Die Farbe Orange von Srna ================================================================================ Prolog: Die Reise beginnt. -------------------------- Der Schwarzhaarige streckte sich, nachdem das Flugzeug gelandet war. „Das wurde ja auch Zeit.“, murmelte er in sich hinein, als endlich das orangefarbene Licht erlosch, das ihm verbat sich abzuschnallen. Orange, die nervigste Farbe die er sich vorstellen konnte. Nicht gelb, nicht rot. Beim Autofahren bedeutete sie entweder Stehenbleiben oder warten, bis endlich grün kommt. Auf Orange reimt sich nichts. Eine Farbe, die nichts Gutes mit sich bringt. Zu seinem Glück war der Platz im Flugzeug neben ihm unbesetzt gewesen, weswegen er als erster aus dem Flugzeug stürmen konnte. Ja, als erster. Er war mit seiner Abschlussklasse auf Abschlussfahrt gefahren. Der Englisch-LK flog dieses Jahr nach Dublin. Warum sie nach Dublin geflogen waren, war ihm noch immer ein Rätsel. „Nach London kommt man immer mal!“, hatte sein Lehrer behauptet. Grundsätzlich konnte es ihm gänzlich egal sein, keines der möglichen Ziele wäre für ihn in Frage gekommen. Am liebsten hätte er ja den ganzen Trip krankgefeiert, aber seine Mutter bestand darauf, dass er seinen LK begleitete. Nicht, dass sie sich für sein bescheidenes Leben interessieren würde, aber eine Woche ohne den Lausebengel, der neben seinem unglaublichen großen Bruder wie ein Häufchen Elend aussah, das war schon was wert. Nach und nach sammelten sich seine Klassenkameraden mit ihm vor dem … wie nennt man das? Check-out? Wie dem auch sei, das einzige was er jetzt wollte war eine Zigarette. Ganze 2 Stunden hatte der Flug gedauert. Nicht, dass er ein total abhängiges Nikotinopfer wäre – aber bis auf 2 Jungs rauchte tatsächlich niemand aus seinem Kurs. Und genau mit diesen zweien verstand der 19-Jährige sich einigermaßen. Sie ließen ihn in Ruhe und keiner von ihnen hatte an mehr als einem Pläuschchen zwischendurch Interesse. Schnell verzog sich der Schwarzhaarige mit dem Jahrgangsbesten in die Raucherecke, während der Rest noch auf die Koffer wartete. Ein verstohlener Blick verriet ihm, dass nicht nur er mit herzlich wenig Lust diese Reise angetreten hatte. Er beobachtete seinen Klassenkameraden dabei, wie er anfing, die übrigen Zigaretten in der Verpackung zu zählen. „Verdammt, die reichen nicht mehr bis morgen!“, grummelte der Junge mit dem Zopf und lies die Packung genervt zurück in seinen Rucksack gleiten. „Ich kann dir ein paar geben, ich bin nur mitgefahren unter der Bedingung, dass meine Mutter mir genug Geld für Zigaretten mitgibt.“. Ein verstohlenes Grinsen stahl sich auf die Lippen des ebenfalls 19-Jährigen. „Typisch Sasuke. Das Angebot nehme ich dankend an.“. Keiner von beiden war an mehr Konversation interessiert, sie standen nebeneinander, bis die Zigaretten aufgeraucht waren. Etwa zeitgleich setzte sich das Band in Bewegung, das die gewünschten Gepäckstücke brachte. Entspannt liefen sie gen Fließband und beobachteten die Mädchen ihrer Klasse, die sich verhielten als seien sie im Sommerschlussverkauf ihres Lieblingslabels in der ersten Reihe. Keine wollte verpassen, wenn ihr unauffällig pinker Koffer mit echten Plastik-Swarovskisteinchen an ihnen vorbeifährt. Genervt standen die beiden Jungs am anderen Ende des Bandes und warteten auf das Gepäck. Die ersten Mitreisenden versammelten sich in einer Gruppe um ihren Lehrer herum, das Band leerte sich rasant schnell, bis nur noch wenige Koffer übrig waren. Der Schwarzhaarige schluckte schwer, als Shikamaru neben ihm zu seiner Tasche griff. „Hey, alles ok bei dir?“, fragte ihn der 19-Jährige, der sich seine Tasche lässig über die Schulter warf und sich seinen Klassenkameraden anschließen wollte. „Meine Tasche ist nicht dabei.“, murmelte der Schwarzhaarige mehr in sich hinein, als dass er seinem Freund antwortete. Ruhig, aber dennoch angespannt, ließ der Uchiha den schwarzen Eastpack neben sich zu Boden fallen und kniete sich daneben. Nach ein wenig wühlen holte er das schwarze Smartphone aus diesem heraus und wartete kurz, bis er den Pin Code eintippen und das Handy entsperren konnte. Wenige Augenblicke später erhielt er mehrere SMS von seinem Bruder, der ihn zum Flughafen begleitet hatte, dass es Probleme mit seinem Gepäck gegeben hatte und dass der Koffer noch immer bei ihm wäre. „Mama überweist dir Geld, dann kannst du dir neue Sachen kaufen.