Liebe ist ... von Sora-nee (Sebastian x Ciel) ================================================================================ Kapitel 1: ... unnötig! ----------------------- Was sollte das alles? Wieso war dieses Thema so wichtig? Jeder redete davon. Es trat immer mehr in den Vordergrund, vor allem da sein 18ter Geburtstag vor der Tür stand. Ciel Phantomhive glaubte, dass ihm der Kopf noch platzen würde, würde er dieses Wort noch einmal zu Ohren bekommen. Resigniert sass er auf seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch in seinem Studienzimmer, die Ellenbogen auf dem Tisch, den Kopf nach vorn gebeugt und die Hände auf dem Hinterkopf ineinander verschränkt. Diese Haltung war nicht gerade bequem, doch erfüllte sie ihren Zweck, erst recht, als seine Stirn in Kontakt mit der kühlen Tischplatte kam. Ein erleichtertes Seufzen kam ihm über die Lippen und er schloss sein Auge. Es tat einfach gut mal zu entspannen und nicht von allen Seiten mit diesem unnötigen Thema belästigt zu werden. Er verstand einfach nicht, was daran so toll war. Der junge Earl hatte weitaus andere Sorgen, als sich mit so etwas zu beschäftigen. Der Fall, den ihm die Königin anvertraut hatte, bereitete ihm viel mehr Kopfzerbrechen. Ein sachtes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken und seiner Haltung. Ruckartig fuhr er hoch und setzte sich gerade auf seinen Stuhl, zog schnell ein paar Unterlagen zu sich und blätterte willkürlich etwas auf, nur dass es so aussah, als ob er beschäftigt wär. "Herein!" Die Tür ging auf und sein Butler betrat das Zimmer. Ciel seufzte erneut und konnte die Erleichterung nur schwer verbergen. Denn Sebastian war nun der einzige, den er in seiner Nähe ertrug. Der einzige, der ihm nicht pausenlos mit diesem Thema auf die Nerven ging. Der einzige, der ihn niemals anlügen würde. Der einzige, dem er vollkommen vertraute. "Verzeiht die Störung, junger Herr. Aber ich habe hier Euren Nachmittagstee." Demütig verneigte sich der in schwarz gekleidete Mann und wartete auf die Reaktion seines Herrn. Dieser winkte nur lässig mit der Hand, was das Zeichen war, welches dem Butler erlaubte den Tee zu servieren. Mit einem freundlichen Lächeln schenkte er dem Earl die dampfende Flüssigkeit in seine Tasse. Mit starrem Blick beobachtete Ciel wie sich die Tasse füllte und griff sogleich nach dieser, als Sebastian fertig war und die Kanne wieder absetzte. Der junge Earl schloss seine Augen und inhalierte den Duft des Tees. Dieser befreite seinen Kopf und verhalft ihm ein wenig seine Gedanken zu lösen und sich innerlich zu entspannen. Ciel's Gedanken schweiften ab, er überlegte ob er es wagen sollte mit Sebastian darüber zu reden, denn immerhin bekam er das auch alles mit, schliesslich verliess er nie seine Seite. "Sebastian?" fragte er und stellte die Tasse wieder ab, richtete gleichzeitig sein Auge auf seinen Diener. "Was wünscht Ihr?" war die prompt fragende Antwort. Er stand gut zwei Meter von ihm entfernt und wirkte dabei ziemlich steif, so kerzengerade wie sein Rücken war, die Arme akkurat rechts und links an seinem Körper hinab gestreckt und einem überschwänglichen Lächeln auf den Lippen. "Vergiss es! Nichts ..." gab der Earl nach kurzer Überlegung zurück, liess seinen Butler allerdings nicht aus den Augen. Eigentlich wollte er ihn fragen, aber irgendwie kam er sich auch ziemlich blöd dabei vor. Denn immerhin hatte er einen leibhaftigen Teufel vor sich. Woher sollte der schon wissen, was es bedeutet? Andererseits hatte Sebastian Jahrhunderte an Erfahrung sammeln können und sicher mal das ein oder andere miterlebt. Hin und hergerissen rotierten die Gedanken des jungen Mannes und brachten sein Inneres zum brodeln. Nach aussen wirkte er jedoch beherrscht