Let's live von Rix (Eine OneShot-Sammlung zu Haikyuu-Pairs) ================================================================================ Kapitel 13: König der Berge --------------------------- XIII. König der Berge “So many people are shut up tight inside themselves like boxes, yet they would open up, unfolding quite wonderfully, if only you were interested in them.” — Sylvia Plath Berge waren majestätisch. Sie ragten empor zum Himmel, überschatteten alles um sie herum und dennoch rissen sie nicht alles egoistisch an sich. Manche waren größer als andere, manche jährlich bedeckt mit Schnee und andere ließen Leben in einer anderen Form erblühen. Und wenn man es wagte, sie zu erklimmen, beschenkten sie einen mit einem einmaligen Ausblick. Trotzdem hatten auch sie ihre Tücken. Denn Berge hatten ihre eigenen Gesetze. Diese mochten unfair und gefährlich erscheinen, sogar lebensbedrohlich, doch im Grunde war es nur ein Selbstschutz, der seitdem der erste Berg aus der Erde gestiegen war, so festgeschrieben war. Denn wenn Berge etwas waren, dann verankert in sich selbst und der Welt. Aone war solch ein Berg. Moniwa war sich nicht mehr sicher darüber, wann er es festgestellt hatte, aber es ließ ihn seitdem nie wieder los. Zuerst war er irritiert gewesen, denn jedes Mal, wenn er Aone betrachtete, entsann er sich an schneebedeckte Alpen. Unnahbar, eisig, bedrohlich und gleichwohl konnte man seine Augen nicht abwenden. Über die Zeit verschob sich dieser Eindruck, wechselte zu erklimmbare Berge, die trotzdem einiges an Mühe und Fleiß abverlangten, aber keineswegs undankbar erschienen. Bis schließlich er die erste Sprosse entdeckte, die langsam erblühte, nachdem Aone ihn umarmt hatte. Von da an, schrumpfte der Berg, weniger steil und halsbrecherisch, dafür umso grüner und lebhafter. Es dauerte nicht lange und Moniwa fand sich selbst beim Wandern auf diesem Berg wieder. Nahm all die unbekannten Eindrücke auf, die neu und aufregend waren. Nichtsdestotrotz war es mühselig und auf der Hälfte war er dabei entmutigt den Rückweg anzutreten. Eine große, raue Hand um seine hinderte ihn daran und verschlungene Finger animierten ihm zum Weitergehen. Der Berg um ihn herum wurde sanfter, die Erde weicher und große Bäume zäunten ihn ein. Unter warmen Sonnenstrahlen und dem melodischen Rascheln der Blätter erklomm er weiterhin den steilen Weg, der aber schon lange nicht mehr versuchte ihn davon abzuhalten die Spitze zu erreichen. Als Moniwa schließlich den höchsten Punkt erreichte, stockte ihm der Atem. Vor ihm breitete sich eine Welt aus, die er zuvor noch nie gesehen hatte. Konnte in die weite Ferne über Felder, Flüsse, Wälder und Städte hinwegsehen. Für einen Moment blickte er durch die Augen des Berges auf die Welt vor ihm und es war das größte Geschenk, was ihm jemals gemacht wurde. Aones Lippen waren ungewöhnlich weich und er schmeckte seltsamerweise nach Apfelsaft, als er ihn küsste, aber Moniwa würde es sich niemals mehr anders wünschen. Berge waren majestätisch. Und Moniwa erzählte jedem, dass Aone der König aller Berge war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)