“, lautete die neueste SMS, die vor ca. einer halben Stunde gesendet wurde. „Schöne Scheiße!“, knurrte der 19-Jährige und stopfte das Smartphone zurück, wo er es hergeholt hatte. Schnurstracks lief er auf den Ende-50-Jährigen Lehrer zu, der gerade wieder dabei war, einigen Mädchen auf den Hintern zu starren. „Jiraya-Sensei!“, der Schwarzhaarige versuchte sich so gut es ging zu beherrschen, man konnte es jetzt eh nicht mehr ändern. Eine kurze Erläuterung der Situation brachte die gesamte Gruppe in leichte Unruhe. Es war bereits elf Uhr nachts, für heute konnte er wohl vergessen, sich neue Sachen zu kaufen. Bereitwillig erklärte sich Shikamaru bereit, als einer seiner Zimmergenossen und Rauchkumpanen, ihm Klamotten für die Nacht zu leihen.   Es war bereits 1 Uhr nachts, als sie im Hotel ankamen und Zimmer verteilt hatten. Sasuke teilte sich sein Zimmer mit Shikamaru und Choji, dem Vielfraß des Jahrgangs. Zum Glück waren er und der Jahrgangsbeste ähnlich gebaut, Shikamaru war zwar ein bisschen größer als er, dafür hatte er selbst mehr Muskeln. Nachdem sie zusammen noch verbotener Weise  eine Zigarette am Fenster geraucht hatten, machten sie sich bettfertig. Der Tag war anstrengend genug gewesen.   Der nächste Tag   Natürlich mussten sie, wie in der 5. Klasse auf Klassenfahrt, um 7 Uhr aufstehen um gemeinsam zu frühstücken. Der Kaffee war grottig und der Toast war matschig, so musste eine Abschlussfahrt aussehen. Wenn dem nicht schon genug wäre, so musste er, Sasuke Uchiha, dieselben Klamotten tragen wie gestern. Es war nicht so, dass er niemals dasselbe zweimal trug – aber doch nicht ungewaschen und hintereinander! Immerhin hatten sie Mai, es war zwischendurch schon sehr warm, weswegen der Schwarzhaarige geschwitzt hatte. Und diese Kleidung sollte er heute wieder anziehen? Na super. Sie würden als Erstes eine Sightseeingtour mit einem Reiseführer machen, erst gegen 15 Uhr würden sie Freizeit haben. Vorher brauchte er gar nicht daran zu denken, sich neue Kleidung zu kaufen. Wenigstens hatte genau deshalb so viel Zeit, morgens noch schnell zum Supermarkt zu gehen, der sich in der Nähe des Hotels befand, um sich mit den nötigsten Hygienemitteln einzudecken. Zahnbürste, Zahnpasta, Shampoo, Duschgel, Deo… Wie sehr ihn das nervte konnte er gar nicht in Worte fassen. Anstatt durch die Stadt zu bummeln und sich um ein paar Mädels zu kümmern, durfte er jetzt Klamotten kaufen. Als hätte er nicht schon genug davon. Es war nicht so, dass er nichts anderes im Kopf hatte, als ein Mädchen nach dem anderen flachzulegen – aber was sollte er sonst tun? Mit seinem Kurs würde er sicherlich nicht anfangen abzuhängen. Mit Shikamaru verstand er sich ja ganz gut, aber dessen moppeligen Freund konnte er nicht andauernd um sich haben. Da diese zwei allerdings unzertrennlich waren, fiel diese Option ins Wasser. Alleine aufs Zimmer verkriechen und Musik hören würde auch nicht dauerhaft gut gehen. Die Mädchen seines Kurses verfolgten ihn, wo es nur ging. Nach wenigen Stunden, wenn sie ihn ausfindig gemacht hätten, wäre er so oder so geflohen. Insgesamt war er zu der Erkenntnis gekommen, dass es das sinnvollste war, sich flüchtige Bekanntschaften zu suchen, denen er nach einer Woche nicht mehr über den Weg laufen würde. Noch während er bezahlte, entdeckte er die erste Möglichkeit für sich. Tesco, der Supermarkt in dem er einkaufte, war um diese Uhrzeit noch sehr leer. Eine junge, nicht unattraktive Kassiererin saß vor ihm an der Kasse und machte ihm ganz offensichtlich schöne Augen. Sofort sprang sie auf die Flirtversuche des Schwarzhaarigen an und nur wenige Augenblicke hatten sie sich für abends verabredet. Wenigstens dieser Plan lief bisher gut. Zurück im Hotel hatte er noch knapp zwanzig Minuten Zeit um sich zu duschen und mit einer dreifachen Lage an Deo einzudecken, ehe er in die Klamotten des Vortages stieg. Pünktlich um 8 Uhr gesellte er sich zu seinen Klassenkameraden. Die Mädchen tuschelten aufgeregt hin und her. Sasuke kannte  diese Geste nur zu gut: Sie hatten einen gutaussehenden Mann gesehen. Genervt verdrehte er die Augen und lief weiter gen Bus, der bereitstand, um sie zu ihren Zielorten zu fahren. Da die Abfahrt erst für zehn Minuten nach acht angesetzt war, genehmigte er sich eine Zigarette, von der er sich erhoffte, dass er diesen Tag überstehen würde. Von seinem Tourleiter war noch nichts zu sehen, lediglich sein Lehrer stand vorne im Bus. Wahrscheinlich konnte man den armen Kerl nur nicht hinter dem alten Fettsack sehen. Fünf Minuten nach acht landete sein Zigarettenstummel auf dem Boden, er trat ihn aus und setzte sich zum Gehen an, als ihn jemand locker an der Schulter griff. Fragend drehte der Schwarzhaarige sich um. Hinter ihm stand ein blonder Junge mit blauen Augen, der ihn lächelnd ansah. „Entschuldige bitte, aber wärst du so gut und würdest die Zigarette auch entsorgen?