Choppers Vorweihnachtsfreuden von Duchess (ein kleiner Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 5: 5. Dezember - Morgen kommt der Nikolaus, oder etwa nicht? -------------------------------------------------------------------- Ruffy, Chopper und Brook saßen wie gebannt um Lysop herum auf dem Deck der Thousand Sunny und schauten ihm beim Stiefel putzen zu. „Warum putzt du die Stiefel? Die werden doch eh wieder dreckig“, harkte ihr Käpt‘n nach. „Oh Ruffy“, seufzend schüttelte Lysop den Kopf „heute ist die Nikolausnacht. Da müssen die Stiefel doch sauber sein.“ „Nikolausnacht?“ Chopper legte den Kopf schief. Da hatte er noch nie etwas von gehört. „Ja, in der Nacht vorm Nikolaustag stellt man seine geputzten Stiefel vor die Türe und der Nikolaus wird dir, wenn du brav warst ein kleines Geschenk hinein legen“, erklärte Lysop. „Und wenn du nicht brav warst kommt Knecht Ruprecht und schlägt dich mit seiner Rute zu Brei. YOHOHOHO“ „Wirklich?“ Chopper und Ruffy schauten den Knochenmann ängstlich mit großen Augen an. Lysop seufzte. „Nicht ganz. Aber fast. Es gibt tatsächlich auch die Sage von Knecht Ruprecht, der die bösen Kinder bestraft. Der ist komplett schwarz gekleidet und hat eine große Rute aus Reisig dabei. Aber er klopft dir damit nur auf den Po und schlägt dich damit nicht gleich nieder.“ Plötzlich knarrte es hinter ihnen. Jemand war an Deck getreten. Brook, Ruffy und Chopper drehten sich zeitgleich um und erschraken. Eine große Gestalt im schwarzen Mantel und mit was Großem im Arm kam auf sie zu. „WUAHHHHH! KNECHT RUPRECHT! YOHOHOHO!“, rief Brook. „WIR SIND VERLOREN!“ schrien Ruffy und Chopper mit und fielen sich gegenseitig ängstlich in die Arme. Dann fielen alle Drei auf die Knie. „BITTE ERSCHLAG UNS NICHT MIT DEINER RUTE!“ Der Schwarzgekleidete blieb vor ihnen stehen und zog die Kapuze vom Kopf. „Hallo Sanji, beachte die Drei gar nicht“, begrüßte ihn Lysop. „Ah ja.“ Der Blonde zündete sich eine Zigarette an und blickte auf die Drei hinab. „Cool. Ich wusste gar nicht, dass Sanji Knecht Ruprecht ist!“ Ruffys Augen funkelten. „Hehe ich hab Knecht Ruprecht in meiner Crew!“ „Ruffy ich glaube du verwechselst da was“, meinte Sanji gelassen. „Lysop sagte, dass Knecht Ruprecht immer schwarz gekleidet sei und eine Rute aus Reisig dabei hätte“, erklärte Ruffy. Sanji deutete auf die Einkaufstüte in seinem Arm. „Das ist aber kein Reisig der da raus schaut. Das ist Porree!“ „Tut bestimmt auch weh, wenn man damit jemanden erschlagen will.“ Sanji ließ den Kopf hängen. „Ich gebs auf.“ „Also, eigentlich kommen Nikolaus und Knecht Ruprecht meist gemeinsam und vom Nikolaus gibt’s dann eher Geschenke, während es vom Knecht Ruprecht normalerweise nur eine Ermahnung gibt. Außer natürlich man war richtig unartig“, fuhr Lysop mit seinen Erklärungen fort und polierte weiter seine roten Stiefel. „Na ich glaub, dieses Jahr fällt die Nikolausnacht wohl aus“, meinte Sanji und zog an seiner Zigarette. „WAAAS?“ Ruffy, Chopper und Brook sahen ihn komplett entgeistert an. Jetzt hatten sie gerade vom Nikolaus gehört, da sollte er auch schon nicht kommen? „Ja, was meinst du damit, Kringelbraue?“ Franky war gerade an Deck gekommen und wischte seine Ölverschmierten Finger an einem Tuch ab. „Ich habe vorhin im Dorf beim Einkaufen ein Gespräch mitbekommen, dass der hiesige Nikolaus wohl krank geworden sei und nun mit ner ordentlichen Grippe im Bett liegt. Die scheinen auch keinen Ersatznikolaus zur Hand zu haben, also fällt der Nikolaus dieses Jahr wohl aus.