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Adventskalender 2013

by Rajani & Tamanna
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
by Rajani
Serie: Eigene
Info:
Ragnar, ein Junge, der mit den Tieren reden kann, und Sina ein Mädchen aus dem Dorf bauen aus Schnee eine Überraschung für die Dorfbewohner... Komplett anzeigen

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Ragnar und das Schneefest

An einem klaren und kalten Dezembermorgen, es war der erste an dem morgens endlich Schnee lag, wachte der kleine Ragnar schon früh auf. Das strubbelige braune Haar stand wild von seinem Kopf ab und er gähnte herzhaft. Er schlug die Decke wie einen Mantel um sich. Es war erst 6 Uhr als er sich reckte und seine Nase zum Fenster rausstreckte. Sogleich pfiff ihm ein frischer Wind um die Nase, was ihm gefiel, also atmete er tief durch und sprang in seine Sachen. Nun rannte er am Tisch vorbei zur Tür des Hauses und schnappte er sich ein Stück Brot und seine Wasserflasche. Als er draußen war, sprang schon freudig seine Freundin, die große Huskyhündin Neska entgegen. Die beiden verstanden sich blind, außerdem hatte Ragnar die besondere Gabe mit Tieren sprechen zu können.

Die Begrüßung war wie immer herzlich und stürmisch. Beide beschlossen einen morgendlichen Lauf durch den am Haus angrenzenden Wald zu machen, das war immer so belebend.

Als die zwei um die Wette laufend die ersten Meter des Waldes hinter sich ließen, rief hinter ihnen eine bekannte summende Stimme her. Es war Sina, ein Mädchen aus dem anliegenden Dorf was ein Auge auf Ragnar geworfen hatte, doch der bemerkte es einfach nicht. Sina hatte, wie Ragnar, braunes Haar. Ihres allerdings war eine lange glattseidige Mähne, die wild hinter ihr her wallte. Sie lud ihn dazu ein, eine Schneemannfamilie als Überraschung für ihre Familie zu bauen. Sie wusste, dass Ragnar ein künstlerisches Händchen dafür hatte, er würde den Schneefiguren sicher allen ein tolles Gesicht verpassen. Freudig stimmte Ragnar zu und Neska schob mit der Nase schon den ersten Schnee zusammen.

So verbrachten sie fast den ganzen Tag und aus der eigentlich geplanten Familie aus Schneemännern war mittlerweile fast das ganze Dorf geworden. Und bis zum Abend wollten sie auch das selbige nachbilden. Doch dafür brauchten sie mehr Hilfe. Also bat Ragnar Neska, dass sie auf Sina aufpasste und ging in den Wald.

Es war schon dunkel geworden und nur der Mond und die Sterne spendeten Licht. Ragnar aber kannte den Wald wie seine Westentasche und ging zielstrebig zu einer Lichtung. Er wusste, dass sich dort immer die Rehe und der Hirsch mit den Hasen trafen. Im Winter bauten die Dorfbewohner dort für die Tiere eine Futterkrippe mit Heu und Gemüse auf. Heute war das Gemüse schon weg, aber Heu war noch da und tatsächlich standen dort die Rehe und fraßen davon. Ragnar ging leise auf sie zu. Der Hirsch bemerkte ihn und sah ihn an. Ragnar wusste, der Hirsch hatte hier das Sagen, darum verneigte er sich vor dem König des Waldes. Dieser neigte ebenfalls leicht den Kopf und Ragnar durfte näher treten. Die Rehe mit ihren Kitzen schauten nun auch auf und Ragnar legte seine Bitte dar. Die Kitze waren hocherfreut und auch die Rehe schienen sich über eine solch nette Abwechslung zu freuen. Sie wollten auch die Hasen dazu einladen. Ragnar teilte ihnen noch mit, wo sie sich treffen sollten, bevor er weiterging. Er wusste nämlich, dass sich die Füchse woanders trafen. Also ging er noch einige Meter weiter und traf ziemlich schnell auf einen Fuchs. Auch ihn bat er, ihm und Sina beim Bau der Schneemänner und dem Schneedorf zu helfen. Der Fuchs hüpfte vor Freude und versprach, auch seine Gefährten dazu mitzubringen.

Ragnar freute sich riesig, dass so viele Tiere ihnen helfen wollten und ging zurück zu Sina. Auf dem Weg dorthin flogen Vögel über ihm hinweg und landeten auf einem Ast vor ihm. Sie hatten gehört, dass Ragnar mit einem Dorfmädchen zusammen eine Schneewelt aufbaute und wollten ebenfalls helfen. Ragnar war froh, dass auch die Vögel ihm helfen wollten. Er sah ihre Krallen und wusste sofort, dass sie ihm bei den Gesichtern der Schneemänner sehr gut helfen konnten. Er lud auch sie ein und mit ihnen gemeinsam ging er zurück zu Neska und Sina.

