Letters von Pibu-san (von a bis z) ================================================================================ Kapitel 5: e wie enervierend ---------------------------- e wie enervierend Mein Blick schweifte über die ausgebreitete Karte vor mir. Draußen war es bereits tiefste Nacht, so beschloss ich eine zweite Kerze anzuzünden um den Raum etwas zu erhellen. Ich blickte zu den Jungen hinüber, welcher auf meinem Bett tief schlief. „Eren…“ murmelte ich. Ein paar Stunden zuvor hielt ich ihn noch von einer dummen Tat ab. Er war nicht mal erwachsen und hatte bereits die Hoffnung aufgegeben. Tzt.. Was überkam mich nur, als ich ihn herbrachte? Es lag in meinen Händen und in meiner Verantwortung was mir mit Eren anstellen würden. Ihn würde in nächster Zeit ein bitteres Training erwarten. „Eren, auch wenn es wehtut. Auch wenn es schwer ist. Du musst deine Fähigkeiten lernen zu kontrollieren… Wenn du es nicht tust, ist es meine Aufgabe dich zu töten. Auch wenn ich mir sicher bin, ich könnte dich töten, würde ichwahrscheinlich zögern.“ Ich leerte meine Kaffeetasse und stellte sie sogleich wieder auf den Untersetzter. Eren´s Kampfgeist musste die nächsten Tage wieder neu entflammt werden, sonst würde auch ich den Mut verlieren. Nachdem meine Aufmerksamkeit bereits nachgelassen hatte, stand ich auf, griff nach der leeren Tasse und einer Kerze und ging in Richtung Speisesaal. Zu meiner Verwunderung war ich wohl nicht der einzige, der Nächte lang wach blieb. Es brannte eine Kerze auf dem Esstisch. „Armin“, ich glaubte ich sprach den Jungen zum ersten Mal mit seinen Vornamen an. „Solltest du nicht um diese Zeit im Bett liegen?!“ Er hielt sich den Kopf. „Sir, nachdem ich bei der Schwester war konnte ich nicht einschlafen… Ich mache mir Sorgen um Eren!“ Der nächste der zu nerven beginnen würde. Ich füllte meine Tasse komplett mit Kaffee und setzte mich gegenüber des Blondschopfs. „Jäger geht es gut. Ich habe seine Wunden versorgt. Er schläft bereits, was du ebenfalls tun solltest.“ Er umklammerte ein Buch welches vor ihm lag. Es schien sehr alt zu sein und war völlig verstaubt. „Wissen sie Sir…, als ich das erste Mal Eren von der Wüste und dem Meer erzählte, glaubte er mir nicht.“ Eigentlich wollte ich wieder zurück auf mein Zimmer gehen, jedoch hatte der Junge irgendeine Ausstrahlung, die meine Aufmerksamkeit fesselte. Mich interessierte seine Litanei nicht, nachdem ich aber nicht unhöflich sein wollte spitze ich meine Ohren. Ihm würde die Aufmerksamkeit sicher nicht schaden. „Fahr fort, Armin.“ „Danke Sir… Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass Eren mich immer beschütze und an mich glaubte. Das gab mir Kraft. Ich wusste auch das Mikasa…“, er musste schlucken „… das Mikasa Eren liebte. Das hat sie mir schon als kleines Kind anvertraut.“ Ich spürte einen leichten Stich in meinem Oberkörper. Berührten mich seine Worte so sehr? „Armin, ich bin mir sicher, das Eren Mikasa´s Gefühle teilte.“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verlies ich den Raum. Ich wollte auf keinen Fall Seelsorger spielen. Mich übermannte die Müdigkeit, als ich Platz auf meinem Lesesessel nahm. „Jäger! Wach auf!“ ich riss Eren die Decke weg. „In einer halben Stunde erwarte ich dich im Speisesaal! Und wenn du auf dem Weg dorthin bei Armin´s Zimmer vorbei läufst, weck ihn auf und nimm ihn mit.