Come on Baby let´s play the Game of Love von Melian ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es regnete schon seit Stunden, genauso lange hatte er auch am Bett des blondhaarigen gesessen, hatte immer wieder auf ihn eingeredet, in Hoffnung das der regungslose Körper ihn irgendwie wahrnehmen würde. Es war kurz vor Mitternacht als er sich seuftzend erhob und langsam das Zimmer verließ. Gott verdammt, er hatte so sehr gehofft ihn von allem irgendwie fern halten zu können, er hatte es sogar geglaubt das er es schaffen würde. Es war aber nunmal so, er kannte es auch nicht anders. Jedesmal wenn er zu etwas oder jemanden sowas wie eine Bindung aufgebaut hatte, wurde es ihm wieder entrissen oder zerstört. Wieder seufzte der braunhaarige und zündete sich eine Zigarette an, als er sich auf den Weg zurück zum Auto machte. „Ist er aufgewacht?“ Den besorgten Blick ignorierte er und fuhr sich durch die nassen Haare. Kopfschüttelnd warf er die Zigarette zu Boden welche in einer Pfütze zischend erlosch. Müde lies er sich auf den Beifahrersitz des BMW fallen, fahren hätte er so gewiss nicht mehr gekonnt. Er war innerlich froh das der schwarzhaarige mitgekommen war. „Ich kann es immer noch nicht verstehen, du kannst mir nicht sagen das er es Wert ist. Das bist nicht du.“ Er hatte keine Lust zu disskutieren, wollte einfach seine Ruhe. Nach gut dreißig Minuten fahrt stellte der schwarzhaarige den Motor ab und sah zu dem anderen, der bereits ausstieg. Bevor er jedoch die Türe schloss beugte er sich noch mal runter. „Du hast gar keine Ahnung Aoi. Glaub mir ich werde den jenigen finden der ihm das angetan hat und dann brech ich ihm jedes Glied einzeln sodass er sich den Tod wünscht.“ Dann schloss er die Türe und ließ den anderen zweifelnd zurück. Natürlich wusste Aoi das der braunaarige jetzt nur noch eins im Kopf hatte- Rache. Das bereitete ihm auch keine Sorgen, so war er nunmal, er machte sich mehr Sorgen darüber das er nicht wusste ob er es überleben würde. „Oh Gott Uruha, hoffentlich nimmt das kein bitteres Ende.“ Uruha betrat seine Villa und schmiss Jacke und Schlüssel achtlos in die Ecke. Natürlich wusste er das Aoi sich um ihn sorgte, aber wie sollte er seinem langjährigen Freund beruhigen, wenn er selbst nicht genau wusste was los war. Er kannte solche Art der Gefühle nicht, geschweige das er damit umgehen konnte. Es war alles so neu für den Yakuza. Nachdenklich ging er die Treppe hinauf in Richtung Badezimmer. Der durchnässte Anzug fiehl zu Boden und als der 29-jährige in den Spiegel sah, war es als würde er in das Gesicht eines Fremden blicken. „Das bin nicht ich...“ Er wiederholte er Aois Worte und ein bitteres Lächeln schlich sich auf die Lippen. Takashima Kouyou, 29 Jahre, 1,78 Meter groß, 68 kg schwer, macht nebenbei Muskel- und Krafttraining. kalt, unberechenbar, charmant, brutal, Besitzer mehrerer Nachtclubs, Zuhälter und Mitglied der 'La Familia', der Familie... Yakuza... der Mafia. Er hatte sich schon immer genommen was er wollte und wann er es wollte und sei es mit Gewalt. Es interessierte ihn nicht ob er andere verletzte, er nahm keine Rücksicht auf seine Umgebung. Wenn er einmal keine Lust mehr auf sein 'Spielzeug' hatte stieß er es von sich. Kuscheln, Romantik, Liebe... Fast schon verzweifelt lachend wandte sich der Yakuza ab, konnte sein eigenes Spiegelbild nicht ansehen. Das heiße Wasser der Dusche begrüßte der durchtrainierte Körper Uruhas, sämtliche Muskeln entspannten sich und während er sich mit beiden Händen ab der Wand abstützte, tauchten schehmenhafte Erinnerungen vor ihm auf. Die erste Begegnung die beide hatten, war schon seltsam chaotisch gewesen und doch verhalf es ihm zu einem kurzen recht warmen Lächeln auf den Lippen. Seit einer halben Stunde saß er nun in diesem winzigen Büro und hörte sich das dumme Geschwätz seines Gegenübers ab. Er wusste nicht wie er sich von seinem Partner und Freund hatte dazu überreden lassen. Die Waffenlieferung aus Russland interessierte ihn nicht wirklich, vorallem da man mit Nashida nur schwer Geschäfte machen konnte. Uruha musterte das wiederliche Gesicht das diese Absteige betrieb, die fettigen Haare die zusätzlich noch mit Gel nach hinten gekämmt waren, diesen Grinsen wo man am liebsten mit der blanken Faust reinschlagen möchte. Er gab es zu, er hasste Nashida. „Aoi beeil dich, ich werde langsam ungeduldig!“ Uruha murrte und zündete sich eine Zigarette an, das abwinken des schwarzhaarigen nahm er aus dem Augenwinkel war. Die Türe von Nashidas Büro flog auf. „Ich lasse mich nur ungern wie einen reudigen Köter herbei pfeiffen“ Der angesprochene grinste kalt und lehnte sich zurück „Und doch tust du es! Ich will das du dich etwas um unseren Gast kümmerst, er langweilt sich“ Die Blicke Uruhas und des kleinere trafen sich. Uruha hob die Augenbraue und musterte den blondhaarigen durchdringend. Schlecht sah er nicht aus, das fein geschnittene Gesicht, der auf den ersten Blick zierlich wirkende Körperbau, die Art wie er da stand, allzeit bereit sich gegen alles und jeden zu wehren, die Augen die ihn rebellisch entgegen blickten. Er würde lügen wenn er behauptete, das ihm das nicht gefallen würde. „Vergiss es Nashida“ Der kleinere wandte sich zum gehen ab und Uruha stand auf. Er packte den kleineren am Handgelenk und drückte ihn nach draussen. Natürlich protestierte er und versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch war Uruha stärker. „Weisst du was mich interresieren würde?“ Uruha zog den kleinen Rebell zu sich, sah in diesen unbrechbaren Stolz der ihm entgegen sah. „Ich würde sehr gerne rausfinden wie lange ich brauche bis ich dir deine Arroganz ausgetrieben habe, damit du weisst wo du hin gehörst. Nähmlich nach ganz unten“ Die Gesichter der beiden berührten sich fast, so nah war Uruha ihm schon gekommen nachdem er ihn gegen die Wand gedrückt hatte. „Das findest du niemals raus!“ Uruhas freie Hand legte sich um den Hals des kleineren, Langsam drückte er zu und reflexartig umfasste der blonde das Handgelenk des Yakuzas. „Warum? Wegen Nashida? Oder wegen deiner vorlauten Klappe? Keines von beiden kann mich aufhalten“ Uruhas Stimme war drohend. „Sag mir deinen Namen Hübscher?“ Sachte berührten sich bei den Worten Uruhas, die Lippen beider Männer und einen Wimpernschlag verließ ein lautstarker Fluch die Lippen des braunhaarigen. Der Geschmack seines Blutes lag ihm auf den Lippen, doch lachte er und sah in das aufgebrachte Gesicht des kleineren. Er hatte es doch tatsächlich gewagt ihn zu beißen. „Du Miststück“ Gerade als er den kleineren wieder packen wollte, packte ihn jemand an der Schulter „Uruha hör auf mit den Spielchen und lass uns fahren. Ich bin fertig.“ Aoi hatte noch nie viel von Uruhas Spielchen treiberein gehalten, deswegen behielt er das auch immer etwas im Auge. Uruha ließ sich von dem schwarzhaarigen ein Taschentuch geben ehe er wieder zu dem anderen sah, welcher sich schon in einer Diskussion mit Nashida befand. „Takanori ich würde dich am liebsten in der Luft zerreissen, für deine Art und Weise, aber für dich ist es viel schlimmer das dich mir jemand wegnimmt. Das ist eine viel größere Strafe für dich...“ Nashida hatte den blondhaarigen in der ganze Zeit wo sie sich kannten nur einmal geschlagen. Nachdem er aber merkte das diese Art von Strafe nicht zog, sondern ehe er das Gegenteil zur folge hatte, ließ er ihn machen, ließ ihn bei sich wohnen und für sich arbeiten. Er kümmerte sich nicht darum Takanori Matsumoto zu Strafen wenn er ihn Versuchte zur Weißglut zu bringen, dafür sorgten andere. Uruha ging an dem kleineren vorbei „Wir sehen uns Hübscher“ Gott wenn Blicke töten könnten, wäre Uruha auf der Stelle umgefallen. „In der Hölle...