Sina hatte in der Zwischenzeit mit Neska zusammen warmen Tee und frisch gebackenen Kuchen geholt. Sie sagte Ragnar freudig, dass sie bereits ihren und seinen Eltern Bescheid gesagt hatte, dass heute Abend alle zusammen hier draußen zu Abend essen würden und sie würde das Dorf noch holen. Ihre und Ragnars Eltern hatten sich bereit erklärt, Essen zuzubereiten, Getränke und Decken mitzubringen sowie Holz für ein Feuer. Sina sollte den anderen Dorfbewohnern auch sagen, dass sie ebenfalls Decken und Tee mitbringen sollten.

Am Abend hatten es Ragnar und Sina zusammen mit Neska und den anderen Tieren geschafft. Sinas und Ragnars Eltern kamen inzwischen mit dem Essen, den Getränken und Decken, sowie einer Karre mit Holz. Sina machte nun sich auf, die noch nichts ahnende Dorfgemeinde unter einen dringenden Vorwand dort hin zu locken und das mit Erfolg. Noch bevor sie alle ankamen, hatten die Eltern der beiden noch mehr Holz aus dem Waldrand geholt und Ragnar hatte die Tiere auch hier wieder um Hilfe gebeten, sodass das Feuer gerade langsam in Gang kam.

Alle kamen aufgeregt herbei und staunten nicht schlecht über das kleine Schneedorf und die vielen Schneemänner, die Ragnar und Sina gebaut hatten. Sie freuten sich riesig und da gestern der 2. Advent gewesen war, war es eine ideale Gelegenheit den Tag so zu feiern. Zur Überraschung hatte die Bäckersfrau in Windeseile einige große Schüsseln randvoll mit Stockteig in einer Sackkarre mitgebracht. Der Metzger hatte noch Würstchen dabei, es war also nicht verwunderlich, dass Neska um ihn herum tänzelte. Doch Neska war nicht die einzigste, die den wohlbeleibten Mann umzingelte. Die Hunde der Nachbarschaft, Loki, Linus, Bogda und Selene waren ebenfalls dabei. Loki war braun und weiß gefleckt mit blauen Augen, Linus war mehr schwarz als weiß, Bogda war vollkommen braun und Selene war schneeweiß, nur ihre Schwanzspitze und ein Ohr waren schwarz. Allesamt sahen sie wie ein bunter Wirbel um den Metzger mit den Würstchen aus. Ragnar und Sina und das gesamte Dorf mussten herzhaft lachen, denn der arme Mann wusste gar nicht mehr wo er hintreten sollte. Ragnar lachte, aber bat Neska, dass sie ihn endlich zum Feuer gehen ließen, wo seine Eltern einen Tisch improvisiert hatten.

Einige der Dorfbewohner hatten sogar ihre Gitarren und andere Musikinstrumente mitgebracht und waren gerade mit dem stimmen fertig. Als die Musik anstimmte nahm Sina einfach Ragnars Hand und lehnte sich an seiner Schulter. Da bemerkte Ragnar ein komisches Gefühl in sich und Neska schubste ihn grinsend in Richtung des Feuers, wo bereits einige andere Kinder drumherum tanzten. Ragnar stolperte durch den Schnee vorwärts und da Sina noch seine Hand hielt, tapste sie unbeholfen hinterher. Beide sahen sich an, mussten lachen und dann küsste Ragnar sie ganz kurz, gerade zu flüchtig, bevor sie mit den anderen Kindern um das Feuer tanzten.

Das war ein gelungener Tag für beide. Sina hatte endlich ihren Ragnar und er war so glücklich wie noch nie. Da klappte auch der Tanz gleich doppelt so gut, denn Ragnar hatte bisher kaum getanzt. Und Neska hatte die anderen Hunde in ihrem Schlepptau ebenfalls in die Nähe des Feuers und der tanzenden Kinder geführt. Sie liefen entgegengesetzt zu den Kindern um sie herum und bellten freudig.

Das Fest war so schön, dass es bis tief in die Nacht hinein ging. Ragnar, Sina und die anderen Kinder waren längst in ihren Betten und die Hunde gaben Acht, während die Dorfbewohner aufräumten...


Nachwort zu diesem Kapitel:
~owari~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tamanna
2013-12-10T23:21:21+00:00 11.12.2013 00:21
Was für eine schöne Geschichte.
Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich dir doch lieber den 2. Advent überlassen ;)
Schreib ruhig mehr davon!


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