Living together von MissImpression (SakuSasu, NaruHina) ================================================================================ Kapitel 12: Ein Schritt ----------------------- Nervös stand Hinata vor ihrem Spiegel. Heute war das Festessen im Hause Hyuuga und heute war auch der Tag, an dem sie Naruto ihren Eltern offiziell als ihren Freund vorstellen würde. Sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren würden, weil sie noch nie in einer solchen Situation war – ihren ersten Freund hielt sie damals geheim, wobei die Beziehung sowieso nicht allzu lang ging. Ihr Vater war sehr streng, doch sie war zuversichtlich, dass ihm Naruto nicht negativ auffallen würde. Zur Not würde ihre Mutter sicherlich Mut zusprechend zur Seite stehen. Ja, er werde schon alles gut gehen, wiederholte sie wie ein Mantra in ihrem Kopf, atmete tief ein und ging zu Naruto ins Zimmer. Dieser war gerade dabei, sich eine dunkelblaue Krawatte umzubinden und hatte sichtlich Schwierigkeiten dabei. „Blödes Ding … Wie ging das nochmal? Ich hatte schon eine gefühlte Ewigkeit keine Krawatte mehr um“, maulte er und stöhnte genervt auf. Hinata kam ihm rettend zur Hilfe und band mit geschickten Fingern einen sauberen Knoten. „Fertig.“ Zum Dank küsste er sie auf die Nase. „Seh‘ ich annehmbar aus? Nimmst du mich so mit?“, fragte er, ging einen Schritt zurück und drehte sich demonstrativ um die eigene Achse. Hinata lächelte und nickte. „Akzeptiert.“ Sanft nahm er sie in den Arm. „Na hoffentlich akzeptieren mich auch deine Eltern.“ „Machst du dir Sorgen?“ Er grinste schief. „Ein bisschen.“ „Ich auch“, gab sie zu und schaute dabei auf die obersten Knöpfe seines Hemdes. „Es wird nämlich eine kleine Überraschung für meine Eltern. Ich habe ihnen nur gesagt, dass ich jemanden mitbringe, aber nicht gesagt, in welcher Beziehung ich zu dieser Person stehe.“ Sie kaute nervös auf der Lippe. „War das vielleicht ein Fehler?“ Er schmunzelte. „Ich denke nicht. Wahrscheinlich ahnen sie bereits, was du vorhast.“ „Meinst du?“ Ihre Unsicherheit war deutlich in ihren Augen zu sehen. „Mach dir keine Sorgen deswegen. Es wird alles gut.“ Und so wie er es sagte, glaubte sie ihm das auch. Zwischen Sakuras letzter Vorlesung an diesem Tag und ihrer Schicht in der Bar hatte sie genau zwei Stunden frei. Diese Zeit wollte sie nutzen und sich mit Ino und Tenten zusammensetzen und ihren gemeinsamen Ausflug zum Meer planen, der in zwei Wochen bereits stattfinden sollte. Bis auf Kiba und Shikamaru hatten alle fest zugesagt. „Also ich habe ein paar Informationen aus dem Internet über diesen Ort gefunden“, sagte Ino und breitete auf dem Couchtisch vor ihr einen kleinen Stapel bedruckter Blätter mit diversen Fotos, Texten und handschriftlichen Notizen aus. Tenten staunte nicht schlecht. „Ein PAAR Infos? Mit diesen Texten kannst du eine ganze Hausarbeit verfassen!“ Sakura kicherte. „Wir haben noch Glück, dass sie nicht ganze Bücher mitgebracht hat wie letztes Mal.“ Die Blondine schaute entrüstet, ihre Wangen färbten sich rosa. „Ich hatte letztes Mal nur zwei Bücher mit, übertreibt mal nicht! Ich will nur ganz sicher gehen, dass wir auch einen schönen Urlaub gemeinsam verbringen.“ „Wissen wir doch“, winkte Sakura ab. „Wir machen doch nur Witze.