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Misfits: Kreuzdame

{ boy x boy }
von

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Gaara... - ...Hat die Schnauze voll! Pt. 4

Wenn mich jemand gefragt hätte, ob es eine Möglichkeit gab, meine aktuelle Situation noch weiter zu verschlimmern, hätte ich in diesem Moment vermutlich mit einem klaren 'Nein' geantwortet. So saß ich doch mit zwei gebrochenen Rippen, einem gebrochenen Handgelenk, einem gebrochenen Wangenknochen, unzähligen Prellungen, blauen Flecken und den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus, bekam weitere Schmerzmittel verweigert, nachdem ich dazu gezwungen war dem Arzt von meinem Drogenkonsum zu erzählen – man debattierte noch darüber, ob ich die Schmerzmittel wirklich bräuchte oder nur mein Verlangen nach Drogen stillen wollte – und hatte gleichzeitig Besuch von Larissa, Annalina, Samantha und Marc. Was, wie sich schnell herausstellte, eine Kombination war, die alles andere als gut ging. Für nur wenige Minuten waren Sam und Annalina gemeinsam in der Kantine, da kamen die Beiden heftig streitend zurück. Warum, erfuhr ich auch sogleich.
 

„Gaara, kannst du ihr bitte mal sagen, dass du nicht schwul bist“, stemmte Annalina die Hände in die Hüften, als sie wieder neben meinem Bett stand. Empörungen war ihr anzusehen, während Sam sich nicht entscheiden konnte, ob sie sie oder mich wütend an funkeln sollte. Schließlich war ich es, der ihren Todesblick zu spüren bekam und ich schwöre bei Gott, der hat meinen körperlichen Zustand sogar noch verschlimmert!

„Was ist los?“, fragte ich überfordert, dessen größte Sorge momentan eigentlich war, eine Position zu finden, in der meine Rippen nicht mehr so heftig schmerzten. Die Lehne meines Bettes war etwas aufrecht, sodass ich nicht komplett flach lag. Mein Hintern tat vom Liegen weh, doch sobald ich mich ein wenig bewegte, zog ein scharfes Brennen durch meine Seite, weshalb ich es lieber vorzog ein schmerzendes Hinterteil zu haben. Trotzdem war ich damit äußerst unglücklich. Hoffentlich einigten sich die Ärzte schnell darauf mir doch noch mal ein stärkeres Schmerzmittel zu verabreichen. Natürlich war mein immenser Konsum von Marihuana Schuld daran, dass die Mittel nicht so anschlugen, wie sie es eigentlich sollten. Meine Toleranz war enorm gestiegen. Hätte ich nicht jeden Tag gekifft und noch immer das THC im Körper, würde ich vermutlich gerade gar keine Schmerzen empfinden. So bereute man also früher oder später jede seiner Taten.
 

„Du hattest mir am zweiten Weihnachtstag irgendwas von einem Lukas erzählt“, meinte Annalina, ihre Wangen waren vor Aufregung knallrot. Marc und Larissa machten im Hintergrund Anstalten die Flucht zu ergreifen. Wenn ich könnte, würde ich mitkommen. Einen Streit mit Sam und Annalina wollte ich mir nun wirklich nicht antun.

„Ich bin verletzt“, jammerte ich, doch die Mädchen nahmen keine Rücksicht auf mein Leid.

„Jedenfalls hat sie ihn angerufen und ich hab sie gefragt, wieso, weil du ja offensichtlich nichts mit diesem Typen zu tun hast. Und jetzt meint sie, du wärst in ihn verliebt? Du bist doch nicht mal schwul!“

„Ich verstehe gar nichts...“ Tatsächlich brauchte mein noch geschädigtes Hirn ein paar Sekunden, bis es verstand, was Annalina mir gerade mitgeteilt hatte. „Moment Mal, Sam hat Lukas angerufen...?“
 

Entsetzt blickte ich Sam an.

„Warum ist das so schlimm? Du willst ihn bestimmt sehen und er will dich sehen, er kommt vorbei sobald er in Berlin ist“, sagte sie und verschränkte mit einem triumphalen Ausdruck in den Augen die Arme unter ihrem Busen.

„Das ist doch toll!“, schaltete sich Larissa erfreut ein, wich jedoch einen weiteren Schritt zurück, als Annalina ihr einen säuerlichen Blick zuwarf.

„Wie, das ist toll? Ich weiß nicht mal, wer das ist“, sagte Annalina.