“ Uruha lachte leise und sah auf den anderen herab „Ich bin deine Hölle, das versprech ich dir“ Der blondhaarige sah den beiden Männern hinterher und erst als er ganz sicher war, das keiner der beiden ihn sahen, sackte er an der Wand entlang nach unten und atmete tief durch. Nashida grinst und ging zu dem anderen in die Hocke. „Meinen Glückwunsch, du hast jetzt ein Problem mit einem von der Yakuza“ Auf der Heimfahrt redet Aoi pausenlos auf den anderen ein. „Uruha vergiss es, ess reicht ich weiß jetzt schon nicht mehr wohin mit den ganzen Jungs, die du anschleppst und Kai hat langsam auch keine Lust er, er kommt sich vor wie eine Puffmutti und ein Psychologe gleichzeitig. Es kann doch nicht...“ Uruha seufzte genervt und sah dann zu seinem besten Freund und Geschäftspartner. „Hol mal Luft und reg dich ab, du kommst in ein Alter wo man leicht einen Herzinfarkt erleiden kann, mein Bester“ Vorwurfsvolle Blicke erntete er dafür. „Uruha, zum letzten Mal er gehört Nashida und du würdest deine best Hure auch niemals gehen lassen, weil mehr ist der Junge nicht.“ Der braunhaarige zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich entspannt zurück. „Ich will ihn nicht für den Club oder für auf den Strich. Ich will ihn für mich ganz allein.“ Aoi verdrehte die Augen. „Du hast doch Reita...“ Ein nicken war die Antwort vorweg. „Er langweilt mich, es turnt mich total ab das er mir so hörig ist. Ich hasse solche Schoßhündchen. Ich brauch eine neue Herrausforderung“ Aoi fluchte leise, er wusste je mehr er dagegen sprechen würde, desto mehr würde Uruha alles daran setzen sich den kleinen Blondshopf unter den Nagel zu reißen. Vor Uruhas Anwesen hielt er an „Du bist so ein stures Arschloch Takashima Kouyou, wenn du nicht aufpasst wird dich das noch in ziemliche Schwierigkeiten bringen, Wie willst du ihn eigentlich kriegenß Nashida brauchst du nicht zu fragen da ist reine Zeitverschwendung.“ Grinsend biss sich Uruha auf die Unterlippe und stieg aus. „Süßer ich hab bis jetzt immer alles bekommen was ich wollte, das weisst du doch!“ Die Türe des BMW ging zu und Aoi lies seinen Kopf gegen das Lenkrad sinken. „Meine Güte bin ich froh, das Kai so unkompliziert ist“ Grinsend setzte sich der schwarzhaarige die Sonnenbrille auf und machte sich auf den Weg nach Hause. Kapitel 2: ----------- Uruha stellte das Wasser ab und griff nach einem großen Handtuch, welches er sich um seine Hüften wickelte. Gott, damals konnte er doch nicht wissen das sich alles so entwickeln würde. Hätte er geahnt das ihm der Kleinere irgendwann mehr bedeuten würde, hätte er ihn vermutlich eher von sich gestoßen. Er gestand es sich ja schon selbst ein, das er mit dieser Art von Gefühlen gar nicht umgehen konnte. Er, gerade er... Wieder blieb sein Blick am Spiegel hängen. Wut stieg in ihm auf. Ein unbändiger Zorn ließ seinen Puls plötzlich ansteigen und seinen Atem schneller gehen. Jeder Muskel in seinem Körper war bis zum zerreißen angespannt. Ein lauter Schrei verließ die Kehle des Yakuzas gefolgt von roten Tropfen, die das weiße Waschbecken rot färbten. Das klirren von Scherben des zerbrochenen Spiegels durchbrachen die darauf folgende Stille. „Fuck.“ Er wickelte sich ein kleines Handtuch um das Handgelenk und verließ das Badezimmer. Uruha ging in das große Wohnzimmer und griff nach einer Flasche teurem Whisky, ehe er das Handtuch abnahm und die Flasche öffnete. Der brennende Schmerz, den der Alkohol der Bourbon farbenden Flüssigkeit hinterließ, ließ ihn kurz zusammen zucken. Er nahm einen Schluck des Whiskys und lehnte sich dann zurück, fuhr sich durch die braunen Haare und schloss die Augen. Es waren mittlerweile drei Wochen vergangen seitdem Uruha auf Ruki traf. Immer wieder ging ihm der kleinere durch den Kopf und auch wenn Aoi ihn davon abriet, festigte sich sein vorhaben immer mehr. Er wollte den Tänzer, wollte ihn besitzen, wollte ihn ganz allein für sich. Gut, die letzte Zeit hatte er nicht die Zeit sich darum zu kümmern. Die Geschäfte in Rio waren dann doch ein Stück weit wichtiger. Als er am Flughafen von Tokio ankam, standen schon zwei Bodyguards schon bereit und geleiteten ihn zu einem schwarzen Hummer. Auf der Fahrt reichte man ihm einen großen Umschlag „Was weiß man?“ Uruha öffnete diesen und musterte die Fotos. „26 Jahre, Tänzer, wohnt mit dem anderen blonden da zusammen in einer Wohnung. Es gibt aber keine Anzeichen das zwischen beiden mehr als eine freundschaftliche Beziehung läuft., beide arbeiten im Diamonds. Er legt sich ziemlich oft mit Nashida an“ Natürlich tat er das, Uruha hatte auch nichts anderes erwartet, vielleicht hatte er sich auch nichts anderes erhofft. Ein amüsiert kaltes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Yakuza . „Nashida hütet ihn aber auch sehr gut. Freiwillig gibt er ihn nicht frei, geschweige den das er eine realistische Summe angibt, damit man den kleinen freikaufen kann.“ Uruha legte die Fotos beiseite. Nashida... Kopfschüttelnd sah er aus dem Fenster. Es war ihm egal was Nashida tat und was er wollte. Langsam sah Uruha wieder zu dem in schwarz gekleideten Mann. „Es ist mir egal wie ihr es anstellt, lasst Euch nur nicht erwischen. Spätestens Morgen früh ist er bei mir.“ Uruha lehnte sich zurück nachdem sein gegenüber nickte und schloss die Augen. „Bringt ihn mir unverletzt...“ Es war schon weit nach Mitternacht als Uruha seinen eigenen Club das „Seiroden“ verließ. Es hatte sich richtig gelohnt. Kein Ärger, alle hatten ihren Job gemacht und so konnte er sich um diverse Geschäfte kümmern. Uruha parkte seinen weißen Audi R8 vor seiner Villa und machte noch ein Telefonat, ehe er dann ausstieg und ins innere seines Anwesens ging. Ihm kam einer seiner Mitarbeiter entgegen, der auf das obere Stockwerk deutete. „Ist alles gut gegangen?“ Nashida würde schon früh genug erfahren das sein kleines 'Juwel' nicht mehr da war, die Frage war nur wie lange man bräuchte um den braunhaarigen dafür zu beschuldigen. Uruha winkte innerlich ab. Das war jetzt einfach unwichtig gewesen. Ohne die Antwort abzuwarten, ging Uruha dann langsam die Treppe nach oben. In seinem Gesicht erkannte man damals keinerlei Regung. Man erkannte nicht was er dachte oder fühlte. Sein Blick lag ruhig auf den schlafenden Körper vor ihm. Er besah sich die feinen Gesichtszüge, den zierlichen Körper. Beim genaueren hinsehen war der Körperbau des Tänzers gar nicht so zerbrechlich wie es wirkte, unter dem engen Shirt zeichneten sich die Konturen der Muskulatur ab. Uruha nahm jede Bewegung war die sein neues kleines Spielzeug machte. Er streckte die Hand nach ihm aus, hielt aber mitten in der Bewegung inne. Aus dem Augenwinkel sah er zu Türe und lächelte schwach. „Er ist hübsch oder?“ Eine Antwort erwartete er von dem jungen Mann nicht. Uruha ließ von dem Bett ab und ging auf Reita zu. Den Blick den er dem blonden mit dem Irokesenschnitt zu warf, war durchdringend. Langsam ging er auf ihn zu und drückte ihn gegen die Wand. Mit einer Hand stützte sich der Yakuza neben dem Kopf des anderen ab, die anderem umfasste dessen Kinn. So verhinderte Uruha, das Reita den Blick abwandte. „Vielleicht wäre das soweit nicht gekommen, wenn du nicht so langweilig geworden wärst.“ Reita sah seinen Gegenüber irritiert an „Langweilig?“ Uruha verdrehte leicht die Augenwinkel“Ja, langweilig. Mach dich wieder interessant so wie du es früher warst, sonst landest du schneller wieder auf der Straße, als dir lieb ist“ Die letzten Worte waren drohend gesprochen und erst als der braunhaarige von ihm abließ, konnte Reita wieder tief durchatmen. Uruha ließ ihn einfach stehen, sollte er sich doch die Mühe machen, die Antwort zu finden. Er würde sie Reita bestimmt nicht auf dem silbernen Tablett servieren. Es war schon fast Mittag als er endlich aufwachte. Ein leises Murren war vom Bett aus zu hören. Uruha sah von seinem Buch auf, ehe er es zur Seite legte und sich aufsetzte. Natürlich musste er über die Versuche grinsen, die Ruki aufbrachte um sitzen zu können. Nur zu dumm das sein Körper ihm nicht gehorchen wollte. „Es wird noch was dauern bis du dich wieder normal bewegen kannst. Solange solltest du dich einfach ruhig verhalten“ Gott Uruhas Leute hatten es wohl etwas zu gut gemeint mit der Betäubung, aber was sollte es. Der Rest hatte ja einwandfrei geklappt. Er sah dem benebelten Blick des Tänzers entgegen, ehe dieser sich mit der Kraft die er aufbringen konnte zur Seite drehte. „Ah...!