Die Harmonie der Freundschaft von CharleyQueens (Madoka x MLP-Crossover) ================================================================================ Kapitel 5: Die Tragödie der Treue --------------------------------- „See? I’d never leave my friends hangin‘.“ „Pass auf, Fluttershy!“ Rainbow Dash stürzte nach vorne, um ihre Freundin vor dem Angriff der Hexe zu schützen. „Mann, du bist als Puella Magi wirklich ungeeignet“, schimpfte sie mit ihr und half ihr beim Aufstehen. „Tut mir Leid, Rainbow Dash“, entschuldigte sich Fluttershy. „Ich hatte einfach so viel Angst, als das Buch auf mich zugeflogen kam.“ „Das auch ausgerechnet du mitkommen musst“, meinte Rainbow Dash. Sie waren auf dem Weg zum Sportplatz gewesen, als sie das Auftauchen der Hexe bemerkt hatten. Wo ihre anderen Freundinnen waren, wussten sie nicht, denn keine von ihnen war mit dem Handy zu erreichen gewesen. Also hatten sie sich zu zweit aufgemacht, diese Hexe zu töten. „Was ist das eigentlich für eine Hexe?“, fragte die Sportskanone genervt. Eine Bücherei als Labyrinth? Und angreifende Bücher? Da kann man ja nur böse sein.“ Sie wollte die Hexe so schnell wie nur möglich besiegen. Wenn sie sich nicht beeilte, würde schon jemand anderes auf dem Platz sein. „Komm schon, Fluttershy“, rief sie dem schüchternen Mädchen zu. „Da vorne ist die Hexe.“ Sie zog ihr Schwert, dessen Klinge in allen sieben Regenbogenfarben schimmerte, so wie ihr Kleid. Über das trägerlose Oberteil zogen sich quer die Regenbogenfarben, während sie auf dem Rock senkrecht waren. Um den Saum des Rocks befand sich eine bauschige, wie Wolken wirkende Borte. Auf ihrem Kopf trug sie einen goldenen Lorbeerkranz und um ihren Hals hing eine Kette mit einem Weintraubenanhänger. Ihre Füße trugen goldene Schuhe, deren Schnüre sich kreuzweise über ihre Unterschenkel wanden. Die Hexe selbst stand auf einem riesengroßen, aufgeschlagenen Buch. Sie sah aus wie ein riesiger, dunkelvioletter Stern mit zwei abgebrochenen Zacken. Um sie herum tanzten kleine, schwarze Sterne. Rainbow Dash stürzte sich mutig auf die Hexe. Doch diese war klug und wich ihren Angriffen immer wieder geschickt aus. „Fluttershy, hilf mir“, rief sie dem Mädchen zu, das sich quietschend in eine Ecke verkrochen hatte und sich nicht vom Fleck rührte. „Ich kann es ohne dich nicht schaffen“, erklärte sie ihr geknickt. Es wurmte sie sehr, Fluttershy um Hilfe zu bitten. Normalerweise würde sie das nicht tun. Aber Fluttershy musste lernen zu kämpfen. Sie musste ihre Angst besiegen. „Ich… ich kann nicht“, erklärte sie ihr und Rainbow Dash seufzte. „Bitte, Dash…“ Sie schüttelte ihren Kopf und blickte ihre Freundin mit tränenerfüllten, türkisenen Augen an. „Ich kann nicht“, wiederholte sie ihre Worte von vorhin. „Bitte, zwing mich nicht dazu.“ Mitfühlend tätschelte die Sportskanone ihr den Kopf. „Du bist echt die schlechteste Puella Magi aller Zeiten“, meinte sie schmunzelnd. „Verlass dich auf mich, ich pack das schon.“ Sie hob ihr Schwert und stürzte auf die Hexe zu. Mit der Spitze der Klinge zeichnete sie einen Blitz in die Luft, den sie dann wie einen Ball beim Baseball mit dem Schwert auf die Hexe schleuderte. „Loyalty Rainbow“, schrie sie laut den Namen ihrer stärksten Attacke aus. Doch kurz bevor der Blitz die Hexe erreichte, hielt diese ihn auf und ließ ihn einfach im Nichts verpuffen. „Verdammter Mist“, rief Rainbow Dash, als die Hexe ihr Schwert zu sich teletransportierte und es mit einem Fußtritt zerbrach. „Du bist ein ganz schön harter Brocken, weißt du das.“ Sie zupfte ein Blatt von ihrem Kranz und warf es in die Luft. Es formte sich zu einem neuen Schwert heran und Rainbow Dash griff danach, um sich wieder in den Kampf zu stürzen. „Fluttershy verlässt sich auf mich. Also darf ich sie nicht enttäuschen. Schließlich bin ich Rainbow Da-“ ~*~ „Honesty Apple!“ Sie sah, wie Applejacks Gewehr sich in Form eines riesigen Apfels entlud und auf die Hexe feuerte. „Fluttershy, was ist hier passiert?“, fragte Rarity das weinende Mädchen, das auf dem Boden saß, während sich das Labyrinth auflöste und sie auf dem Gelände der Canterlot-Akademie landeten. „Ist alles in Ordnung, Darling?“ Rarity beugte sich zu ihr und strich ihr durch das glatte Haar. „Du musst keine Angst mehr haben“, meinte Applejack zu ihr. „Komm Fluttershy, lach einfach wieder“, bat Pinkie sie. Sie sah, wie das pinkhaarige Mädchen sie freundlich anlächelte. Sie wussten ja auch nicht, was geschehen war. „Hast du Rainbow Dash irgendwo gesehen?“, fragte Applejack sie. Sie konnte nicht mehr. Noch lauter wurde ihr Schluchzen und die drei Mädchen sahen sich erschrocken an. „Bitte, Fluttershy, hör auf zu weinen.