„Es ist doch auch vollkommen egal, dass du keine Ahnung hast!“, fauchte Sam und schon stritten sie sich wieder. Das gab mir ein paar Sekunden Zeit darüber nachzudenken. Und, da ich dies tat, fiel mir auf, dass ich Lukas wirklich sehen wollte. Beinahe so sehr, wie ich mit Kaito sprechen wollte, den jedoch niemand erreichen konnte. Er reagierte auf keine Anrufe und auch auf keine SMS, weshalb Noah und Hannah Schifti eingesammelt hatten und mit ihm gemeinsam losgezogen waren, um Kaito zu finden und ins Krankenhaus zu schleppen.
 

Mir ging es nicht darum Kaito die 'Nachricht' zu zeigen, die diese Typen auf meinem Körper hinterlassen hatten und ich hatte auch kein Interesse daran ihm vorzuhalten, dass es auf indirektem Wege seine Schuld war. Ich machte mir Sorgen um ihn. Wenn diese Leute dazu bereit waren einen, ihnen vollkommen Fremden zu verprügeln, dann wollte ich nicht wissen, was sie mit Kaito anstellten, wenn sie ihn in die Finger bekamen. In letzter Zeit musste viel bei ihm geschehen sein und ich wollte ihn bloß in Sicherheit wissen. Weder der Polizei noch meinen Freunden hatte ich erzählt, dass diese Leute mich wegen Kaito verprügelt hatten. Ich hatte grobe Aussehensbeschreibungen abgegeben und die Polizei hatte die Suche eröffnet, doch vermutlich würden sie es irgendwann unter den Tisch fallen lassen und niemanden gefangen nehmen. Zwar war mir sehr unwohl zumute bei dem Gedanken, dass sie weiterhin frei in der Gegend herumlaufen würden, doch ich hatte einfach zu viel Angst davor, dass die Polizei einen Grund finden würde, um Kaito ebenfalls einzusperren. Eine Vorstrafe würde sein Leben völlig zerstören, dann gäbe es gar nichts mehr zu retten.
 

Nun jedoch zurück zu der Tatsache, dass Lukas mich besuchen kommen wollte und das scheinbar noch heute. Es war beinahe seltsam, dass ich ein warmes Kribbeln in meinem Bauch spürte, ich war aufgeregt wie ein kleines Kind an Weihnachten und irgendwie machte es mich auch glücklich, obwohl ich momentan wirklich keinen Grund hatte glücklich zu sein. Als ich schmunzelte, wandten sich Sam und Annalina wieder mir zu.

„Du solltest diese Sache endlich klären“, verlangte Sam. Manchmal konnte sie wirklich penetrant sein und einem auf die Nerven gehen, doch andersherum hatte sie Recht. Wenn Lukas kam, wollte ich mich mit meinen Gefühlen nicht länger zurück halten und, dann wäre es unvorteilhaft eine Fast-Freundin neben dem Bett stehen zu haben.
 

„Na gut, aber lass mich das alleine mit Annalina klären“, bat ich. Sam nickte anerkennend, wandte sich zu Marc und Larissa um und wies sie an mit ihr hinaus zu kommen. Das ließen sich die Beiden nicht zwei Mal sagen. Sie verließen das Krankenzimmer, welches zwar drei Betten hatten, von denen jedoch nur meines besetzt war. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, wurde es unangenehm still im Raum. Annalina schaute mich mit einem wütenden und verletzten Gesichtsausdruck an, wie ein Hund, den man geschlagen hatte. Ich konnte auch etwas wie Eifersucht in ihren Augen blitzen sehen und mir wurde ausgerechnet jetzt bewusst, dass ich noch nie mit jemandem Schluss gemacht hatte. Bisher hatte ich immer nur One-Night-Stands und Affären gehabt, nichts Ernst zunehmendes und die Sache mit Lukas hatte sich beinahe von selbst erledigt. Noch nie musste ich tatsächlich einen Schlussstrich ziehen. Es war äußerst unangenehm.
 

