Fairytales gone bad von Mob ([AU] //UK x US//) ================================================================================ Kapitel 3: Chapter 03 --------------------- Vielen Dank für die Rückmeldung ich freue mich immer sehr, wenn es euch auch gefällt x3 Chapter 03 Die kleinen Flirts, Anspielungen sowie Anregungen waren in den letzten drei Wochen nicht das einzige gewesen, auf die der Student und der Brite Kontakt gehabt hatten. Zwischendurch hatten sie schon geschlagene fünf Mal geskypt – sogar mit Kamera – wobei sich Alfred immer fühlte, als hätte er eine total komplizierte Fernbeziehung mit dem Anwalt. Leider hatte er in den letzten Tagen doch zu viele Gefühle, für seinen eigenen Geschmack, für den 35jährigen entwickelt. Dass er jetzt nun am Flughafen in New York stand, einen Koffer in der Hand, ein Ticket nach London in der anderen Hand und mit seinem besten Freund, der ihn zu diesem Ausflug überredet hatte. Er war nervös. Arthur wusste nicht, dass er auf dem Weg nach England war – das wär‘s ja noch – aber dieser würde es bald herausfinden, letztlich flog er nicht einfach zum Spaß nach England. Matthew hatte ihm einen Auftritt organisiert. „Na, bist du aufgeregt?“, grinsend piekte der Kanadier ihm in die Seite, ein lautes Murren war die einzige Antwort, die er bekam. „Was ist denn los? Freust du dich nicht? Du wolltest doch so gerne im Ausland auch bekannt werden! Und weiß Arthur-“, er kam gar nicht dazu auszusprechen, da spürte er einen unangenehmen Schlag in seinen Rippen. „Nein, er weiß nicht Bescheid und soll es auch nicht wissen... es reicht, wenn er es über das Internet herausfindet“, der Musiker hatte in den letzten Tagen oft darüber nachgedacht es dem Engländer zu sagen, aber er hatte sich nicht getraut. Was, wenn Arthur ihn sehen wollte? Alfred wusste nicht, wie er ihm begegnen sollte. „Warum nicht? Würdest du ihn nicht gerne sehen?“, fragend zog Matthew eine Augenbraue hoch, musste leicht grinsen, als er die feine Röte auf den Wangen seines besten Freundes bemerkte. Er hatte ins Schwarze getroffen. „Soll ich es ihm sagen?“ „Bitte?“, ungläubig sahen die Aquamarine in das Gesicht des Anderen. „Du hast mich schon richtig verstanden: soll ich es ihm sagen? Alfred ich kenn dich jetzt lange genug um zu wissen, was dir gut tut und was nicht. Außerdem seh‘ ich genau, dass du darüber nachgedacht hast“, er klopfte dem Amerikaner auf die Schulter, ehe die Beiden die Nächsten am Check-In waren. „Einmal die Reisepässe bitte und den Boardingpass“, ein sanftes Lächeln lag auf den Lippen des Frau hinter dem Tresen. Sie reichten ihr die Unterlagen, ehe der Ältere das Gespräch wieder aufnahm. „Alfred, du solltest es ihm sagen .Falls du das nicht tust wirst du das bereuen, glaub mir“, er lächelte seinen Gegenüber aufmunternd an. „Überleg‘s dir doch nochmal okay?“ Die junge Frau vor ihnen gab ihnen die Tickets, sowie ihre Pässe zurück und nahm das Gepäck entgegen. Mit einem Lächeln verabschiedete sie sich von ihnen, ehe die beiden Jugendlichen sich auf den Weg zum Gate machten, an dem ihr Flugzeug starten sollte. Sie hatten noch vierzig Minuten, saßen auf dem Fußboden vor einer Wand, jeweils einen Kaffee in der Hand. Überlegend musterte der Musikstudent sein HTC. Er stand im Zwiespalt, aber Matthew hatte Recht. Er würde den Briten gerne wiedersehen, auch wenn er es sich selbst nicht eingestehen