“. Einen kurzen Augenblick betrachtete der 19-Jährige seinen Gegenüber, ohne ein Wort zu sagen. Das Interesse seiner Mitreisenden zog sich langsam aber sicher in  seine Richtung und obwohl er das nicht wollte, konnte er sich einfach nicht bewegen. Als alle Gespräche verstummten, bückte er sich kommentarlos, griff nach dem Stummel und entsorgte ihn in den nächsten Mülleimer. Weiterhin war kein Wort zu hören, die Blicke verfolgten den Schwarzhaarigen, der sich in den Bus setzte und aus dem Fenster sah. Was zum Teufel sollte das? Warum hat er nicht einfach die Hand des Blonden weggeschlagen, sich umgedreht und ist gegangen? Er rutschte tiefer in den Sitz hinein. Wenn sich seine Klassenkameraden jetzt fragten, was mit dem Schwarzhaarigen los war, dann wollten sie im Augenblick nicht in seiner Haut stecken.  Kapitel 1: Die erste Begegnung. ------------------------------- Frische Kleidung zu tragen fühlte sich an wie die größte Wohltat. Zum Glück gab es auch in Dublin Waschsalons mit Schnellwaschgang. Wie konnte es nur passieren, dass sein gottverdammter Koffer einfach zurückblieb? Er hatte keine Waffen eingepackt und Tierkadaver waren auch keine heimliche Leidenschaft seinerseits. Wie dem auch sei, er hatte sich sowieso schon länger vorgenommen, neue Kleidung zu kaufen. Wenn auch die Umstände jetzt nicht die besten waren. Er fühlte sich wohl in einem schlichten, leichten grauen Hoodie, der aber relativ eng anlag, in Kombination mit einer schwarzen, tiefhängenden, engen Jeans. Das sollte für die Verabredung heute Abend ausreichend sein, immerhin hatte er nicht vor, sie für immer an sich zu binden. Ein netter Abend, an mehr hatte er kein Interesse, das musste sie aber nicht wissen. Auf dem Weg zu Tesco erinnerte er sich an den ersten Teil des Tages. Dieses Gefühl, das die Berührung des Blonden bei ihm verursacht hatte und die Unfähigkeit, wie gewohnt zu reagieren, als er ihm in die Augen sah. Ein Grinsen huschte auf seine Lippen, als er daran dachte, dass die Beschreibung einem Hollywoodfilm entlaufen sein könnte. Ungläubig schüttelte er leicht mit dem Kopf, er war einfach noch zu gestresst gewesen von dem Morgen und hatte zu schnell geraucht. Da lief man schon mal Gefahr, etwas überfordert zu sein. Als er vor dem Supermarkt zum Stehen kam, war von der Brünetten noch keine Spur zu sehen. Wie sehr er Unpünktlichkeit hasste. Nichtsdestotrotz holte er sich eine Zigarette aus der abgenutzten Packung und steckte sie sich an. Man, war er froh, dass er Naruto nicht mehr begegnen würde. Jetzt musste er nur noch aufhören, jeden zweiten Gedanken an ihn zu verschwenden. Mit Sicherheit würde dies ein Ende finden, sobald er mit der Kassiererin verschwunden war. Etwas gestresst kam sie ihm nach wenigen Minuten entgegen gelaufen. „Entschuldige bitte!“ hechelte sie ihm auf Englisch entgegen. Sie schien sich wirklich sehr beeilt zu haben. Ganz Gentlemanlike drückte er seine Zigarette auf dem Boden aus und wandte sich ihr zu. Skeptisch betrachtete sie den Boden. „Hast du nicht vor, die aufzuheben?“. Fragen lupfte der Schwarzhaarige seine Brauen in die Höhe. „Bitte was?“ „Deine Zigarette. Soll die da liegen bleiben? Das sieht nicht schön aus!