“ Ich bemerkte ein leichtes Nicken seinerseits und verlies meinen Raum. Obwohl die Nacht sehr kurz war, schlief ich außerordentlich gut. Lag das an Eren´s Anwesenheit? Ich dürfte auf garkeinen Fall Schwäche zeigen, den ich war immer noch Eren´s Vorgesetzter und habe die volle Verantwortung für ihn. Als ich den Speisesaal betrat, spürte ich mehrere Augenpaare die auf mich gerichtet waren. Ich hielt einen kurzen Moment inne und setzte mich auf meinen Platz. „Guten Morgen, Heichou!“ Petra stellte mir einen herzlich duftenden Kaffee hin. Bis heute verstand ich ihre Fürsorglichkeit nicht. War sie eine zweite Mikasa? Wenn ja musste ich in Zukunft mehr auf ihre Gefühle aufpassen und nicht immer darauf herum trampeln. Ich entschied mich zu einem lauten „Danke, Petra“ um gleich damit anzufangen. „Hohoho! Rivaille hat gute Laune!“ Hanji sprang auf und verschüttete dabei ihre Tasse Tee. Plötzlich herrschte Stille im Raum, als Eren und Armin ihn betraten. Petra´s Lippen formten sich zu einem Lächeln. Sie war erfreut, dass sich die beiden Jungs wieder blicken liesen, nachdem sie sich tagelang in ihren Zimmern eingesperrt hatten. „Guten Morgen Eren! Guten Morgen Armin!“ rief sie. Die zwei nickten langsam und setzten sich auf ihre Plätze. „Eren“ „Ja, Sir?“ „Unser nächstes Ziel ist es deine Titanenform zu kontrollieren. Glaubst du schaffst du das?“ „Ich denke schon Sir…“ er nickte zögerlich. „Wenn du diesen Schritt nicht schaffst, scheitert die große Mission Wall Maria und Shiganshina zurück zu erobern, bevor sie überhaupt begonnen hat.“ Eren antwortete ein zweites Mal mit „Ja, Sir!“ jedoch mit viel stärkerer Stimme. „Gut so, Eren“ „Dann erwarte ich euch alle zu Mittag am Übungsgelände. Eren ruhe dich noch aus bis dorthin. Armin, wenn er verpennt dann weck ihn. Ich zähle auf dich.“ Ich blieb noch sitzen, bis alle ihre Teller weggeräumt und den Raum verlassen hatten. So hatte ich genügend Platz um vor mir eine große Karte auszubreiten. „Levi?!“ Ich schrak etwas hoch, da ich nicht bemerkt hatte, dass sich noch jemand im Raum befand. „Was willst du Hanji?!“ „Meinst du nicht, dass du zu grob mit den Jungen umgehst?!“ Sie wartete auf eine Antwort. Ich nippte an meiner Tasse Kaffee und zuckte mich den Schultern. „Worauf willst du hinaus?“ „Musst du Eren den immer wieder körperlich wehtun?! Der arme Junge hat doch schon solche tiefe Wunden, die nie wieder heilen werden…“ „Du meinst sein blaues Auge?“ unterbrach ich sie. „Doch nicht nur sein blaues Auge! Levi! Du trampelst auf seinen Gefühlen rum!“ „Er soll lernen, dass man nur überlebt indem man über seinen Gefühlen steht und der Welt ins Auge blickt.“ „Was tust du, wenn heute etwas schief geht und er sich nicht kontrollieren kann? Was tust du, wenn wir ihn aufhalten müssen bevor er unsere Leute tötet?! Und was wirst DU tun, wenn du deiner Pflicht nachgehen musst?!“ „Soweit wird es nicht kommen“ erwiderte ich abrupt. „Der Junge ist stark. Glaub an ihn, Hanji!“ Meine Augenpaare waren direkt auf die von Hanji gerichtet. Sie setzte sich auf den Stuhl gegenüber und lies mich dabei keine Sekunde aus den Augen. „Okay Levi… Ich werde an Eren glauben… nachdem er uns heute beweisen wird, dass er es schaffen kann.“ Ich nickte und brachte ein leichtes Lächeln über meine Lippen. „Würdest du jetzt bitte gehen? Ich muss mich noch vorbereiten. Geh zu Petra und ruht euch auch noch aus.“ Hanji grinste mich groß an. „Glaubst du, nur weil wir Mädchen sind brauchen wir noch Ruhe? Hihi… Wir sind Elite-Soldatinnen. Du würdest mehr unserer Sorte vertragen :D“ „Hanji“ ich wurde mahnend. „Schon gut, ich gehe ja schon!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)