wollte. The Hero [07.09.12 / 08:05] Morgen Arthur, ich hoffe du hast gut geschlafen – du liest diese Nachricht bestimmt erst in knapp 8 Stunden...ich bin auf dem Weg nach London, morgen hab ich einen Auftritt in einer kleinen Bar. Ich dachte ich sag dir Bescheid, vielleicht könnten wir uns sehen? Du kannst die Nachricht gern ignorieren, falls es eine doofe Idee für dich ist. Wünsche dir eine gute Nacht! Damit der 21jährige nicht auf die nächste Nachricht angespannt warten musste, schaltete er sein Smartphone einfach aus, letztlich musste er es in knapp zwanzig Minuten eh tun. „Und?“, er zuckte stark zusammen, da ihn die Frage aus seinen Gedanken riss. „Was und?“, murrend steckte Alfred das HTC in seine Jackentasche und nahm einen Schluck aus seinem Pappbecher. „Hast du ihm geschrieben?“, neugierig starrten die Augen seines besten Freundes ihn an, irritiert wich er etwas zur Seite. „Ja hab ich … zufrieden?“, der Student schloss die Augen und atmete tief durch. Er bereute seinen Entschluss jetzt schon. „Glaub mir, du wirst dich freuen, wenn du ihn wieder siehst!“, ein breites Grinsen legte sich auf die Lippen des Älteren und er legte seinen Kopf auf die Schulter des Anderen. „Gesteh dir doch einfach ein, dass du was für ihn empfindest“, aus den Augenwinkeln sah er zu dem Jüngeren nach oben, dessen Wangen färbten sich dunkelrot. „Ach halt die Klappe Matt“, murmelte er peinlich berührt, drehte seinen Kopf zur Seite und seufzte leise. Irgendwas war das für Arthur, aber was genau es war, wusste er selbst nicht. Die Ansage des Piloten holte Alfred langsam aber sicher wieder zurück aus dem Land der Träume, er gähnte ausgiebig und streckte sich, der Mann neben ihm schien immer noch zu schlafen. Vor ihnen blinkte das Zeichen zum Anlegen der Gurte auf, so zwang er sich dazu, den Kanadier zu wecken. Er rüttelte an seinen Schultern, entlockte dem Blonden ein lautes Murren, ehe er irritiert die Augen öffnete. „Wir landen gleich“, murmelte der Amerikaner leise, bekam ein verschlafenes Nicken als Antwort. Er selbst sammelte sich, schnallte sich dann aber an und stieß seinen Sitznachbarn an, als die Stewardess vorbei kam und ihn darauf aufmerksam machte. „Maaah... ich schlaf doch noch halb“, es war faszinierend was für ein Morgenmuffel Matthew war. Der Kanadier war ein Vorzeigeschwiegersohn – immer höflich, nett und zuvorkommend – außer wenn er gerade aufgewacht war. Es war als würde ein vollkommen anderer Mensch dann ans Tageslicht kommen. Nach einer guten halben Stunde standen sie in der Halle wo ihre Kofferausgabe stattfand, so viele Menschen die hier auch auf ihre Sachen warteten, da würde es sicher noch etwas dauern. Zum Glück war es jedoch nicht so. Nach nicht mal zehn Minuten waren ihre Taschen auf dem Gepäckband, die Beiden schnappten sich ihre Gepäck und verließen die große Halle. In England war es jetzt erst 9 Uhr, es sah auf dem HTC zwar so aus, als wär nur eine Stunde vergangen, aber die Jugendlichen waren jetzt schon über zehn Stunden unterwegs. Mit ihren Taschen im Schlepptau gingen sie durch den Flughafen, waren noch leicht orientierungslos. Zwar war der Flughafen Heathrow kleiner als der in New York von dem sie gestartet waren, aber dadurch, dass sie noch nie zuvor hier gewesen waren, hatten sie keine Ahnung wo hin sie hingehen mussten. Als sie dann einen Stand sahen, auf dem ein großes ‚I‘ stand, machten sie sich auf den Weg dorthin. Zwar hatte Matthew alles organisiert, aber trotzdem wusste er nicht, wie sie – günstig – in die Innenstadt kamen. Dort war nämlich ihr Hotel, sowie das Treffen mit dem Bekannten, in dessen Bar Alfred morgen Abend auftreten sollte. „Guten Morgen, was kann ich für sie tun?