Wir von Miss_Keks ================================================================================ Kapitel 1: One and only ----------------------- Nun stand ich hier- im Regen. Mir war kalt und ich konnte bereits spüren wie meine Lippen sich blau färbten. Mein roter Regenschirm war längst von dem schneidenden Wind erfasst worden und war nun unauffindbar. Doch trotz allem bewegte ich mich nicht vom Platz. Schließlich hattest du mich hierher gebeten. Jedoch wartete ich bereits seit mehr als einer Stunde auf dich und du warst noch immer nicht gekommen. Erneut suchten meine Augen die Gegend nach dir ab- aussichtslos. Der Regen fiel wie eine undurchdringbare Wand vom Himmel herab und schränkte mein Blickfeld stark ein. Plötzlich entdecke ich eine schemenhafte Gestalt auf mich zu kommen. Meine fast erloschene Hoffnung flammte unerwartete auf. Ich konnte mir nicht erklären, weshalb ich so fest von deinem Erscheinen überzeugt war. Dennoch glaubte ich weiterhin daran. Der Schatten kam näher und mein Herz begann zu rasen. Doch ich wurde enttäuscht. Ein einsamer Hundebesitzer führte seinen Liebling aus. Er sah mich mit einem abschätzigen Blick an. Ich war klitschnass und zitterte am gesamten Körper. Meine schwarzen Haare klebten mir im Gesicht und von meinen anfänglichen feinen Kleidungsstücken war kaum noch etwas zu erkennen. Möglicherweise dachte er ich sei ein Penner. Sogar wenn ich gewollt hätte, so hätte ich es ihm nicht verübeln können. Er konnte durch den Regen kaum erkennen, dass vor ihm einer der reichsten Erben ganz Konohas stand. Dennoch sah ich mit dem Selbstbewusstsein, welches mir bei meiner Geburt in die Wiege gelegt wurde, beinahe trotzig zurück. Schnell senkte er den Blick und eilte mit seinem Hund davon. Schwer seufzend ließ ich meine Augen ebenfalls zu Boden gleiten. Jedoch hob ich sie schnell wieder, in der Hoffnung doch noch jemanden in diese undurchdringbare Wand entdecken zu können. Meine Jeans ließ den eisigen Wind erbarmungslos bis zu meiner Haut durchdringen. Auch spürte ich langsam die Nässe des Regens durch meine Schuhe kriechen. Einzig die Kapuze meiner Jacke spendete noch ein wenig Trockenheit und Wärme. Unglaublich lange hatte der letzte Funken Hoffnung noch gebrannt- noch eine weitere Stunde. Ich konnte selbst nicht fassen dass ich so lange auf einen Menschen wartete. Doch langsam machten sich starke Zweifel in mir breit. Mit schweren Herzen wandte ich mich zum Gehen. Da war sie nun, die gerechte Strafe des Lebens. Ich hatte immer nur mit den Gefühlen anderer gespielt. Frauen hatte ich aus Langeweile benutzt. Aber damals hatte ich dich noch nicht gekannt- zumindest warst du mir nie aufgefallen. Du warst anders gewesen, hast mein Spiel schnell durchschaut und hast dich mit unfairen Mitteln gewährt. Ganz bewusst hast du deine Schüchternheit und Unschuld eingesetzt. Letztendlich hast du es sogar geschafft, mich für dich zu gewinnen. So viele hatten es vor dir versucht, sie waren alle kläglich gescheitert. Ich liebte dein Lächeln, die kleinen, kaum bemerkbaren Lachfältchen um deine Auge, die schüchterne Röte auf deinen samtweichen Wangen, deine Art in allem und Jeden etwas Gutes zu sehen, die Berührung deiner Hand, deine hellen, lavendelfarbenen Augen. Ich liebte dich. Doch nun, nachdem ich es endlich mir selbst eingestanden hatte und den Mut gefunden habe, es dir zu sagen, hatte es mein Schicksal für