“, protestierte die Brünette. Das konnte doch nicht wahr sein. War jeder in diesem Land so?! Der 19-Jährige zuckte nur belanglos mit den Schultern, ging einen Schritt auf sie zu und deutete ihr an, dass sie jetzt losgehen würden. Noch einmal würde er sich nicht herumkommandieren lassen. *** Die Umgebung, in der man in Irland feierte, war doch eine etwas andere, als er es aus seinem heimischen Hamburg gewöhnt war. Hier hatte alles Pub-Atmosphäre, aber das sollte ihm fürs erste egal sein. Der erwähnte Pub befand sich im Partyviertel und war rappe voll, selbst wenn er wollte, konnte er keinen Meter Körperabstand zu ihr halten. Jetzt wollte er kein Kellner sein. Um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, legte er seine Hand auf ihren nackten Oberschenkel. Er beugte sich vor und ihre Nasenspitzen waren nur wenige Millimeter voneinander entfernt, als sie ihr Gesicht hektisch zu ihm umdrehte. „Sag mal…“, sie saßen seit über einer Stunde in diesem Pub, besonders viel zu reden gab es mir dieser Hohlbirne nicht und alle 5 Minuten erkannte sie jemanden, den sie mal hier und dort getroffen hatte. Entweder sie würde jetzt mit ihm verschwinden oder er haute ohne sie ab, er würde keine 10 Minuten mehr in diesem Pub verbringen. „Ich bin noch Jungfrau!“, entfloh es ihr panisch, als sie erkannte, auf was der Schwarzhaarige abzielte. Jungfrau. Natürlich. Wenn er sie wenigstens hätte leiden können, hätte er darüber hinweg sehen und weiter mit ihr abhängen können. Stattdessen drückte er ihr einen Geldschein in die Hand, um für die Getränke zu bezahlen und verschwand aus dem Pub. Das war bestimmt nicht nette Art, aber er wäre dort drin noch Klaustrophobisch geworden. Und ein sinnvolles Gespräch konnte man mit ihr auch nicht auf die Beine stellen. Sollte sie ihn doch jetzt hassen, das war ihm egal. Gezielt griff er nach einer Zigarette und steckte sie sich an, als er an einem weiteren Pub vorbei kam. Eine riesige Gruppe junger Menschen tummelte sich vor dem Eingang, ganz eindeutig Touristen. Anscheinend gab es dort drin gerade etwas furchtbar Interessantes zu sehen. Er näherte sich einem Fenster, um einen Blick nach innen zu erhaschen. Es war gerade einmal halb Zehn, noch viel zu früh um wieder zurück zu gehen. Hier schien wenigstens Luft zwischen den Menschen zu sein, nach wenigen Zügen trat er die Zigarette aus und wollte den Pub betreten, als er erneut angehalten wurde. Fragend drehte er sich um und sah, wie der blonde Reiseführer hinter ihm stand. Erschrocken wich der 19-Jährige einen Schritt zurück. „Wenn die Kippe dich stört, heb sie gefälligst selbst auf!“, schoss es aus ihm heraus. Irgendwie wurde ihm gerade total übel. Sein Herz begann wie wild zu rasen, er war aus irgendeinem Grund gerade total überfordert von der Situation. Es war wie heute Vormittag. Als er immer wieder den Blick auf den Blonden gerichtet hatte, wenn er vorne stand und etwas Lustiges erzählte. Unsicher biss der Schwarzhaarige sich auf die Unterlippe, damit er einfach gar nichts mehr sagen konnte. Dieser blonde Scherzkeks machte ihn krank, wie er ihn verwirrt ansah. „Das hab ich gar nicht gesehen.“, verwirrt legte der Blonde den Kopf auf die Seite und musterte die feinen, markanten Gesichtszüge seines Gegenübers. „Ich hab mich nur grade gefreut, als ich dich gesehen habe. Wir hatten nicht unbedingt den besten Start, aber hier will doch keiner allein herum laufen!“, wieder schlich sich das Grinsen auf das Gesicht des Reiseführers. Sasuke wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. „Keinen guten Start gehabt“. Pff. Das war dezent untertrieben. Dennoch huschte sein Blick am Blonden mehrfacht vorbei. Skeptisch hob er die rechte Braue. „Wenn hier doch keiner allein rumlaufen will, wo sind dann deine Leute?“. Jetzt hatte er ihn. Oder auch nicht. Warum grinste er nun schon wieder?! „Ich war grade noch mit einer Reisegruppe unterwegs und war gerade auf dem Weg nach Hause. Ich wohne nicht weit von hier. Aber ich kann dir gerne den einen oder anderen Pub empfehlen, wenn du möchtest. Die Pubs hier sind sehr auf Show getrimmt, die richtig guten gibt es ein paar Straßen weiter.“ Ehe der Schwarzhaarige eine Chance hatte, dem Blonden zu widersprechen, wurde dieser schon am Unterarm gepackt und mitgezogen. Wo blieb schon wieder seine Selbstkontrolle?! Wieso konnte er sich nicht losreißen und der Grinsekatze eine reinhauen?! Wenn ihn seine Kumpels in Hamburg sehen würden… Es war wirklich nicht weit, bis sie zum Stehen kamen. „Hier ist es wirklich nett drin. Die Musiker machen das wirklich Hobbymäßig, die Getränke sind wesentlich günstiger und die Leute normaler!“. Schnell huschte der Reiseführer durch die dunkle Tür. Ratlos stand der 19-Jährige vor dem Pub. Sollte er jetzt einfach gehen? Oder sollte er dem Blonden folgen? Er war verwirrt. Noch bevor er eine Entscheidung treffen konnte, öffnete sich die Tür erneut und der Junge mit den Zottelhaaren lugte heraus. „Die erste Runde geht auf mich!