“, der Mann vor ihnen hatte ein charmantes Lächeln auf den Lippen, wartete auf das Anliegen der beiden Ausländer. „Ähm ja, wie kommen wir am schnellsten in die Londoner Innenstadt? Und am besten so günstig wie möglich“, Matthew ergriff das Wort, sah den Mann vor ihnen fragend an. Anstatt dem Briten zuzuhören schweifte die Aufmerksamkeit des Musikers ab, er schaute sich um, beobachtete die verschiedenen Menschen, die hier umher irrten. Sein Blick wanderte weiter, als er plötzlich die Luft anhielt. Sein Herz schien für einen Augenblick stehen geblieben zu sein, er rieb sich die Augen unter seiner Brille und schaute ein zweites Mal hin. Was zur Hölle machte er hier?! Dann fiel ihm ein: sein Handy war noch immer aus. Schnell holte er es aus seiner Tasche, schaltete es ein – was für seinen Geschmack immer viel zu lange dauerte – und schon erhielt er zwei neue Nachrichten, so wie es schien alle von Arthur. Kirkland [07.09.12 / 07:55] Das ist doch eine schöne Überraschung an einem Freitagmorgen. Wo kommt ihr denn an? Kirkland [07.09.12 / 08:30] Wo seit ihr denn jetzt? Euer Flug ist doch schon angekommen oder? Dem Amerikaner rutschte das Herz in die Hose, er spürte die Hand seines besten Freundes erst gar nicht, erst als dieser ihm in den Arm kniff, zuckte er stark zusammen und sah ihn irritiert an. „Alfred? Lebst du noch?“, skeptisch zog Matthew eine Augenbraue hoch. „Arthur…“, brachte er leise hervor und deutete in die Richtung, in der er den besagten Engländer sehen konnte. „Er... ist hier um uns abzuholen“, seine Stimme wurde zum Satzende hin immer leiser. Er konnte es nicht fassen. Wie zur Hölle hatte der rausbekommen, wo sie ankommen würden? „Das ist doch perfekt! Der günstigste Weg von hier zu unserem Hotel zu kommen!“, freudig nahm der Ältere die Gelegenheit sofort war und lief in die Richtung, in die der ihm Fremde stand. „Matt!“, erschrocken stolperte der Amerikaner hinter her, war aber leider zu langsam als das er den Anderen noch rechtzeitig einholen konnte. Da stand dieser schon vor Arthur und lächelte ihn charmant an, hielt ihm seine Hand hin. „Hallo, ich bin Matthew Williams, wir haben uns leider nur einmal kurz gesehen...ich bin der beste Freund von Alfred“, zunächst verwirrt musterte der Brite den Unbekannten, lächelte dann jedoch sanft und nahm die Hand des Kanadiers an und schüttelte sie. „Es freut mich dich jetzt doch noch einmal persönlich zu treffen. Alfred erzählt eine Menge von dir. Ich bin Arthur“, die kleine Geste war zu Ende, noch immer stand der Student im Hintergrund und fragte sich, wie schnell er es schaffen würde, zum nächsten Boarding Schalter zu laufen um wieder in die Staaten zurück fliegen zu können. „Alfred, wo bleibt denn dein gutes Benehmen? Nun begrüß du deinen Freund doch auch“, murrend zog er kurzerhand den Angesprochenen vor sich, dass es dem Jüngeren die Sprache verschlagen hatte, war ihm herzlich egal. „Äh...hi. Alles klar bei dir?“, Alfred kam sich so blöd vor. Sie hatten in den letzten drei Wochen so viel geschrieben, schon geskypt und trotzdem wusste er nicht, wie er ihm jetzt begegnen sollte. „Aber natürlich und bei dir? Hattet ihr einen angenehmen Flug?