angebracht gefunden, zurück zu schlagen. Erneut hielt ich an und bewegte keinen Muskel meines kalten Körpers. Ich bildete mir ein Schritt gehört zu haben. Jedoch war es lediglich eine nach Hause eilende Frau. Sie war kein Vergleich zu dir. Enttäuscht starrte ich auf die kaum erkennbare Straße unter meinen Füßen. Ausnahmsweise hatte ich es mit jemanden ernst gemeint, doch du hattest mir anscheinend nur eine Lektion erteilen wollen. Ja, ich war selbst Schuld. Leider konnte ich nicht die Ausrede benutzen, ich hätte nie genug Liebe von meinen Eltern bekommen. Das stimmte nicht, auch wenn mein Vater streng war, so wusste ich, dass er mich und meinen Bruder liebte- auf seine Art und Weise. Meine Mutter war die Verkörperung eines sanften Engels. Nein, leider war ich lediglich ein verwöhnter junger Mann, der dachte, er könne alles machen. Ich war erbärmlich, dieser Tatsache war ich mir mittlerweile bewusst. Du hattest mich verändert- wie sentimental das auch klingen mag. Durch dich hatte ich einen anderen Blick auf die ganze Welt erhalten. Dein Verhalten war meist das absolute Gegenteil von meinem. Nie warst du unfreundlich oder behandeltest die Menschen in deiner Umgebung wie Dreck. Mit deinem sanften Wesen konntest du unmöglich das Erbe antreten, auch wenn dein Vater es von die verlangte. Mittlerweile hattest du sogar den Mut gefunden, ihm die Stirn zu bieten. Deine Schwester und deine Freunde standen hundertprozentig hinter dir. Auch ich würde alles in meiner Kraft stehende tun, um dich zu schützen und dir ein möglichst glückliches Leben zu ermöglichen. In dir hatte ich jemanden gefunden, der mir auf eine ruhige Art und Weise die schönen Dinge dieser Welt beibrachte. Aber jetzt war ich kurz davor, das alles zu verlieren. Ich schüttelte verzweifelt den Kopf- man konnte nichts verlieren, was man nie besessen hatte. In diesem Moment hasste ich den Regen nur noch mehr. Er gab mir einen Grund Schwäche zu zeigen, da die dicken, kühlen Tropfen niemand unterscheiden hätte können. Ich hatte so gehofft, endlich neu anfangen zu können. Durch dich hatte ich in meiner Brust einen nervigen Haufen an Gefühlen, den ich meistens nur wegen dir zuließ. Doch ich würde nicht wieder zu meiner gewohnten Kälte zurückkehren. Nie wieder wollte ich wegen meinem Verhalten und meiner Gefühlslosigkeit allein sein. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner durchnässten Schulter. Erstaunt wende ich mich um. Mit aufgerissenen Augen starre ich in dein Engelsgleiches Gesicht. Entschuldigend lächelnd hältst du deinen blauen Regenschirm über uns beide. Deine hellen Augen wirken ein wenig geschwollen. Meine Hand ballt sich zu einer Faust, bereit jeden, der dich verletzt hatte, zu Boden zu schlagen. „Warum hast du geweint?“ Beschämt senkst du den Blick. „Ich wurde von meinem Vater aufgehalten, er wollte mich nicht gehen lassen. Aber ich hatte es dir versprochen, deshalb habe ich ihm widersprochen und wir haben uns gestritten. Schließlich bin ich doch gegangen und auf dem Weg ist mir aufgefallen wie spät es ist. Ich hatte die Tränen nicht halten können. Ich war nur so traurig, weil ich dachte, du würdest nicht warten und...“ Du stockst, hältst inne. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen. Deshalb warst du also so spät. Erleichtert will ich meine Arme um dich legen, doch im letzten Moment fällt mir ein, dass ich völlig durchnässt bin. „Wieso bist du eigentlich noch hier? Wir wollten uns doch vor drei Stunden treffen.