“. Ohne auf eine Antwort zu warten, packte er die Hand des Abiturienten und zog ihn in den dunklen Pub. Und er war wirklich dunkel. „Wie ein Darkroom.“, eine Sekunde blieb ihm die Luft weg. Er konnte nur ganz grob die Silhouette vor sich erkennen und ließ sich einfach führen. Er war nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen und dafür wollte er sich selbst Ohrfeigen. Und überall war es Orange. Das gesamte Licht ließ nur einen orangenen Schimmer erahnen. Dieser Abend würde mit einem Toten enden. Etwas zog den Schwarzhaarigen nach unten, bis er auf etwas weichem landete. Eine Couch. Meine Güte, wie konnte der Blonde sich hier zurecht finden. „Die haben heute anscheinend wieder diese Blind Date Veranstaltung.“, man hörte das Grinsen aus der Stimme des Blonden heraus. Als Sasuke ihm nicht antwortete, sprach er unentwegt weiter: „Mach dir nichts draus. Wir haben ja kein Date. Auch wenn ich gerade das Gefühl habe, dass ich dich entführe.“, gluckste er. Der 19-Jährige lehnte sich zurück. Super, jetzt war er mit Naruto in einem Pub gelandet, der Blind Date Night hatte. Was könnte man sich schöneres vorstellen? Er löste den Griff des Anderen und spürte sofort die Stelle, an der zuvor noch Narutos Hand gelegen hatte. Sie fühlte sich kalt an. Schnell rückte er ein Stück zur Seite, ihm war die Nähe zu Naruto nicht geheuer. Er konnte mit den Gefühlen nichts anfangen. Wahrscheinlich war es das, was manche Leute als „natürliche Antipathie“ bezeichneten. Er hörte nur, wie sein Sitznachbar zwei Bier bestellte. Hatte er jemals gesagt, dass er das wollte? Konnte ihm jetzt auch egal sein. „Hey, du magische Miesmuschel!“. Magische Miesmuschel?! Entsetzt riss der 19-Jährige die Augen auf, ehe er realisierte, dass der Andere ihn ja gar nicht sehen konnte. Zum Glück nicht! Er räusperte sich und richtete seinen Oberkörper gerade auf. „Hey Naru-“ „Hier ist dein Bier!“ Jetzt durfte er nicht einmal aussprechen! Wenn er nicht nur diese ekelhafte, orangene Farbe vor sich sehen würde, würde er den Reiseführer mit einem Todesblick strafen. „Sláinte!“ rief er und deutete dem Schwarzhaarigen an, mit ihm anzustoßen. Hauptsache er bekam den Abend schnell herum. Die Gläser klirrten aneinander und in einem Zug leerte der Uchiha das Glas. „So, danke für das Getränk aber…“ sofort plumpste der Schwarzhaarige zurück auf seinen Sitz. „Alles okay, Sasuke?“, kam es besorgt von der Seite. „Das Bier ist ziemlich stark, das war ziemlich mutig von dir, alles in einem Zug auszutrinken.“ Er spürte, wie sich das schiefe Grinsen, das er schon des Öfteren auf Narutos Lippen gesehen hatte, auf eben diesen abbildete. Warum wurde ihm so warm, wenn er an Narutos Lippen dachte? „Verdammt.“, knurrte er. Er vertrug nicht viel Alkohol. Ein Bier haute ihn jetzt eigentlich nicht um. Auch nicht zwei oder drei. Aber dieses hier stieg ohne Erbarmen direkt in den Kopf ein. „Hey, Großer…“, er spürte eine warme Hand auf seiner Wange. Die Finger fühlten sich rau, aber dennoch weich an. Irgendwie drehte sich alles vor ihm. „Ohman.“, wirklich wahrnehmen konnte er nicht, was Naruto jetzt tat. Er spürte, wie er hochgehievt und nach draußen getragen wurde. Sasuke fiel es unglaublich schwer, sich auf den Beinen zu halten. Er hatte das Gefühl, dass sein komplettes Blut in seinen Kopf rannte. Die kühle Brise tat seinem dicken Kopf gerade sehr gut. „Nimm es mir nicht übel Großer, aber ich kann dich unmöglich in dein Hotel schleppen.“, Sasuke konnte unmöglich was erwidern. Er war sich nicht einmal sicher, ob er es überhaupt richtig verstanden hatte. Sein Kopf fühlte sich so unglaublich schwer an. Dieses Bier würde er nie wieder anrühren. „Hey!“ vergebens versuchte der Reiseführer den Abiturienten zu erreichen. Es blieb ihm wohl kaum etwas anderes übrig, als ihn zu sich zu bringen. Zum Glück wohnte er direkt in der nächsten Seitenstraße. Die ganzen 12 Blocks zu seinem Hotel konnte er ihn unmöglich tragen und jetzt in dieser Gegend ein Taxi zu bekommen, dazu noch mit einem anscheinend total Betrunkenen, ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Wahrscheinlich würde der Schwarzhaarige ihm den Kopf abreißen, sobald er wieder richtig zu sich kam, aber das war ihm gerade herzlich egal. Er mochte ihn vom ersten Moment an und er war sich sicher, dass der 19-Jährige nicht einmal halb so Kaltherzig war, wie er immer tat. Umso mehr hatte er sich gefreut, als er ihn vor dem Pub getroffen hatte. Als Sasuke den warmen Körper an sich spürte, schmiegte er sich an diesen heran. Er fühlte sich so gut an. Der einzige Hoffnungsschimmer, der ihm blieb. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie vor der roten Tür ankamen. Der Blonde parkte den Betrunkenen kurzerhand auf der Treppe, öffnete die Türen und holte einen Stopper, damit sie nicht wieder zu fielen. Schnell nahm er seine letzte Kraft zusammen und schliff ihn auf die Couch in dem kleinen Apartment, das der Blonde bewohnte. Er verschloss alle Türen und blickte den Schwarzhaarigen an, der halb gequält und halb friedlich auf der Couch lag. Ein sanftes Lächeln zog sich auf seine Lippen. Ob er heute noch zu sich kommen würde? Langsam schleichte er sich an den Dunkelhaarigen heran, als er ein gleichmäßiges Atmen seinerseits vernahm. Er war tatsächlich eingeschlafen. Grinsend schüttelte er die wuscheligen Haare durcheinander. Er holte eine Decke aus seinem Schrank, lief zurück und deckte seinen ungeplanten Gast vorsichtig zu. Sasuke würde ihn morgen früh töten. Aber wer konnte schon erwarten, dass er von einem Bier umkippte? Er griff nach seinem Handy und wählte die Nummer von Sasukes Klassenlehrer, die er noch im Handy gespeichert hatte, da sie noch an einem anderen Tag eine gemeinsame Führung haben würden. Schnell informierte er diesen über die gegenwärtige Situation und versprach ihm, Sasuke am nächsten Morgen sicher vor dem Hotel abzusetzen. Er räumte noch vorsorglich ein wenig auf, er wollte keinen noch schlechteren Eindruck bei Sasuke hinterlassen, als er es eh schon hatte. Mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen wurde ihm klar, dass sie wohl niemals Freunde werden würden. Der Schwarzhaarige mochte ihn wohl einfach nicht. Für heute und morgen würde er sich noch um ihn kümmern, aber ansonsten würde er die Wünsche des Jüngeren respektieren. Er stellte sich noch den Wecker, um seinen Gast morgen früh pünktlich zum Hotel bringen zu können, ehe er sich selbst in das Land der Träume begab. Kapitel 2: Die erste Nacht. --------------------------- Es war mitten in der Nacht. Sasukes Kopf fühlte sich nicht mehr ganz so schlimm an, wie er befürchtet hatte. Er hatte geträumt, dass er mit Naruto unterwegs gewesen war. Aber er lag noch immer zuhause auf seiner Couch in Hamburg. Er streckte sich ordentlich. Ein Blick auf sein Handy verriet ihm, dass es 2 Uhr nachts war. Schlapp richtete er sich auf und schlurfte in sein Zimmer. Schnell aus der Hose und dem Pullover geklettert, schlüpfte er unter die weiche Decke. Träge fielen ihm die Augen zu, ehe er einen warmen Körper spürte, der sich vorsichtig an ihn schmiegte. Hatte er gestern noch jemanden mit nach Hause gebracht? Schien so. Durch seine müden Augen konnte er blonde Haare sehen, die aus der Bettdecke herausragten. Blond war sie heute also. Er war selbst viel zu müde, um sie herauszuschmeißen. Das war auch echt nicht seine Art. Er hatte zwar ab und an belanglosen Sex, aber er war ja nun kein Unmensch. Morgen gab es einen Kaffee und dann konnte sie sich verabschieden. Er schlang seinen Arm um die schlanke Silhouette. Sportlich schien sie ja zu sein. Der warme Körper rückte näher an den des Schwarzhaarigen heran. Sie schienen keinen Sex gehabt zu haben, wenn er angezogen auf der Couch geschlafen hatte. Ob er…? Er gab der Sache einfach einen Versuch, drängte sein Becken näher an das der Blonden und haucht ihr vorsichtige Küsse auf den Nacken. Diese regte sich nicht und so entschloss er sich, der Sache etwas mehr Druck zu verleihen. Seine Finger strichen leicht über ihre schlanke Seite und seine Zähne vergruben sich sanft in dem warmen, weichen Fleisch ihres Nackens. Seine Lippen kribbelten bei jeder Berührung mit der weichen Haut, er konnte sich nicht entsinnen, sich jemals zuvor so gefühlt hatte. Als er begann, seine Zunge einzusetzen, entwich ihr ein sanftes Seufzen. Das empfand er als Anzeichen dafür, dass er weiter gehen durfte. Sanft wanderten seine Fingerkuppen unter den Bund einer Boxershort -wahrscheinlich hatte sie sich eine von ihm geliehen zum Schlafen- und griff vorsichtig nach ihrem Hintern. Er hatte eine gewisse Vorliebe für diesen Teil des menschlichen Körpers und wollte so weit gehen, wie man ihn ließ. Sanft und dennoch bestimmend schob der Schwarzhaarige die Boxershort über ihre Hüfte und