“, sein Gegenüber schien Gedanken lesen zu können, sogleich nahm er ihm die Anspannung und der Amerikaner entspannte sich ein wenig. „Jup, bin nur ein wenig müde, der Flug war ganz okay. Ein wenig lang für meinen Geschmack, aber was will man erwarten“, ein sanftes, unsicheres Lächeln legte sich auf seine Lippen, ehe er sich seine Tasche wieder um die Schulter warf. „Wollen wir los? Du bringst uns doch zu unserem Hotel oder?“, der blonde Amerikaner zog eine Augenbraue hoch und grinste leicht. Langsam aber sicher kam sein Mut zurück. „Sonst wäre ich wohl nicht hier. Wohin soll es denn gehen?“ „Ins Greensbird Hotel“, da Matthew wusste, das sein bester Freund keine blasse Ahnung hatte, übernahm er das Wort. „Soll ziemlich zentral liegen?“ „Ja, das liegt es auch. Es ist nicht weit von der Innenstadt entfernt. Wie seit ihr denn darauf gekommen?“, um nicht ewig in der großen Halle des Flughafens stehen zu bleiben entschloss Arthur vorzugehen, die anderen Beiden liefen ihm brav hinter her. „Mein Kommilitone hat mir da etwas besorgt, er hat Alfred auch den Auftritt organisiert. Im Augenblick ist er wieder für ein halbes Jahr hier in England“, erklärte er, drängte sich an den Leuten vorbei, die ihnen entgegen kamen. „Das ist praktisch. Die Zimmer dort sind eigentlich sehr teuer“, zusammen mit den beiden Studenten lief er zu seinem Auto, öffnete diesen Mercedes mit dem Schlüssel von weitem, sowie den Kofferraum. Beide konnten sich ein Pfeifen nicht verkneifen. „Schick, wundert mich nicht, dass du dir so was leisten kannst“, platzte es aus Alfred heraus, der sofort eine Kopfnuss von Matthew dafür kassierte. „Sei gefälligst nicht so unhöflich!“ „Ach, es ist schon okay. Letztlich ist es auch nur mein Drittwagen“, ein schwaches Grinsen legte sich auf die Lippen des Ältesten, dem Kanadier klappte die Kinnlade herunter. „Und du nennst mich unhöflich. Mach’n Mund zu!“, als der Brite ihm andeutete, dass er seine Tasche in den Kofferraum verfrachten konnte, nutzte er diese Chance und legte sie dort hinein. Nach einigen Sekunden tat es ihm sein bester Freund gleich. „Ah sorry, ich war nur einen Moment sprachlos. Ich bin so hohen Umgang einfach nicht gewohnt“, sagte Matthew kleinlaut und nahm auf dem Sitz hinter Alfred Platz, nachdem Arthur auf dem Fahrersitz seinen Platz eingenommen hatte. „Wie lange werdet ihr hier bleiben?“, erkundigte sich Arthur nach einer Weile, in der Ruhe eingekehrt war. Den Amerikaner holte die Frage aus seinem Sekundenschlaf, er zuckte stark zusammen und kniff seine Augen zusammen. Der Flug hatte Spuren hinterlassen. „Das Wochenende bleiben wir...Matthew fliegt am Sonntag weiter nach Australien und ich mach mich dann auf den Heimflug nach New York“, Alfred sah nach hinten, grinste leicht, als er sehen konnte, dass sein bester Freund schon eingeschlafen war. „Nächste Woche wieder Uni?“ „Nein, ich hab bis Ende September keine Uni. Ich bin ja bis Anfang Juli hin gewesen und da ist man so gnädig und gibt uns zwei Monate Auszeit. Dafür gibt’s zwischen Weihnachten und Neujahr aber wieder Vorlesungen“, der Student gähnte leicht, sein Blick wandte sich aus dem Autofenster, er musterte die unbekannte Umgebung neugierig. „Und dann bleibst du nur übers Wochenende in London?