Geschaffen für die Ewigkeit von TigerNagato ================================================================================ Kapitel 3: Erinnerung --------------------- Erinnerungen -Katarina- Ich langweilte mich in meinem New Yorker Appartement zu Tode. Bis vor ein paar Tagen war alles wie immer gewesen und jetzt wusste ich schon nichts mehr mit meiner Zeit anzufangen. Vielleicht hatte sie Recht. Möglicherweise hatte ich zu wenige Freunde. Doch in meiner Situation war es nicht leicht einem Menschen zu vertrauen. An Tagen wie diesen wusste ich nicht einmal, was ich noch in New York tat. Oder ich versuchte es mir immer wieder einzureden. Tatsächlich war das eine der vielen Erinnerungen in meinem Leben, die ich nicht vergessen konnte. ~12 Jahre zuvor~ Es regnete in Strömen. Ich hatte New York mehr als satt. Alle hatten es Eilig, jeder sah nur sich selbst. Eigentlich waren Großstätte wie diese perfekt für mich. Ich konnte einfach in der Masse untertauchen ohne jemanden aufzufallen. Doch von Zeit zu Zeit reichte es mir nicht. Es war nicht so, dass ich viele Leute um mich herum brauchte. Immerhin war ich auf der Flucht vor der Vergangenheit. Aber im Laufe meines Lebens musste ich einsehen, dass nicht einmal ich, ganz allein klar kam. Dennoch hatte ich aus meinen Fehlern gelernt. Flüchtige Bekanntschaften konnte ich mühelos schließen, nur verlieben sollte ich mich unter keinen Umständen. Das Letzte Mal hätte es mir beinahe das Leben gekostet. Pearl redete heute noch kaum ein Wort mit mir. Das Taxi war auf die Minute pünktlich. Ich wollte gerade meine beiden Koffer nehmen, als ich ein schluchzen hörte. Es war ein Kind und auch wenn mir so etwas für gewöhnlich egal war, war ich heute sentimental genug um nachzusehen. Ich überließ mein Taxi einem älteren sehr dankbaren Ehepaar. Bei meinem Aussehen konnte ich mir ein Taxi heranwinken. Ich achtete darauf, dass ich mi meinen Wildlederpumps nicht in Wasserpfützen trat und eilte über die Straße. Mein Gepäck stand sicher und vor allem Trocken in der Hotellobby. In einer kleinen Seitenstraße hockte völlig vom Regen durchnässt ein kleines Mädchen. Sie weinte bitterlich und hielt einen kleinen kaputten Stoffhund im Arm. Auch die Ärmel ihres rosa Prinzessinnenkleides waren zerrissen. Das Mädchen wirkte so traurig, dass es alte längst vergrabene Gefühle weckte. Ich dachte ich hätte meinen Mutterinstinkt verloren, als meine Familie starb, aber dieses kleine Mädchen bewies mir das Gegenteil. Langsam ging ich auf sie zu und beugte mich zu ihr runter. Dass der Saum meines Mantels aus dem durchnässten Fußboden hing, störte mich nicht. „ Hey, alles in Ordnung kleine?“, fragte ich leise. Mit großen tränengefüllten Augen sah sie mich an und schüttelte leicht den Kopf. Ich lächelte milde, sie sah aus wie ein kleiner Engel. „Was ist denn passiert?“ „Meine beste Freundin hat versucht mir Luna wegzunehmen und sie dabei völlig kaputt gemacht. Und dann… und dann… und dann hat sie mein neues Halloween Kostüm kaputt gemacht. Jetzt kann ich nicht mehr nach Hause. Meine Mami hatte doch gesagt, dass ich vorsichtig sein soll.“, schniefte die Kleine traurig. Ich seufzte und beschloss noch ein einziges Mal ein guter Mensch zu sein. Ich sah der Kleinen tief in die Augen und sprach langsam und eindringlich. „Du musst nicht mehr weinen. Alles wird wieder gut. Wir gehen jetzt zu mir und dann schauen wir uns dein Kleid und Luna einmal an. In Ordnung?“ Ich wartete bis sie nickte und zog die Kleine dann mir auf die Füße. Ihre kleine Hand umfasste meine Finger und sie folgte mir ohne Angst zu haben. Außerdem hatte sie aufgehört zu weinen. Ich manipulierte den Rezeptionisten an der Hotellobby, damit er mich wieder in mein Zimmer ließ und brachte die Kleine dann in mein Hotelzimmer. Meine Koffer ließ ich mir hinterher bringen. Auf dem Zimmer setzte ich das Mädchen erst einmal in die Badewanne. Sie war völlig durchnässt und sollte sich erst einmal aufwärmen. Während die Kleine in der riesigen Wanne planschte, holte ich aus meinem Koffer mein Nähzeug. Verrückt, ich weiß, aber auch wenn ich auf der Flucht war, konnte ich doch vernünftig aussehen. Und manchmal ging es schneller ein Loch selbst zuzunähen. Immerhin hatte ich es gelernt. Ich setzte mich in Badezimmer und nahm mir zuerst das Kleid vor. Zuerst wusch ich den Saum des Kleides im Waschbecken aus, bevor ich die Ärmel wieder annähte. Wenn Pearl jetzt hier wäre, würde sie mich für verrückt erklären. Sie hielt mich nicht für den Mütterlichen Typ. „Wie heißt du überhaupt?“, fragte die Kleine und warf immer noch den Badeschaum in die Luft. Kurz überlegte ich zu lügen, aber als ich in diese großen blau-grauen Augen sah, brachte ich es nicht übers Herz. „Katarina.