Constant Craving von Phoenix_Michie (~alone no more~) ================================================================================ Kapitel 4: Welcome to the Jungle I ---------------------------------- Leise fluchte er und atmete tief durch. Heute war so furchtbar viel zu tun. Er kam gar nicht mehr hinterher. Und wie sollte es anders sein, war heute der stellvertretende Chef anwesend. Der half natürlich seinen Angestellten nicht, sondern kommandierte sie nur herum und machte alles schlimmer anstatt besser. Mittlerweile war Karyu völlig verwirrt. Ständig schickte man ihn hin und her, egal wo er war, irgendwas war immer zu helfen, aber das reichte nicht. Immer wieder wollten Kunden oder Mitarbeiter was von ihm, weswegen er den Überblick schon längst verloren hatte. Das Ende vom Lied war, dass in einer Kasse Geld fehlte, einige Kartons an frisch eingetroffenen Büchern nicht erfasst und einsortiert waren, die Buchhandlung und vor allem das Lager wie ein Saustall aussahen, alle Mitarbeiter müde und erledigt waren und nicht dazu bereit, heute noch einen Finger zu rühren. Viele hatten für eine extra Schicht bleiben müssen, und nun standen sie zu Neunt vor dem stellvertretenden Chef, der nur meckerte. Keiner wagte es, seinem Unmut freien Lauf zu lassen und den Mann darauf hinzuweisen, dass dieser ja auch mal hätte helfen können, anstatt sie mit hastigen und unangebrachten Anweisungen zu verwirren. Keiner konnte den Takashima leiden, doch sie murrten nur leise und sagten nichts. Karyu wollte einfach nur noch nach Hause. Auf der anderen Seite machten ihn die Worte des zweiten Chefs sauer. Dieser brüllte nahezu in den stillen Raum, während alle betreten zuhörten. Karyu blickte in die Gesichter seiner Kollegen. Alle hatten die Köpfe gesenkt, während Takashima, der stellvertretende Chef, ihnen mit Kündigungen drohte und ihnen vorstöhnte, wohl noch extra Geld in Fortbildungskurse investieren zu müssen, was er den Mitarbeitern vom Lohn abziehen würde. "Ob ich den Laden allein schmeiße oder ihr alle zusammen, dass Ergebnis wäre wohl ähnlich!", schimpfte er. "Aber würde ich das allein tun, würde vermutlich immer noch alles geordneter ablaufen und wir könnten uns diese unnützen Personalkosten sparen!" "Dann tun Sie es doch beim nächsten Mal! Wenn Sie alles so viel besser können, kümmern Sie sich doch mal ein paar Tage allein um die Buchhandlung und wir schauen Ihnen zu und lernen, wie wir das in Zukunft richtig machen." Die kühle Stimme triefte vor Sarkasmus. Seine Kollegen hoben den Kopf und starrten Karyu aus großen Augen an. "Wie war das?" Takashima sah ihn an. "Wie ist dein Name, hm?" "Tse...", machte Karyu und erwiderte den Blick kühl. "Sie haben mich schon richtig verstanden. Wenn Sie das nächste Mal hier sind, fragen Sie nach Matsumura Yoshitaka. Ich werde Ihnen gern zeigen, wie man diesen Laden am besten schmeißt - ohne alle Mitarbeiter zu verwirren." Er wandte sich um. "Ich werde jetzt besser noch etwas aufräumen, anstatt mich weiter grundlos anschreien zu lassen. Hilft mir jemand?" "Oi, bleib stehen! Wir sind noch nicht fertig! So kannst du mit mir nicht reden! Das wird Konsequenzen haben!" Während Takashima nun direkt auf ihm rumhackte und Drohungen aussprach, winkte er nur ab und sah seine Kollegen fragend ab. Wollte ihm wohl doch keiner helfen. Wortlos machte er sich daran, den Verkaufsraum wieder herzurichten, damit sie morgen nicht allzu viel zu tun haben würden. "Ich bringe das Lager in Ordnung", erklang auf einmal die Stimme seiner Kollegin Ruri, lächelte ihn schüchtern an und verschwand aus dem Verkaufsraum. Einer seiner Kollegen folgte ihr. Und auch ein weiterer erklärte sich bereit, ihm zu helfen, der Rest ging wenig später