“ „Eine Grippe?“ Ruffy war hellhörig geworden. „Kannst du ihm nicht helfen, Chopper?“, fragte er an Chopper gewandt. Er dachte an all die traurigen Kinder, die sich schon auf den Nikolaus freuten. Mal ganz davon abgesehen, dass er selbst ja auch nichts bekam. „Nein. Das heißt ja schon, aber eine Grippe zu kurieren braucht Zeit. Wenn er jetzt noch so krank ist, dass er im Bett bleiben muss, dann wird er das heute Abend auch müssen, egal was ich nun tue“, meinte Chopper. „Und können wir nicht einfach den Nikolaus vertreten?“ Hilflos sah Ruffy seine anderen Freunde an. Diese warfen sich zweifelnde Blicke zu. „Denkt doch mal an die Kinder, die sich so viel Mühe mit ihren Stiefeln gegeben haben und dann verzweifelt auf den Nikolaus warten, aber der kommt ja dieses Jahr nicht, weil er krank ist und dann sind sie alle ganz traurig.“ „Äh Ruffy, Nikolaus sein ist nicht so einfach wie du denkst“, begann Brook ihn zu beschwichtigen „weißt du, das sind hier so viele Kinder, die beschenkt werden müssen, dass schafft eben nur ein Mensch mit Nikolausschnelligkeit! Außerdem wo sollen wir denn für all die Kinder so schnell Geschenke her bekommen?“ Traurig sah Ruffy zum Knochenmann auf. „Naja, ich wüsste da vielleicht was“, überlegte Franky und kratzte sich in Gedanken versunken am Kinn. „Ehrlich?“ Ruffy horchte auf. Ein Hoffnungsschimmer war immer noch mehr wert als gar nichts. Franky grinste breit und hob den Daumen hoch. „Klar Strohhut, lass mich nur machen. Ich übernehme die Geschenkeverteilung! Ich brauche aber noch Geschenke?“ Beim letzten Satz sah er Sanji an. Dieser nickte grinsend. „Ich glaub, ich weiß worauf du hinaus willst, ok dann mach ich die Geschenke fertig!“ Ruffy, Chopper und Brook strahlten. Lysop sah seine Freunde zweifelnd an. „Dann sollte unser Doktor aber vielleicht trotzdem mal nach dem Nikolaus dieser Stadt schauen“, meinte Franky an Chopper gewandt. Das kleine Rentier nickte eifrig und lief los seinen Medizinrucksack zu holen. „Ruffy, Brook, ihr beide begleitet ihn besser!“, befahl Sanji in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ. „Aye, Aye!“ Sofort sprangen die beiden Chopper hinterher. „Warum hast du sie mit Chopper losgeschickt?“, fragte Franky. „Wenn ich für alle Kinder des Dorfes Plätzchen als Geschenke backen soll, dann kann ich niemanden gebrauchen, der mir zeitgleich alles wegfrisst.“ Sanji wandte sich zum Gehen. „Und dann kommen ja auch noch Brook und Chopper hinzu“, meinte er noch. Franky grinste wissend. „Und was hast du vor?“, harkte Lysop nach. „Komm mit, ich werde es dir zeigen!“ ~*~*~*~ In der Zwischenzeit machten Ruffy, Chopper und Brook sich auf den Weg ins Dorf. „Wie finden wir heraus wo er wohnt?“, fragte Brook. „Naja, ich dachte wir gehen da einfach mal in einen Laden und fragen dort nach“, meinte Chopper. Gesagt getan. Der Ladenbesitzer konnte ihnen tatsächlich sagen, wo der Nikolaus zu finden war und ihnen auch den Weg dorthin erklären. So standen sie schon kurze Zeit später im Zimmer vom Nikolaus, der sich als alter Mann entpuppte mit schlohweißen Haaren und langem Bart, der ihm bis zum Bauchnabel reichte. Er war leichenblass und ihm ging es hundeelend. Chopper diagnostizierte tatsächlich Grippe, gab ihm Medizin und den Hinweis, dass er die nächste Woche noch das