“ Es war ja nicht so als hätte Ruki nicht schon nah genug an der Kante gelegen. Uruha hielt sich eine Hand vor die Augen ehe er sich durch die Haare fuhr und aufstand. Er ging neben dem kleineren in die Hocke. „Ich hab dir doch gesagt halt dich ruhig. Das kommt davon wenn man nicht hören will.“ Ruki knurrte und murmelte ein paar unverständliche Worte. Uruha vermutete das sie gegen ihn gerichtet waren, doch stand er auf und zog den blonden mit sich ehe er ihn wieder ins Bett legte. Wie ein nasser Sack landete Ruki mit dem Gesicht im Kissen, Uruha hatte ihn auch nicht gerade sanft abgelegt. Er setzte sich neben dem anderen und drehte ihn zur Seite. „Da du ja gerade eh nichts besseres vorhast, hörst du mir jetzt genau zu7. Ich sag dir das nämlich nur einmal.“ Mit einer Hand stützte sich Uruha über den Körper Rukis ab. „Ich habe meine Leute beauftragt dich hier hin zu bringen. Was Nashida angeht, das ist mir vollkommen egal. Du wirst mich ab jetzt bei Laune halten. Du kannst dich auf diesem Gelände frei bewegen, du kannst tun und lassen was du willst, aber du wirst mich begleiten egal wohin und das ganze ohne irgendwelche Spielchen, von deiner Seite her...“ Uruha musterte Ruki und stieß ihn dann an „Hörst du überhaupt zu?“ Ruki hatte sein Gesicht wieder im Kissen vergraben und schüttelte diesem. Uruha hob die Augenbraue und neigte den Kopf zur Seite „Wenn ich das will, machst du für mich die Beine breit und zwar nur für mich. Hast du das verstanden“ Ruki drehte sich auf die Seite und sah Uruha fragend an. „Du hast doch zwei gesunde Hände, nimm die, oder den Türrahmen, zwei Backsteine oder einen Schlappen.“Die Stimme des Tänzers war nur ein flüstern, aber Uruha verstand die Worte. Der Yakuza wusste das es nicht einfach sein würde aber genau das reizte ihn. Das war genau das was Uruha wollte. Widerstand von dem kleineren vor ihm. Uruha lachte leise auf ehe er Ruki nah an sich zog, sodass sich beide Gesichter fast berührten „Glaub mir mein Hübscher, du hast ja gar keine Ahnung“ Ruki biss sich auf die Unterlippe. Uruha ließ ihn los und der Tänzer fiel zurück in die Kissen. Links und rechts neben dem Blondschopf stützte sich Uruha ab. Er war jetzt komplett über dem anderen gebeugt und sah tief in die dunklen Augen. Einen Moment lang verharrte Uruha so. „Vielleicht kannst du mir irgendwann mal erklären wie jemand wie Du, an Nashida gerät. Das versteh ich nicht“ Während Uruha sprach wanderte seine rechte Hand über den Hals, hinunter zum Oberkörper. Deutlich spürte er wie sich der kleine Körper unter ihm anspannte. Ruki schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Er wusste das er nicht wegkommen würde und doch sollte dieser Mistkerl über ihm auch nur Andeutungen machen, weiter runter als zum Bauchnabel zu gehen, er würde sich dagegen wehren. Uruha beugte sich runter. „Ich weiß das du es mir nicht einfach machen wirst, das ist auch genau der Grund warum du hier bist. Glaub mir Takanori Matsumoto, ich habe viel Geduld und eines Tages wirst du dir wünschen du wärst wieder bei Nashida.“ Bei jedem Wort das Uruha sprach berührten dessen Lippen hauchzart die Haut an Rukis Hals. „Ich werde Dich solange bearbeiten bis du auf Knien abgerutscht kommst, das ich aufhören soll.“ Ruki schluckte hart und neigte den Kopf zur Seite. Eigentlich wollte er Uruha damit nicht mehr Platz bieten, aber ansehen wollte er ihn jetzt auch nicht. „Nashida hat vielleicht bei dir versagt, aber ich werde deinen Stolz brechen, damit du weißt wo dein Platz ist in der Welt“ Es war ein sanfter biss, doch ließ es Ruki weg zucken. Erschrocken sah er den braunhaarigen an, als dieser sich von ihm löste. „Nach ganz unten!“ Erneut zuckte der Tänzer zusammen als er spürte wie die geballte Faust Uruhas dicht neben ihm im Kissen einschlug. Uruha stand auf und ging zu Tür. „Du hast bestimmt Hunger, ich lass dir was bringen.“ Ruki schaffte es sich auf zu setzen. Am liebsten hätte er irgendwas nach ihm geworfen, als der größere die Türe öffnete und raus ging. Zu dem Zeitpunkt, konnte er sich einfach noch nicht vorstellen, wie grausam und brutal Takashima Kouyou wirklich sein konnte. Kapitel 3: ----------- Ein bitteres Lachen, verließ Uruha, als er sich erinnerte. Uruha nahm nochmal einen tiefen Schluck als der fast leeren Whiskyflasche. Der Kleinere hätte es sich mit Sicherheit anders überlegt, wenn er gewusst hätte, wenn er es geahnt hätte, zu was Uruha fähig war. Vielleicht hätte er sich das Leben genommen. Eigentlich hatte Uruha schon fast damit gerechnet, dass es so kommen würde. Kopfschüttelnd fragte er sich aber immer wieder die ein und dieselbe Frage. „Was hat dich bleiben lassen, Ruki?“ Selbst jetzt verstand der Braunhaarige es nicht. Vielleicht wollte er es auch nicht verstehen wie jemand all das über sich ergehen lassen konnte. Jeden Schlag, jedes mal wenn Uruha ihn nahm wann und wie er wollte. Nicht ein einziges mal hatte er darum gebettelt auf zu hören. Nicht ein einziges mal, bis zu jenem Abend. Der Yakuza leerte die Flasche und warf sie vor sich gegen die Wand. „Uruha...“ Die Stimme ließ ihn sichtlich zusammen zucken. Er sah über die Schulter hinweg in das besorgte Gesicht von Reita. Wie er da stand, so unschuldig, fast schon naiv. „Komm her...“ Der Blonde mit dem Nasenband trat langsam näher und Uruha beobachtete ihn mit jedem Schritt den er sich näherte. Und mit jedem Schritt mit dem er sich näherte flammte erneut diese unendliche Wut in ihm auf. Reita wollte dem Größeren eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen, doch Uruha stoppte die Berührung in dem er das Handgelenk des Kleineren umfasst. Ruckartig zog er Reita ganz nah an sich heran und beugte sich zu dessen Ohr hinunter. „Bist du nun glücklich? Ist es das was du wolltest?“ Uruha sah ihm nun tief in die Augen, strich ungewohnt sanft über Reitas Wange. Dieser sah ihn fragend an und ging einen Schritt zurück. Einen weiteren Schritt konnte er nicht machen, denn der Braunhaarige ließ es nicht zu und packte stattdessen schmerzhaft den Arm des Kleineren. „Ich will wissen, ob es das ist was du wolltest, Reita. Antworte mir gefälligst.“ Der Schlag, der Reita traf schallte durch das ganze Zimmer, während er unsanft auf dem Boden landete. Als er aufblickte, sah er in diese kalten, unberechenbaren Augen. Uruha zog ihn wieder auf die Beine, ehe er ihn auf das große weiße Sofa drückte. „Ihr hattet von Anfang an versucht ihn los zu werden. Glaubst du ich habe es nicht mitbekommen? Auch wenn Ruki kein Wort gesagt hat.“ Reita starrte ihn schockiert an. Vermutlich dachte er, der blonde Tänzer wäre zu Uruha gelaufen und hätte alles gesagt, alles was Reita und seine Truppe ihm angetan hatten. Reita hatte nie versucht, den Hass und die Eifersucht gegenüber Ruki zu verbergen. Er hatte immer schlecht über ihn geredet, hatte ihn versucht zu demütigen, hatte jedes mal seine miesen Spielchen mit ihm getrieben. Er war sogar bis zum Äußersten gegangen. Uruhas überzeugter Favorit hatte sich irgendwann Nachts in das Zimmer des kleineren geschlichen, hatte ihn gefesselt, ihm körperlich wehgetan und er wusste auch, er spürte das er auch seelische Schmerzen davon trug. Doch nichts hatte genützt, diese kleine miese Ratte zu verjagen, im Gegenteil, Ruki fand auch noch Unterstützung. Wieder traf ihn ein Schlag mitten ins Gesicht, der Reita in die Wirklichkeit zurück holte. Uruha war alles andere als dumm. Er wusste, dass außer ihm noch jemand anderes Hand an sein Spielzeug gelegt hatte, aber es dauerte bis er auf Reita kam. Und es hatte ihn mehr als nur aus der Bahn geworfen, als dem Yakuza bewusst wurde, wieso Reita dies tat. „Ich hätte nie gedacht das du so ein schlechter Verlierer bist Akira.“ Der Angesprochene versuchte unter seinem Boss hervor zu klettern, doch Uruha zog ihn wieder zu sich. „Aber ich sag dir was, ich werde jeden einzelnen von euch kriegen und ihr werdet alle das Dreifache von dem erleiden, was ihr Ruki angetan habt. Das schwöre ich euch!