wortlos nach Hause. Während sie aufräumten, kam Takashima noch mal zu ihm und zischte ihm ins Ohr, dass sein Auftritt Folgen haben würde.. Um Mitternacht war er wieder zu Hause. Er fiel sofort ins Bett, ohne zu duschen. Am nächsten Morgen brauchte sein Wecker mehrere Versuche, um ihn wach zu bekommen. Stöhnend setzte er sich auf. Er war todmüde, musste aber sofort wieder zur Arbeit. Dort würde er heute mit seinem Boss sprechen müssen... Er seufzte. Vielleicht würden sie ihn rausschmeißen. Das wäre ungerecht, aber da konnte er nichts machen. Eigentlich konnte es ihm egal sein. Das Geld brauchte er nicht unbedingt. Zumindest nicht solange seine Eltern ihm weiterhin regelmäßig die Miete für seine Wohnung überwiesen... Seufzend begab er sich wenig später zur Buchhandlung. Dort erwartete ihn schon der Chef, der sich von ihm die Geschichte noch mal erzählen ließ. Der Stellvertreter war zum Glück nicht da. Dennoch stellte sich schnell raus, dass alles Vetternwirtschaft war. Wirklich Verständnis begegnete ihm nicht. Er solle froh sein, überhaupt so einen Job anvertraut bekommen zu haben. Sein Stundenlohn wurde gekürzt. Wolle er gleich viel verdienen, müsse er eben mehr arbeiten. War er damit nicht einverstanden, solle er kündigen. Und er war kurz davor, das zu tun. Er war sich eben nicht so sicher, dass er weiterhin das Geld für die Miete bekommen würde. Denn es gab ihm mittlerweile schon zu denken, dass nicht einmal seine Mutter sich mehr bei ihm meldete. Karyu schluckte seinen Ärger herunter und willigte stumm ein. Erstmal würde ihm nichts übrig bleiben, als mehr zu arbeiten. Am Nachmittag kam Ruri zur Spätschicht und erkundigte sich, wie das Gespräch verlaufen war. Sie bedauerte, dass er so behandelt wurde und versuchte ihn aufzumuntern. Von jetzt an würde er jeden Tag außer Montag kommen müssen. 10 Stunden pro Tag. Und würde nicht wesentlich mehr verdienen als bisher. Zähneknirschend kam er abends um halb 11 nach Hause. Sein Handy sprang ihm fast ins Gesicht: er hatte ein paar Nachrichten und zahlreiche Anrufe von seinen Bandkollege erhalten. "Shit..." Heute war Probe gewesen. Dafür würde er so schnell keine Zeit und auch keine Lust mehr haben. Kurz schrieb er eine SMS an alle 3, dass er zu viel arbeiten müsse und sie ihre Zeitpläne neu abstimmen müssten. Einzig von Zero bekam er vor dem Schlafengehen noch eine ausführliche Antwort. »Was ist denn passiert? Muss ich mir Sorgen machen? Dir geht es doch gut? Wir sollten uns treffen oder wenigstens telefonieren, damit du das erklären kannst. Ich kann morgen bei dir im Laden vorbeikommen, wenn du sonst keine Zeit hast. Wir tarnen das als Kundengespräch, sollte dir dein Chef im Nacken sitzen. Bis morgen.« Eine zeitlang starrte er auf das Display, nachdem er sich auf sein Bett gesetzt hatte. Zeros Worte ließen ihn langsam den Blick heben. Er sah zu seiner Kommode. In der einen Schublade hatte er die Klingen und Messer. Ja... Er dachte nicht weiter nach. Kaum dass er es sich versah, stand er mit einem kleinen, scharfen Messer in der Hand in der Mitte des Raumes. Schon waren die ersten Schnitte gesetzt. Eine sanfte Welle der Erleichterung ergriff ihn und er war bereit, die Sache etwas positiver zu sehen. Ein paar Gedanken verschwendete er noch an seine verzwickte Lage, hoffte darauf, dass sich alles noch bessern oder klären würde. Dann öffnete er einen älteren Schnitt, konnte dem Drang nicht widerstehen. Es tat gut. Zero schrieb er nicht mehr zurück, das vergaß er ganz. ~~~ Stöhnend öffnete er die Augen. Er fühlte sich furchtbar. Gestern Nacht war er noch zufrieden in den Schlaf gefallen, nachdem er sich die Beine blutig geschnitten hatte. Erst der Schwindel in seinem Kopf hatte dem Ganzen