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Here to catch you when you fall ...

von

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Es ist meine Schuld

Im letzten Moment parierte Gai den Tritt seines Angreifers mit seinen gekreuzten Armen und versuchte seinerseits einen Treffer zu landen, doch bevor es soweit kommen konnte löste sich der feindlich gesonnene Shinobi von ihm und entfernte sich gute zwanzig Meter, landete geschmeidig auf der Spitze einer Tanne.                                                                                                
 

Gai hingegen begab schwer atmend auf dem kargen Boden und nutzte die Zeit, in der sich sein Feind eine neue Strategie ausdachte, um ein Auge auf seine Kampfgefährten zu werfen. Dafür, dass die drei Konohaninjas in der Unterzahl waren und sie von den Nukenins aus Kirigakure auf einer ganz gewöhnlichen Patrouille überrascht worden waren,

hielten sie sich erstaunlich gut.

Geistesabwesend wischte sich der Taijutsu-Spezialist den Schweiß von der Stirn und verfolgte gebannt den Kampf seines Lieblingsschülers Lee,

der von einem Doppelgänger Kakashis unterstützt wurde. Kakashi selber schlug sich mit gleich zwei abtrünnigen Shinobi herum, schien ihnen aber mehr als ebenbürtig zu sein.

„Lee, du machst das!“ Feuerte Gai den Chunin an,woraufhin Lee die Anzahl und Geschwindigkeit seiner Tritte und Schläge, mit denen er auf seinen Gegner eindrosch nochmal erhöhte.
 

Der Jonin konzentrierte sich wieder auf seinen Widersacher und brachte sich mit einem Satz aus der Reichweite vor dessen Wurfnadeln, die er anscheinend im Nah- wie im

Fernkampf bevorzugte, wie Kakashi und er schon am eigenen Leib erfahren mussten.

Gai begab sich in Verteidigungsposition und wartete auf das nächste Vorgehen seines Gegenübers,

er ignorierte die brennende Stelle an seiner Wange,

wo ihn eines der vergifteten Wurfgeschosse gestreift hatte.
 

Die nächste Salve Wurfnadeln flog auf ihn zu,

doch Gai wich nach oben aus und wollte sich auf einem

hervorstehenden Felsen des Steilhanges, der sich zu seiner Linken befand, herablassen, aber dazu kam es nicht.

Sein Angreifer holte ihn mittels eines kräftigen Schlages in die Magenkuhle aus der Luft und trat im Fallen auf ihn ein.
 

Erst nachdem der Schwarzhaarige ein paar schmerzhafte Schläge und Tritte einstecken musste, gelang es ihm seinen Feind von sich wegzustoßen.
 

Gai wischte sich über die blutige Nase und betrachtet die roten Flecken in seinem Ärmel missgünstig.

Das war sein Lieblingsanzug und Blut ging schlecht raus.

Seine Laune sackte in den Keller und langsam aber sicher wollte er diesen Kampf beenden.

Ächzend erhob sich Gai, rieb sich den rechten schmerzenden Oberarm und streckte seinen strapazierten Körper.                         
 

Im Zickzack lief er auf den Abtrünnigen zu und lieferte sich einen Schlagabtausch, der jedoch dadurch entschieden wurde, dass der Verfeindete mit ein paar schnellen Handzeichen eine Windböe heraufbeschwor,

die Gai gegen die Felswand schleuderte.

Er kam schmerzhaft auf und kleine bis mittelgroße

Geröllbrocken regneten auf ihn hinunter,

sodass er eingezwängt fest saß.

Verdammter Mist! 
 

Es hatte keinen Sinn; egal wie oft Gai hin und her wackelte,

er kam nicht frei. Er spuckte eine kleine Menge Blut nach links,bevor er begann sein Chakra zu konzentrieren.

Der Taijutsu-Spezialist wollte gerade mit dem Öffnen der inneren Tore beginnen, als er durch sich nähernde Schritte gestört wurde, sich neugierig und leicht genervt umblickte.
 