“, der Engländer stutzte. Der Gefragte sah ihn fragend an. „Ja, da Matt nur bis Sonntag bleibt war für mich auch klar, dass ich dann wieder nach Hause fliege. Alleine hier zu bleiben ist nicht wirklich spannend“, den Blick, den er für seine Aussage kassierte, ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Warum sah Arthur ihn so vorwurfsvoll an? „Hättest du früher was gesagt, dann hätte ich mir die Zeit genommen dir die Stadt zu zeigen, aber der feine Herr meint ja erst 8 Stunden vor seinem Eintreffen mir Bescheid zu geben“, der Tonfall verriet dem 21jährigen dass der Brite wirklich enttäuscht und sauer war. „Soll ich den Flug stornieren?“, ertönte plötzlich die Stimme des Kanadiers, dem Musiker rutschte das Herz in die Hose. Perplex blieb ihm die Luft weg. „Dann könntest du Alfred mal ein bisschen Kultur von England nahe bringen. Was meinst du Al?“, grinsend piekte er seinem besten Freund in die Seite. „Das klingt doch nach eine guten Idee, dann hast du vor deinem neuen Semester noch mal einen schönen Urlaub“, Arthur lächelte sanft und schaute zu seinem Beifahrer rüber. Ungläubig blickte er zu seinem besten Freund und dann zu dem Fahrer. Was planten die hier eigentlich ohne sein Einverständnis? „Und wovon soll ich mir bitte das Hotel leisten? Ihr seid Beide echt witzig! Ich bin Student und Hobbymusiker und kein Millionär“, er verschränkte die Arme und murrte leise. Die Aquamarine sahen wieder durch die klare Scheibe auf die Straßen von London. „Du kommst mit zu mir, das ist doch klar. Ich hab ein riesen Gästezimmer in dem du dich ganz wie zu Hause fühlen kannst“, war die stumpfe und ernst gemeinte Antwort von Arthur. Eine sanfte Röte bildete sich auf den hellen Wangen des Brillenträgers, er seufzte. „Okay...wenn‘s dir keine Umstände macht“, dem Amerikaner war die Situation unangenehm. Einerseits wollte er sehr gerne mehr Zeit mit dem Anderen verbringen, ebenso wollte er schon immer mal mehr von England sehen, aber andererseits hatte er Angst, dass irgendwas mit ihm passieren würde, was er nicht wollte. „Dann kümmere ich mich darum und lass dein Ticket auf nächste Woche Freitag umschreiben ja?“, Matthew klopfte dem Jungen vor ihm auf die Schulter. „Jaja, mach das“, Alfred ließ sich tiefer in den Autositz sinken und atmete tief durch. Das konnte ja eine lustige Woche werden. Nach knapp fünfzehn Minuten Fahrt kamen sie an das Hotel, in welchem sie das Wochenende verbringen sollten. Arthur hielt mit seinem Auto vor der Tür, nahm – vorbildlich für einen Gentleman – das Gepäck der anderen Beiden und ging mit ihnen in die Eingangshalle des Hotels. „Guten Morgen, was kann ich für sie tun?“, die Frau an der Rezeption schaute die drei Männer vor sich fragend an, ein sanftes Lächeln auf den Lippen. „Wir haben eine Reservierung auf Williams, Matthew“, der Kanadier holte den Reservierbeleg aus seiner Tasche und gab ihm der Frau hinter dem Computer. „Ah richtig. Sie haben zwei Einzelzimmer. Das eine ist im zweiten und das andere im dritten Stock“, sie holte zwei Schlüsselkarten, ließ sie durch eine Kartenlesemaschine laufen und legte sie auf den Tresen. „Sollten sie fragen habe: unsere Rezeption ist 24 Stunden besetzt. Hier unten finden sie jede Menge Broschüren und Flyer über Sehenswürdigkeiten sowie Highlights hier in London. Fühlen sie sich wie Zuhause, im Namen des Greensbird Hotel wünsche ich ihnen einen angenehmen Aufenthalt“, es wirkte ein bisschen einstudiert, trotzdem nickten die beiden Jugendlichen und nahmen die Karten dankbar an. „Gut, in einer Stunde sehen wir uns hier unten wieder? Wir müssen noch unbedingt zu Tino um mit ihm die Einzelheiten für den Auftritt durchzugehen und dann wollen wir uns ein bisschen die Stadt anschauen oder?