ein Ende bereitet. Seine Beine taten weh und dennoch musste er sich beeilen. Er würde zu spät kommen..vielleicht nahm man das als Anlass ihn zu feuern - sofern einer der Chefs denn schon da war. Ungeduscht, ohne Frühstück und Kaffee gehabt zu haben, verließ er eilig seine Wohnung. Er hatte immerhin insofern Glück, als dass noch keiner der Chefs im Laden waren. So hatte er Zeit, wenigstens noch etwas Wasser zu trinken, bevor er sich an die Arbeit machte. Um die Mittagszeit machte er Pause und verzog sich ins Lager, nachdem er sich etwas zu Essen gekauft hatte. "Matsumura-kun? Ein Kunde sucht dich...er sagt, er heißt Zero.." Erschrocken sah er auf, als Ruris Stimme erklang. Zero...den hatte er ganz vergessen. "Oh...ja." Er stand auf und ging zu ihr an die Tür. Er winkte Zero zu sich, der etwas abseits stand. Er wollte lieber hier in Ruhe im Lager mit ihm sprechen als im Verkaufsraum. "Du siehst nicht gut aus", stellte der Bassist fest, nachdem Ruri wieder gegangen war. Er zuckte mit den Schultern. "Hab hier ziemlich Stress." Zero bedachte ihn mit einem ernsten Blick. "Was ist denn nun überhaupt los?" Kurz umriss er für seinen Freund die ganze Geschichte, woraufhin Zero die Augenbrauen hob. "Das ist Ausbeutung. Unfair. Nicht recht. Das ist..das geht doch so nicht, Karyu. Lass das nicht mit dir machen." Er seufzte. "Ich würde den Job sofort schmeißen, wenn ich mir sicher sein könnte, dass ich erstmal weiterhin die Miete von meinen Eltern bezahlt bekomme. Es macht mir Sorgen, dass sie sich nicht bei mir melden. Ich habe ja nicht mal mehr Zeit, mich nach was neuem umzuschauen. Selbst an diesen Job bin ich nur grad so durch Zufall rangekommen..", sagte er und ließ die Schultern hängen. "Ich weiß grad nicht, wo mir der Kopf steht. Ich muss von morgens bis abends arbeiten..nur montags hab ich Zeit. Vielleicht können wir auf den Tag die Probe legen?" Doch Zero verzog das Gesicht. "Da müssen wir alle 3 arbeiten..Tsukasa sogar bis abends. Ich werde ihn fragen, ob er danach mit uns proben könnte." Er seufzte. "Wenn wir gar nichts mehr machen, wird die Chance auf ein Konzert oder einen neuen Song noch kleiner." Zero fluchte unfein und fuhr sich durchs Haar. "Ich schau mal, was ich machen kann. Und du solltest dir wirklich überlegen, ob du das hier lange durchhältst...wenn du nicht mal dazu kommst, dich um die Band zu kümmern, was soll das ganze hier dann? Du bist doch deswegen erst überhaupt hergekommen." "Ja, das weiß ich auch. Gib mir etwas Zeit, ja? Ich mach das schon." Zero betrachtete ihn ganz genau. "Verletz dich nicht zu sehr.", sagte er schließlich. "Wir vermissen dich übrigens sehr, also gib auf dich Acht." Er streichelte ihm tröstend über den Arm. "Ich sollte wieder los." Karyu nickte nur und begleitete ihn in den Verkaufsraum zurück. Seine Mittagspause war sowieso vorbei.. Und erst als er neue Bücher einsortierte, bemerkte er, dass Zero ihn weder umarmt noch geküsst hatte. Sie waren sich wohl doch noch nicht so nah. Dabei hätte er genau jetzt solch eine Geste gebraucht... Niedergeschlagen versuchte er sich irgendwie mit seinen Aufgaben abzulenken, die ihn aber eigentlich wiederum auch nur an seine Misere erinnerten. Tatsächlich schaffte die Band es, sich gleich am Montag zur Probe zu treffen. Eigentlich hätte Karyu am liebsten den ganzen Tag einfach nur durchgeschlafen. Er fühlte sich wie gerädert. Am späten Nachmittag quälte er sich aus dem Bett und ging duschen, trank einen Kaffee und nahm einen Energy Drink mit auf den Weg zum Probenraum. Zum Üben hatte er gar keine Zeit mehr gefunden, aber er hoffte, das alles dennoch halbwegs über die Bühne zu bekommen. Da er der Erste war, der aufschlug, machte er sich gleich daran, ein paar