„Ok... also... erst mal... muss ich mich bei dir entschuldigen“, begann ich langsam. Ich suchte mir meine Worte mit Bedacht aus, denn ich wollte Annalina nicht verletzen. Vermutlich würde sie so oder so verletzt sein, doch vielleicht konnte ich es ein wenig eindämmen. Schließlich hatten wir einige schöne und lustige Dinge miteinander erlebt und ich konnte mir durchaus vorstellen weiterhin gut mit ihr befreundet zu sein. Die Frage war nur, ob sie dasselbe wollte... „Ich muss mich bei dir entschuldigen für die Art, wie ich dich behandelt habe. Du wirst selbst gemerkt haben, dass ich bei bestimmten Dingen dir gegenüber abweisend war, was daran liegt, dass ich nicht... naja... nicht dazu in der Lage gewesen war dir zu sagen, dass ich nichts weiter als Freundschaft für dich empfinde.“

„Mir war schon klar, dass du dich nicht in mich verknallst hast“, sagte Annalina und lächelte freudlos. Die Art wie sie sprach, zeigte mir, dass sie versuchte zu verbergen, wie verletzt sie war. Gerade fühlte ich mich wie der größte Arsch der Welt... „Und ich weiß auch, dass ich mich dir eher aufgezwungen habe, was diese Beziehung oder, was auch immer das war, angeht, aber ich hatte gehofft, dass du mit der Zeit vielleicht doch etwas für mich empfindest. Falsch gedacht, anscheinend.“

„Ich mag dich“, sagte ich schnell. „Nur um das klar zu stellen, ich habe gerne Zeit mit dir verbracht, aber ich habe dich nicht so behandelt wie du es verdient hast. Ich hätte dich nicht küssen sollen, mit dir kuscheln sollen, dir irgendwelche Hoffnungen machen sollen. Das war falsch, weil ich doch eigentlich ganz genau wusste, dass ich nichts mehr als Freundschaft für dich empfinde.“
 

Ausgerechnet jetzt kam mir die Lyrik zu einem Song in den Sinn, der auf die Situation ganz gut passte... Und es tut mir so leid

Du bist nur der Trostpreis

Und immer, wenn der Mond scheint

Denk' ich an die, die mir damals entflohen

Nur, dass es sich nicht um eine entflohene Sie, sondern einen entflohenen Ihn handelte, der vielleicht zurück kehren würde. Wenn ich ganz viel Glück hatte, würde er mir all meine dummen Fehler vergeben, auch, wenn ich das vermutlich gar nicht verdient hatte.
 

„Und jetzt?“, fragte Annalina. „Willst du es auf keinen Fall mit mir versuchen? Du kannst mir nicht sagen, dass du es nicht gemocht hast, wenn wir uns geküsst haben, dafür haben wir es viel zu oft getan. Gibt es gar keine Chance für mich?“

Ich wollte mit einem 'Nein' antworten, da sprang die Tür auf und ein Arzt kam mit einer Krankenschwester herein. Ohne im Blick zu haben, dass sie gerade äußerst ungewollt waren, sprach der Arzt mich mit seiner lauten Stimme an. Ich mochte ihn nicht, denn manchmal redete er mit mir, als wäre ich ein kleines Kind.
 

„So, tut es noch weh?“ Er drückte in meine Seite und mir entfuhr ein schmerzhaftes Keuchen, gleichzeitig drückte ich seine Hand weg.

„Ja!“

„Na gut, wir wollen mal nicht so sein und erhöhen deine Dosis. Aber, dass es nicht richtig wirkt, daran bist du wohl selbst Schuld.“

Wenn er mir noch einmal sagte, dass ich selbst Schuld daran war, weil ich so viel kiffte, würde ich irgendetwas kaputt schlagen. Vorzugsweise die halbrunde Brille, die er auf seiner dicke Nase sitzen hatte. Die Krankenschwester verpasste mir eine Spritze, die Kanüle dafür war bereits in meinem Unterarm angebracht. Mit verschränkten Armen stand Annalina daneben und beobachtete das Szenario, darauf wartend, dass wir unsere Unterhaltung zu Ende führen konnten.
 

„Wir haben übrigens auch endlich mal deine Eltern erreicht“, teilte mir der Arzt beiläufig mit. Ich ließ den Kopf in die Kissen fallen und schloss gequält die Augen. „Dein Vater ist anscheinend im Ausland und kann nicht herkommen, doch deine Mutter wird noch heute Abend hier sein.“

„Heute Abend?“, fragte ich und riss die Augen auf.

„Sie setzt sich in einen Flieger in München und sollte nicht lange bis hierher brauchen.“ Er sagte das, als wäre es etwas wunderbares. Für mich bedeutete es nur, dass das Chaos perfekt war. Am besten fanden Noah, Hannah und Schifti Kaito noch und brachten ihn auch heute Abend her, dann waren alle Menschen um mich herum versammelt, die mir momentan das Leben schwer machten. Fehlte eigentlich nur noch Herr Kemp und der gesamte Kinderchor. Das war so bescheuert, dass ich freudlos lachen musste.
 

