Living together von MissImpression (SakuSasu, NaruHina) ================================================================================ Kapitel 14: Ein Entschluss -------------------------- Es war Sakura mehr als deutlich anzusehen, dass der Kuss sie völlig aus der Bahn geworfen hatte. Den Rest ihrer Schicht war sie mehr als nur neben der Spur, ihre gesamte Konzentration war weg. Und ihr Verstand driftete immer wieder in irgendwelche Tagträumereien ab, was Temari als äußerst lästig empfand, da sie Sakuras Tische zum Teil mit übernehmen musste. Vor dem Gesicht der Haruno schnipsend stand sie also da und versuchte erneut, ihre Kollegin wieder in die Realität zurückzuholen. „Sakura! Komm wieder zu dir, das Glas ist VOLL, voller kriegst du es nicht!“ Die Angesprochene blinzelte ein paar Mal, ehe sie begriff, was sie da tat. Sie stand an der Bar und wollte scheinbar das Glas mit Wasser befüllen. Der Tresen war nass und sie fluchte. Kopfschüttelnd ging Temari an ihr vorbei und holte ein Geschirrtuch. „Ich weiß echt nicht, was da draußen passiert ist, aber ich vermute, du wurdest angefahren und bist auf den Kopf gefallen – zumindest verhältst du dich gerade so, als würde bei dir da oben in deinem hübschen Stübchen irgendwas nicht stimmen.“ Sakura wurde rot und murmelte eine Entschuldigung, bevor sie von dannen zog. Im Mitarbeiterzimmer lehnte sie mit ihrer Stirn an den kalten Spint und seufzte erleichtert. Sie war definitiv überhitzt. Und sie musste sich zusammenreißen. Sasuke hatte sie geküsst – na und? Wahrscheinlich spielte er mit ihr irgendein Psychospielchen, welchen Sinn sollte sonst eine solche Aktion haben? Küssen und dann ins Ausland abhauen. Wer machte denn sowas? Sie atmete tief durch und sammelte sich kurz. So schlimm war das Ganze ja nun auch wieder nicht. Vielleicht war er ja betrunken? Ja, das klang plausibel. Oder auch nicht. Aber das war jetzt egal, sie musste sich zusammenreißen verdammt! Wie gut ihr das gelang, war Ansichtssache … Seit dem eskalierten „Gespräch“ sah man Hinata ihren Kummer sehr deutlich an. Sie und Naruto waren gleich nach Hause gegangen und hatten geredet. Ihm war klar, dass es für seine Freundin schwer war, mit dieser Situation umzugehen, denn schließlich hatte sie eine sehr enge Verbindung zu ihrer Familie. Außerdem wurde ihre gesamte Ausbildung inklusive Wohngeld von ihren Eltern finanziert – nun war es fraglich, wie das Ganze weitergehen sollte. So hatte sie am nächsten Morgen mit ihrem Vater telefoniert und einen Termin vereinbart, um die missliche Lage zu besprechen. Er wirkte mehr als distanziert, war aber gewillt, ihrem Wunsch nachzugehen und alles zu besprechen. Sie war es von ihrem Vater gewohnt, wie ein Geschäftspartner behandelt zu werden und nicht wie eine Tochter. Naruto wollte sie zu diesem Gespräch begleiten, doch sie bestand darauf, alleine zu gehen. Es würde in den Augen ihres Vaters nur so aussehen, als würde sie tatsächlich nicht selbstständig agieren können und ständig Unterstützung brauchen. So kam Hinata am folgenden Nachmittag im Hause Hyuuga an, die Tür wurde von ihrer Mutter geöffnet, die reichlich mitgenommen aussah, ihre Augen waren rot und ihr Gesicht leicht angeschwollen. Sie umarmte ihre Tochter. „Hinata …“, schluchzte sie an ihrer Schulter. „Es tut mir Leid … Es war meine Idee, nichts zu erzählen, bis du mit deinem Studium durch bist … Und ich bin so froh, dass du tatsächlich jemanden gefunden hast …“ Die Hyuuga erstarrte kurz, ehe sie ihre Mutter sanft von sich weg schob. „Lass uns erstmal reingehen.