Noten durchzugehen. Sie hatten sowieso erst 7 Songs, daher hatte er alle immer recht gut im Kopf. Hizumi und Zero kamen fast gleichzeitig an. Es tat gut, sich mit den beiden zu unterhalten. Dem Sänger erzählte er noch mal ausführlich, was nun das Problem auf Arbeit war. Tsukasa kam etwas später und entschuldigte sich tausendmal, dann begann sie gleich zu proben. Ein bisschen leid tat es Karyu schon, den Drummer direkt nach der Arbeit hierher bestellen zu müssen. Aber sonst würden sie gar nicht mehr zusammen spielen können. Allerdings lief es doch schlechter, als er erwartet hatte. Weil er müde war, spielte er unkonzentriert. "Es tut mir leid", seufzte er in der Pause und ließ sich auf den Boden fallen. "Ich hatte keine Zeit zum Üben, und das kommt dabei raus.." Er machte sich klein. Tsukasa seufzte und ließ sich neben Hizumi auf die Couch fallen. "Mach dich nicht so fertig. So schlimm spielst du doch gar nicht. Wenn du dich an den neuen Rhythmus gewöhnt hast, findest du vielleicht zwischendrin mal wieder Zeit zum Spielen. Oder irgendwas anderes fällt uns ein, damit du fit bleibst, hm?", meinte er zuversichtlich und lächelte ihn an. Er nickte nur. Er und Tsukasa, sie beide waren perfektionistisch. Es gab noch einiges zu tun. Sie nahmen einen weiteren Anlauf, aber es brachte nicht mehr viel. Karyu war enttäuscht von sich selbst. Die anderen versuchten ihn noch, aufzumuntern und redeten ihm gut zu, aber die Worte erreichten ihn nicht wirklich. Gemeinsam mit Zero trat er spätabends den Heimweg an. Schweigend zündete der Bassist sich draußen auf den Straßen eine Zigarette an. "Willst du mal?" Fragend hielt er ihm die Kippe hin. Er zuckte mit den Schultern, nahm den Glimmstängel aber an und zog zwei Mal daran. Es war nicht das erste Mal, dass er rauchte, aber er machte es auch nicht jeden Tag. Nur ab und an, wenn ihm einer eben was anbot. Das kam eh selten vor. Stumm gingen sie weiter die beleuchtete Straße entlang, ihre Instrumente geschultert. "Ich vermisse dich", sagte Zero unvermittelt. Er senkte den Blick und summte leise. "Ich..ich vermisse dich auch", murmelte er leise, meinte es aber durchaus ernst. "Ich wäre gerne mal wieder bei dir. Oder du kommst zu mir", fügte er zögernd hinzu. Der Bassist nickte leicht. "Ja.." Er sah auf. "Ich könnte jetzt mit zu dir. Ich muss morgen erst mittags im Café sein." Er dachte nicht lange darüber nach, sondern nahm den Vorschlag an. Das war doch besser als diese Nacht alleine zu sein! Zero schenkte ihm ein kleines Lächeln. Als sie seine Wohnung betraten, war es ihm dann doch etwas peinlich: er hatte schon eine Weile nicht mehr richtig aufräumen und sauber machen können. Er entschuldigte sich bei dem Bassisten dafür. "Ach komm, lass uns einfach ins Bett, da bekommen wir das Chaos nicht mit", meinte dieser glucksend. Wenig später lagen sie in Schlafsachen, in Zeros Fall bis aufs nötigste ausgezogen, beisammen im Bett. Karyu kam nicht umhin, möglichst dicht an die Wärmequelle heran zu rutschen. Seicht klammerte er sich an den Bassisten, sog den mittlerweile doch recht vertrauten Duft ein. Es tat gut, Zero hier zu haben. Dieser versuchte ihn nochmals auf das Problem anzusprechen, das Karyu hatte, aber dafür war er wirklich zu kaputt. Ab morgen würde er wieder viel arbeiten müssen... Erschöpft schmuste er sich an Zero, stahl ihm einen trägen Kuss. Der Bassist streichelte ihn, bis er eingeschlafen war. Am Montag darauf schwor er sich, den Job hinzuschmeißen. Wieder war er nicht zum Üben gekommen, doch heute stand ja eine weitere Probe an. Seine Knochen taten ihm vom Arbeiten weh, er hatte Muskelkater und was sonst nicht noch alles. Karyu fühlte sich schon mit seinen 20 Jahren völlig alt. Bei der Probe