“, Matthew grinste zufrieden. Der Amerikaner nickte leicht. „Ja, so machen wir das. Sollte ich nicht runter gekommen sein, dann bin ich eingeschlafen“, sie stiegen zu Dritt in den Fahrstuhl und drückten die Knöpfe mit der 2 und der 3 drauf. „Danke fürs Tragen, wir sehen uns später“, der 22jährige nahm dem Engländer die Tasche ab und verließ den Fahrstuhl, ließ die Beiden zurück. Bis auf die Musik im Fahrstuhl kehrte Stille zwischen ihnen ein, Nervosität stieg in dem Jüngeren auf, er atmete stockend ein und versuchte, seinen Herzschlag zu beruhigen. Der Student zuckte stark zusammen als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, er drehte sich nach rechts und war erstaunt darüber, wie nah ihm Arthur plötzlich war. Wenige Zentimeter trennten sie voneinander. Eine tiefe Röte legte sich auf seine Wangen, irritiert wich er etwas zurück, stieß aber gleich gegen die Wand des Fahrstuhls. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken“, ein schwaches Grinsen bildete sich auf den Lippen des Briten, er ließ die Hand von Alfreds Schulter sinken. Da waren sie erst knapp eine Stunde mit dem Anderen zusammen und schon hatte er wieder seinen Hormon- sowie seinen Gefühlshaushalt über einen Haufen geworfen. Das Rot auf den Wangen des Jüngeren wurde dunkler, er wandte seinen Blick zur Seite. „Alfred...“, der Engländer wollte gerade noch das Wort ergreifen, ehe die Tür zum Fahrstuhl ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Dem Studenten rettete es das Leben, er wusste nicht, was sonst noch passiert wäre. Sofort schritt er heraus, gefolgt von dem 35jährigen, schaute sich auf dem Gang um, um heraus zu finden, wo genau sein Zimmer denn war. Die Tür fiel hinter dem Älteren zu, mit einem gezielten Wurf beförderte Alfred seine Reisetasche auf das Einzelbett, was unpassend mitten im Raum platziert war. Er konnte sich nicht vorstellen ganz vorstellen, dass dieses Hotel doch so teuer sein sollte. Der Amerikaner streckte sich, drehte sich zu Arthur um, der noch immer hinter ihm stehen musste, als er die 180° Grad Umdrehung vollzogen hatte, stand er jedoch nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. Er wollte grad einen Schritt nach hinten machen, spürte aber eine Hand um seiner Hüfte, die ihn näher zu dem Briten zog. „Arthur...? W-was..?“, schon wieder diese Nähe. Schon wieder dieses Kribbeln und schon wieder diese Auswirkung die der Ältere auf ihn hatte. Eine feine Röte zierte seine Wangen, er drehte den Kopf peinlich berührt zur Seite. „Ich hab dich vermisst...ist es da nicht okay, dass ich dir ein wenig nahe sein möchte?“, bei den Worten des Anwalts wurde das Rot auf seinen Wangen dunkler. „Oder was meinst du?