KAPITEL 2 - NOCH'N VERLOBTER?!
Kapitel: 2/???
Warnung: [yaoi] [alternative universe] und aweng [sap] [OOC]
KAPITEL 2 - NOCH'N VERLOBTER?
//Wo bin ich hier? Was...was soll das...?// Heeros Augenlieder flackerten leicht und der
Körper begann sich zu regen.
Quatre, der am Fenster gestanden hatte und über das Leben philosophiert hatte (? glaubt mir
das etz einer? *lolz* is aber doch eine süße Vorstellung...) drehte sich um und sah die, immer
noch zwischen den weichen Tüchern und Kissen liegende, Gestalt musternd an.
Der junge Mann setzte sich langsam auf und rieb sich den Kopf. Verdammt, er fühlte sich wie
von einem Kamel getreten, er war schwach, kraftlos und todmüde. Trotzdem wollte er jetzt
sofort wissen, wo er war und vor allem wie er hier her kam.
Quatre kam lächelnd auf den Schiffbrüchigen zu. "Hallo. Wie geht es euch Herr?" er vergaß
gegenüber Fremden oder dem Sultan nie, sein Benehmen einzuschalten. Er war schließlich
immer noch ein Diener in dem Palast.
Heero sah ihn blinzelnd an. Seine Augen mussten sich erst an das helle Licht, das durch das
Fenster hereinfiel und den gesamten Raum durchflutete, gewöhnen.
"Uh..." er rieb sich leicht die Schläfe. "Wo...wo bin ich hier? Was ist passiert?" Der
Braunhaarige sah den fremden Jungen fragend an. Dieser war wohl kaum viel älter als er
selbst. Eher jünger...
Heero war vor ein paar Monaten 17 geworden.
Der Blonde lächelte noch immer leicht und ließ sich auf dem Stuhl neben der Liege nieder.
"Ihr habt wohl einen Schiffbruch erlebt, mein Herr und ich haben euch ohnmächtig am Strand
liegend gefunden. Ihr seid hier im Palast des Sultans, ihr könnt hier solange bleiben wie ihr
wollt und euch richtig erholen. Wie ist euer Name?" Quatre konnte seine angeborene
Neugierde mal wieder nicht zügeln...
Langsam strömten die Erinnerungen wieder in Heeros Gedächtnis. Hohe, reißende Wellen,
ein Gewitter das man meinte, die Hölle bräche auf...seine Mannschaft...sicherlich war über die
Hälfte im tosenden Sturm umgekommen...
Heero blickte eine Weile in Quatre aquamarinfarbene Augen, dann antwortete er zögernd.
"Heero ist mein Name...und deiner?" Heero bemerkte an Quatres Art zu sprechen sofort, das
er wohl ein Bediensteter war.
"Nennt mich Quatre Herr. Ich..." sein Reden wurde von der Tür unterbrochen, die mit einem
Schwung aufgerissen wurde und gleich wieder ins Schloss fiel, nachdem Duo eingetreten war.
"Hey Quatre, wie geht es unserem Patien...." Duos angesetzter Redefluss stoppte sofort als er
Heero sah und die Tatsache bemerkte, dass dieser wach war.
Heero hätte am liebsten laut nach Luft geschnappt. Und das nicht nur, weil er sich zu Tode
erschrocken hatte, als so plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Der junge Mann, der da gerade
hereingeplatzt war, sah einfach atemberaubend aus.
Duo hatte seine schwarze Hose gegen eine blaue, die bis auf die Farbe genau aussah wie die
andere, angezogen, wie immer seinen Schal um die Hüften und er hatte sich, wenn auch
gegen seinen persönlichen Willen, dazu entschieden Quatres Rat zu folgen und ein Oberteil
anzuziehen. Wenn man das mal Oberteil nennen konnte...Eigentlich schien es eher wie ein
schwarzer Fetzen Stoff, der wie eine zweite Haut auf dem muskulösen Körper lag.
Sein Haar trug der Junge mit den Indigoaugen offen und eine Magd hatte ihm wohl
vereinzelte Strähnen geflochten und mit Goldbändern versehen, die nun fröhlich in der Sonne
blinkten und glitzerten.
Und eben dieser besagt Junge ließ sich nun vor Heeros Gesicht auf dem Boden vor der Liege
nieder und lächelte den für ihn Fremden warm an. "Hallo. Geht es euch besser? Ich hoffe, ihr
seid nicht verletzt?"