“ Da Hinata noch zu früh dran war, setzte sie sich mit Frau Hyuuga ins Wohnzimmer. „Möchtest du etwas Tee?“ Ihre Hand zitterte fürchterlich. Hinata schüttelte mit dem Kopf. „Ich verstehe nicht, was du mit dem meintest, du seist froh, dass ich jemanden gefunden habe?“ Ihre Mutter schaute auf den Boden und knetete ihre Hände im Schoß – eine Geste, die Hinata nur zu gut bekannt war. „Es ist nämlich so, dass dein Vater, der es wirklich nur gut mit dir meint, die Idee mit der Verlobung hatte, als er mit seinem Geschäftspartner Sabakuno sprach. Er habe einen Sohn in deinem Alter, der wohl Führungsqualitäten besitze, die für unser Unternehmen nützlich wären. Außerdem sei dann eine dauerhafte Verbindung der beiden Firmen möglich.“ „Das war mir sofort klar.“ Hinatas Ausdruck wurde kalt. „Du darfst ihn nicht verurteilen … Es möchte wirklich nur das Beste für dich. Auch wenn eine Verlobung nicht sinnvoll wäre meiner Meinung nach.“ Sie schloss die Augen und atmete tief ein. „Er ist davon überzeugt, dass es das Richtige sei. So habe ich ihn nur überreden können, die Verlobung erst NACH deinem Abschluss zu offenbaren unter dem Vorwand, dich voll und ganz darauf konzentrieren zu können.“ Nun hob sie ihren Blick und schaute Hinata direkt an. „In Wirklichkeit habe ich gehofft, dass du in dieser Zeit jemanden findest und deine innere Stärke zeigst, diese Liebe auch zu verteidigen. Ich bin froh, wie du gestern reagiert hast. Es waren nur die Umstände, die unpassend erscheinen.“ „Du meinst, ich hätte es ankündigen sollen?“ Frau Hyuuga nickte. „Dann wäre es vielleicht nicht so ausgeartet. Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich nicht hinter dir stand und dir geholfen habe.“ Sie begann zu weinen. Es war zwar allgemein bekannt, dass sie recht nah am Wasser gebaut war, aber in eben jenem Moment erschien es selbst für Familienmitglieder als extrem sensibel. Sie sah unglaublich zerbrechlich aus. „Es tut mir Leid …“ Hinata stand auf, setzte sich neben ihre Mutter und nahm sie tröstend in den Arm. „Es ist schon okay. Ich krieg das wieder hin. Es ist ja auch irgendwo meine Schuld, dass es so eskalierte. Ich hätte nicht so mit der Tür ins Haus fallen und dann Hals über Kopf abhauen sollen. Ich werde mit Vater reden und ihn überzeugen, dass ich sehr wohl im Stande sein werde, das Unternehmen zu führen. Du wirst sehen … alles wird gut.“ Sie war fest entschlossen, die Sache zu regeln. Um nichts in der Welt würde sie diesen Fremden heiraten und schon gar nicht dafür Naruto aufgeben. Niemals. Naruto hatte den ganzen Nachmittag das Gefühl, er würde auf glühenden Kohlen sitzen. Er hatte seine Freundin gebeten, ihm eine Nachricht zukommen zu lassen, sobald sie wusste, was Sache war, doch bisher kam nichts. So fand er sich schließlich – über sich selbst wundernd – beim Sauber machen der Küche mangels Beschäftigungsalternativen wider, da seine Nachmittagsvorlesung ausfiel. Als er gerade dabei war, den Backofen zu schrubben, betrat Sakura den Raum und blieb verwundert stehen. „Naruto? Bist du krank?