A thousand Years von Kylie ================================================================================ Prolog: Verbannung ------------------  Liebe zwischen dem gleichen Geschlecht war stets eine verrufene Sache. Früher, wie heute. Doch die Liebe zwischen vermeidlichen Geschwistern des gleichen Geschlechts scheint Gotteslästerung gleich zu kommen! Doch was tun, wenn das Herz den Anderen so sehr begehrt, dass es vor Sehnsucht beinahe zerquetscht wird? Was tun, wenn der einzige Gedanke, den man noch fassen kann, das Bild des jeweils Anderen ist? Wie soll man handeln, wenn der erste und letzte Gedanke stets der eigene Bruder ist? Warten bis die Toleranz größer ist? Warten bis man den Anderen vergisst? Warten bis einer stirbt? Das erscheint keine Option zu sein, wenn beide unsterbliche Götter sind. Denn vergessen war nicht möglich, da sie sich ständig über den Weg liefen. Toleranz schien auch fernab einer nahen Zukunft. Und das Sterben entfiel durch die unsterbliche Göttlichkeit... Also tut man, was man tun muss. Man fängt eine Liebschaft im Geheimen an. Lebt im Schatten. Lebt im Verborgenen. Niemand darf etwas wissen, außer den Brüdern selbst. Niemand darf es auch nur ahnen. Sie liebten sich auf eine Art, die inniger nicht möglich war. Beiden fiel es schwer, noch ohne den Anderen zu sein. Und wenn es nur für einige Minuten war... Genau deshalb war es nur eine Frage der Zeit bis Jemand es merkte. Bis die Gerüchte begannen. Die fragenden Blicke. Das Abwenden von früheren Freunden. Es wurde unmöglich es noch zu verbergen, weil alle es wussten ohne etwas zu wissen. An diesem Punkt hätten sie ein Ende finden müssen, doch ihr Stolz und ihre fanatische Liebe verhinderte den logischen Schritt und machte ein „Lebewohl“ absolut undenkbar.   „Thor...“, murmelte Loki, während er die kräftige Brust seines Bruders streichelte, "Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird Vater alles herauskriegen..." „Und wenn schon?“ Loki setzte sich nun langsam auf und sah den Älteren tadelnd, aber auch liebevoll zugleich an: „Du weißt genau, was dann passieren wird!“ Der Donnergott schnaubte und drehte sich einfach auf die Seite. Die Decke verrutschte und dadurch konnte der Schwarzhaarige gut auf seinen blanken Hintern und die kräftigen Beine blicken. Aber viel mehr nahm ihn der breite Rücken ein. Langsam beugte sich Loki zu diesem und begann ihn mit seinen Lippen zu beküssen, während seine Hände unglaublich weich und sanft begannen, ihn zu liebkosen. Er suchte diese Nähe und der Blondhaarige schien es ebenso zu genießen. Es war süß, wie er leise schnurrte und sich eine Gänsehaut bei ihm bildete. Beide waren so schrecklich unersättlich, wie sie unterschiedlich waren. Deshalb drehte sich Thor auch wieder zum Jüngeren und griff nach seinen Seiten. Geschickt warf er ihn um und beküsste die viel flachere und blassere Brust vom Gott des Schabernacks. Er genoss es, wie samtig und weich er war. Es gab keinen Gramm Fett an dem Körper Lokis und dennoch vermisste der Donnergott nicht großartig die Reize einer Frau. Nur manchmal, aber dann zeigte sein Bruder ihm, wie verdorben er eigentlich war und sie vertieften sich doch lieber ineinander als in einer Frau. Das war jedes Mal ein Kampf und ein Abenteuer. Zwar war Thor wesentlich stärker, aber Loki nutzte seine Illusionsmagie, um ihn ebenso zu dominieren. So war ihr Liebespiel sehr abwechslungsreich und abenteuerlustig. Dabei scheuten sie keine Experimente. Das Feuer erlosch nicht. Deshalb verstand der Donnergott die Sorge seines Bruders auch nicht. Lieber leckte er über dessen Brustkorb und kostete den leicht salzigen Geschmack. Das ließ nun Loki leise aufsäuseln und sich in der Decke verkeilen. „Thor~...“, brachte er dann aber wieder heraus, „Ich meine das ernst!“ „Ja, ich auch.“, erwiderte der Donnergott grinsend und presste nun seinen Mund auf die Brustwarze des Schwarzhaarigen. Ohne Scham sog er die Luft ein und saugte an diesem. Beinahe sofort wurde der Nippel hart und bot dem Blondschopf die Chance, sanft und zwickend hinein zu beißen. Dadurch bog Loki den Rücken durch, während er sich in das lange, blonde Haar keilte. Schnaubend sah der Dunkelhaarige seinen Obermann tadelnd an: „Er wird uns dafür lynchen, Thor. Das erlaubt er niemals...“ „Loki, er wird etwas toben, ja.“, sagte dann Thor genervt über die ständigen Unterbrechungen, „Und er wird über mangelnden Erbe fluchen, aber er hat ja noch Balder, der ihm ebenso Nachwuchs schenken kann. Er wird sich schwer tun, aber an all das gewöhnen. Immerhin war es für uns auch nicht leicht.