“ Freundschaftlich legte Tenten Ino einen Arm über die Schulter. „Genau. Du bist eben unsere Organisationsfee, du denkst einfach an alles und das ist auch gut so.“ Ino schien sich etwas zu beruhigen. In einem ruhigen und sachlichen Ton trug sie alle ihr vorliegenden Informationen zusammen, die sie für wichtig erachtete. Im Grunde ging es um diverse Kosten für Übernachtung und Verpflegung, die sie durchkalkuliert hatte, und alle möglichen Freizeitbeschäftigungen der Umgebung. Außerdem um Anfahrt und Abreise und einen Notfall-Ausweich-Plan, falls der Ort nicht den gegebenen Informationen entsprach. Doch beim letzten Punkt konnte Tenten sie beruhigen, dass der sicher nicht nötig sein würde. „Genau, Neji und du wart da ja mal“, sagte Ino. „Was habt ihr denn dort so gemacht?“ Eine verräterische Röte übernahm die Kontrolle über Tentens Gesichtsfärbung, ehe sie murmelte: „Dies und das. Nichts Besonderes eigentlich. Haben das Hallenbad ausprobiert, als es an einem Nachmittag so gestürmt hat. Waren beim Minigolf und Bowlen. Ja …“ Sakura und Ino tauschten vielsagende Blicke. „Ihr wart allein unterwegs?“ Die Haruno grinste und wackelte zweideutig mit den Augenbrauen. „Wann war das denn?“ „Uhm … da waren wir erst seit knapp drei Wochen zusammen.“ Sie knubbelte an ihrem Fingernagel. „Und … da hat er das erste Mal gesagt, dass er mich liebt.“ Ein hohes Quietschen kam von Ino, sodass Sakura erschrocken zusammenfuhr. „Ist das süß!“ Sakura nickte bekräftigend und lächelte beim Anblick ihrer hochroten Freundin. „Es gibt da nämlich die Legende vom Riff der Liebenden“, erzählte Tenten weiter. „Es heißt, wenn man sich dort seine Liebe gesteht, dann bleibt man auf ewig zusammen.“ „Ah! Ja, davon habe ich schon etwas gelesen.“ Inos Augen begannen zu funkeln. „Es klingt so unglaublich romantisch. Und das hat sich Neji wirklich für dich überlegt?“ Tenten nickte langsam und lächelte selig. „Hätte ihm sowas gar nicht zugetraut“, sagte Sakura. „Er kam für mich noch nie wie ein … Romantiker rüber.“ „Stille Wasser sind tief, das solltest dir doch bei deinem kleinen Traumprinzen mittlerweile bekannt sein“, meinte Ino und stupste Sakura leicht mit dem Ellenbogen an. „Was … meinst du?“, stotterte die Angesprochene, was Tenten zum Lachen brachte. „Ach komm, Sakura, tu jetzt nicht so, als wärst du der Hase und wüsstest von nichts.“ Ino tauschte mit Tenten bedeutungsvolle Blicke aus. „Wir wissen ganz genau, dass da bei euch zwei Turteltäubchen was abgeht.“ Sakura wurde rot und schaute stumm auf die Bilder ihres geplanten Ausflugortes. Sie wusste ja selbst nicht mal genau, was sich da zwischen ihr und Sasuke entwickelte, geschweige denn ob es tatsächlich vernünftig war. Ino lehnte sie vor und fixierte die Haruno mit einem glühenden Blick. „Erzähl schon. Leugnen bringt nichts.“ „Es gibt da gar nichts zu erzählen. Wir waren ein Mal zusammen Kaffee trinken und haben einen Film geschaut. Fertig.“ „Einen ‚Film geschaut‘ oder einen echten Film geschaut?“, fragte Tenten anzüglich grinsend. Sakuras Gesicht glühte, ihre Gesichtsfarbe biss sich fürchterlich mit ihren Haaren. „Ich weiß wirklich nicht, was du meinst.“ Ihre beiden Freundinnen begannen lauthals zu lachen, was Sakura zum Schmollen animierte. „Ihr seid gerade überhaupt nicht kindisch“, sagte sie ironisch und nahm sich eine Broschüre über das örtliche Hallenbad vor. „Können wir nicht weiter unseren Urlaub besprechen bitte? Ich muss nämlich ziemlich bald los zur Arbeit.