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Der Schattenvirus

von

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Abwarten und Tee trinken

Kapitel 7 „Abwarten und Tee trinken“
 

Koji und Ken gingen die langen, dunklen Gänge der Festung des Digimon-Kaisers entlang. Von der kleinen Gruppe, die notwendig war um die Macht des weisen Azulongmon zu erhalten, waren nur noch sie beide da; Zoe wurde von Junpei ins Krankenhaus gebracht, wegen der Wunden die ihr von Exveemon zugefügt worden sind und Davis hatte sich zu Kari und Yolei gesellt. Offiziell, damit sie nicht so alleine seien - inoffiziell damit sein Digimon-Partner nicht zurück in die Digiwelt musste und so erneut dem Virus zum Opfer fallen könnte.

Takuya wurde von Gennai geraten Ken und Koji alleine gehen zu lassen. Einerseits, dass er als „Reserve“ blieb und andererseits auch, da es Ken vermutlich unangenehm wäre mit gleich zwei völlig Fremden alleine in die Digiwelt zu ziehen. Und da Koji schon die Kugel besaß wurde er dazu auserkoren Ken, gemeinsam mit Leafmon, zu begleiten.
 

Doch Koji konnte spüren, dass es da noch einen anderen Grund gab. Mit jedem Atemzug den der andere tat, spürte er die Ähnlichkeit zu seinem Bruder. Und damit meinte er nicht die Äußerlichkeiten wie die dunklen Haare und diese tiefen, dunklen Augen (diese Merkmale trafen schließlich auch auf ihn zu). Er spürte eine Verbindung zur Finsternis. Dieser Junge war - ebenso wie Koichi - ein von der Finsternis gebrandmarktes Kind. Und er wusste besser mit einem solchem umzugehen als Takuya.
 

Eine unangenehme Gänsehaut kroch Ken über den Körper und ein Knoten zerdrückte sein Innerstes. Die Gänge der Festung waren dunkel und kalt. Doch war es etwas anderes, was für die Gänsehaut sorgte und für den Knoten in seinen Eingeweiden, der sich mit jedem Schritt enger zog. Die Tatsache, dass er es war, der diese Festung errichtete, war - zumindest primär - nicht der Grund dafür.

Tatsächlich war der Urheber der Angst, die seinen Körper wie ein tödliches Gift lähmte, etwas anderes:
 

Er konnte spüren, dass Herr Minamoto, Leafmon und er nicht alleine in dieser Festung waren. Aus den Schatten lauernd konnte er einen fremden Atem hören, konnte er einen stechenden Blick im Nacken spüren und er konnte Augen, in denen sich eine finstere Absicht wiederspiegelte, ausmachen, die jeden Schritt, den er tat, verfolgten.
 

Leafmon auf seinem Arm schmiegte sich an ihn. „Hab keine Angst, Ken. Ich beschütze dich…“ Ken lächelte gequält. Auch wenn Leafmon ihm nur Mut machen wollte, so wusste er, dass es eher anders herum sein würde. Er müsste seinen Partner beschützen; Leafmon hatte all seine Kraft in der DNA-Digitation mit Exveemon verbraucht. Andererseits war das Wohl von seinem Partner ein guter Grund einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht durch die Schatten verrückt machen zu lassen.

Angst wäre nur ein schlechter Ratgeber, wenn er auf seinen Partner aufpassen müsste.
 

„Ich bin auch noch da… Und mein Gefühl sagt mir, dass wir die Festung ohne zu Kämpfen kaum verlassen werden… Dabei hasse ich es unnötig zu kämpfen…“ Koji knirschte mit den Zähnen und blieb für einen Augenblick stehen und starrte ausdruckslos in eine der Ecken, wo ein Schatten kurzzeitig lebendig geworden zu sein schien. Doch kaum, dass Koji den Schatten anschaute, stand er still und leblos da.
 

Und kaum, dass Koji seinen Weg fortsetzte, verließ der Schatten die Ecke, dann die Wand und baute sich als riesiges Ungetüm vor ihm, Ken und Leafmon auf. Ohne zu zögern zückte Koji sein Digivice und vollzog die doppelte Spirit-Digitation zu Beowulfmon - auch wenn ihm klar war, dass das bei diesem Gegner nicht ausreichen würde.
 

Ihm schaute niemand geringeres in die Augen als Cherubimon Virus Mode.
 

Die Digiritter in der realen Welt hatten keine Ahnung von den Schwierigkeiten, die auf Koji, Ken und Leafmon warteten. Tatsächlich tranken sie unbekümmert Tee.

Yolei und Tomoki hatten eine Pause gebraucht - sie beide konnten nur noch Zahlen, Buchstaben und seltsame Zeichen um sich herum schwirren sehen; eine Folge des Programmier-Marathons, den sie hinter sich hatten. Das Programm selber hatten sie eigentlich recht schnell fertig gestellt - doch hatte Gennai so viele Änderungswünsche hier und da gehabt, bis weder Miyako noch Tomoki so genau wussten, was für ein Programm sie da eigentlich schrieben.