Bett hüten solle und viel trinken müsse. Ruffy und Brook indes bestaunten den langen dunkelroten Mantel, welcher am Bügel vorm Kleiderschrank hing. Der alte Mann erklärte ihnen, dass dieser Mantel zur Verkleidung des Nikolauses gehörte und erzählte ihnen vom Brauch hier in der Gegend eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen, damit der Nikolaus hereinkam. Und von den vielen Legenden, die sich um den Nikolaus ranken. Die Drei lauschten den Erzählungen des alten Mannes bis dieser erschöpft einschlief. Dann verließen sie ihn wieder. Draußen war es schon dunkel geworden. Aber ihre Augen und Ohren glühten immer noch von den Geschichten des Nikolauses. „Am schönsten finde ich, dass der Nikolaus keinen Unterschied zwischen reichen und armen Kindern macht. Sie haben alle immer etwas bekommen“, träumte Chopper vor sich hin, als sie durch die Straßen um Hafen liefen. „Ja das ist wirklich schön. Aber dieser alte Mann hat uns nicht erzählt was der Trick beim Verteilen der Geschenke ist.“ Grübelnd kratzte sich Brook am Kinn. „Wie meinst du das?“, fragte Chopper und sah zu seinem Freund auf. „Naja, schau dir mal die vielen Häuser hier an. Das sin bestimmt über hundert Kinder, die in einem Dorf leben. Und dann stell dir mal vor wie viele Dörfer es auf der Welt gibt und wie viele Kindern er da etwas in einer einzigen Nacht in den stiefel stecken muss.“ „Der kann bestimmt zaubern“, grinste Ruffy überzeugt. „Naja ok. Das wäre die Lösung für ihn, aber wenn wir ihn vertreten wollen müssten wir doch auch zaubern können!“, wandte Brook ein. „Ach mach dir keine Sorgen, Brook. Franky hat gesagt er macht das, also macht er es auch!“ Ruffys Vertrauen in seine Crew kannte eben keine Grenzen. Und Zauberei war für sie mit Sicherheit auch kein Hinderungsgrund. Brook und Chopper sahen sich schulterzuckend an. Schneller als es ihnen bewusst war, hatten sie auch schon den Hafen und die dort ankernde Sunny erreicht. Als sie das Deck betraten fielen den Dreien jedoch beinahe die Augen aus dem Kopf, wenn sie alle überhaupt welche gehabt hätten. Mitten auf dem Deck unterm Hauptmast stand eine riesige rot-grün gestreifte Kanone. Und während Franky noch etwas am Standfuß herum werkelte, Lysop sich mit der Zielvorrichtung vertraut machte und Sanji Körbe und Kisten voller kleiner Päckchen vor der Kanone stapelte, stand ihre Navigatorin leicht genervt daneben und beobachtete die Aktion. Robin und Zoro standen ruhig daneben. „Wow, was ist das?“ Chopper hüpfte mit funkelnden Augen begeistert um die Kanone herum und besah sie sich von allen Seiten. „Und was riecht hier so gut?“ Ruffys Nase hatte die kleinen Geschenke erschnuppert. Schnell stellte sich Sanji schützend davor. „Das sind die Geschenke für die Stiefel der Kinder im Dorf!“ Sanji sah ihn warnend an. „Ruffy, ich hoffe du willst dich nicht an diesen Geschenken vergreifen, die eigentlich den vielen hungernden und traurigen Kindern zustehen, oder?“ „Nein, natürlich nicht!“, empörte sich ihr Kapitän. Seine Augen sprachen jedoch Bände. „So, jetzt hört mal alle her!“, rief Franky freudig. „Das hier ist die Super-2000- Franky-Geschenkeverteiler-Kanone!“ Er tätschelte das Kanonenrohr liebevoll mit seiner großen Hand. „Vorne kommen die Geschenke rein, hinten der Colatreibstoff und mit einem gut gezielten Schuss werden auf einen Schlag alle Geschenke in den Himmel geschossen und landen dann in den Stiefeln der Kinder!