“ Uruha schrie nicht, aber es lag eine Schärfe in seiner Stimme, die das drohende Unheil ankündigte. „Und mit dir fange ich an“ Reita wusste im nächsten Moment nicht wie ihm geschah. Er hatte den Größeren selten so erlebt, meist gegen andere. Er verstand nicht, warum er sich so für den Kleineren einsetzte. Bei jedem Schlag der sein Körper erdulden musste, schrie er auf, flehte den Yakuza an aufzuhören, doch wurde es übergangen. Uruha prügelte sich immer mehr in Rage, dieser Zorn der in ihm geweckt war ließ seinen Verstand aussetzen und es machte ihn noch wütender als Reita anfing sich zu wehren. Eigentlich dachte er, den Anderen fest im Griff zu haben, doch schaffte er es sich umzudrehen und ein Stück von Uruha los zu kommen. Uruha drückte Reita mit seinem eigenen Gewicht wieder nach unten. Das leise Wimmern drang gar nicht zu ihm durch und als Uruha seine eigene Hose geöffnet hatte, machte er sich an dem Bund des anderen zu schaffen. „Uruha, bitte tu das nicht, bitte!“ Als Antwort gab der Braunhaarige jedoch nur ein eiskaltes Lachen von sich ehe er ohne Vorwarnung in den geschundenen Körper unter sich eindrang, Der Schmerz ließ den jüngeren Aufschreien, genauso wie jeder harte Stoß den Uruha tat. In diesem Augenblick ging es Uruha nicht wirklich um Sex. Es war nicht das, was ihn befriedigte. Sondern viel mehr die Hilflosigkeit seines Opfers, die ihn immer weiter dem Höhepunkt entgegen trieb. Er empfand es in diesem Moment auch nicht als falsch. Warum auch? Schließlich war er doch dieses eiskalte Monster, dass sich nahm was es brauchte unter Umständen auch mit Gewalt. Uruha griff in die blond-schwarzen Haare Reitas und zog ihn zu sich hoch „Wie fühlt sich das an?“ Die Frage kam schwer atmend von dem Yakuza, ehe er Reita mit dem Gesicht wieder nach unten drückte. Zwei, drei Stöße... „Uruha bitte... es zerreißt mich... es tut so verdammt weh...“ Reitas Stimme war gebrochen unter den Tränen die über dessen Gesicht liefen. Uruha hielt mitten in seiner Bewegung inne und immer wieder hallten diese Worte durch seinen Kopf. Während er Reita los ließ und sich sein grausames Werk ansah, war es plötzlich nicht mehr Reita der da lag. Uruha ließ sich zurück fallen und starrte erschrocken über sich selbst, auf den vor sich liegenden Körper. Alles fing an sich zu drehen. „Es zerreißt dich?!“ Es war wie an jenem Abend, als er das letzte mal so die Kontrolle über sich verlor. Uruha hatte an diesem Abend ziemlich viel durcheinander getrunken. Wodka, Bier.... alles was er in die Finger bekam. Momentan lief halt nichts so wie er wollte. Aoi schaffte es den lautstark protestierenden Braunhaarigen irgendwie ins Auto zu schaffen. „Isch kann all...laleine fahren.“ Aoi überging dies. Natürlich hätte er alleine fahren können. Alleine in den nächsten Graben, alleine gegen einen Baum, er hätte auch alleine einen Menschen umfahren können, aber niemals nach Hause. Der Schwarzhaarige musste aufpassen das er die Türe nicht gegen die Nase bekam, als Uruha in seine Villa rein stolperte. „Bitte, ich habe dich gerne nach Hause gefahren, dafür sind Freunde schließlich da. Arschloch.“ Beschimpfte er die Türe und ging zurück zum Auto. Jacke, Schlüssel, Handy landeten überall nur nicht auf der Kommode oder an der Garderobe. Es herrschte eine toten Stille in der Villa. Er wusste nicht wie, aber Uruha schaffte es irgendwie ins obere Stockwerk. Er erkannte das Licht im Badezimmer und steuerte von links nach rechts gehend darauf zu. Sich an den Türrahmen lehnend sah Uruha zur Dusche, welche durch den heißen Wasserdampf beschlagen war. Ein dreckiges Grinsen schlich sich langsam auf Uruhas Lippen ehe er sich seinen Sachen entledigte und langsam die Duschtüre öffnete. Erschrocken starrten ihn diese wunderschönen dunklen Augen an. „Verdammt Uruha, mach dich doch vorher irgendwie bemerkbar“ Automatisch verschränkte er die Arme vor seinen Oberkörper, doch Uruha hatte die blauen Flecken lange gesehen. Immer noch mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen, zog er Ruki zu sich. Wenn man bedachte wie sich das ganze mit der Zeit zwischen den beiden entwickelt hatte, konnte es einen schon in die Irre führen. Es hatte auch lange gedauert bis Ruki den Anderen freiwillig näher als einen Meter an sich ran ließ und noch länger bis die Beiden das erste mal Sex miteinander hatten. Sachte drückte er Ruki gegen die kühle Wand. Uruha umfasste die Handgelenke des Kleineren und setzte zu einem Kuss an. Ruki wandte sich ab. „Hast du in Alkohol gebadet oder was? Uruha das ist widerlich!“ Das war nicht gerade das was Uruha hören wollte und stimmte ihn negativ ein. „Du beschwerst dich sonst auch nie!“ Sonst hatte der Größere ja auch nie so eine Fahne, dachte der Kleinere sich und versuchte an Uruha vorbei zu kommen. Dieser jedoch versperrte mit seinem Arm den Weg, worauf Ruki ihn mürrisch an funkelte. Fast schon zu sanft strich Uruha unter dem Kinn Rukis entlang. „Verrate mir eins mein Hübscher. Von wem hast du die blauen Flecken an deinem Körper?“ Dem Kleineren wurde schlagartig anders zu Mute. Er fühlte sich sichtlich ertappt, obwohl er gar nichts dagegen hätte tun können. Schlagartig kamen die Bilder vergangener Nacht wieder in ihm hoch und er musste sich das würgen verkneifen. Er sah Uruha nicht an, sondern drückte den Arm bei Seite. „Ich bin die Treppe runter gefallen.“ gab er knapp als Antwort zurück. Was hätte er auch sagen sollen? Die Wahrheit? Gott nein, dann wäre alles nur noch schlimmer geworden. Schnell griff er zu einem Handtuch und wollte zur Tür flüchten, doch der Yakuza war schneller und packte den Blonden am Arm. „Wer war es?“ Seine Frage war schon energischer, doch Ruki schüttelte den Kopf. Selbst wenn er wollte, er konnte nichts sagen, sein Hals war plötzlich wie zugeschnürt. Das Schweigen machte den Braunhaarigen jedoch nur noch wütender, sodass er Ruki gegen die Wand drückte. „Ich frage dich zum letzten mal, wen hast du an dich ran gelassen.“ Seine Hand umfasste Rukis Hals. Eine leichte Panik stieg in ihm auf. „Uruha...lass los...“ Doch anstatt dies zu tun, machte der Braunhaarige das Gegenteil. Er drückte etwas zu. „Ich hatte dir ganz am Anfang gesagt, das ich es nicht dulde, wenn jemand anderes mein Eigentum anfasst. Ich hab dir gesagt das es Konsequenzen haben wird, Takanori. Ich hab genug Huren da draußen laufen. Vielleicht willst du ja auch dahin“ Der Griff um den Hals des Kleineren, löste sich und mit einem geschickten Griff hatte Uruha das Handtuch um Rukis Hüften gelöst. „Wenn du meinst dich wie eine Hure aufführen zu müssen...“ Die Hand des Zuhälter glitt in den Nacken des Kleineren, griff nach der blonden Mähne und zog den Kopf nach hinten. „Dann werde ich dich auch so behandeln Blondi“ Rukis gesamtes Inneres zog sich zusammen. Er wusste, solange Uruha schrie war in der Regel alles in Ordnung, aber diese gefährliche Ruhe in dessen Stimme ließ seinen Fluchtinstinkt wach werden. Reflexartig stieß er Uruha von sich und öffnete die Türe des Badezimmers. 'Renne!'... hämmerte es durch seinen Kopf und gerade als er die Türe zu seinem Zimmer erreichte, wurde er mit einem Stoß in den Rücken unsanft in dieses befördert. Die Türe flog mit einem lauten Knall ins Schloss „Von mir aus auch hier“ Uruha knurrte vor Wut und drängte den anderen auf das Bett. Ruki rutschte schwer atmend in Richtung Kopfende. „Uruha, bitte...ich...