“, erwiderte ich leise. Schon verrückt, wie mich ein kleines Mädchen beeinflussen konnte. „Ich bin Caroline. Was machst du da eigentlich?“, fragte Caroline mit einer Unschuld, die nur einem Kind gehören konnte. „Ich nähe dein Kleid. Wenn ich fertig bin hängen wir es zum trocknen auf und dann verarzte ich Luna.“, erklärte ich milde. „Wird Luna denn wieder gesund?“ „Sicher wird sie das.“, beruhigte ich das Mädchen. Kaum hing das Kleid an der Badezimmertür zum Trocknen, holte ich die kleine aus der Wanne und steckte sie in einen flauschigen Bademantel. Ich verknotete gerade den Faden, als Cinderella ihren gläsernen Schuh verlor. Ich hatte Caroline etwas zu Essen bestellt. Pommes und Mousse au Chocolat und dann nach einem Film gesucht den sie sehen wollte. Sie hatte auf Disneys Cinderella bestanden. Sie hatte bis jetzt fast den gesamten Film kommentiert und ich musste zugeben, ich mochte das Mädchen. Sie schaffte es mit ihrer fröhlichen Art, dass ich mich lebendig fühlte. Als ich ihr Luna zurück gab, fiel sie mir vor Freude um den Hals. Sie bedankte sich etwa hundertmal und schaffte es dabei immer noch den Film zu kommentieren. Es war spät als ich sie nach Hause brachte. Ich sorgte dafür, dass mich ihre Eltern nicht sahen. Eigentlich hatte ich vorgehabt am nächsten Tag die Stadt zu verlassen, aber als ich in Carolines große Augen gesehen hatte, konnte ich nicht anders. Ich musste dem Mädchen versprechen, wieder mit ihr zu spielen. Laut ihr gab es noch so viele Disney Filme, die sie mir zeigen wollte. Ich blieb also in New York und ich kaufte mir auch ein echtes kleines Appartement in Manhattan. Die Leute waren da so ignorant, dass es niemandem Auffallen würde, das ich nicht alterte. Caroline hingegen war einfach nur süß. Sie hatte keine Angst, als ich ihr die Wahrheit sagte und im Laufe der Jahre wurde sie zu meiner besten Freundin. Doch jetzt wurde sie von ihrem Vater nach Mystic Falls verbannt. Einem Ort den ich noch mehr mied als meine Heimat Bulgarien. Das Klingeln meines Telefons riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute kurz aufs Display um zu sehen, dass es Caroline war. Erfreut nahm ich das Gespräch an. „Was gibt es denn, Süße?“, begrüßte ich sie und machte mich eigentlich darauf gefasst, dass sie mir sagen würde, wie furchtbar die Kleinstadt war. Doch das was sie stadtdessen sagte, ließ mich fast vom Stuhl fallen. „Wenn ich nicht wüsste, dass es unmöglich ist, würde ich sagen, dass eine gewisse Elena Gilbert deine Zwillingschwester ist.“ „Es gibt einen neuen Doppelgänger?“, keuchte ich erschrocken. „Ich schätze jetzt will ich doch wissen, wie du gestorben bist.“, verkündete Caroline verschwörerisch. Bisher hatte sie das nie gefragt und eigentlich wollte ich ihr das nicht erzählen. Aber so wie die Dinge lagen, hatte ich wohl keine Wahl. „Gut, die Kurzfassung muss dir aber reichen. Nachdem mich meine Eltern verbannt hatten kam ich nach London. Dort erregte ich die Aufmerksamkeit eines gewissen Edelmannes namens Elijah. Er stellte mich seinem Bruder Niklaus vor. Angetan von der Vorstellung, dass ein Lord um mich warb, blieb ich. Ein dummer Fehler, denn der Grund für seine Aufmerksamkeit war mein Blut. Um einen Alten Fluch zu brechen, musste er unteranderem mich töten. Ich erspare dir die Details des Rituals. Fakt ich, er tötete mich. Aber sein Bruder Elijah hatte sich ernsthaft in mich verliebt und gab mir vor dem Ritual sein Blut. Ich starb, wurde zu einem Vampir und da das mit dem Ritual komplizierter war als Niklaus dachte, wurde er im Nachhinein verdammt wütend auf mich und seinen Bruder. Also bin ich ein paar Jahrhunderte vor ihm geflohen.“, erklärte ich müde. „Gut, und warum sieht Elena aus wie du?“ „Sie ist wie ich ein Doppelgänger. Das Mädchen das vor knapp 1000 Jahren für den Fluch, der Niklaus bannte stabt, war ein Doppelgänger. Und jetzt scheint es in der Blutlinie immer mal wieder einen Doppelgänger zu gegen. Genau kann ich dir das auch nicht sagen.“ „Verstehe. Lord Niklaus sagtest du. Doch nicht etwa Niklaus Mikaelson?“, fragte Caroline nach. Der Name jagte mir eiskalte Schauer über den Rücken. „Woher kennst du diesen Namen?“, hauchte ich panisch. „Er eröffnet in Mystik Falls einen Nachtclub namens Bite.“, erklärte sie unbeeindruckt. „Heilige Scheiße, er tut was?“, fragte ich entsetzt und bewunderte Caroline insgeheim für ihre Gleichgültigkeit. Ich bekam allein bei der Erwähnung seines Namens Schnappatmung und den Drang weit, weit wegzulaufen und die kümmerte es so gar nicht. Klaus war ja nur ein gefährlicher, rachsüchtiger, leicht psychopatischer Egomane. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)