Living together von MissImpression (SakuSasu, NaruHina) ================================================================================ Kapitel 9: Ein Hindernis ------------------------ Sasuke legte seine Stirn an Sakuras und atmete tief ein. „Bitte verzeih mir“, flüsterte er mit geschlossenen Augen, „dass ich so grob zu dir war und dich verletzt habe.“ Ihr Körper versteifte sich, ihr Herz schien stehen geblieben zu sein. Sie öffnete leicht den Mund, wusste aber nicht, was sie sagen sollte. Seine Wärme umhüllte sie und trotzdem überzog erneut eine Gänsehaut ihren Körper. „Ich möchte, dass wir noch Mal von vorne anfangen“, sagte er und schaute sie direkt an. Seine dunklen Augen hielten sie gefangen und sie hatte das Gefühl, ihre Beine könnten jeden Moment nachgeben. Sie hatte beinah schon wieder vergessen, dass sie hier an einem öffentlichen Platz waren und diese intime Szene vor ihren Freunden wahrscheinlich einen recht ungewöhnlichen Eindruck machte. „Ok“, flüsterte Sakura, ihre Wangen waren rosa. „Wunsch gewährt.“ Und er schenkte ihr ein Lächeln.   Als Sakura später mit ihren Freunden in einem Restaurant saß, spürte sie sehr genau Tentens Blick auf ihr. Wahrscheinlich wartete sie nur auf die passende Gelegenheit, Sakura gründlich auszufragen. Als die Haruno sich nämlich von Sasuke losgelöst hatte, hatte sie auch bemerkt, wie das eine oder andere Augenpaar an ihnen klebte. Doch bisher hatte sie niemand darauf angesprochen. Naruto indessen gab eine seiner Geschichten zum Besten, die er sehr enthusiastisch und mit viel Körpereinsatz erzählte, sodass er mehrmals bereits nur knapp sein Glas mit der Hand verfehlte. „Ich war letztens bei der neuen Disco mit einem Kumpel, weil er das unbedingt sehen wollte. Ich sag euch: Mit dem Kerl gehe ich nirgendwo mehr hin, wenn er besoffen ist. In der Schlange standen ein paar Mädels, die er wohl total heiß fand und unbedingt von der Seite anquatschen musste. Weil die aber keinen Bock auf den hatten – verständlicherweise – haben sie ihn versucht, zu ignorieren. Ich hatte ihn noch versucht, da wegzuziehen, aber der wurde voll sauer und hat angefangen, die zu beschimpfen und zu bepöbeln! Das haben auch einige um uns herum mitbekommen, haben wohl auch vorne beim Türsteher bescheid gegeben. Und dann kam da dieser Typ aus dem Club raus, wahrscheinlich einer der Aufpasser dort – so ein Zwei-mal-zwei-Meter-Kerl – und plötzlich war mein Kumpel nicht mehr so mutig. Er hat echt so viel Schiss bekommen, dass er beim Abhauen stolperte und voll auf die Fresse flog! Jetzt hat er eine verstauchte Hand und eine gebrochene Nase, weil er schön den Asphalt geküsst hat, der Idiot.“ „Hat er auch verdient!“, rief Tenten. „Großes Maul und nichts dahinter.“ Naruto stimmte ihr lachend zu. „Ja, seinen Urlaub konnte er erstmal streichen. Er wollte Klettern gehen.“ „Apropos Urlaub“, sagte Ino und schaute in die Runde. „Wollten wir nicht auch mal zusammen wegfahren?“ „Ja, irgendwie ist das Thema aber unter den Tisch gefallen“, meinte Naruto. „Wir wollten die Semesterferien anpeilen und irgendwie hat niemand mehr was dazu gesagt.“ „Deswegen spreche ICH das ja jetzt auch an. Bei dir klappt doch nie eine Planung richtig.“ Ino zwickte ihn spielerisch in die Seite, als er empört den Mund öffnete. Sie streckte ihm die Zunge raus. „Also: Wer hat diesen Sommer noch nichts Festes geplant und schließt sich uns an?“ „Ähm … Was wollt ihr denn machen?“, fragte Hinata schüchtern. Ino dachte kurz nach, als Naruto auch schon rief: „Wir fahren alle zusammen zum Wandern in die Berge!“ Sakura stöhnte genervt auf. „Bitte nicht, mit dir kann eine Wandertour nur anstrengend werden! Du preschst dann vor und wir schleppen uns nur irgendwie hinter dir her. Das war schon letztes Jahr nicht witzig, als wir diesen Kurzausflug gemacht haben.“ Naruto hob beschwichtigend seine Hände. „Ok, alles klar.“ „Wie wär’s mit Zelten am Meer?“, fragte Sasuke und in der Runde wurde es still. „Ja“, begann Tenten langsam und schaute Neji von der Seite her kurz an, „das klingt gar nicht mal so übel. So was Ähnliches haben wir schon mal gemacht und ich wüsste da genau den richtigen Platz.“ „Mit wem wart ihr denn da?“, fragte Kiba interessiert. Tenten wurde rot. „Alleine. Also … für ein Wochenende waren wir da. Es war schön. Klares Wasser, sauberer Strand, ein Zeltplatz mit Anschlüssen für Wasser und Strom. Einkaufsmöglichkeiten kann man zu Fuß erreichen.“ „Das klingt doch perfekt!“ Ino war ganz aus dem Häuschen. „Ich bin dabei! Wer noch?