“ Ruki versuchte Uruha auf Abstand zu bringen, doch dieser griff nach den Handgelenken und fixierte diese einen Moment, nur um eben diese danach mit einem Schal am Kopfende des Bettes fest zu binden. „Halt den Mund“ Er verpasste dem blonden eine Ohrfeige, von der Ruki am nächsten Tag noch was haben würde. Den Schmerzensschrei unterdrückte er dabei gerade so, während Uruha sich zwischen den schlanken Beinen zwängte. „Weißt du was ich jetzt mit dir mache? Ich zeige dir wie man mit den Strichern da unten umgeht, damit du weißt was auf dich zu kommt, Süßer“ Hauchte er ganz nah an dessen Ohr während er sich selbst sein Glied massierte bis es hart wurde. Am liebsten hätte Ruki geredet, hätte gerne erzählt, wie man ihn letzte Nacht ebenso hier ans Bett gefesselt hatte, ihm diese blauen Flecken zugefügt hatte, wie man ihn gedemütigt hatte. Ja, am liebsten hätte er es raus geschrien, nur damit er das nicht nochmal ertragen musste. Ruki wusste aber auch wenn er etwas gesagt hätte, oder eine kleine Andeutung von sich gegeben hätte, das alles noch schlimmer geworden wäre. Sämtliche Luft entwich dem Körper des Tänzers als Uruha in ohne Vorwarnung in den Körper eindrang. Erschrocken schnappte er nach Luft. Uruha hielt sich vom ersten Moment an nicht zurück, warum sollte er auch? Dieses kleine Biest hatte sich nicht daran gehalten, zumindest dachte er es. Uruha behielt den Kleineren genau im Auge und sein grinsen wurde immer breiter, immer fieser. „Du solltest dich daran gewöhnen“ knurrte der Größere während er sich einen der schlanken Beine, unsanft über die Schulter warf. Es kam dem Blonden wie eine Ewigkeit vor. Er wollte, dass es aufhört, er wollte das nicht mehr. In seinem Innerem brannte und schmerzte es. Rukis Lungen füllten und leerten sich immer wieder stoßweise mit Luft. Uruha stützte sich links und rechts neben dem Kopf seines kleinen Opfers an, während seine Stöße an härte zu nahmen. „Ruha.... Uruha bitte... es zerreißt mich... es tut so verdammt weh...“ Es platzte auf einmal aus dem kleineren raus und Uruha lachte leise auf als er das vernahm. Den Kopf zur Seite gedreht, die Augen leer und nur eine einzelne Träne. Uruha grinste zufrieden als er den Schal löste. Langsam beugte er sich zu dem Ohr des Kleinen runter. „Ich verspreche dir, du zerbrichst an mir mein Hübscher...“ Bei dem Gedanken fing sein Magen an sich zudrehen. Er hielt sich den Handrücken vor den Mund und stand auf. Er stolperte in Richtung Küche und beugte sich über die Spüle. Der Inhalt seines Magens, der überwiegend aus Alkohol bestand, verabschiedete sich im Abfluss. Schmerzhaft wurde ihm bewusst, das er damals nicht aufgehört hat. „Scheiße...“ Immer wieder kamen ihm die Bilder dieser leeren Augen in den Sinn. Wieder konnte er nicht an sich halten und übergab sich. Uruha spürte wie seine Beine nachgaben und seinen verfluchten Körper nicht mehr tragen wollten. Es kam ihm vor wie in Zeitlupe, als die Schwerkraft einsetzte und den zitternden Körper in die tiefe zerrte. Doch der Aufprall blieb aus. Stattdessen fingen ihn zwei Arme auf die ihn sanft zu Boden gleiten ließen. Besorgt, nein panisch blickten ihn diese vertrauten Augen an, Stimmen riefen ihn. Aoi... Kai... Was wollten Sie von ihm? Uruha wollte schlafen. Sollten Sie ihn doch lassen. Einfach nicht darauf hören, mach einfach die Augen zu. Uruha... Seinen Namen drang als ein fast kaum hörbares Flüstern an sein Ohr. Dieses wunderschöne Lächeln, wie er da stand, angelehnt am Geländer des Balkons. Die letzten Strahlen der Sonne, tauchten sein blondes Haar in einen goldenen Farbton. Uruha... Zur selben Zeit kontrollierte gerade die Nachtschwester den Monitor an dem Ruki angeschlossen war und hatte eine neue Infusion angeschlossen, als dieses nervtötende monotone Piepen schneller wurde. Sie war gerade im Begriff zu gehen als dieses Piepen schneller wurde. Sofort war sie wieder am Bett und sah in diesen verzweifelten Gesichtsausdruck. „Uruha...“ Ein kaum hörbares Flüstern. Kapitel 4: ----------- „Verdammt Uruha was hast du getan?“ Als Ruki die Stimme vor der Türe hörte zuckte er sichtlich zusammen. Seit Tagen schon hatte er sich in diesem Zimmer verkrochen und nur unter Druck gegessen oder getrunken. Ins Badezimmer war er auch nur gegangen wenn er sich sicher sei konnte, dass ihn niemand begegnete. „Du bist grausam, ein Ungeheuer, du gehörst echt weggesperrt!“ Der Blondhaarige saß in einer Ecke und hatte die Knie angezogen. „Jetzt halt die Klappe Kai, du bist doch so ein Menschenflüsterer, hol ihn da raus.“ „Du Türe ist abgeschlossen von innen...“ Von außen hörte Ruki das klimpern eines Schlüsselbundes. Ihm stockte der Atem als die Türe sich langsam öffnete. „Vergiss es. Du bleibst draußen. Geh von mir aus paar Leute abknallen, aber hier ist erst einmal Sperrgebiet.“ Uruha bekam von Kai die Türe vor der Nase zugeknallt. Dann sah er zu Aoi, der grinsend weg sah. „Du kannst froh sein, das die kleine Hexe zu dir gehört.“ Die Stimme des braunhaarigen war nicht mehr als ein zischen. Aoi packte ihm besänftigend an der Schulter und zog ihn mit sich. „Glaub mir, du wirst Kai noch brav danke sagen.“ Kai schloss die Türe etwas zu feste, was den Kleineren hoch schrecken ließ. Mit dem Rücken an der Wand, kam er sich vor wie ein gejagtes Tier, welches man in die Enge getrieben hatte. Er musterte den anderen genau, jeden Zentimeter. Genauso tat es der Dunkelhaarige. Kai blieb erst einmal auf der anderen Seite des Raumes und setzte sich auf einen Stuhl. Einige Minuten lang herrschte schweigen zwischen den Beiden. Kai kratzte sich letztendlich am Hinterkopf und seufzte. „Du kannst dich auch ruhig hinsetzen. Von mir aus auch da drüber, ich bleib hier sitzen.“ Gerade als Ruki zu Boden geblickt hatte, sprach Kai ihn an, was die Aufmerksamkeit wieder auf ihn zog. „Ich weiß im Groben was vor einer Woche passiert ist.“ Ruki sah zur Seite. Kai schüttelte den Kopf. So würde das nie was werden. Er überlegte kurz. Uruha hatte angedeutet das der Blonde vermutlich nichts sagen würde. Hatte er selbst ja auch lange genug gebraucht, bis Ruki sich mal dazu durchgerungen hatte ein paar Sätze mit dem Yakuza zu wechseln. „Ich bin nicht hier um dir irgendetwas an zu tun. Du kannst dich nicht ewig hier einsperren, in der Hoffnung, dass sich alles im Sand verläuft. Ich will dir helfen, aber dafür musst du mit mir reden.“ Ruki schüttelte kaum merklich den Kopf. Wie wollt der Typ ihm helfen? Wollte er für ihn Uruha eine Kugel in den Kopf jagen, ihn im Schlaf erdrosseln oder erstechen? Wohl kaum. Wie also sollte man ihm dann helfen können? „Ruki, bitte sag irgendwas. Was Uruha getan hat, hat für mich den Bogen überspannt. Er ist ein Arschloch, selbstverliebt und einfach nur krank. Er ist ein Mensch der nur die Kontrolle über jemanden haben will. Dafür geht er auch über Leichen, wenn es sein muss.“ Das wusste der Kleinere auch so. Das brauchte der Typ ihm nun wirklich nicht zu sagen. „Du hast nur einen Vorteil ihm gegenüber.“ Vorteil? Ruki sah Kai zwar immer noch misstrauisch an, aber eine gewisse Neugier schwang in seinem Blick mit. Vorteile waren immer gut. Natürlich hatte Kai dies bemerkt und er lächelte kurz. Na wenigstens hatte er jetzt seine volle Aufmerksamkeit. „Du bist immer noch hier in seinem Haus und nicht auf der Straße. So ganz hat er das Interesse an dir noch nicht verloren. Deswegen bin ich auch hier.“ Wusste er es doch. Genervt sah Ruki wieder weg. „Verschwinde einfach“ Ruki schrie den anderen nicht an auch wenn er es gern getan hätte. Irgendetwas in seinem Inneren hielt ihn davon ab. „Ich hab nicht gesagt das ich hier sitze um Uruha einen gefallen zu tun, oder? Ich hab gesagt ich sitze hier, weil ich dir helfen will. Außerdem muss diesem egoistischen Penner mal in die Schranken gewiesen werden.“ Kai stand auf und ging ein paar Schritte auf den Tänzer zu. „Irgendetwas sagt mir dass du das kannst.“ Der Puls des Kleineren stieg an, als der andere näher kam. Warnend sah er ihm entgegen, aber Kai hielt das nicht ab. „ Lass mich dir helfen“ Ruki´s Mund öffnete sich. Er wollte irgendetwas sagen, wollte sich verteidigen, wollte, dass der Andere ging, aber er brachte kein Wort hervor. Stattdessen sah er ihn einfach nur an. Kai blieb stehen. Er wollte ihm nicht zu nahe kommen. Ruki sollte merken, dass er ihm seinen Freiraum lassen wollte, sodass er ihm jeder Zeit ausweichen konnte. Langsam streckte er ihm die Hand entgegen. „Durch Aoi kenne ich Uruha in- und auswendig. Ich kann gegen ihn nichts machen, schon alleine weil ich der Freund seines besten Freundes bin. Seines einzigen Freundes. Das einzigste was ich machen kann und das verspreche ich dir, ist es ihn für eine gewisse Zeit von dir fern zu halten.