Die sanfte Stimme ließ Heero einen kleinen Schauer über den Rücken jagen. //Was ist das?
Warum wird mir so komisch beim puren Anblick dieses jungen Mannes? Wer ist er?//
Leicht schüttelte der Braunhaarige den Kopf. "Nein, ich bin nicht verletzt, glaube ich. Nur
müde...Aber sagt, wer seid ihr?" Es kam nicht oft vor, das Heero so neugierig fragte, aber bei
diesem langhaarigen Geschöpf konnte er nicht anders.
Duo zwinkerte fröhlich und seine bis eben noch recht miese Stimmung war ob Heeros
Erwachen und dessen Anblick sichtlich wieder gehoben worden.
"Duo, ich bin der Sohn des Sultans. Wie ist euer Name Fremder? Kommt ihr von weit her?
Erzählt, wie ist es dort?"
Der Langhaarige war sichtlich begeistert und war voller Wissensdurst. In welchem Land es
wohl noch so schöne Mensch geben sollte? Dieser kobaltblauen Augen, die einen fast schon
wieder an das wütende, sturmgepeitschte Meer erinnerten, die sanft geschwungenen Lippen,
der schöne, schlanke Körper...
Heero wollte gerade den Mund aufmachen um Duos Bitte, die er mit so wundervoll
leuchtenden Augen an ihn gestellt hatte, nachzukommen, da wurde er auch schon von Quatre
unterbrochen.
"Duo, schämst du dich eigentlich nicht, den Armen so mit Fragen zu löchern? Er wird dir
nicht wegrennen." lachte der Blonde. "Heero braucht jetzt noch Ruhe, er ist sicherlich noch
müde und sollte sich erst einmal gründlich ausschlafen."
Duo lächelte seinen Freund fröhlich an. "Ja, du hast sicher recht, so wie fast immer Quatre."
mit diesen Worten erhob er sich wieder auf seine Füße und sein Lächeln, sein schönes,
warmes Lächeln, galt nun Heero. "Schlaft euch aus, später könnt ihr zum Empfang hinunter
kommen, ich würde mich freuen euch dort zu sehen. Alleine würde ich es sicherlich nicht
lange aushalten. Quatre wird euch sicherlich Sachen von mir geben können, die euch passen."
Der Braunhaarige nickte. "Ja, vielen Dank...ich werde gerne kommen, wenn ihr mich schon
darum betet." Ein kleines Lächeln umzuckte seine Mundwinkel und die Augen glänzten einen
kleinen Moment voller Leben.
"Schön, ich erwarte euch. Quatre wird euch zeigen, wo ich zu finden sein werde. Bis dann,
ich muss jetzt runter..." Duo hob noch einmal die Hand zum Gruß und verließ dann das
Turmzimmer.
Heero sah ihm noch ein paar Wimpernschläge hinterher. Dann spürte er Quatres Hand an
seiner Schulter und sah zu dem Anderen auf.
"Schlaft noch eine Runde Herr. Wenn ihr aufwacht, ich werde wohl wieder hier sein."
lächelte der Blonde.
Heero nickte und ließ sich zurück in die weichen Kissen fallen. Schlafen...ja, schlafen war
gut...Er schloss die Augen und sog den Duft der Kissen und Tücher tief durch die Nase ein.
Der gleiche Duft wie der von Duo...der Langhaarige musste wohl oft hier oben sein...
Und mit einem letzte, gezuckten Lächeln entschlief er wieder in das Land der Träume. Was
ihn wohl heute Abend dort unten erwarten würde? Was für ein Empfang?
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Während dessen war Duo schon unten im Thronsaal angekommen und setzte sich mit
ziemlich schwerem Herzen neben seinen Vater auf ein großes, dunkelviolettes Satinkissen. Es
waren schon einige Gäste gekommen, seine sieben Brüder gingen wohl mit ihren Frauen
schon im Park spazieren...und er? Er saß hier und wartete auf sein Schicksal, das ihn wohl
oder übel ereilen würde. Zu spät, um noch wegzulaufen...
Im selben Moment kam ein Diener herein und verbeugte sich tief. "Sultan, Herr, ihr Gast ist
soeben eingetroffen..."
"Führt ihn herein, wir erwarten ihn schon." war der wohlklingende Bass des Sultans zu
vernehmen, der eine innere Ruhe ausstrahlte und einem gleichzeitig manchmal das Herz
schneller schlagen ließ.