Doch vertrauten sie einfach darauf, dass Gennai schon wusste, was er da tat und von ihnen verlangte - und lieber beachteten sie jede Änderung, als wenn sie ausversehen sonst was für ein Programm für die Digiwelt schrieben.
 

Der Tee wurde von Takuya zubereitet, der alle paar Sekunden von der Küche ins Wohnzimmer gelaufen war um Koichi zu fragen wo was wie zu finden sei - spätestens dann war die Konzentration der beiden Programmierer bei null. Schließlich brachte Takuya mehrere Tassen brühendheißen Tees vorbei und kaum, dass die Tassen verteilt waren, wurde er direkt wieder von Davis in Beschlag genommen, der ihn schon seit er aus der Digiwelt zurück war, alles Mögliche über die Karriere als Nationalspieler fragte (sein Autogramm bekam er auch schon und er hatte auch eines für Tai bereitlegen lassen).
 

Miyako pustete auf die Oberfläche ihres Tees, was zu kleinen Wellen führte, die munter gegen den Rand schwappten. Da Yolei sich anfangs die Zunge verbrannt hatte, als sie einen guten Schluck getrunken hatte und sie den Fehler nicht noch einmal begehen wollte, wechselte sie nun zwischen Pusten und vorsichtigem Teenippen.
 

Sie lächelte Gennai auf der anderen Seite der Digiwelt an und hielt ihre eigene Tasse auffordernd erhoben. „Komm doch auch vorbei. Der Tee ist echt gut. Und außerdem ist es doch zusammen viel gemütlicher…“ Auch Kari nickte und versuchte ein wenig Dampf von ihrer Tasse zum Computer zu wedeln (sie hatte dabei wohl vergessen, dass es Gennai nicht möglich war den Duft des Tees durch den Monitor hindurch wahrzunehmen).

Gennai jedoch lächelte nur und winkte ab. „Nett gemeint, Miyako und Hikari. Aber… Ich bleib doch lieber hier. Außerdem ist meine Datenmenge zu groß, als dass ich einfach in die reale Welt spazieren könnte…“ Er lachte verlegen und begann dann weiter das Programm von Yolei und Tommy zum siebten Mal durchzulesen.
 

„Schade…“ Sagte Kari und schaute zweifelnd zu Yolei, die Gennai gedankenverloren anstarrte. Dann plötzlich schien Miyako etwas einzufallen, da sie ihre Tasse Kari in die Hand drückte und hektisch ihre Tasche zu durchsuchen begann.

Koichi schaute seine Schülerin mit verwundertem Blick an und auch Davis, Takuya, Kari und schließlich auch Gennai begannen sie fast schon verstört zu mustern. Auf die fragenden Blicke antwortete Yolei nur: „Ich hab heute ein Date mit Izzy! Und ich bin schon viel zu spät dran. Ich will zumindest eben absagen…“
 

Kaum, dass sie ihr Handy gezückte hatte, klingelte es. Verwundert schaute Yolei es an und ging dann ran. „Yolei hier.“ Meldete sie sich. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich von einem fragendem zu einem strahlendem. "Hey Izzy-Hase. Das nenn ich Timing. Ich wollte mich gerade bei dir melden. Es tut mir voll Leid, dass ich unser Date verplant habe…!“ Danach konnte man zwar hören, dass an der anderen Leitung Izzy sprach, nicht jedoch was. Doch muss es etwas mit Ken zu tun gehabt haben, da sie antwortete: „Stimmt… Ich kann auch kaum glauben, dass ich Ken mal toll fand. Hast du mal gesehen wie der herum stolziert? Er führt sich auf als wär er ein Kaiser in seiner Festung… Ja…Das wäre nett… wie auch immer. Ich ruf dich dann später zurück, Hase.“
 

Davis schnappte während des Telefonats nach Luft und baute sich nach dessen Ende vor Yolei auf. „Was…glaubst…du…wie…du…über…meinen…besten…Freund…sprichst?!“ Miyako legte nur den Kopf schief und verschränkte dann die Arme vor der Brust. Anstelle von Yolei meldete sich Kari kleinlaut zu Wort. “Also ich glaube-“ „Willst du sie jetzt etwa verteidigen?!“ Fauchte er. Bevor er jedoch etwas anderes sagen - oder eher: fluchen konnte, mischte sich ihr Lehrer ein. „Daisuke!“ Koichi schaute Davis streng an und dieser schluckte alle Worte herunter, die gerade rauswollten. Er stürmte aus dem Zimmer und man konnte nur noch die Wohnungstür zuschlagen hören.
 

Takuya stellte seinen Tee seufzend auf den Tisch. „Ich werd´ mal nach ihm sehen. Bevor er irgendeine Dummheit anstellt…“ Nach dieser Aussage schauten sich Tomoki und Koichi an. Man konnte quasi ihren Gedanken greifen, der laut und deutlich sagte: Das sagt der Richtige!
 