“ Pinkie umarmte ihre Freundin mit festem Druck. „Ich mag es nicht, wenn jemand von meinen Freundinnen weint. Und Rainbow ist bestimmt auch ganz, ganz traurig deswegen.“ „Sie … sie wird nicht traurig sein“, stotterte sie mit zitternder Stimme. „Sie wird gar nichts mehr sein … Rainbow Dash ist … Sie ist … Die Hexe hat sie … Rainbow Dash ist…“ Sie konnte es nicht aussprechen. Vielleicht, wenn sie es nicht aussprach, vielleicht war es dann alles gar nicht real, sondern nur ein böser Traum. „Sag, dass es nicht wahr ist“, vernahm sie Pinkies Stimme an ihrem Ohr. „Sag, dass es ein Traum ist.“ Ja, ein Traum. Es war nur ein Traum, wollte Fluttershy sagen. Doch stattdessen schüttelte sie den Kopf. „Ich hab es gesehen“, flüsterte sie leise. „Ich hab ihren leblosen Körper gesehen…“ „Aber, wo ist sie jetzt?“, wunderte sich Applejack und sah sich um. „Sie ist verschwunden“, kam eine Antwort von Rarity. „Crysalis hat mir gesagt, dass Puella Magi, die im Labyrinth sterben, für immer verschwinden.“ „Aber wieso?“, fragte das Mädchen vom Lande. „Wieso ausgerechnet Rainbow Dash?“ Fluttershy wusste, weshalb. Wenn sie ihr geholfen hatte, dann würde sie jetzt noch am Leben sein. „Ich weiß es nicht“, erklärte Rarity seufzend. „Ich weiß es wirklich nicht.“ „Lasst uns zu mir gehen“, schlug Applejack nach einer Weile vor. „Mein Bruder ist mit Apple Bloom und Babs Seed zum Zelten gegangen. Ihr könnt bei mir übernachten, wenn ihr wollt. Es ist zwar kein Luxushotel, aber ich denke, wir sollten die Nacht heute nicht alleine verbringen.“ Die Mädchen waren mit ihrem Vorschlag einverstanden. Schweigend fuhren die vier mit dem Bus raus zur Sweet Apple Acres Farm. Applejack stellte ihnen mit frischem Apfelsaft gefüllte Gläser auf den Holztisch. Die vier Mädchen saßen im Kreis um den Tisch in der Küche. „Zur Stärkung“, sagte sie. „Trink, Fluttershy.“ „Ich kann nicht“, lehnte die Rosahaarige ab. „Ich kann nicht.“ „Komm, denk nicht so negativ“, versuchte Pinkie sie aufzumuntern. „Das würde Dashie nicht wollen.“ Sie hatte auch nicht gewollt, dass Fluttershy sie einfach im Stich ließ. Was würden ihre Freundinnen wohl sagen, wenn sie die Wahrheit erführen? Nein, lieber wollte sie alles in sich hineinfressen und niemanden mit ihrem Kummer belästigen. „Willst du dich nicht hinlegen?“, schlug Rarity ihr vor, doch Fluttershy verneinte ihre Frage. Wenn sie schlief, lief sie den Alpträumen direkt in die Arme. Diese Alpträume, die ihr noch mehr sagen würden, sie wäre schuld an dem, was Rainbow Dash passiert war. „Wo ist dieses Viech überhaupt?“, fragte Applejack und alle sahen sie verwundert an. „Na, Crysalis. Wenn jemand uns alles erklären kann, dann ist es das kleine Tier. Aber es hatte schon immer ein Talent dafür, einfach spurlos zu verschwinden.“ Niemand wusste, was sie darauf sagen sollte. Nun wurde ihnen zum ersten Mal überhaupt klar, wie wenig sie doch von Crysalis wussten. Sie hatten dem Wesen einfach so vertraut. „Nicht nur Crysalis ist verschwunden. Habt ihr nicht einmal bemerkt, dass Twilight genauso verschwunden ist?“, fiel Rarity auf. „Zwielicht Funkel“, kam es auf einmal von Pinkie Pie. „Die Hexe heißt Zwielicht Funkel. Die Hexe, die Rainbow Dash… Ihr wisst schon.“ „Das würde übersetzt doch Twilight Sparkle heißen, oder?“, fragte Applejack in die Runde. „Das, das ist doch bestimmt nur ein schlechter Scherz, oder?“ Einem Instinkt folgend griff sie in ihre Hosentasche und holte ihren orange leuchtenden Soul Gem hervor. Auch Rarity und Pinkie Pie taten es ihr gleich. Der von Rarity war noch hell leuchtend, ganz im Gegensatz zu dem von Pinkie, der schon etwas trüb war. Fluttershy holte ihren hervor. Entsetzt stellte sie fest, dass das einst so strahlende Gelb fast schwarz geworden war. „Was passiert wohl, wenn unser Soul Gem komplett verfinstert?“, fragte Rarity. „Bestimmt nichts Gutes“, entgegnete Applejack. „Vielleicht wird man ja zur Hexe, wenn das Ding schwarz ist?“, vermutete sie scherzend. Ängstlich starrte Fluttershy auf das trübe Juwel in ihrer Hand. Es war doch erst vier Tage her, dass sie eine Puella Magi geworden war. Das ihr Soul Gem sich so schnell verfinstern würde, hätte sie nicht gedacht. Vorhin war er doch noch strahlend gelb gewesen. Vorhin, als noch alles in Ordnung war. Vorhin, als Rainbow Dash noch am Leben gewesen war. „Pfft. Loyalty, schmoyalty! Have you guys seen Ponyville? It’s a disaster! I’m staying here in Cloudsdale where everything’s awesome.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)