„Ja, ich glaube das reicht jetzt mit den Schmerzmitteln“, meinte der Arzt daraufhin und ich war mir nicht sicher, ob das nur ein Scherz oder sein Ernst war. „Wir müssen dann noch ein paar Röntgenaufnahmen von deinem Gesicht und deiner Hand machen.“

„Die haben sie doch schon heute Mittag gemacht“, erinnerte ich genervt. Ich wollte mir diese Prozedur nicht noch einmal über mich ergehen lassen, es hatte solange gedauert. Doch ich kam nicht drum herum. Niedergeschlagen blieb Annalina im Zimmer zurück. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde sie solange auf mich warten bis ich fertig war, damit sie mit mir darüber diskutieren konnte, ob wir es noch mal gemeinsam versuchten oder nicht. Gefühlte Ewigkeiten verbrachte ich damit geröntgt zu werden. Es dauerte schon alleine deswegen lange, weil ich mich dank meiner gebrochenen Rippen nur sehr langsam und bedacht bewegen konnte. Als wir endlich fertig waren, begann auch das Schmerzmittel richtig zu wirken und ich spürte die schmerzenden Stellen nur noch wie eine Betäubung. Auch nicht sonderlich angenehm, aber sehr viel besser als dieses scharfe Brennen.
 

Zurück im Zimmer, stellte ich sogleich fest, dass nebst Annalina auch Hannah, Noah und Schifti anwesend waren. Letzterer brach in Lachen aus, als er mich sah, was mich genervt die Augen rollen ließ.

„Bist du nur hergekommen, um mich auszulachen?“, murmelte ich. Arzt und Krankenschwester verließen das Zimmer und ließen uns Fünf alleine. Vorher merkte die junge Frau jedoch noch an, dass die Besucherzeit in einer halben Stunde vorbei sein würde.

„Tut mir Leid, aber dein Gesicht sieht einfach zu witzig aus“, grinste Schifti. „Du siehst aus wie ein Luftballon, der schon seit Tagen aufgeblasen ist und in der Hitze zusammen schrumpft. Überall sind Beulen und straffe Haut, sauwitzig!“

„Total“, fauchte ich sarkastisch, doch was hatte ich von Schifti anderes erwartet. Mitgefühl? Bei ihm vollkommen fehl am Platz. Dafür sah Hannah besorgt genug aus, auch Noah hatte die Augenbrauen nachdenklich zusammen gezogen.
 

„Habt ihr Kaito gefunden?“, erkundigte ich mich. Bei ihren Gesichtsausdrücken hatte ich ein ungutes Gefühl, hoffentlich war ihm nichts passiert...

„Ja“, seufzte Hannah. „Aber...“ Noah und sie wechselten stumme Blicke, als würden sie bei sich gegenseitig nach den richtigen Worten suchen. Jedoch brauchten sie dies nicht lange zu tun, denn Schifti ergriff das Wort und erzählte so beiläufig, als würde er über das Wetter plaudern.

„Er war total high“, sagte er frei heraus. „Ich meine so richtig mies high und wir glauben, dass er Heroin geraucht hat. Zumindest hat alles darauf hingewiesen, Sky war ebenfalls durch, nicht so krass, aber auch nicht so, dass man ordentlich mit ihr hätte reden können. Die Zwei sind ganz schön am Arsch, ich sag's dir.“

„Heroin“, wiederholte ich dumpf.

„Er war nicht ansprechbar“, sagte Noah traurig. „Er war nicht richtig wach und auch nicht richtig am Schlafen... wir konnten ihm die Situation einfach nicht erklären.“

„Mit Sky konnten wir reden, aber sie meinte von sich selbst, sie würde das morgen nicht mehr wissen, deswegen hat sie sich eine Notiz auf ihrem Handy gemacht“, erzählte Hannah. „Mal sehen, ob das überhaupt etwas bringt...“

„Vermutlich nicht“, sagte Annalina, die immer noch trotzig und verletzt aussah. Bevor die Besucherzeit zu Ende war, musste ich dieses Gespräch mit ihr klären, doch gerade machte ich mir viel mehr Gedanken um Kaito. Heroin... so weit war er also schon. Ob es da überhaupt noch einen Ausweg gab? Ich spürte wie Schuldgefühle in mir aufkochten, die Reue darüber, dass ich keinen Kontakt mehr zu ihm gehalten hatte, ich hätte für ihn da sein sollen, auch wenn er es nicht wollte. Ich hätte einfach da sein sollen.
 