Auch Yolei erhob sich. „Besser ich entschuldige mich. Ich will mir später nicht vorwerfen lassen müssen, dass ich die Böse sei!“ Hochmütig warf sie ihre Haare nach hinten und verließ erhobenen Hauptes das Wohnzimmer, woraufhin ein drittes Mal die Wohnungstür zu hören war.

Vor der Wohnungstür sah Yolei wie Davis eingeschnappt auf einer Treppe saß und sich lauthals über sie aufregte. Neben ihm saß Takuya, der beschwichtigend die Hände erhoben hatte und auf ihn einredete, dass es sich nur um ein Missverständnis handeln musste.
 

Das Mädchen mit den fliederfarbenen Haaren tippte Takuya an und brach so die „Unterhaltung“ abrupt zu einem Ende. „Darf ich mal schnell dein Digivice, D-Tector oder wie auch immer dein Teil heißen mag?“ Angesprochener zuckte mit den Schultern und gab es ihr. „Wie kann ich damit reden?“

Normalerweise hätte Takuya wohl gefragt was das ganze überhaupt soll, doch sah er den ernsten Gesichtsausdruck sodass er einfach munter auf ein paar Knöpfen herumtippte. „Müsste klappen…“ Sagte er. Davis bestaunte sprachlos Yolei, als sie hektisch in den D-Tector hineinsprach.
 

„Herr Minamoto? Oder Ken? Könnt ihr mich hören?“ Die panische Stimme von Ken meldete sich. „Yolei?“ „Ken, hör mir zu. Ihr müsst da RAUS! Das ist eine Falle!“ „Wissen wir…“ Hörte sie die angestrengte Stimme von Herrn Minamoto und Yolei hielt den D-Tector zitternd fest. Sie war zu spät. „Haltet durch. Izzy holt Hilfe…“ Und in Gedanken fügte sie hinzu: Hoffentlich.
 

Davis verstand nun wirklich gar nichts mehr. „Was soll das Ganze?!“ So langsam wurde er wirklich, wirklich wütend.

Yolei und Takuya schauten sich an und seufzten. Yolei antwortete mit einer Ernsthaftigkeit, die alle Wut von Davis auf sie völlig verpuffen ließ.

„ Verstehst du es wirklich noch nicht? Wir wurden die ganze Zeit von Gennai benutzt!“

„Wie kommst du denn darauf?“ fragte Davis ungläubig. Also versuche Yolei zu erklären: „Er hat mich vorher noch nie `Miyako´ genannt und er war auch schon öfters in unserer Welt. Und dieses komische Programm…Ich bin mir sicher: …
 

… Gennai steht unter der Kontrolle des Virus.“ 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ryuuka
2014-03-27T22:15:05+00:00 27.03.2014 23:15
Hey coole Story, das ist der Hammer mit Gennai, aber ich muss sagen, ich hatte einen Verdacht...
Auf jeden Fall super Story, schreib bitte weiter!
GLG ryuuka
Antwort von:  Hasenprinzessin
13.04.2014 20:35
alloha,

vielen dank für den kommi =3

ich habs ja drauf ankommen lassen, dass ein aufmerksamer leser bemerkt, dass mit gennai nicht so ganz was stimmt ;) schön, dass es dir aufgefalen ist^^

das mit dem weiterschreiben ist so eine sache; das ende steht schon, blos hat sich die story so verändert, dass es gar nicht mehr so leicht ist, da hinzukommen^^

(außerdem steck ich in der prüfungszeit und hab gar keine zeit zum weiterschreiben >.< tut mir wirklich leid, dass du noch ein bisschen auf ein neues kapitel warten musst u.u)

wie auch immer

lg hasüüü
Von:  dragonfighter
2013-10-26T14:42:04+00:00 26.10.2013 16:42
Hey !
Dein kapitel war mal wieder der hammer >.<
Ds konnte man gennai wirklich nicht ansehen.
Doch was ist denn mit yoley los ?
So hatte sie noch nie über ken geredet XD
Naja. Ich hab mir auch erst gedacht ob gennai nicht auch fileicht den virus abbekommen hat.
Denn schliesslich ist er ja kein digimon auch wenn er aus daten besteht .
*mit den schultern zuck*
Naja jeder hat ja andere vorstellungen :D
Ich freue mich wie immer auf das nächste kapitel
Schreib schnell weiter
LG
Dragonfighter
Antwort von:  Hasenprinzessin
26.10.2013 16:47
alloha,

freut mich, dass dir das kapitelchen gefaällt =3

zu yoleis verhalten: beachte mal ihre worte ein bisschen genauer; sie hat so izzy unauffällig gesagt wo ken steckt (nämlich in der festung des digimon-kaisers) und sorgt so eben dafür, dass er hilfe zu ken und koji schicken kann (was gegen cherubimon auch noch nötig wird^^)
dadurch, dass die sich so auffällig verhält, kann sie ganz unauffällig die jungs in der festung unterstützen^^

was genau gennai ist, wird ja nie gesagt; bei mir ist er eine art "überbleibsel" der daten, die die frontier-digiritter hinterlassen haben
-> irgendwie muss man ja sein menschliches erscheinungsbild erklären^^

wie auch immer

lg hasüüü


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