drückte sein Becken enger gegen ihre Kehrseite. Rau keuchte er auf, er hatte schon lange mit niemandem mehr geschlafen. Seine linke Hand wanderte von Becken an den Bauch und drückte den schlanken Körper näher an sich. Ihre Haut war unglaublich weich und straff, so musste sich ein schöner Körper für ihn anfühlen. Seine Erregung war unglaublich hart und schmerzte schon leicht, sodass er sie leicht zwischen ihre Pobacken verschwinden ließ, um zunächst langsam, dann immer fordernder gegen sie zu stoßen. Ihre Hände legten sich auf seine, er spürte, wie sie die rechte Hand in das Kissen krallte und ihren Körper anspannte. Hatte er etwas falsch gemacht? Aber sie wehrte sich nicht, auch, wenn er sich etwas mehr Initiative ihrerseits wünschen würde. Aber immerhin hatte er sie gerade geweckt. Keuchend umschlossen seine Lippen erneut ihre warme Haut am Hals und bissen sanft zu, sodass ihr ein raues Stöhnen entwich. Schwer atmend wanderten seine Lippen weiter über die trainierten Schultern seiner Spielgefährtin, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben, stützte er sich auf seinem rechten Unterarm ab, wanderte langsam wieder hoch richtig Kehlkopf und spürte, wie sie schluckte. „Alles okay bei dir?“, raunte er sanft in ihr Ohr, ehe er sanft zubiss – oder es zumindest vorhatte. Plötzlich ging alles ganz schnell. Die Blonde drehte sich mit weit aufgerissenen Augen um und saß senkrecht im Bett. Entsetzt wich nun auch der 19-Jährige ein Stück ab. Es war kein Traum gewesen. Er war tatsächlich mit Naruto unterwegs gewesen und fast hätte er… Nein, er hat tatsächlich mit ihm im Bett gelegen und es hatte ihn angemacht. Auch wenn er nicht gewusst hatte, dass es Naruto war, so war er doch von seinem Körper angemacht gewesen. Wie konnte er nur nicht merken, dass er den Körper eines Jungen geliebkost hat?! „Was machst du in meinem Bett?!“, panisch griff der Reiseführer sich an die Stelle am Nacken, die der Jüngere gerade noch mit seinen Lippen umschlossen hatte. Die Stelle fühlte sich an, als würde sie brennen, der gesamte Körper des Blonden brannte. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, er hatte zunächst das Gefühl gehabt, dass es sich um einen Traum gehandelt hatte. Und der Traum hatte ihm gefallen, was die Sache nicht besser machte. Er fühlte sich schon vom ersten Moment an von Sasuke angezogen, aber doch nicht auf diese Art und Weise… „Ich weiß es nicht, man!“, verlegener als man es gedacht hätte, überdeckte der Schwarzhaarige so viel wie möglich mit der Bettdecke. „Ich dachte irgendwie, ich hätte bei mir zuhause auf der Couch gepennt… das mach ich manchmal“, der 19-Jährige räusperte sich. Irgendwie war ihm die Situation sehr unangenehm. Vorsichtig erhaschte er einen Blick von Naruto. Da er selbst mit dem Rücken zum Fenster saß, schien das gesamte Mondlicht direkt auf den athletischen Körper des Blonden und Sasuke gefiel, was er dort sah. Die Decke deckte nur gerade das notwendigste ab, den blonden Saum am Unterbauch, der sich zu Bauchnabel hocharbeitete konnte man deutlich erkennen. Er war sehr schlank, aber durchtrainiert. Er hatte einen beeindruckenden Oberarmmuskel, der immer wieder auf und ab wippte, während Naruto seinen Nacken abtastete. „Ich hab dir schon nichts abgebissen.“, raunte der Schwarzhaarige. „Ich war noch im Halbschlaf und dachte einfach, du bist mein Erfolgserlebnis der letzten Nacht…“. Der Schock hatte ihn so aus der Ekstase gerissen, dass er sich rücklings wieder auf das Bett fallen ließ. Nunja, nicht ganz. Seine Erregung schmerzte nun noch mehr, was ihn absolut verwirrte. Narutos Körper war nicht schlecht anzusehen, ja. Aber er war nicht an einem männlichen Körper interessiert. Auch wenn er sich schon stark beherrschen musste, seine Augen nicht auf die definierten Bauchmuskeln des Blonden zu richten. „Naja, so ganz daneben liegst du damit ja auch nicht. Bin ich denn kein Erfolgserlebnis?“, grinsend zeigte er mit dem Zeigefinger auf sich und versuchte, die Situation aufzulockern. Das einzige was er jedoch damit erreicht hatte war, dass der Schwarzhaarige ihm das Kissen ins Gesicht warf. „Na warte!