“ „Kann man denn überhaupt so genau auf solch kleine Ziele, die wir von hier aus nicht einmal mehr in Sichtweite haben mit einer Kanone, welche die Geschenke diffus in den Himmel schießt zielen?“, harkte Robin sachlich nach. „Öhm…“, Franky kratzte sich verstohlen am Kopf „naja, die Geschenke werden wohl nicht alle genau den Stiefel treffen, aber immerhin kann sie die Geschenke auf einen Schlag verteilen.“ „Cool!“, staunten Ruffy, Chopper und Brook hellauf begeistert. Nami verdrehte die Augen. „Na dann wollen wir mal! Sanji, Kanone laden!“, rief Lyop. Sanji kam hinter der Kanone mit aufgerichtetem Daumen hervor. „Kanone geladen!“ „Treibstoff?“ Auch Franky hob den Daumen. „Treibstoff eingefüllt! Leg los Langnase!“ Grinsend setzte Lysop die Kanone in Bewegung und richtete sie hoch in den Himmel hinaus auf. „3…“, langsam zählte er ab „2… 1… und Feuer!“ Es rumste laut, die Sunny geriet kurz durch den Rückstoß in Schieflage, fing sich aber schnell wieder. Im hohen Bogen sahen die Strohhutpiraten die bunt eingepackten Geschenke durch die Luft fliegen und sich dann über der Stadt verteilen. „Boar“, entfuhr es Chopper. „Tja, das wars!“, stolz grinsend rieb sich Lysop die Nase. „Ja, schade schon vorbei.“ Ruffy war ein wenig enttäuscht. Auch weil der schöne Plätzchengeruch nun verflogen war. Sanji klatschte jedoch schnell in die Hände und vertrieb Ruffys anbahnenden Trübsal. „Na dann wollen wir mal zu Abend essen! Geht euch schnell umziehen und Hände waschen!“ „Aye, Aye!“ Und schonflitzten Ruffy, Chopper und Brook in ihre Kajüte. Doch dort angekommen fanden sie vor ihren Kojen noch eine kleine Überraschung vor. „Hey, in meinem Schuh steckt auch ein Päckchen!“, rief Brook fröhlich. „Ja in meinen Sandalen auch“, grinste Ruffy überglücklich. Nur Chopper schniefte traurig. „Was hast du?“ Besorgt beugte sich Brook zum kleinen Rentier hinab. „Ich… ich trage doch gar keine Schuhe“, schniefte Chopper traurig. „Naja, dann musst du halt anfangen mal welche zu tragen!“, riet Ruffy ihm „und solange freust du dich einfach darüber, dass dein Geschenk in deinem Bett liegt.“ „Was?“, sofort glänzten Choppers Knopfaugen wieder freudig. Tatsächlich lang halb unter seiner Decke versteckt ebenfalls ein kleines Päckchen. Chopper quietschte verzückt, als er es hervor zog und drückte es an seine Brust. „Ich hätte nicht gedacht, dass Lysop so gut zielen kann!“, staunte Ruffy. Brook sagte nicht dazu. „Und was soll das hier?“, raunte Zoro, der ihnen in die Kajüte gefolgt war und nun vor seinen eigenen Stiefeln stand. Ruffy dehnte neugierig seinen Hals und sah ihm über die Schulter. Doch als er erkannte was dort aus Zoros Stiefeln schaute musste er breit grinsen. „Tja, sieht so aus, als wäre bei dir Knecht Ruprecht gekommen!“ Lachend verschwanden die Drei schließlich mit ihren Päckchen in Richtung Kombüse. Zoro schüttelte knurrend die kleine Rute aus seinem Stiefel. War ja klar, dass der verdammte Kochlöffel hier Nikolaus und Knecht Ruprecht spielen musste. Aber neben den Reisigzweigen fiel auch ein kleines Päckchen mit heraus. Verblüfft griff er danach, setzte sich auf sein Schlaflager und öffnete es. Lächelnd zog er ein Plätzchen heraus und schob es sich genießerisch in den Mund, bevor er das Päckchen wieder verschloss und unter seinem Kopfkissen versteckte. Verdammter Schnitzelklopfer! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)