“ Diese Stimme, dieser warme Blick. Es beruhigte Ruki auf eine gewisse Art und Weise. Ruki fuhr sich durch die blonde Mähne und zögerte. „Stell dich doch erst einmal vor.“ Kai sah ihn verdutzt an, doch lachte er dann peinlich berührt auf . „Oh... tut mir leid. Kai...“ Verdammt. Dieses herzliche und ehrliche lachen. „Ich will, dass Uruha diesen Schmerz spürt, den er anderen zufügt. Ich will die selbe Angst und Verzweiflung in seinen Augen sehen...“ Kai grinste breit, als er Rukis Hand in der seinen spürte. „Ich hoffe, dass dir noch drei Tage schlecht ist Takashima Kouyou.“ Der Angesprochene, murrte als er in die Küche geschlurft kam. Er sah aus als ob er jeden Moment tot umfallen wollte. Seufzend setzte er sich an den Küchentisch und hielt sich den Kopf. „Interessiert es dich gar nicht wie es Reita geht oder wo er gerade ist?“ Kais aufgebrachte Stimme hämmerte in dem Kopf des Braunhaarigen wie ein Presslufthammer auf Beton. „Aoi bring ihn zum schweigen, sonst mach ich das“ Der Schwarzhaarige stellte seinem Freund ein Glas Wasser und eine Tablette hin. „Ich habe letzte Nacht versucht dir den Rücken zu stärken, dafür hab ich jetzt ein blaues Auge. Da musst du diesmal selber durch“ Uruha sah Aoi an und dann Kai. Er hätte niemals mit solch einem emotionalen Ausbruch von ihm gerechnet. „Der Arzt war diese Nacht noch da, er hat dich und Reita versorgt. Er liegt oben und schläft erst einmal.“ Uruha nickte. Die Bilder die sich in sein Kopf drängten, versuchte er krampfhaft zu über gehen. „Er hat mit Schuld.“ Kai schnaufte verächtlich. „Such nicht immer die Schuld bei Anderen. Jeder trägt an dieser Situation mit bei. Du, Aoi, Reita und ich auch. Wenn ich auch noch nicht genau weiß was.“ Aoi sah seinen Partner besorgt an. So wie Kai sich aufregte, konnte man meinen er würde jeden Moment einen Herzinfarkt erleiden. Kopfschüttelnd stand Uruha auf. „Wo willst du hin? Ich bin noch nicht fertig?!“ Kais Gekeife ließ Uruha nervös werden. „Halt doch mal einen Moment die Luft an. DU bist ja schlimmer als ein Weib mit deinem herum Gezeter!“ Die flache Handinnenfläche des Yakuzas traf die Tischplatte. „Ja verdammt, ich hab gestern zu viel getrunken und die Kontrolle verloren. Ich bin nicht Stolz darauf, aber rückgängig machen kann ich es auch nicht, verdammt!“ Kai fiel die Kinnlade runter als ihn Uruha so anfuhr. „Du hast überhaupt keine Ahnung. Es geht hier schon lange nicht mehr darum, dass Takanori Schaden nehmen soll. Es geht darum, dass ich Schaden nehme. Ich weiß, dass sich das für dich jetzt wieder egoistisch anhören muss, mag es vielleicht auch in gewisser Weise sein, aber du kannst mir glauben, dass ist es nicht was mich so wütend macht.“ Aoi stand auf und stellte sich zwischen die Beiden. Mit sanfter Gewalt drückte er Uruha auf Abstand. „Ich würde tauschen wenn ich könnte. Ich würde alles geben, damit er jetzt hier stehen könnte und ich im Krankenhaus liegen würde.“ Kai schluckte. Normalerweise hätte er Uruha nicht ein einziges Wort geglaubt, aber als er in dessen Augen sah. Diese Angst und Verzweiflung sah, verkrampfte sich sein Körper. Ihm fielen die Worte wieder ein, die Ruki ihm gesagt hatte. Er hatte es, wenn auch unbewusst geschafft, sich an dem Yakuza zu rächen. „Das was du für Aoi bist, ist er für mich.“ Kai biss sich auf die Unterlippe und sah zu Boden. „Er ist mein Leben...“ Kai war in den nächsten Tagen und Wochen so gut wie jeden Tag bei Ruki gewesen. Er hatte ihn, wenn auch nur mit ganz kleinen Erfolgen, seelisch und auch körperlich gestärkt. Und auch wenn er Uruha von dem Blonden fern halten konnte, so war das auf Dauer keine Lösung. Langsam trat er ins Zimmer des Tänzers. Dieser sah von seinem Buch auf. Kai hatte sich schon seit letztem Abend darüber Gedanken gemacht, wie er den anderen dazu bringen konnte Uruhas Befehl, wie er es nannte, nach zu kommen. „Wie wäre es mit Schoppen und Frisör?“ Fragte er vorsichtig. Ruki überlegte einen Moment und nickte. „Ich würde so gerne mal hier raus, Kai. Gerne.“ Kai nickte grinsend. „Schön, dann sehen wir uns in einer viertel Stunde unten.“ Der Schwarzhaarige kam sich mit jeder Treppenstufe die er weiter runter ging dümmer vor. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass Ruki ihm das mehr als übel nehmen würde. Seufzend suchte er seinen Autoschlüssel und zündete sich eine Zigarette an. Ruki kam langsam die Treppe runter und lächelte Kai schwach entgegen. „Können wir?“ Der Blonde nickte und kurz darauf waren die beiden auf dem Weg in die Stadt. Ruki genoss den Tag sichtlich, was Kai wieder deutliche Pluspunkte einbrachte was das Vertrauen des Kleineren anbelangte. Leise vor sich hin lächelnd beobachtete er den Blonden, beim Frisör, beim Schoppen, beim essen. Er hasste Uruha für das, was er Ruki angetan hatte. Er konnte einfach nicht verstehen warum ein Mensch so grausam sein konnte. Vermutlich würde er es auch nie. Als Kai das nächste mal auf die Uhr schaute, waren die beiden gerade dabei Kleinigkeit zu essen. Er verschluckte sich. „Oh, wir müssen zurück.“ Meinte er etwas kleinlaut und sah ihn Rukis fragendes Gesicht. „Ähm, also...“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf, während der Blonde die Stäbchen bei Seite legte und sich Arme verschränkend zurück lehnte. „Was ist los?“ Die Ernsthaftigkeit ließ Kai ein Gefühl des erwischt seins aufkommen. „Also.. Uruha will, dass du ihn heute Abend zu einem Geschäftsessen begleitest.“ In dem Gesicht des Kleineren konnte Kai keine Regung erkennen, was ihn noch nervöser machte als er in diesem Moment eh schon war. Die Sekunden kamen ihm vor wie eine Ewigkeit in denen Schweigen zwischen Beiden herrschte. „Vergiss es. Das mach ich nicht.“ Kai starrte ihn mit offenen Mund an. „D..das... doch machst du.“ Die dunklen Augen Rukis funkelten sein Gegenüber an. „Denkst du wirklich ich bin so blöd? Meinst du, mir ist nicht aufgefallen, daas du nicht so gelöst bist wie sonst? Da konnte doch nur was hinter stecken. Es hat mich interessiert wie lange du brauchst um mit der Sprache raus zu rücken.“ Ruki stand auf. Irgendwie kam er sich in diesem Moment verarscht vor. Er hatte mit allem gerechnet, aber dass er diesen Mistkerl heute Abend irgendwohin begleiten sollte. Nein, alles würde er tun. Alles, nur das nicht. Kai sah ihm hinterher ehe er schnell bezahlte und ihm mit samt den Tüten hinterher lief. „Jetzt komm schon, du brauchst doch nichts zu machen. Du gehst nur mit, sagst kein Wort und siehst einfach nur hübsch aus. Uruha ist eh viel zu beschäftigt, als das er auf krumme Gedanken kommen könnte.“ Stur ging Ruki weiter, ohne ein Wort zu sagen. „Ruki komm schon, bitte.“ Kai ließ die Tüten fallen und stellte sich vor ihn. Versperrte ihm den Weg. „Für mich wird das auch immer schwieriger. Langsam gehen mir auch die Ausreden aus.“ Ruki holte tief Luft und als er in Kais Augen sah hoffte er, dass dieser nicht anfing zu Weinen. Der Schwarzhaarige hatte auf ihn sowieso eine unschlagbare Wirkung. Er wirkte so unschuldig und rein. Es war so verdammt schwer für ihn, Kai eine Bitte abzuschlagen. „Meine Güte ja, wenn es denn sein muss.“ Er hatte vor weiter zu gehen, aber dann spürte er wie sich die zwei Arme um ihn legten. Sichtlich überfordert erwiderte er die Umarmung von Kai. „Danke...