“ „Ich wünschte, ich könnte da so optimistisch sein, wie du... Ich glaube eher, dass er uns Beide lynchen wird als dass er begreift, dass das zwischen uns etwas Ernstes und Echtes ist.“ Thor kam nun den Lippen des Jüngeren einfach näher und beküsste diese leidenschaftlich, ehe seine blauen Augen ihm direkt ins Gesicht blickten: „Ich liebe dich. Das ist alles, was für mich von Bedeutung ist... Ich lasse mir das nicht nehmen.“ Loki musste über dieses Liebesgeständnis lächeln und konnte sich nun ja doch nicht mehr gegen den Donnergott sträuben. Irgendwie wusste der stets, wie er ihn beruhigen konnte und wie er es schaffte, ihn von allen Sorgen abzubringen. Zumindest in den Momenten, in denen sie zusammen waren... Ganz von seinen Gedanken konnte man den Gott des Schabernacks einfach nicht abbringen. Das wusste Thor aber ebenso gut.   Doch es kam, wie es kommen musste. Odin fand durchaus heraus, was die beiden Brüder miteinander teilten. Erst hatte er es einfach nicht glauben wollen, doch dann erwischte er sie in flagranti als sie sich einander hingeben wollten. Dann brauchte der Allvater keine weiteren Informationen mehr, um zu wissen, was alles von den Gerüchten stimmte und was nicht. Er befahl Beide zum Bifröst und schickte Heimdall fort. Das war eine Sache, die Niemanden etwas anging. Auch nicht den Wächter der Götter... Mit gesenkten Häuptern kamen seine Söhne, wie er es befohlen hatte und standen mit einem respektvollem Abstand von ihm entfernt. Sie wagten es nicht, ein Wort zu sprechen. Das war auch besser so... Dafür war Odin nicht wortlos, wenn auch immer noch wütend und fassungslos: „Ich kann es einfach nicht glauben, was ihr hinter meinem Rücken getan habt! So etwas hätte nie passieren dürfen! Wie lange geht das nun schon?!“ Keiner von Beiden antwortete. Das erzürnte ihn nur noch mehr. „Nicht nur, dass es verboten ist, es ist auch nicht zu verzeihen!“, wetterte Odin weiter, „Ich bin so enttäuscht darüber! Nicht nur, dass ihr... so etwas tut, ihr habt mich auch noch belogen! Ich hatte wirklich mehr von euch erwartet... Viel mehr.“ „Aber Vater...“, begann Loki mit feuchten Augen. „RUHE!“, schrie der Allvater und brachte damit den Gott des Schabernacks zum Verstummen. Thor war selbst vollkommen bleiern und wusste weder, was er sagen noch, was er tun sollte. Loki hatte recht gehabt und das von Anfang an... Ihr Vater nahm es nicht so locker auf und er würde sich auch nicht an den Gedanken gewöhnen, welche Liebe sie gewählt hatten. Und obwohl sie nun solch einen Zorn erhielten, streckte Loki seine Hand nach der seines Bruders aus. Er ergriff diese und drückte sie tröstend und beruhigend. Das besänftigte Odins Zorn keineswegs, sondern schürte ihn eher noch an. Immerhin bestätigten die Brüder so, dass alles wahr gewesen war. Zu lange hatte er sich gegen die Wahrheit gesträubt und darauf gab es nur eine einzige Antwort. Jene, die er niemals hatte aussprechen wollen... „Ihr verdient eure Kräfte nicht länger.“, schnaubte der Allvater erbost und ebenso traurig und enttäuscht, „Im Namen meines Vaters und dessen Vaters, verbanne ich euch! Ihr dürft nicht nach Asgard zurückkehren und seid von nun an verdammt, das Leben von Sterblichen zu führen!“ Er ließ seinen Worten taten folgen. Dabei ignorierte er die feuchten, traurigen Augen seiner Kinder, sondern entriss ihnen nicht nur die Quellen ihrer Macht, sondern ebenso die Kleidung der Asen. Sie waren nicht mehr würdig, die Uniformen zu tragen, wie sie es nicht mehr würdig waren, diese göttlichen Kräfte zu führen. Kein Klagen brachte den Allvater von seinem Vorhaben ab. Er entschied sich für eine der Welten und öffnete dann den Bifröst dazu. Dann erst verpasste er seinen beiden Söhnen einen heftigen Stoß, damit sie in den Strom gerieten, der sie direkt in die andere Welt befördern würden. Sie sahen nicht mehr, wie das gesunde Augen des Mannes die Tränen hervorbrachte und wie er bebte. Er litt schrecklich unter dieser Entscheidung, doch einen anderen Ausweg als Verbannung sah er nun einfach nicht. Nicht nach dem Verbrechen, das sie begonnen hatten. Es war keine Zeit für Milde... Dennoch hoffte Odin innerlich sehr, dass Loki und Thor ihren Fehler einsehen und sich anders entscheiden würden. Dass er sie irgendwann zurück nach Asgard holen konnte...   Prolog Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)