„Tut mir so Leid, Gaara...“ Hannah mit ihren herausragenden Menschenkenntnissen schien mir ansehen zu können, wie ich mich fühlte. Sie ging an mein Bett heran und strich mir mit einer Hand tröstend über die Schulter.

„Schon okay“, sagte ich, auch wenn es alles andere als okay war. „Ich hoffe einfach, dass er mich besuchen kommt und ich noch einmal mit ihm reden kann. Wenn ich schon im Krankenhaus liege, wird er das wohl kaum ignorieren, oder?“

Bei einem Drogenopfer konnte man sich nie sicher ein, wie er reagieren würde, doch ich hoffte einfach darauf, dass noch etwas von meinem besten Freund in ihm übrig geblieben war. Das war doch echt zum Heulen...
 

„Ich bräuchte übrigens noch ein paar Minuten alleine mit Annalina... sind Marc und Larissa eigentlich noch da?“

„Nein, die sind schon gegangen“, antwortete Annalina.

„Dann gehen wir jetzt auch...“, sagte Noah. „Wir sehen uns.“

Aufmunternd klopfte mir jeder von ihnen auf die Schulter, dann entschwanden sie aus dem Krankenzimmer. Zurück blieb ich in einer bedrückenden Stille mit Annalina.
 

„Also“, sagte sie. „Deine Antwort: Noch einmal versuchen, ja oder nein? Könntest du es dir überhaupt auch nur ein wenig vorstellen?“

„Zu erst einmal, möchte ich gesagt haben, dass wir echt lustige Sachen miteinander erlebt haben.“ Ich konnte mich auf meine Worte nicht so gut konzentrieren wie zuvor. Langsam machte mich das Schmerzmittel auch nebelig, die Sorgen um Kaito bereiteten mir Kopfschmerzen, doch dieses Gespräch mit Annalina musste richtig verlaufen. Ich konnte nicht schon wieder einer Person vollkommen falsche Sachen an den Kopf werfen und mich ein halbes Jahr lang mit dieser zerstreiten. „Und ich fände es schade, wenn wir den Kontakt miteinander abbrechen würden, aber, ich denke nicht, dass ich eine Beziehung zu dir führen kann.“

„Kann?“, wiederholte Annalina. „Was habe ich falsch gemacht?“

„Mal abgesehen davon, dass du einfach vor meinen Eltern behauptet hast mit mir zusammen zu sein, obwohl wir das nie besprochen haben?“

Ja, da war's. Genau die Art von Satz, die ich hatte vermeiden wollen. Warum musste ich auch so ein loses Mundwerk besitzen? Annalina schien von diesem Kommentar ehrlich getroffen zu sein, sie erinnerte mich nur noch mehr an einen verletzten Hundewelpen, was meine Laune auf den absoluten Tiefpunkt brachte. Ab hier konnte es nur noch bergauf gehen.
 

DACHTE ich. Doch ehe Annalina zum Konter antreten konnte, sprang die Tür zu meinem Krankenzimmer auf und niemand geringeres als meine Mutter trat mit gestresstem Gesichtsausdruck ein, in einer Hand hielt sie noch ihren Reisekoffer. Anscheinend war sie direkt vom Flughafen aus ins Krankenhaus gekommen, hatte vorher keinen Halt bei uns Zuhause gemacht. Von mir aus hätte sie ruhig erst Morgen kommen können, denn nun musste ich auch noch ihr erklären, warum ich nicht länger mit Annalina zusammen sein wollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Morphia
2014-07-21T21:16:50+00:00 21.07.2014 23:16
Wenn es kommt, dann kommt alles auf einmal. >.<
Von:  tenshi_90
2014-07-17T16:25:40+00:00 17.07.2014 18:25
Ach herrje.. Armer Gaara... von einem Problem zum nächsten.. Fehlt nur noch, das Lukas auftaucht
Antwort von:  Hushpuppy
17.07.2014 22:45
Rat mal, was im nächsten Kap passieren wird :)
Antwort von:  tenshi_90
18.07.2014 06:29
Uh, ich kann es mir schon denken xD ... da ist ja das Chaos perfekt


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