“, protestierte der Blonde und schlug das Kissen zurück, sodass eine kleine Rangelei entstand, die der Schwarzhaarige nach einigen Minuten beendete. Kommentarlos stand er auf und verließ das Zimmer. Fragend blieb der Gastgeber zurück. Wenige Augenblicke konnte er das Klimpern von Glas hören, was ihn aufhorchen ließ. Schnell zog er seine Boxershort wieder über, durch die man dennoch eine Erregung erkennen konnte. Er wurde etwas rot um die Nase. Die Rangelei gerade hatte ihn nicht einmal ansatzweise so sehr abgeturnt, wie sie es hätte sollen. Er räusperte sich und verließ das Schlafzimmer in Richtung Küche. Der Schwarzhaarige stand mit dem Rücken zu ihm, ebenfalls nur in Boxershorts. Während dieser sich anscheinend etwas zu trinken einschüttete, klebten die blauen Augen des Reiseführers auf seinem muskulösen Rücken. Er musste schwer schlucken, als er spürte, dass sich seine Errektion wieder verhärtete. ‚Das kann doch nicht sein!‘, fluchte er in sich selbst hinein. Hoffentlich würde der 19-Jährige nichts erkennen, wie sollte er ihm das nur erklären? Er war nicht schwul, er konnte das alles gerade selbst nicht verstehen. Er entschloss sich, in die Offensive zu gehen. Wenn er direkt neben ihm stand, würde er wohl weniger etwas bemerken, so dachte er. Als er nicht mal mehr einen Meter neben ihm stand, wurde ihm auch klar, was der Schwarzhaarige dort trank. „Warum betrinkst du dich jetzt mit Wein? Du hast ja nicht mal ein Bier vertragen!“ Die braunen Seelenspiegel seines Gastes wandten sich ihm zu. Sofort erkannte er, dass dieser schon nicht mehr komplett nüchtern sein konnte. Ein schiefes Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Du verträgst echt nicht viel, oder?“ „Hey! Ich kann noch laufen gerade.. äh, gerade laufen!“, verlegen räusperte er sich. „Sorry, aber ich kann im Leben so nicht mehr einschlafen.“, nuschelte er und stellte das leere Glas ab. Seufzend blickte Naruto zu Boden und entdeckte etwas, das ihm kurz den Atem raubte. Nicht nur er wurde seine Erektion nicht mehr los, anscheinend schien es dem Abiturienten genauso zu gehen. „Guck nicht so. Ich hatte halt schon lange nicht mehr.“, verlegen wandte der Uchiha seinen Blick ab, konnte jedoch seine geröteten Wangen nicht vor dem Reiseführer verstecken. Naruto konnte nur leicht lachen, wenigstens hatte nicht nur er das Problem. Er schüttete sich ebenfalls das Glas voll mit Wein und trank es in einem Zug aus. Sich jetzt zu betrinken war wohl das Vernünftigste. Er würde sich bestimmt keinen Runterholen, wenn er einen Gast hatte, schlafen konnte er so aber auch nicht. Fasziniert beobachtete der Schwarzhaarige, wie einige Tropfen des roten Weins an den Mundwinkeln seines Gastgebers herunterflossen, sich eine Bahn über das Kinn gruben und langsam über den Kehlkopf hinunterwanderten. Er konnte nur daran denken, dass er diesen Tropfen mit seiner Zunge auffangen sollte. Wie in Zeitlupe sah er, dass der Blonde das Glas absetzte, seine Lippen nahmen einen leichten Lilastich an. Ehe er noch weiter darüber nachdenken konnte, hatte der Schwarzhaarige die Distanz zwischen ihnen weiter verringert und seine Lippen auf die weiche und warme Haut des Blonden gelegt. Sanft leckte er die Spur des Weines ab und vernahm, wie Naruto keuchte. Sein Herz begann unwillkürlich zu rasen, als wäre dies sein erster Kuss. Irgendwie war er das ja auch, er küsste schließlich gerade den Hals eines Mannes, aber es war ihm egal. Er genoss dieses warme Gefühl in seinem Bauch, das ihm den Eindruck vermittelte, dass er das richtige tat. Morgen früh, wenn er wieder bei Sinnen und nüchtern war, würde er sich hassen und vor sich selbst ekeln, aber gerade in diesem Moment interessierte ihn das nicht. Nein, ganz im Gegenteil. Seine Hände legten sich bestimmend auf die schlanke Hüfte des Blonden und schmiegte seinen Körper an den seinen. Er keuchte rau auf, als er in das gebräunte Fleisch biss und er das erregte Zucken unter seinen Fingern spürte. „Sa...Sasuke... Ich...“, erneut keuchte der Blonde auf, als die weichen Fingerspitzen des Schwarzhaarigen am Bund seiner Boxershorts entlang glitten und langsam hineinglitten. „Ich... bin vielleicht doch ein wenig... schwul. Manchmal halt...“ Dieses Mal war es der 19-Jährige, der zusammenzuckte und stoppte seine Bewegungen für einen Augenblick, ehe er sich selbst locker machte und verschmitzt gegen die rote Stelle am Hals des Blonden grinste. „Ich bin wohl auch manchmal schwuler, als ich gedacht habe.“, raunte dieser erneut, ehe er die Boxershort des Blonden mit einem Ruck nach unten zog. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)