Ungefähr fünfundzwanzig Meter von ihm entfernt stand der Nukenin. Dieser trug eine hässliche, leicht beschädigte Maske mit dem Abbild eines Schweines, was Gai jetzt erst auffiel und ihm doch ein kleines Schmunzeln abverlangte.                                
 

Er sah seinen Widersacher die Nadeln wurfbereit in den Fingern halten und wusste noch im gleichen Moment,

dass er keine Chance hatte den giftigen spitzen Dingern auszuweichen. 

Hinter ihm befand sich der Steilhang und die Flucht nach oben wäre unnütz.

Er konnte sich ohnehin nicht bewegen.

Als die Nadeln sich im Flug befanden, schloss Gai kurz die Augen um sich mental auf die gleich folgenden Schmerzen einzustellen und seine Niederlage einzugestehen.                   
 


 

~*~

„Sensei...“, setzte Sakura ängstlich an. „Wird man als Ninja nicht alt? Ist das wirklich so?“

„Weißt du, einerseits stimmt es schon, dass viele Shinobi jung sterben. Aber die Meisten sind damit einverstanden, sonst hätten sie einen anderen Weg gewählt. Sollte ich einmal aufgrund einer Mission sterben, ist das okay. Weil ich mein Leben zum Schutz meines Dorfes, meiner Heimat und meiner Freunde ließe. Das solltest du immer bedenken.“ 

~*~
 


 

Gai wartete mit geschlossenen Augen, doch nichts passierte.

Langsam öffnete der Jonin die Augen wieder.

Was er sah jagte ihm kalte Schauer über den Rücken und ließ ihn erbleichen.

„Kakashi …“, bestürzt blickte er seinen ewigen Rivalen an.

Kakashi stand zehn Meter entfernt mit dem Rücken zu ihm und hatte schützend die Arme ausgebreitet, die Beine

gespreizt.
 

Jeder Quadratzentimeter seines Körpers ab dem Nacken hinunter schien von Nadeln gespickt zu sein.

Gai atmete aus.

Es musste ein Doppelgänger sein, es konnte nur ein Doppelgänger sein. 

Kakashi hatte doch bestimmt noch nicht sein ganzes Chakra aufgebraucht und sich jetzt selber … 
 

Unter dem Grauhaarigen bildete sich eine kleine Blutlache.
 

„Kakashi, du –“, setzte Gai an und schluckte trocken.

„Es ist ... okay“,

erwiderte der Angesprochene mit gebrochener Stimme, drehte sich aber nicht zu Gai um.

Wie in Zeitlupe und unter Schock stehend beobachtete der

Schwarzhaarige, wie sein Freund der Länge nach mit vor

Schmerzen verzerrtem Gesicht hinfiel und der Nukenin mit der

Maske, den Gai zuvor bekämpft hatte, auf Kakashi zutrat.
 

Noch während der feindliche Shinobi sich bewegte, wusste der Konhohaninja, was dieser vorhatte.

Gai machte seiner Wut Luft, befreite sich mit roher Gewalt aus dem Steinhaufen und rannte blindlings auf seinen Widersacher zu, der gerade noch Zeit hatte zweimal auf den am Boden

Liegenden einzutreten, welcher daraufhin aufschrie, bevor Gai Kakashis Peiniger mit einem kräftigen Tritt von den Füßen fegte.

Auf einen Gefallenen tritt man nicht nochmal drauf, das war ehrenlos! 
 

„Sensei! Die Verstärkung kommt! Naruto hat‘s geschafft“,

ließ Lee sich freudig und doch ein bisschen erschöpft

vernehmen, ehe er sich vollends nach seinem großen Ebenbild umwandte.                                                                                        
 

Lee starrte hinüber zu seinem Sensei und dessen Rivale, dann riss er sich am Riemen und beschränkte sich auf ein kleines Keuchen.