“ Es war nur ein kaum hörbares Flüstern. Ruki wusste das die Reaktion von Kai echt war. Er spürte es innerlich. Uruha hatte die Küche ohne ein weiteres Wort verlassen, er wollte jetzt allein sein. Er musste nach denken. Den Kopf frei kriegen. Wenn doch diese höllischen Kopfschmerzen nicht gewesen wären. Langsam ging er die Stufen runter nach draußen. Der feine Kies knirschte unter den Schuhen Uruhas. Er zündete sich eine Zigarette an. Es kamen so viele in Frage, die ihm Schaden wollten, genauso viele wussten, dass seine größte Schwäche der blonde Tänzer war. Aoi stand an der großen Eingangstüre und beobachtete den Yakuza. Kopfschüttelnd hatte er die Hände in der Hosentasche. Noch nie hatte er den anderen so erlebt. Er hätte nie gedacht das es mal jemanden im Leben Uruhas geben würde für den er alles riskieren würde. Langsam ging er die Stufen runter auf den Braunhaarigen zu. Uruha sah über die Schulter hinweg dem anderen entgegen und ohne Gegenwehr ließ er sich um drehen. Aoi musterte ihn ganz genau, strich ihm sanft ein paar widerspenstige Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe er dessen Gesicht in beide Hände nahm. Uruha erwiderte den Blick und holte tief Luft. Er wollte etwas sagen, doch schüttelte der ältere bloß den Kopf und lehnte seine Stirne gegen die Uruhas. Der Yakuza war froh das Aoi da war. Schon immer war er dessen einziger Halt gewesen. Immer war er da gewesen und hatte ihm mit Rat und Tat zur Seite gestanden, hatte immer den Rücken des Jüngeren frei gehalten, egal ob Uruha recht hatte mit dem was er tat. „Du musst das nicht alleine machen. Ich helfe dir. Ich und Kai. Wir lassen nicht zu das du daran zerbrichst.“ Uruhas Hände suchten bei den Worten Aoi´s ehe er langsam nickte und aufsah, als sich ihnen jemand näherte. Kai kam mit eine leichten Grinsen im Gesicht auf die Beiden zu. „Shinji hat gerade angerufen. Er ist wach.“ Ruki lief nervös in seinem Zimmer auf und ab. Warum hatte er Kai zugestimmt? Warum verdammt? Er biss sich auf die Unterlippe und sah immer wieder in den Spiegel als ob darin die Antwort zu finden war. „Ach verdammt, egal jetzt.“ Tief holte er Luft und verließ dann das Zimmer. Unten hörte er Kai wieder mit Uruha diskutieren. Er hatte sich schon des öfteren gefragt warum der Yakuza dies duldete. Nur weil er Aois Freund war? Kai murrte genervt und winkte ab als er zur Treppe hoch sah. „Wow“ Uruha und Aoi folgten seinem Blick. Der Yakuza hob die Augenbraue. Das Ruki auf ihn, von Anfang an, einen gewissen Reiz hatte, okay. Aber der Anblick der sich ihm gerade bot, hätte ihn fast umgehauen. Fast hatte er schon vergessen warum Ruki ihn so faszinierte. Jeder Schritt, den Ruki nach unten machte wirkte elegant. Dieser schlanke Körper an den die Kleidung sich perfekt anpasste. Diese makellose Haut, die vollen Lippen und dieser stechende Blick. Ja es waren diese wunderschönen Augen gewesen, die ihn fasziniert haben. Die Blicke der Beiden trafen sich und es war wie zwei Naturgewalten die Aufeinander trafen. Schönheit. Kraft. Willensstärke. Kampf. Stolz. Es war als ob in diesem Moment alles um Uruha verschwinden würde. Er sah nur noch diese Augen, die ihren Glanz zurück gewonnen hatten. Er merkte gar nicht wie er die Hand nach dem Kleineren ausstreckte. Er wollte ihn berühren, wollte diese wunderschöne Haut spüren. Die Realität holte ihn aber wieder ein als jemand in seine Seite stieß. Aoi sah ihn aus dem Augenwinkel an. Kurz sah der Braunhaarige zu ihm und dann wieder zurück zu Ruki. Uruha wollte gerade etwas sagen, doch fuhr ihn Ruki drohend an. „Halt einfach deine Klappe. Ich mach das Kai zu liebe, deswegen will ich das jetzt einfach nur schnell hinter mich bringen“ Der ganze Körper des Blonden, stand unter Strom, als er Uruha erst einfach stehen ließ und nach draußen ging. In der Dunkelheit hatte er einen Moment um durch zu atmen. Uruha verdrehte die Augen. „Wunderbar. Er hat seine Bissigkeit nicht verloren.“ Knurrend folgte er dem Kleineren. Kai legte grinsend die Arme um Aoi. „Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass du das lustig findest Kai?“ Aoi lehnte sich an seinen Liebhaber und seufzte. „Stimmt. Ich glaube einfach, das Uruha bei Ruki an seine Grenzen stößt“ Aoi grinste und nickte. „Das ist gut möglich. Ich hoffe nur für dich, dass alles so verläuft wie du das denkst. Du kennst Uruha. Er kann eine tickende Zeitbombe sein.“ Der Ältere stand auf und stellte sich vor Kai. Er nahm das Gesicht in beide Hände und hauchte ihm einen sanften Kuss auf. Kai lachte leise und zog Aoi näher an sich. „Ich habe Ruki meine Nummer gegeben. Wenn irgendetwas sein sollte, holen wir ihn daraus.“ Wieder hauchte Aoi ihm einen Kuss auf wanderte mit seinem Lippen zu Kais Hals. „Wir?“ Mit sanfter Gewalt biss er in die weiche Haut. Als Antwort erntete er ein leises keuchen. Uruha sah Kai irritiert an und fragte noch einmal nach. Er glaubte sich verhört zu haben, doch Kai wiederholte genau die selben Worte. Tief Luft holend vor Erleichterung musste Uruha kurz lachen. Kai sah zu Aoi und dieser hob grinsend die Schultern. „Wir können heute Nachmittag hin. Die Ärzte wollen noch ein paar Untersuchungen machen.“ Der Braunhaarige nickte. Ruki hatte die ganze Zeit kein Wort gesagt, hatte jegliche Versuche ein Gespräch aufzubauen abgeblockt. Er wollte nicht reden und als Uruha den Wagen parkte, wollte er fast schon fluchtartig ausstiegen. Uruha packte ihm am Arm und zog ihn zurück. „Du hast die ganze Fahrt kein Wort gesagt, jetzt bist du auch still und hörst mir zu. Ich gebe dir einen Tipp. Bleib einfach nur an meiner Seite und sag bitte kein Wort. Das erspart dir und mir eine Menge Ärger. Verstanden?“ Ruki sah den Anderen einige Sekunden schweigend an. „Verstanden“ Uruha nickte und stieg dann aus. Ruki fand sich in einer Welt wieder, wo er niemals hin wollte. Um ihn herum Zuhälter, Drogenbosse und Dealer, Oberhäupte verschiedener Clans. Die Stimmung war merklich angespannt. Hier wurde niemandem getraut außer seiner Schusswaffen, die anscheinend jeder bei sich hatte. Der Drang einfach auf dem Absatz kehrt zu machen und wieder rauszugehen überkam Ruki, doch spürte er die Hand Uruhas in seinem Rücken, die ihn vorwärts drückte. Immer wieder wurde die beiden Aufgehalten und Uruha in kurze Smalltalks verwickelt ehe sie an ihren Tisch kamen. Auf dem Weg dorthin beobachtete Ruki immer wieder wie Unmengen an Geld und Drogen über die Tische wanderten und ihre Besitzer wechselten. Es war aber nicht das, was ihn schockierte, sondern die Versteigerung junger Männer und Frauen die etwas weiter vorne stattfand. Uruha beugte sich zu seinem Begleiter runter „Wir gehen später etwas essen, ich traue denen hier nicht, aber ich muss mich hier blicken lassen.“ Ruki nickte, war aber erstaunt über die Ruhe in der Stimme des Anderen. Kurz sah er zu ihm und folgte Uruhas Blick der starr gerade aussah. Auf die beiden kam ein Mann mittleren Alters zu, hinter ihm zwei Bodyguards. „Lass uns allein.“ Ruki sah zwischen beiden hin und her „Du hast doch...“ Uruhas Blick traf Ruki und ließ ihn verstummen. „Das ist eine Sache die dich jetzt nichts angeht. Lass uns allein“ Ruki biss sich auf die Zunge ehe er dann aufstand und sich entfernte. „Takashima Kouyou. Lang ist es her.“ Uruha erhob sich ehe er den Kopf etwas senkte. „Hiroto-Sama“ Die beiden Männer setzten sich. Man konnte das Verhältnis der beiden Yakuza als kompliziert erklären. Es herrschte eine gewissen Feindseligkeit zwischen Beiden, obwohl Uruha von seinem Gegenüber vor neun Jahren ausgebildet wurde. Hiroto hatte sich damals seiner angenommen, als er ihn bei einem Straßenkampf beobachtet hatte. Er hatte mehr in dem Braunhaarigen gesehen, doch hatte Uruha dem Clan den Rücken zu gekehrt und irgendwann sein eigenes Ding aufgezogen. Seit dem waren 4 Jahre vergangen und den Ärger darüber ließ Hiroto seinen Ex-Schützling bei jeder Gelegenheit wo sie sich sahen spüren. „Wer war das? Er ist hübsch.“ Uruha ließ sein Gegenüber keine Sekunde aus den Augen, auch wenn er wusste, dass ihm hier mehr oder weniger keine große Gefahr drohte. „Das hat dich nicht zu interessieren. Was willst du?“ Ruki hatte sich Abseits an eines der großen Fenster gestellt und sah raus in die Dunkelheit. Er konnte es sich jedoch nicht verkneifen immer wieder zu Uruha rüber zu sehen. Er wirkte so ruhig als er mit dem Mann sprach, doch war es als konnte er dessen innerliche Anspannung spüren. Er merkte förmlich wie Uruhas ganzer Körper unter Strom stand. Er sah es in seinem Blick, an seinen Bewegungen, wie er redete. Gerade als er sich auf die Fensterbank setzte wurde ihm die Sicht versperrt und ein offensichtlich Betrunkener hatte sich vor ihn gestellt. „Na Hübscher, ganz alleine?