“ Erst jetzt siehst du zu mir hoch. Deine wundervollen Augen glänzen fragend und auch besorgt. „Du hattest gesagt, du würdest kommen“, erwidere ich schulterzuckend. „Deine Lippen sind ganz blau und du zitterst“, stellst du nüchtern fest. Erneut zucke ich lediglich mit den Schultern. Kopfschüttelnd und tadelnd ziehst du mich durch die Straßen zu Tentens Wohnung. Sie und ihre Eltern waren auf Mission und du hattest den Hausschlüssel. Seufzend schließt du auf und beförderst mich hinein. „Du musst jetzt erst mal warm duschen und ich mach währenddessen etwas zu essen.“ Geschäftlich eilst du durch die Räume und drehst alle Heizungen auf. Schweigend befolge ich deinen Befehl. Ich zucke zusammen, als das warme Wasser über meinen Körper fließt. Doch gleichzeitig genieße ich es. Meine Muskeln entspannen sich langsam. Jedoch bleibe ich nicht lange unter der Dusche, da ich so schnell wie nur möglich zu dir zurück möchte. Als ich aus der Duschkabine trete wird mir bewusst, dass ich keine Kleidung zum Wechseln habe. Schulterzuckend schlinge ich mir ein Handtuch um die Hüften und trete aus dem Bad. Sofort schlägt mir Wärme und ein himmlischer Duft von Essen entgegen. Auf der Suche nach dir betrete ich die Küche. Du nimmst gerade einen Topf vom Herd und lässt das Wasser abfließen. „Hat Tenten eigentlich nichts dagegen?“, frage ich und trete näher an dich heran. „Nein, sie kommt erst in drei Tagen und ihre Eltern in fünf. Sie werden niemals etwas davon erfahren“, erklärst du mir. Ungewollt denke ich an die Zeit zurück, in der du bei jedem Wort gestottert hast. Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Plötzlich drehst du dich um und deine Augen weiten sich. Völlig überrumpelt wandern deine Augen über meinen nackten Oberkörper und du wirst rot. Frech Grinsend mach ich einige Schritte auf dich zu, bis ich direkt vor dir stehe. „Und? Gefällt dir der Ausblick?“ Mit hochrotem Kopf wendest du schnell den Blick ab. „Wieso plötzlich so schüchtern?“ Sacht umfasse ich dein Kinn und zwinge dich mit sanfter Gewalt mir ins Gesicht zu sehen. Du wirkst wie ein verschrecktes Tier, doch auf einmal wird deine Miene streng. „Deine Lippen sind noch immer blau“, stellst du tadelnd fest. Gerade als ich etwas erwidern will, schlingst du deine Arme um meinen Nacken und ziehst mich zu dir hinunter. Scharf ziehe ich die Luft ein, als ich deinen heißen Atem auf meiner Haut spüre. „Wieso plötzlich so schüchtern?“, willst du frech wissen und deine hellen Augen glänzen verspielt. Dann spüre ich deine Lippen auf meinen. Ich bin von deiner unerwarteten Initiative völlig überrumpelt. Doch ich fasse mich schnell wieder und erwidere den Kuss. Völlig benebelt lass ich mich von dir ins Schlafzimmer ziehen. Als du mich auf das Bett drückst, schaltet sich mein Hirn erst wieder ein. „Hinata, ich liebe...“, weiter komme ich nicht. „Sasuke?“, unterbrichst du mich. „Ja?“ „Halt die Klappe!“ Erneut spielen deine Lippen mit meinen. Jetzt habe ich keine Zweifel mehr, dass du für mich das Selbe empfindest. In diesem Moment versprach ich mir, dass uns nichts mehr trennen könnte. Seit diesem Tag an gab es nur noch das Wort „Wir“ für mich. Wir würde diese Welt zusammen überstehen. Wir war der Inbegriff von Freiheit für mich. „Wir“- das allein zählte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)