und liess sich nichts anmerken, während er die roten Augen seines Gegenübers weiterhin – ohne zu blinzeln – fixierte. Minutenlang starrten sie sich an ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Völlig reglos – wie zwei Statuen – befanden sich die beiden Personen in dem grossen Raum. Ciel hielt den Atem an, diese Stille und der starre Blick des Teufels, mit diesem selbstgefälligen Grinsen schien sich auf sein Gemüt zu legen und es fiel ihm immer schwerer sich nach aussen hin gelassen zu geben. Langsam wurde er davon erdrückt, zumindest hatte er das Gefühl gerade keine Luft mehr zu bekommen, was wohl eher an seinem angehaltenen Atem lag. Allerdings glaubte er auch, dass die Zeit immer langsamer wurde, er konnte das Ticken des Sekundenzeigers der Wanduhr klar und deutlich hören. Mehr noch, es dröhnte regelrecht in seinen Gedanken und hallte in seinem Kopf wieder, schien dabei unerträglich laut zu sein und vermischte sich mit dem stetigen Pochen seines Herzens, das immer kräftiger zu schlagen schien. Was war das nur für ein merkwürdiger Moment? Schliesslich hielt der Earl den Druck nicht mehr aus, bewegte binnen einer Sekunde all seine Muskel, schnappte nach Luft, um seinen Körper mit Sauerstoff zu versorgen und blinzelte mit seinem linken Auge mehrfach. Es fühlte sich durch das lange Starren irgendwie ausgetrocknet an. Er war einfach überarbeitet und ziemlich genervt. Der Teufel auf der anderen Seite des Schreibtisches, hatte sich noch immer nicht bewegt und liess seinen Herrn auch nicht aus den Augen. Erwartungsvoll beobachtete er ihn, kannte er ihn nun schon fast 6 Jahre und wusste genau, dass er mit seinem Anliegen noch herausrücken würde, auch wenn er es zuvor noch abgelehnt hatte. "Sebastian, starr mich nicht so an!" fuhr Ciel seinen Diener an, da er sich unter den roten Augen vorkam, als würde er geröntgt werden. "Jawohl, junger Herr!" antwortete der Teufel und schloss für einen Moment die Augen, legte sich eine Hand über die Brust und verneigte sich demütig. Es war dem Earl unangenehm so beobachtete zu werden. Noch immer dröhnte das Klopfen seines Herzens in seinen Ohren und er versuchte krampfhaft seine innere Ruhe zurückzuerlangen. "Fühlt Ihr Euch nicht wohl, junger Herr?" fragte Sebastian mit noch immer gesenktem Haupt. "Was?" Diese Frage, riss Ciel aus seinem Konzept. Konnte es sein, dass er das eben richtig gehört hatte? Er glaubte etwas Besorgnis in der Stimme des Teufels erkannt zu haben. Nie im Leben! Das musste er sich eingebildet haben. Die Fürsorge die aus der Stimme des Butlers sprang, war nur natürlich für seine Position. Immerhin war es seine Pflicht für das Wohl seines Herren zu sorgen. Der junge Earl schaffte es seine Fassung zurückzuerlangen und räusperte sich kurz hinter vorgehaltener Hand, ehe er Sebastian erneut mit seinem Blick fixierte. "Frag nicht so dumme Sachen! Was interessiert dich das überhaupt?" blaffte Ciel der grossen, schlanken Gestalt seines Butlers entgegen und blickte ihn dabei äusserst missbilligend an. Er war gereizt! Ziemlich sogar. Der Aufruhr der letzten Tage war einfach zu viel für ihn gewesen und er wollte und konnte sich gerade nicht beherrschen. Denn aus einem unerfindlichen Grund tat es richtig gut Sebastian als Prellbock für seinen aufgestauten Frust zu missbrauchen. Als Ciel klar wurde, was er da gerade tat, legte sich ein süffisantes Grinsen auf seine Lippen. Er stützte die Ellenbogen auf die dunkle Holzplatte des breiten Tisches und verschränkte seine Finger ineinander, platzierte sein Kinn darauf und blickte verstohlen zu seinem Diener hoch. Der Teufel verzog keine Miene, immer noch hatte er das seelige Lächeln im Gesicht. Allerdings weiteten sich seine Augen für eine kurze Sekunde