“ Auch Sasuke, Sakura, Naruto und Hinata hoben ihre Hände. Tenten und Neji taten es ihnen gleich. Kiba zögerte. „Ich weiß noch nicht, ob wir mitkommen“, sagte er und schaute Shikamaru an, der neben ihm saß. Dieser nickte. „Könnte schwierig werden diesen Sommer. Wir haben bereits für eine andere Planung zugesagt. … Eine Städtetour mit zwei Mädels“, fügte er grinsend hinzu, als er die fragenden Blick bemerkte. Naruto klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. „Nicht schlecht!“ „Wir sollten einen Termin festmachen.“ Ino versuchte, wieder auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen. „Juli wäre doch nicht schlecht oder?“ „Ich muss schauen, wie es da mit meinem Job ist“, sagte Sakura. „Aber prinzipiell sollte es gehen.“ „Bei mir sieht es ähnlich aus“, meinte Sasuke und Neji schloss sich der Aussage an. „Gut, dann schaut mal, wie es bei euch klappt und dann treffen wir uns nächste Woche oder so nochmal und besprechen das Ganze. Abgemacht?“, fragte Ino und schaute alle streng an. „Ich will kein Vielleicht-Gelaber. Kümmert euch darum, dass ihr verbindliche Antworten geben könnt.“ Sakura schmunzelte. Wenn ihre Freundin erstmal die Kontrolle über eine Planung hatte, dann nahm sie diese Verantwortung sehr ernst. Dafür konnte man sich dann aber auch darauf verlassen, dass die Organisation stimmte. „Aye aye, Ma’am.“   Nach dem gemeinsamen Essen begleitete Sakura Tenten und Neji nach Hause, während der Rest der Gruppe ausschwärmte und ihren eigenen geplanten Tätigkeiten nachging. Es war Tenten anzusehen, dass sie ganz begierig war, gewisse Fragen zum Vorfall nach dem Spendenlauf zu stellen. Kaum waren sie auch schon außer Hörweite der anderen, warf sie Sakura einen glühenden Blick zu, der eigentlich keiner weiteren Erklärung bedurfte. Sakura tat trotzdem so, als wüsste sie nicht, was ihre Freundin von ihr wollte. „Was läuft da jetzt zwischen dir und dem Uchiha?“, fragte sie frei heraus, nachdem sie gemerkt hatte, dass die Haruno nicht von sich aus auf das Thema ansprechen würde. Elegant hakte sie sich bei Sakura ein und ließ sie nicht mehr aus den Augen. Neji war das Thema sichtlich unangenehm, weswegen er seinen Gang etwas beschleunigte und einige Meter vor den beiden Frauen ging. Wahrscheinlich wollte er auch nicht da noch mit reingezogen werden. „Was meinst du denn?“ Sakura versuchte auszuweichen. „Also bitte! Jeder hat euch gesehen. Warum hat er dich so umarmt? Hm?“ Sakura wurde rot um die Nase und schaute zur Seite. „Er hat sich bei mir entschuldigt. Für das … du weißt schon.“ „War ja eine sehr körperbetonte Entschuldigung.“ Tenten konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. „Hast du denn angenommen?“ Sie nickte. „Er hat sich gewünscht, dass wir nochmal von vorne anfangen.“ „Er hat sich das gewünscht?“ Tenten war irritiert. „Ja, er hatte einen Wunsch bei mir frei“, sagte Sakura und fuhr sogleich fort, als sie Tentens verwirrten Gesichtsausdruck sah: „Wir haben uns zusammengetan, um Naruto und Hinata ein bisschen zu verkuppeln, weil es die beiden scheinbar nicht auf die Reihe kriegen. Und weil Sasuke das gelungen ist, was bei mir fruchtlos blieb, habe ich ihm einen Wunsch gewährt.“ Dass Sasuke ihr im Grunde keine Wahl ließ, erwähnte sie lieber nicht. Neji blieb ruckartig stehen, als er Hinatas Namen vernahm, und drehte sich um. „Ihr wollt meine Cousine mit dem Uzumaki verkuppeln?“ Sakura hielt seinem durchdringenden Blick stand. Die Hyuugas hatten echt krasse Augen, musste sie immer wieder feststellen. „Ja, weil uns das Getänzel der beiden auf die Nerven ging. Naruto wurde zu einem nervlichen Wrack und Hinata völlig verschüchtert.“ Neji schwieg und Tenten streichelte im sachte über den Arm. „Das ist doch halb so schlimm. Du weißt doch, dass Hinata schon seit einer halben Ewigkeit in Naruto verknallt ist. Übersehen kann man es ja nicht.“ Sie lächelte ihm aufmunternd zu, doch er erwiderte es nicht. „Ich hoffe, das wird zu keinem familiären Problem.“ „Was meinst du damit?“, fragte die Haruno und ahnte bereits, dass es irgendwo einen furchtbaren Haken gab. „Weil ich mit meinem Onkel darüber gesprochen habe. Er möchte Hinata verheiraten, sobald sie mit dem Studium durch ist, weil er nicht glaubt, dass sie die Führung seines Unternehmens wirklich packt. Sie haben es ihr verschwiegen, um sie nicht unnötig zu belasten – das war der Wunsch von Hinatas Mutter.“ Sakuras Augen weiteten sich vor Schreck. „Das klingt ja schrecklich.“ Tenten stimmte ihr lauthals zu. „Das Schreckliche ist, dass sie bereits einen Verlobten für sie in Aussicht haben. Die Verhandlungen zwischen den Eltern laufen. Und es ist sicher nicht Uzumaki.“ Sakura schluckte. „Wer könnte es sein?“ Tentens Stimme war nur ein Flüstern. Neji schüttelte mit dem Kopf. „Ich weiß es leider auch nicht. Aber ich fürchte, Hinata wird sich dem Schicksal fügen müssen, wenn sie nicht mit der Familie brechen will.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)