“ Der Brite hatte ihm erneut die Sprache verschlagen, er biss sich nervös auf die Unterlippe, ehe er überrumpelt näher an ihn heran gezogen wurde, die Smaragde vor ihm sahen ihn durchdringlich an. Alfred konnte warmen Atem an seinen Lippen spüren, verunsichert erwiderte er den stechenden Blick des Gegenübers, ehe dieser seine Lippen auf die des Jüngeren legte. Dem überforderten Musiker stockte der Atem, erneut überwältigten den Jüngling seine Gefühle und seine Hormone. Sein Gesicht konnte einer Tomate konkurrieren, seine Arme suchten Halt an den Schultern des 35jährigen, langsam erwiderte er den Kuss. Arthur zog den Studenten näher an sich heran, vertiefte den anfangs zärtlichen Kuss, neckte mit seiner Zunge die Lippen des Amerikaners, der letztlich mit einem leisen wohligen Seufzen den Spielerein nachgab und seinen Lippen öffnete, um der Zunge des Anderen Einlass zu gewähren. Seine Hormone spielten verrückt, seine Gefühle taten es ihnen gleich, die Hitze, die sich zwischen ihnen aufbaute, hatte langsam aber sicher Auswirkungen auf seinen Körper. Nach einer gefühlten Ewigkeit löste Arthur sich von dem Kleineren, mit einem leichten Grinsen auf den Lippen sah er in die verschleierten Augen des Gegenübers. „Du bist so unheimlich süß. Es ist viel angenehmer das in Realität zu sehen als durch diesen Computerbildschirm“, sanft strich eine seiner Hände durch die kurzen blonden Haare des Gegenübers, der noch immer mit sich zu kämpfen hatte. „Was ist denn los Alfred? Wo ist deine Schlagfertigkeit? Hast du die etwa in Amerika gelassen?“, seine Lippen wanderten zu dem Ohr des Jüngeren, hauchten die Worte leise in dieses und seufzten wohlig. Ein heißer Schauer lief ihm über den Rücken. „Nein...die nicht, aber ich glaube den Rest meiner Selbstachtung...“, er wollte es gar nicht so laut sagen, verdrehte die Augen und murrte leise. Es war wirklich so. Wie konnte er sich dem Engländer nur so hingeben ohne mit der Wimper zu zucken? Der Ältere grinste schief, ehe er mit dem Kopf schütteln musste und leise kicherte. „Mach dich doch nicht selbst nieder... du hast es doch selbst gesagt: Spaß haben ist okay. Oder denkst du jetzt etwa nicht mehr so? Dann musst du es nur sagen“, Arthur brachte Abstand zwischen sich und den Kleineren, ehe er sich in dem kleinen Hotelzimmer umsah. Für seine Ansprüche war es viel zu klein, viel zu schlicht, aber er war eben anderes gewöhnt. „Ach...“, Alfred strich sich durch die Haare, seufzte leise und lief zu seiner Tasche. Er war froh, dass sich diese doofe Situation aufgelöst hatte ohne das noch mehr passiert war. „Klar hab ich das gesagt und das sehe ich immer noch so. Trotzdem will mein Ego nicht ganz akzeptieren, dass ich mich wie jemand verhalte, der sowas nötig hat.“ „Nötig?“, fragend zog der Brite eine Augenbraue hoch, verschränkte die Arme vor der Brust. „Maaaaan! Ich bin normalerweise nicht der Typ der einfach so mit jemanden rummacht, den er erst knapp vier Wochen kennt. Entschuldige, das hat mit dir als Person rein gar nichts zu tun. Es wäre bei jedem anderen genauso“, so viele Gedanken schwirrten in Alfreds Kopf herum. Mit einem lauten Seufzen ließ er sich auf dem Bett nieder, überschlug die Beine und lehnte sich nach hinten. Mit den Armen stützte er sich auf der Matratze ab. „Ah...ich weiß wo der Hase lang läuft“, der Engländer ließ sich dem Anderen gegenüber auf einem Sessel nieder, überschlug seine Beine ebenso und grinste leicht. „Ich beschreib es einfach mal plump: du willst nicht billig sein oder eher leicht zu haben, richtig?“, die Frage traf den Nagel auf den Kopf. Die Wangen des Angesprochenen färbten sich dunkelrot, er wandte seinen Blick zu Boden. Ein leichtes Nicken war seine Antwort. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)