lang, beim Anblick seines Herrn. War das Verwirrung gewesen? Bekommt er eigentlich nie einen Krampf. Immerzu zu lächeln ... Ciel hätte längst eine Lähmung seiner Gesichtsmuskulatur erlitten. Eigentlich mochte er die freundliche Art seines Butlers und manchmal erheiterte es ihn sogar ein wenig, wenn er in das lächelnde Gesicht von diesem blickte. Doch im Moment ging es ihm einfach nur auf die Nerven. Ciel hielt es nicht mehr aus. "Hör auf mich die ganze Zeit anzugrinsen ... das ist ekelhaft!" Er war aufgesprungen und spürte wie sein Körper von einem Schauer heimgesucht wurde, was leichtes Zittern in seinen Gliedern verursachte. Schnell ballte er die Hände zu Fäusten, presste seinen Unterkiefer fest gegen den Oberkiefer und wandte sich zum Fenster um. Der junge Earl war so geladen, dass es ihm schwer fiel seine Handlungen zu kontrollieren. Er brauchte unbedingt etwas Ablenkung, etwas Ruhe ... etwas ... Nein! Dieser Gedanke war viel zu absurd, um ihn auch nur in seinen Kopf zu lassen. Schnell schüttelte er den Kopf und schloss sein Auge, atmete dabei tief durch und drehte sich dann ganz langsam wieder zu Sebastian um. Allmählich entspannten sich seine verkrampften Muskeln in seinem zierlichen Körper wieder und er lockerte seine Fäuste, musterte dabei einen Moment seinen Diener, ehe er auf diesen zu schritt. Kurz vor ihm blieb er stehen, schaute zu ihm nach oben, denn der Teufel war gut einen Kopf grösser als er selbst, was ihn in diesem Moment auch wieder frustrierte. Er hasste es seinen Kopf so über strecken zu müssen, um ihm ins Gesicht sehen zu können. "Knie dich hin!" befahl er und verzog seine Mundwinkel zu etwas, was wohl ein Grinsen sein sollte, aber irgendwie war er dazu gerade nicht in der Lage. Da war es wieder! Der kurze Moment der Verwunderung ... ganz deutlich hatte er es in den Augen von Sebastian ablesen können. Auch wenn dies schnell vorüber war und der Teufel tat, was von ihm verlangt wurde. "Junger Herr? Euch behagt nicht, wenn ich auf Euch hinabblicke?" Diese Aussage klang fragend, aber eigentlich wusste er die Antwort schon, als er sich auf die Knie vor seinem Herrn niederliess und nun derjenige war, der nach oben schauen musste, um in das Gesicht seines Gegenübers zu blicken. Diese Haltung amüsierte den jungen Mann und nun schaffte er es auch diesem Gefühl Ausdruck zu verleihen. Ein siegessicheres und überhebliches Grinsen stahl sich auf seine Züge, als er den demütigen Blick seines Butlers erwiderte. "Das ... tut nichts zur Sache. Ich will einfach nicht meinen Nacken so verrenken, wenn ich mit dir rede. Ausserdem passt die Haltung viel besser zu dir. Immerhin bist du mein Diener!" Er konnte nicht verhindern, dass sein Grinsen breiter wurde und seine Stimme tatsächlich amüsiert klang. Ja! Es machte ihm Spass überlegen zu sein und noch mehr, da er wusste, dass Sebastian einen direkten Befehl niemals verweigern würde. "Ich verstehe ..." Die Miene des Butlers war emotionslos und aufgesetzt, man konnte nicht mal im entferntesten erraten woran er dachte, oder was in ihm vorging. Aber so war er schon immer. Arroganter Teufel! Ciel's Erfolg beflügelte ihn nun regelrecht und er beschloss seinen Diener doch zu fragen, was ihm schon seit Wochen auf der Seele brannte. "Sebastian?" "Was wünscht Ihr, junger Herr?" Es war wirklich ein teuflisch guter Anblick so auf Sebastian hinabzublicken und der Earl fühlte sich richtig gut dabei den Boten der Hölle so in der Hand zu haben. Vielleicht hatte er doch eine leicht sadistische Ader ... vielleicht ... Abschätzend beobachtete er seinen Butler und legte sich eine Hand überlegend unter das Kinn. Dann schritt er langsam einmal im Kreis um ihn herum, um ihn von allen Seiten zu betrachten. Schliesslich kam er erneut