sich bestimmt nochmal!“ Damit zog sie Gaara hinter sich her, welcher Naruto allerdings noch mit einem kleinen Schmunzeln einen Zettel zusteckte.
 

Perplex sah Naruto ihnen hinterher. Okay, was war das denn? „Und du sollst wirklich homophob sein?“ Verwirrt drehte er sich zu Sasuke um. Was hatte er gerade gesagt? „Hä? Achso, tut mir leid wegen dem von wegen wir wären nicht mehr befreundet, ich hab das nicht ganz so gemeint, echt jetzt!“ Arrogant zog der Uchiha eine Augenbraue hoch. „Ich hab dich gefragt, ob du wirklich homophob bist.“ Öhm…was? Was war das denn bitte für eine Frage. Und in welchem Zusammenhang? Weil er mit ihm abhing obwohl er schwul war oder was?
 

„Sasuke, ich weiß dich wirklich nur ungern drauf hin, aber der einzige Grund, wieso ich mit dir zusammen rumhänge, ist eine Wette. Also bilde dir bitte nichts drauf ein.“ Ja verdammt, das klang ziemlich hart, aber es war doch die Wahrheit! Er machte das doch nur wegen dieser dummen Wette! Auch wenn…wenn er das irgendwie doch freiwillig machte. Aber das würde er sich niemals eingestehen, weil es komplett null Sinn ergab. Denn Sasuke war schwul und er hasste Schwule. „Das meine ich nicht.“
 

„Hä? Was dann?“ Das ganze verwirrte ihn von Sekunde zu Sekunde immer mehr. „Du hast gerade einen schwulen Kerl umarmt, der dazu noch auf dich steht. Das meine ich, aber trotzdem danke für die Info.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging einfach. Wobei sich Naruto sicher war, dass Sasuke nicht einfach nur sauer war, sondern verletzt. Denn das was er selbst gesagt hatte, war alles andere als in Ordnung. Und außerdem nicht die Wahrheit.
 

Darum würde er sich später wohl noch kümmern müssen. Seufzend trat auch er den Weg in die Herberge an. Was Sasuke wohl mit dieser Aussage meinte? Als ob Gaara schwul wäre, also bitte, das hätte er ja wohl schon längst gemerkt. Nachdenklich blickte er auf den Zettel in seiner Hand. Naja, wenigstens eins war eindeutig. Nämlich das Gaara zumindest schrieb wie ein Mädchen.
 

Ein schwuler Gaara und ein verletzter Sasuke. Klar, klang ja super realistisch.