“ „Du hast ja recht“, meinte Ino. „Über dein Sexleben können wir auch später noch reden.“ Sakura funkelte sie böse an. „Es gibt nichts über mein Sexleben zu bereden. Da könnt ihr euch an Hinata und Naruto wenden, die sind jetzt nämlich zusammen und da gibt es bestimmt interessantere Sachen, die ihr bequatschen könnt.“ „WAAAS?“ Inos Stimme überschlug sich. „Die sind zusammen? Warum weiß ich nichts davon?!“ Tentens Blick traf Sakuras. „Weiß sie denn schon bescheid wegen der Verlobung?“ Es war eindeutig Hinata gemeint, doch Ino fühlte sich angesprochen: „Jetzt sagt mir nicht, die sind jetzt auch noch VERLOBT!“ Sie stand auf. „Ino, beruhig dich. Hinata ist nicht mit Naruto verlobt.“ „Sondern?“ Tenten seufzte. „Es ist etwas komplizierter …“ Währenddessen kamen Hinata und Naruto beim Anwesen der Hyuugas an, Hanabi öffnete ihnen die Tür und fiel ihrer großen Schwester freudig um den Hals. Anschließend begrüßte sie den Blondschopf förmlich mit einer Verbeugung – ganz so wie es ihre Erziehung vorschrieb. „Vater und Mutter warten bereits auf euch, wir wollen bald mit dem Essen anfangen – man hat dir doch gesagt, dass es nur eine im Vergleich zu den anderen Jahren eher kleine Runde sein wird oder? Dieses Jahr hat kaum einer Zeit dafür gefunden – aber man wollte trotzdem nicht darauf verzichten.“ Hinata nickte. „Ja, sie meinten, das wäre ok, wenn ich noch jemanden mitbringe.“ Hanabi musterte Naruto unauffällig, der gerade voll und ganz damit beschäftigt war, sich die immens große Eingangshalle anzuschauen. Flüsternd fragte sie: „Ist das nicht dein Mitbewohner? Man hat mir gesagt, du würdest mit einer Freundin kommen.“ Die Augenbrauen der Hyuuga zogen sich zusammen. „Mit einer Freundin?“ Doch ihre Schwester winkte ab: „Wahrscheinlich hab ich das falsch verstanden.“ Im Esszimmer trafen sie auf den Rest der Gesellschaft, die größtenteils aus eher älteren Menschen bestand. Hinatas Eltern standen mit dem Rücken zur Tür gedreht und unterhielten sich gerade mit Neji, der plötzlich verstummte, als er die Neuankömmlinge entdeckte, woraufhin sich auch seine beiden Gesprächspartner umdrehten. Die Gesichtszüge von Frau Hyuuga schienen einzufrieren, doch sie rang sich trotzdem ein Lächeln ab. „Hinata, Liebes! Da bist du ja endlich.“ Ihre Stimme klang leicht schrill, was völlig ungewöhnlich für sie war. Naruto und Hinata kamen näher und verbeugten sich, letztere lächelte tapfer und sagte: „Ich wollte euch jemanden vorstellen-“ Doch weiter kam sie nicht, denn Frau Hyuuga ging plötzlich mit schnellen Schritten auf ihre älteste Tochter zu, packte sie an den Oberarmen und beugte sich zu ihr vor. Neben ihrem Ohr flüsterte sie: „Bitte, sag mir …“ Ihre Stimme zitterte leicht. „… dass es nicht dein Freund ist, Hinata.“ Herr Hyuuga stand immer noch wie angewurzelt da, nur sein zusammengepresster Mund und seine zur Faust geballte Hand verrieten seine Angespanntheit. Vorsichtig schob Hinata ihre Mutter von sich weg und schaute sie fragend an. „Doch, genau das wollte ich sagen.“ Sie nahm Narutos Hand, der etwas hilflos die Szene mit ansah, und drückte sie kurz wie zur Ermutigung. „Das ist Naruto Uzumaki – mein Freund.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)