direkt vor ihm zum stehen, löste die Hand aus seinem Gesicht und schaute leicht verächtlich auf ihn hinab. "Sebastian! Ich will, dass du mir sagst, was so unheimlich toll an >Liebe< sein soll! Ich will verstehen, wieso mich alle damit nerven. Wieso mich alle andauernd fragen, ob ich Lizzy liebe. Was hat es damit auf sich? Was ist Liebe?" Er hätte nicht gedacht, dass es sich so gut anfühlen würde, seine Frage - die sich tief in seinem inneren verankert hatte, tief in seine Seele gefressen hatte und ihn seit Tagen ... seit Wochen schon nicht mehr losliess und ihn schier in den Wahnsinn trieb – endlich gestellt zu haben. In diesem Moment beschleunigte sich der Herzschlag des jungen Earls um ein Vielfaches. Sein Atem ging flach und seine Hände wurden feucht. Unauffällig versuchte er diese Tatsache zu verschleiern und rieb sich die zittrigen Finger an seinem Frack, um seine Handflächen zu trocknen. Wieso grinste Sebastian so überheblich? So arrogant? ... So ... siegessicher?! Der Gesichtsausdruck seines Butlers fuhr ihm durch Mark und Bein und liess den schmalen Körper kurz erschaudern. Dennoch wandte er den Blick nicht von den rost-roten Augen vor sich ab. Versuchte seine Emotionen zu unterdrücken, verstand nicht wieso sein Körper ihn so quälte. Er spürte wie ihm heiss wurde und wie sich kleine Schweissperlen auf seiner Stirn bildeten. Allerdings blieb Ciel ganz ruhig stehen und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, wie sehr es ihn anspannte, dass Sebastian ihn so anstarrte und nichts sagte. Wieso um in alles in der Welt schwieg der Kerl? Gerade als er ihn schon zusammenstauchen wollte, weil es ihm immer schwerer fiel seine Gefühle im Zaum zu halten, teilten sich die Lippen seines Butlers und er öffnete den Mund. Wie hypnotisiert hing das Auge des Earls an den schmalen Schwingungen, die sich langsam bewegten und allmählich einen Ton ... ein Wort ... einen Satz ... hervorbrachten. "Junger Herr! Ihr wisst was ich bin und trotzdem fragt Ihr mich nach dieser Sache? Wie kommt Ihr darauf, dass ich es weiss?" Das süffisante Grinsen in Sebastian's Gesicht kehrte zurück, nun war es an ihm den Earl in der Hand zu haben. Er wusste genau wie er sich drehen musste, um seinen Herrn aus der Reserve zu locken. Wusste genau, wie die Reaktion nun ausfallen würde und konnte für einen winzigen Moment die innere Schadenfreude, die in ihm aufkeimte, nicht verstecken. Ciel hingegen fühlte sich gerade, als hätte sein Butler ihm eine saftige Ohrfeige verpasst. Betreten taumelte er zwei Schritte rückwärts und stiess mit der Hüfte gegen seinen Schreibtisch, an dem er sich abstützte. Einige male pumpte er seine Lungen voll mit Luft, um seine Fassung zurückzuerlangen, die der Teufel mit dem fiesen Grinsen mit nur einem Satz – der so unschuldig klang – einfach zunichte gemacht hatte. Wut stieg erneut in ihm auf, vergiftete seinen Verstand und liess seinen Körper erzittern. Ciel hatte gerade unheimlich grosse Lust Sebastian eine zu scheuern, doch er konnte sich gerade noch so zurückhalten. Stattdessen richtete er sich wieder auf, versuchte das Grinsen seines Butlers zu ignorieren und räusperte sich kurz hinter vorgehaltener Hand, dann blickte er ihn wieder an. Äusserlich gab er sich entspannt, doch innerlich brodelte es in ihm wie verrückt, der Vulkan stand kurz vor seiner Eruption, dabei hatte Sebastian eigentlich gar nichts gemacht, das wusste er selbst. Allerdings war dem Teufel genau bewusst gewesen, welche Auswirkungen seine Aussage haben würde, weshalb er die Worte geschickt auf diese Weise verwendet hatte. "Dummkopf!" blaffte Ciel seinen Diener an. "Dann eben anderes ..." sprach er mehr zu sich selbst, schloss für einen Augenblick sein Auge und fixierte wieder die