verkündete er seinen Bandkollegen die Entscheidung: er würde kündigen und ließ das nicht mehr mit sich machen. "Darauf sollten wir nachher einen trinken gehen!", meinte Hizumi, während Tsukasa ihm auf die Schulter klopfte. "Das ist vielleicht doch das beste, was du machen kannst. Wir werden für dich die Ohren aufsperren, vielleicht können wir dir bei der Jobsuche helfen." Kurz umarmte er den Drummer. Das war ein sehr nettes Angebot. Viel zum Proben kamen sie nicht. Frustriert schmiss Karyu nach dem zweiten verpatzten Song hin. "Ich brauch ne Pause", maulte er und fuhr sich durch die Haare. Er hatte das Gefühl, sogar noch schlechter geworden zu sein. Während sich Tsukasa und Hizumi mit ihm zusammen setzten, wurde Zero angerufen. "Ich geh mal kurz ran, Leute..", informierte der Bassist sie knapp und ging mit seinem Handy auf die Flure hinaus. Kurz sahen sie ihm hinterher, dann senkte Karyu niedergeschlagen den Kopf, weswegen Tsukasa ihm tröstend über den Rücken strich. "Sei nicht zu hart zu dir. Du wirst bald sicher wieder mehr Zeit zum Üben haben, wenn du das mit deiner Arbeit geklärt hast. Das ist schon ok." Karyu brummte nur leise. Er hoffte, dass das wirklich so einfach war. Auch Hizumi versuchte ihn aufzumuntern. "Hey, ich verrate dir mal was: manchmal verlerne ich richtiggehend ordentlich zu singen." "...hä?" Hizumi lächelte schief. "Ja, wenn ich mich absolut nicht konzentrieren kann, sing ich eine schiefe Note nach der anderen. Oder manchmal ist mir eben nicht richtig nach singen. Aber ich muss halt üben. Ich will dir nicht sagen, wie sich das ganze manchmal unter der Dusche anhört.." Unvermittelt musste Tsukasa kichern, weswegen Karyu ihn fragend ansah, aber der Andere erklärte sich nicht weiter. Er seufzte und lächelte die beiden schwach an. "Ich hatte mich wirklich auf die Probe gefreut, aber so macht das glaube ich wenig Sinn..", sagte er leise, weswegen Tsukasa nachdenklich summte. "Nutz doch die Zeit hier und übe ein bisschen, hm? Wir bleiben auch hier." Mit schlechtem Gewissen sah er den Drummer an. "Das müsst ihr nicht. Und du kommst ja auch noch direkt von der Arbeit.." "Na und? Ich will hier sein, mach dir da mal keine Gedanken. Und jetzt schnapp dir deine Gitarre!", ordnete Tsukasa lächelnd an, woraufhin er nickte. Na gut, er konnte es ja mal versuchen. Unvermittelt ging die Tür auf und Zero rauschte wieder herein. "Tut mir leid, Leute, ich muss leider dringend weg. Mir ist was wichtiges dazwischen gekommen", sagte er knapp und packte schon seinen Bass ein. Verblüfft sah er ihn an, und auch Tsukasa und Hizumi zeigten sich beunruhigt. "Ist was schlimmes passiert?", erkundigte sich der Sänger. "Das versuche ich jetzt rauszufinden. Wir sehen uns nächste Woche, ok?" Zero nahm seine Sachen und wandte sich ihnen zu, sah dann zu Karyu und strich ihm über die Schulter. "Zieh das durch und kündige. Und am Montag proben wir wieder ordentlich zusammen, ja?" Er winkte ihnen und war auch schon verschwunden. Verwundert sah er ihm hinterher. Kurz herrschte Schweigen zwischen ihnen, dann klatschte Tsukasa motiviert in die Hände. "Du hast ihn gehört! Lass uns was Sinnvolles machen." Karyu nickte und nahm sich seine Gitarre, legte die Notenblätter zurecht und begann, wenigstens einen Song nochmal genau durchzugehen, damit er diesen wieder drauf hatte. Tatsächlich blieben Tsukasa und Hizumi bei ihm. Der Sänger brütete über Lyrics für Melodien, die bisher noch nicht mal geschrieben waren und der Drummer...saß mal bei Hizumi, mal bei ihm, um sie wenigstens mental zu unterstützen und ein bisschen zu beraten. Alles in allem war die Probe zumindest für Karyu doch noch produktiv. --- tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)