Naruto hatte es geschafft die Verstärkung herzuholen und das allein zählte.
 

Gai blickte sich nicht nach den herannahenden Ninjas um,

sondern ging neben Kakashi in die Knie.

Er schluckte noch einmal, dann schob er einen Arm unter den Nacken und einen unter die Kniekehlen seines Freundes und hob diesen hoch.

Kakashi stöhnte gequält auf. „Gai, du tust mir weh …“,

flüsterte er heiser, bevor er heftig zu würgen begann.
 

Gai betrachtete das blasse Gesicht seines Kameraden und zog ihm dann behutsam die bereits tiefrot verfärbte Maske herunter.

Kakashi ließ es geschehen, da der andere sein Gesicht bereits seit Kindestagen kannte.
 

Der Kopierninja krümmte sich zusammen und spuckte einen Schwall Blut aus, bevor sein Freund ihm die Maske wieder halbwegs überzog.

„Hey, Kumpel … Das … das ist nicht der richtige Zeitpunkt um einfach den Löffel abzugeben. Wir - „Gai brach ab.
 

Er konnte es sich nicht schön reden, auch wenn er sonst so gewandt mit Worten war.

Der Grauhaarige blickte ihn aus trüben Augen an und Gai versuchte ein aufmunterndes Lächeln, das eher wie eine verzerrte Grimasse aussah.
 

Kakashi sah den Shinobi an.

Eine Träne, ausgelöst durch die Schmerzen, suchte sich ihren Weg aus dem rechten Augenwinkel und floss an seiner Wange hinab.

Es ist okay.
 

Gai stieß sich kräftig vom Boden ab und eilte den herannahenden Shinobis entgegen.

Tsunade. 

Er musste auf dem Schnellsten Wege zu Tsunade.

Kakashi atmete stoßweise und der Schweiß rann ihm die Stirn hinunter, ein dumpfes Pochen ging von seinen Beinen aus. 

Er konzentrierte sich auf Gai, musste unbedingt wach bleiben.
 

Gai rannte mit höchstmöglichem Tempo Richtung Konohagakure. Unter den zehn zur Verstärkung kommenden Ninjas fand sich Asuma, der die Lage sofort einzuschätzen wusste und Sakura und Naruto zu sich hinüberrief, damit sie Gai ins Dorf begleiteten.

Die beiden Männer wechselten einen besorgten Blick.                        
 

Der Jonin gab sich alle Mühe sich zu Höchstleistungen anzutreiben und schickte Sakura, die ganz professionell blieb und nicht in hemmungsloses Schluchzen verfiel, voraus um Tsuande über die Situation aufzuklären.

Naruto wich nicht von Gais Seite und hatte die ganze Zeit seinen verletzten Sensei im Blick. 

Eine ernste Miene hatte sich über das jugendliche Gesicht gelegt.
 

Am Eingangstor von Konohagakure erwartete sie bereits ein Sanitäterteam mit Tsunade vorne weg.

„Was ist passiert?“, fragte die Hokage und eilte neben der Trage, auf die man Kakashi abgeladen hatte, her.

„Nukenins aus Kirigakure. Sie kamen aus einem Hinterhalt, haben uns überrumpelt“, Gai lief neben Tsunade her und löste seinen Blick nicht von der Trage.
 

Naruto, der von Sakura vorsichtig darum gebeten wurde zu gehen, da er im Weg stehen würde, war nicht mehr zu sehen. 

„Sie benutzten spezielle Wurfnadeln mit Widerhaken und einem lähmenden Gift.“ Endete Gai.
 

Sie befanden sich mittlerweile im Krankenhaus und der verschwitzte und flach atmende Jonin wurde von der Trage auf einen Behandlungstisch gehievt.
 

Kakashi unterdrückte einen Klagelaut und biss unter seiner blutverschmierten Maske die Zähne zusammen.

Er drohte jeden Augenblick das Bewusstsein zu verlieren.