karminroten, undurchdringlichen Augen seines Butlers. Waren die Augen nicht normalerweise das Tor zur Seele? Ein Fenster der Emotionen? Doch bei Sebastian war es unmöglich aus ihnen zu lesen. Anfangs hatte er es oft versucht zu erraten, was sein Diener dachte, doch mit der Zeit hatte er es aufgegeben, da es einfach zwecklos war. "Sebastian!" feurig brannten sein saphirblauen Seelenspiegel, als er den Namen auffordernd ausgesprochen hatte. "Ich will, dass du mir alles erzählst, was du über Liebe weisst. Du bist Jahrhunderte lang herum gekommen und hast viel erlebt. Auch wenn du selbst – als Teufel – nicht in der Lage bist eine solche Emotion zu empfinden, solltest du doch genau wissen, was das für uns Menschen bedeutet! ... Und das ... das will ich wissen!" Ciel wusste, dass er ihm so nicht mehr ausweichen konnte, er hatte seine Worte genau bedacht und abgewogen, er war sich sicher, dass Sebastian ihm nun antworten musste, dass es keine Hintertür, keinen Fluchtweg mehr für den sonst so geschickten und teuflischen Butler gab. Bei diesem Gedanken musste er unwillkürlich schmunzeln, setzte aber sogleich – als es ihm bewusst wurde – wieder seine ernste Fassade auf. "Jawohl, mein junger Herr!" Sebastian verneigte sich leicht, obwohl er sowieso schon vor ihm kniete. "Wollt Ihr dass ich es Euch gleich hier erzähle?" Auch wenn er nicht mehr ausweichen konnte, so hatte er doch etwas gefunden um seinen Herrn noch weiter auf die Palme zu bringen. Der Geduldsfaden des jungen Earl spannte sich immer weiter und drohte zu reissen, er war schon viel dünn geworden und würde die Spannung nicht mehr lange ertragen können. "Nein!" gab Ciel mehr knurrend von sich. "Steh auf! Deine Haltung ist lächerlich." Anscheinend war dem jungen Mann nun selbst aufgefallen, dass es nicht zu ihm passte sich in dieser Hinsicht doch recht kindisch aufzuführen. Sebastian erhob sich, verzog dabei keine Miene, war dennoch ein wenig erleichtert aus der unbequemen Haltung entkommen zu können. "Vielen Dank, junger Herr. Wann wünscht Ihr, dass ich Euch antworte?" Er nahm eine leicht demütige Haltung ein und mied den Blick seines Herrn, was eigentlich nicht seine Art war. Doch hatte er ihn – selbst für seinen Geschmack – mehr als genug gereizt für einen Nachmittag. "Nachher ... Ich muss noch ein paar Papiere ordnen und will jetzt meinen Tee trinken, ein bisschen alleine sein. Allerdings ... noch vor dem Dinner. Ich ruf dich dann. Du kannst jetzt gehen." erklärte er nun um einiges gelassener, als das ganze Gespräch zuvor war und begab sich wieder hinter seinen Schreibtisch, um sich auf dem Stuhl niederzulassen. "Wie Ihr wünscht, mein junger Herr." Mit einer Verbeugung und ohne ein weiteres Wort, wandte sich Sebastian um und verliess das Studienzimmer seines Herrn, liess ihn mit seinem verwirrten Geist alleine und machte sich daran seiner Arbeit nachzugehen. Ciel griff nach der Teetasse, die noch immer auf seinem Schreibtisch stand und nippte kurz daran, verzog gleich etwas angeekelt das Gesicht und hätte sie um ein Haar seinem Butler hinterher geworfen. Der Tee war längst kalt und so schmeckte er natürlich nicht. Angewidert schob er die Tasse bei Seite und widmete sich seinen Unterlagen. Allerdings konnte er sich nicht konzentrieren, denn ständig drängte sich die Frage zurück in den Vordergrund, deren Antwort er nicht abwarten konnte. Er musste sich zusammenreissen, Sebastian würde es ihm noch früh genug erzählen und jetzt war die Arbeit viel wichtiger! Liebe ... "Verdammt! Das nervt!" fluchte er laut und knallte die Hände auf den Tisch. Seufzend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und starrte an die Decke. "Liebe ist ... unnötig!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)