Der Bedienstete verschwand kurz und führte dann einen jüngeren Mann in den Saal, der sich
erst einmal tief verneigte um dem Sultan seine Ehrfurcht zu vermitteln. Unter dem einen Arm
hielt er ein schönes Holzkästchen.
"Geehrter Sultan, ich grüße euch..." Es war schon fast ein Flüstern, aber eben auch nur fast.
Duo legte leicht und unbemerkt den Kopf schief und musterte den Mann. Er sah gut aus, ja,
dass stimmte, aber irgend etwas mochte Duo schon jetzt nicht an ihm.
Der Besucher stellte sich wieder aufrecht und strich sich sein sauerstoffblondes Haar über die
Schulter zurück auf den Rücken. Und dem Jüngeren fiel sofort auf, was ihn am dem Typen
störte. Es war sein Blick. Die eisblauen Augen schienen keine Seele zu beherbergen...
"Und ihr seid Duo...Es freut mich außerordentlich euch kennen zu lernen, ihr seid noch
schöner, als euer Vater es zu beschreiben gewagt hat..." der Mann verneigte sich ebenfalls vor
Duo und hielt ihm dann die kleine Truhe hin. "Bitte, ein Geschenk aus meinem Reich. Es ist
eine Sandrose..."
"Vielen Dank, ich fühle mich geehrt..." erwiderte der Langhaarige mit einem führ ihn
ungewohnt ernsten Gesicht und strich sich eine Strähne seines langen Haares aus den Augen.
Duos Vater während dessen nickte zufrieden. Der Graf Zechs war reich, er könnte seinen
Jüngsten gut versorgen. Außerdem war er sehr höflich.
Und sogleich war Zechs mit dem Sultan in ein Gespräch vertieft, dem Duo jedoch nur mit
halbem Ohre zuhörte. Er besah sich die Sandrose in seiner Hand genauer. Wie konnten
manche Menschen so etwas schön finden? Sicher, es war bestimmt kostbar, dieses
zerbrechliche Kleinod, aber schön? Nein. Diese sandige Farbe, die scharfen Spitzen...Nein,
Duo fand dieses Ding nicht schön. Es erinnerte ihn zu sehr an eine verwelkte, getrocknete
Blume.
Er wurde von der Stimme seines Vaters aus den Gedanken gerissen. "Duo, bitte tanze doch
für uns, deine Brüder und ihre Frauen sind auch gerade zu uns gestoßen."
Duo seufzte zwar kaum hörbar, er tat jedoch wie ihm geheißen. Und kaum hatte er sich
erhoben, hatte die Musikergruppe angefangen ein schönes, leicht traurig klingendes Stück
anzustimmen.
Der Langhaarige bewegte seinen Körper rhythmisch zum klang der Lauten und es dauerte
nicht lange, so waren alle Blicke auf die schöne Gestalt gerichtet.
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Heero hatte ausgeschlafen, sich von Quatre angemessene Kleidung geben lassen und den
Zweck dieses Empfanges erfahren. Auch hatte Quatre zu berichten gewusst, dass Duo alles
andere von begeistert von dieser Heirat war.
Der braunhaarige junge Mann stand nun unbemerkt in dem Türbogen des Thronsaales und
beobachtete den tanzenden Körper, der sich fließend zu den Klängen der Instrumente zu
bewegen wusste, als hätte er nie etwas anderes getan. Dieses wundervolle Schauspiel war
einfach atemberaubend schön.
Langsam verstummte die Musik und Duo tanzte noch die letzten Takte aus, bevor er sich
wieder neben seinem Vater niederließ. Zechs schien nur so mit Komplimenten um sich zu
werfen, doch Duo hörte sie kaum. Er blickte zur Tür und erkannte dort Heero.
Das Gesicht des Jungen klärte sich sofort ein wenig und ein leises Lächeln huschte über die
sinnlichen Lippen, als er den Anderen dort stehen sah. Auch der Sultan hatte nun den Gast
erblickt und winkte ihn her zu sich.
Heero tat wie ihm geheißen und verneigte sich vor dem Sultan. "Herr...ich bin ihnen zu
großem Dank verpflichtet, dass ihr mich hier aufgenommen habt..."
Das war der längste Satz den Duo bis jetzt von Heero gehört hatte, und er war sofort von
dieser schönen, melodischen Bassstimme gefangen genommen, genau wie von dem tiefen
Kobaltblau der Augen.