Sakura band sich die Haare zurück und begann mit Tsunade

vorsichtig die Nadeln zu entfernen.

Kakashi gab ein schmerzerfülltes Stöhnen von sich und zuckte zusammen, entzog sich den helfenden Händen.
 

„Gai, halt ihn bitte fest“, meinte Sakura im fachmännischen Ton und legte die Hände des hilflos herumstehenden Shinobis auf die Schultern des Kopierninjas.

Sie machten sich wieder daran die Nadeln zu entfernen,

woraufhin sich der Grauhaarige vor Schmerzen zitternd in Gais Arme krallte und sein Auge blind nach einem Orientierungspunkt suchte.
 

„Shh .. Es ist alles in Ordnung. Sie befinden sich im

Krankenhaus. Sie sind im Krankenhaus und es wird Ihnen besser gehen, verstehen Sie mich?“ Eine junge Sanitäterin redete langsam auf den verwirrt um sich blickenden Shinobi ein. 
 

Kakashi konnte sich nicht orientieren und wollte sich wieder würgend zur Seite drehen.

Sachte hob Gai die durchtränkte Maske an und von

irgendeinem Sanitäter wurde ihm ein Eimer angereicht.

Das Blut.

Überall war Blut.

Es klebte an seinen Händen und seiner Kleidung.

Es war seine Schuld, schließlich hatte er zugelassen, dass der Nukenin zuschlagen konnte.

Er ganz alleine war Schuld und das ließ sich nicht ändern.

In seinem Inneren breitete sich eine eisige Kälte aus und Gai blickte in das blasse, blutverschmierte Gesicht seines Kameraden und auf seine blutverschmierten Hände.

Er sah die eine andere Hand, die sich jedes Mal, wenn eine Nadel gezogen wurde, ihn seinen Unterarm krallte und dort rote Abdrücke hinterließ und er sah wie die Fingerknöchel weiß hervorstachen.
 

„Gai?“, Tsunades besorgter Ton ließ ihn aufschrecken und er hob seinen Blick.

„Du kannst ihn los lassen. Die Nadeln sind entfernt und die restlichen Verletzungen werden mit der Zeit heilen“, fuhr die Blonde fort und lächelte ihm aufheiternd zu.

„Die … anderen Verletzungen?“, erneut lief ihm ein Schauer über den Rücken.

„Nun, ja, der rechte Arm ist gestaucht und beide Beine gebrochen. Aber keine Sorge, das wird wieder. Ein paar Wochen Schonung und wir haben den alten Kakashi zurück.“ 

„Ah, dann … dann werde ich mich um ihn kümmern.

Er ist schließlich mein Erzrivale und was soll ich ohne ihn denn den lieben langen Tag machen?

Nein, Onkel Gai wird das Ding schon schaukeln!

Mithilfe der Kraft der Jugend!"
 

Gai ließ ein zaghaftes Lächeln sehen, seine Zähne blitzten kurz auf, dann wurde er wieder ernst und tupfte nachdenklich mit einem blutigen Tuch über den inzwischen freigelegten, von kleinen Wunden übersäten Oberkörper, der sich schnell hob und senkte. Sakura schlug seine Hand leicht beiseite, da sie eigentlich gerade damit beginnen wollte einen Verband

anzulegen. 

Er blickte wieder in das kalkweiße verzerrte Gesicht. 

Ich kriege dich schon wieder fit, darauf 

kannst du dich verlassen!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das ist meine erste FF, die in diesem Fandom spielt. Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt eine zu schreiben und hier ist nun endlich das erste Kapitel …
Ich würde mich über Feedback jeglicher Art freuen :)
LG Etaany

Inspiration zu dieser FF: https://www.youtube.com/watch?v=1IbN3IzsA9g Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-01-05T13:44:26+00:00 05.01.2014 14:44
Ich kann mir gut vorstellen, dass deine FF echt witzig wird! :-D Schreib schnell weiter ;-)


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