“ Der Angesprochene zuckte erschrocken hoch und knallte mit dem Kopf gegen die Schublade, die er vorher vergessen hatte, zu schließen. Es schepperte laut und übertönte dabei sein Fluchen. Vorsichtig setzte er sich wieder auf den Boden und rieb sich die schmerzende Stelle. „Das wird eine Beule geben …“ Mit einem besorgten Gesichtsausdruck trat Sakura näher. „Du bist ja heute schreckhaft. Alles okay?“ Naruto nickte nur, sein schmerzverzerrtes Gesicht allerdings sprach Bände. „Vielleicht solltest du es lieber kühlen.“ Sakura holte aus dem Tiefkühlfach eine Packung mit tiefgefrorenem Gemüse, schlang ein Geschirrtuch drum rum und legte es an die verletzte Stelle. „Geht’s?“ „Ja, danke.“ Er seufzte erleichtert. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass er keine Platzwunde hatte, ging sie an den Kühlschrank und machte sich einen Salat. Naruto indessen hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und litt leise vor sich hin. „Ist im Backofen irgendwas ausgelaufen oder warum machst du den jetzt sauber?“, fragte sie, während sie das Dressing anrührte. „Nee, ich wusste nichts mit mir anzufangen. Warten macht mich immer so fertig und dann hab ich solch merkwürdigen Putzteufel-Phasen.“ Sakura lachte auf. „Putzteufel-Phasen? Erzähl‘ das mal deinem Zimmer, es wäre bestimmt sehr interessiert.“ Daraufhin streckte er seine Zunge raus. „Und auf wen oder was wartest du?“ „Auf Hinata. Sie ist bei ihren Eltern wegen einer wichtigen Besprechung. Und es macht mich wahnsinnig, nicht zu wissen, wie es läuft.“ Sie hielt in ihrer Bewegung inne. „Geht es um ihre Verlobung?“, fragte sie leise. „Woher weißt du davon?“ „Neji hat es uns verraten.“ „Uns?“ „Tenten und mir.“ „Wer weiß noch davon?“ „Sasuke. Und Ino seit gestern.“ Naruto ließ seinen Kopf hängen. „Und warum habt ihr es Hinata und mir nicht erzählt?“ Seine Stimme klang beschuldigend – zu Recht, wie Sakura fand. „Ich wollte mit Hinata reden, aber die letzte Woche haben wir uns ja gar nicht gesehen! Oder hätte ich ihr eine SMS schicken sollen?“ „Nein, natürlich nicht. Ach Mann ...“ Er seufzte resigniert. „Ist ja auch nicht deine Aufgabe, uns darüber aufzuklären, was Hinatas Eltern planen.“ „Ihr wart gestern bei ihnen oder?“ Er nickte. „Was ist passiert?“ „Sie sind quasi an die Decke gegangen.“ „Und wie hat Hinata reagiert?“ Naruto lächelte leicht. „Sie hat sich gewehrt, wir haben unsere Meinung gesagt und sind gegangen.“ Auf Sakuras Gesicht machte sich ein Ausdruck von Überraschung breit. „Hätte ich nicht erwartet.“ „Ging alles ziemlich schnell. Ich hoffe, sie kann heute etwas vernünftiger mit ihnen reden, gestern ging es irgendwie nicht. Ihr Vater war völlig kalt und abweisend.“ Sakura nickte. „Ich habe ihn nur ein Mal gesehen und er kam mir nicht wie die Liebenswürdigkeit in Person vor.“ In dem Moment klingelte Narutos Handy, eine SMS traf ein. Sie war von Hinata: „Alles gut gegangen, haben alles geklärt, bin jetzt auf dem Weg nach Hause!“ Er grinste und zeigte die Nachricht Sakura. Ihr Gesicht hellte sich auf und sie atmete erleichtert aus. Alles würde gut werden … zum Glück! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)