“ Dieser Gestank von Alkohol und Zigaretten riefen in Ruki Erinnerungen an die Nacht in der Uruha die Kontrolle verlor wach und Panik stieg in dem Blondhaarigen auf. Er rutschte von der Fensterbank und wollte weg, doch ein schmerzhafter Griff an seinem Oberarm hielt ihn davon ab. „Wohin so eilig? Lass uns etwas Spaß haben“ Er spürte die kühle Wand in seinem Rücken und den glühenden Körper vor sich. Nicht schon wieder. Nicht schon wieder. Bitte, nicht schon wieder. Ihm schossen die Worte durch den Kopf. Er fühlte sich wie gelähmt als er die Hände dieses Typen auf sich spürte. Sie waren überall. Eine gewisse Übelkeit stieg in ihm auf. Kopfschüttelnd versuchte er dann mit aller Kraft von diesem Mistkerl los zu kommen. Die plötzliche Gegenwehr ließ ihn wütend werden und Ruki kniff die Augen zusammen. Der erwartete Schlag blieb aus. Als Ruki die Augen öffnete hatte er mit allem gerechnet nur damit nicht. Es war später Nachmittag als die Drei sich auf den Weg ins Krankenhaus machten. Vor dem Zimmer in dem Ruki lag hielt Shinji wache. Der Rothaarige stand auf als Aoi, Kai und Uruha auf ihn zu kamen. „Und? Wie geht es ihm?“ Der Angesprochene legte die Zeitung beiseite. „Der Arzt meinte es wird wieder. Gerade schläft er.“ Kai nickte und meinte, dass Shinji eine Pause machen sollte. Er nahm diese dankend an und versprach in einer Stunde wieder da zu sein. Uruha wollte gerade in das Zimmer rein, als sein Handy klingelte. „Geht ihr zuerst rein“ Aoi und Kai sahen sich fragend an, taten aber dann was Uruha wollte. Ruki sah zu Uruha, der die ausholende Hand abgefangen und auf den Rücken des anderen gedreht hatte. „He... was soll das du Arschloch“ Beschwerte dieser sich laut stark. Kurz ließ Ruki den Blick schweifen. Uruhas Aktion hatte die Blicke auf sich gezogen. „Komm her Ruki“ Es dauerte einen Moment bis die Worte ihn erreichten und er sich hinter den Größeren stellte. Im selben Augenblick ließ Uruha den anderen mit einen Stoß in den Rücken los, sodass sein Gesicht die Wand traf. „Komm, lass uns gehen“ Uruha umfasste das Handgelenk des Kleineren und führte ihn durch die Menge nach draußen. Erst als beide draußen angekommen waren, wagte Ruki sich aus dem Griff des Anderen zu befreien. „Du brichst mir das Handgelenk.“ Murrend rieb er sich dieses. „Steig einfach ein.“ Beide zuckten zusammen als ein Schuss die Stille der Nacht durchbrach. Erschrocken sah Uruha zurück zum Eingang. „Das gibt es doch nicht, steig ein Ruki.“ Er knallte die Türe seines Wagens zu und kam dem anderen entgegen. „Was mischst du Penner dich ein“ Uruha grinste kalt. „Ich kann es nicht ab, wenn sich jemand anderes an das vergehen will, was mir gehört“ Ruki bliebb die Luft weg, als Uruha dem Lauf der Waffe entgegen ging. Das darauf folgende Handgemenge nachdem Uruha sein Gegenüber entwaffnet hatte, überforderte den Tänzer sichtlich. Es war ein Reflex, dass Ruki dem Anderen helfen wollte. Doch hielten ihn zwei Männer davon ab. Es waren die Bodyguards von Hiroto, der sich zu Uruha gesellt hatte, genauso wie noch ein paar Männer. „Halt dich daraus Kleiner. Er schafft das schon“ Die tiefe Stimme ließ ihn zusammen zucken. Ruki wusste das Uruha stark war, hatte er das doch selbst schon zu spüren bekommen. Er wusste das er kalt sein konnte, doch was er hier sah ließ ihn erstarren. Er hatte nicht damit gerechnet das Uruha ihn beschützen würde, noch weniger das er jeden Schlag für ihn einsteckte und das wollte er nicht. „Uruha hör auf!“ Immer wieder rief er dem Yakuza diese Worte zu. Uruha schlug immer wieder auf den Anderen ein. Er hätte ihn bei sich lassen sollen. Er hätte auf das bisschen Respekt gegenüber Hiroto scheißen sollen. Jetzt stand er da und unbändige Wut brachte sein Blut zum kochen. Er wollte nicht das ihn nochmal emand anderes anfasst. Er gehörte ihm allein und nur er durfte das. Verdammt, das Ruki ihn aber auch immer nur Ärger machen musste. „Uruha verdammt, hör auf“ Irritiert sah er kurz über die Schulter „Halt die Klappe. Bringt ihn weg, verdammt!“ Plötzlich war alles dunkel um ihn herum. Uruha hatte sich ablenken lassen und seinen Gegner aus den Augen gelassen. Nach einer Weile kamen Kai und Aoi wieder aus dem Zimmer von Ruki und genau in dem Moment legte Uruha auf. Auf die Frage was los sei, winkte der Yakuza ab und trat in das Zimmer. Sein Innerstes krampfte sich bei dem Anblick zusammen. Es war dunkel und eine unheimliche Stille hatte diesen Raum fest im Griff. Langsam ging er auf das Bett zu und setzte sich auf den daneben stehenden Stuhl. Sachte berührte er die Hand des Blondhaarigen, schloss sie in seine Hand. Er spürte ein leichtes zucken und blickte dann in die Augen Rukis. Als dieser etwas sagen wollte, unterband Uruha dies indem er sachte den Zeigefinger seiner freien Hand auf die weichen Lippen des Kleineren legte. Als Uruha wach wurde, befand er sich in einem abgedunkelten Raum. Es brannten ein paar Kerzen, was seine Umgebung in ein warmes Licht hüllte. Sein ganzer Körper schmerzte und als er sich aufsetzen wollte, kam es ihm vor als ob tausend Nadeln ihn durchbohrten. Fluchend ließ er sich wieder in das Kissen sinken und schloss die Augen. Leise öffnete sich die Türe. Es war eine hauchzarte Berührung die seine Haare aus dem Gesicht strichen. Langsam öffnete er die Augen und sah in das besorgte Gesicht Rukis. „Wie geht es dir?“ Er half dem Yakuza, sich aufrecht hin zu setzen und besah sich dessen Wunden im Gesicht. „Das ist meine Schuld Uruha, das tut mir Leid.“ Dieser schüttelte den Kopf. „Das tut es nicht“ Die Antwort war leise entgegen gebracht. „Warum hast du das getan?“ Ruki hatte sich die ganze Zeit über immer wieder die selbe Frage gestellt. Er hatte nicht verstanden warum Uruha das für ihn getan hatte. Er hatte immerhin keinen Grund dazu. „Ich hab dir doch schon einmal gesagt, das ich nicht will das dich jemand außer mir anfasst.“ Es ging nur um Uruhas Ehre dachte sich der kleinere. Er war Uruhas Besitz, das hatte man ihm jetzt schon mehr als nur einmal deutlich vor Augen geführt. Seufzend sah er zur Seite weg. „Ich lasse auch nicht zu das dich nochmal jemand anderes anfasst. Nie wieder“ Ruki spürte die kühlen Finger unter seinem Kinn, welches mit sanfter Gewalt forderten das er Uruha an sah. „Ich weiß, du wirst es mir nicht glauben. Ich kann nicht Rückgängig machen was ich dir angetan habe. Ich werde mich dafür auch nicht rechtfertigen oder entschuldigen. Ich bin so wie ich bin und ich ändere mich für niemanden.“ Ruki verstand gerade nicht was hier passierte und auch wenn er jetzt am liebsten aufgestanden wäre um sich diese Lügen nicht anhören zu müssen, konnte er nicht. „Du bist wunderschön.“ Diese zarte Streicheln unter Rukis Kinn. Wie er ihm sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. „Ich will das du nur mir gehörst Ruki.“ Es war ein verdammtes Spiel mit dem Feuer. Ruki wusste wenn er jetzt nachgäbe, würde er sich verbrennen. Er wollte nicht auf diese zärtliche, für ihn so ungewohnte Seite des Yakuzas reinfallen. Er spürte genau wie sich Uruhas Hand den Weg in seinen Nacken suchte und ihn zu sich zog. „Versprich es mir. Sag das du mir gehörst.“ Der Blonde hatte die Augen geschlossen und kam Uruhas Hand bei jeder dieser zärtlichen Berührungen entgegen. Was tat er hier eigentlich? Warum ließ er das jetzt über sich ergehen? Es war doch bestimmt nur so, weil er sich Sorgen um den Anderen machte. Uruha hatte es doch eigentlich nicht anders verdient. Er war so verwirrt. Als Ruki die Augen wieder öffnete waren die Beiden sich so verdammt nah. Er spürte den warmen Atem Uruhas auf seiner Haut. „Ich verspreche es dir...“ Rukis Antwort war gegen die Lippen Uruhas gehaucht und er konnte diese schon förmlich auf den seinen spüren. Es war eine Lüge, eine verdammte Lüge die Ruki als Antwort gab. „Das ist schön“ Uruha gab dem Kleineren einen sanften Kuss auf die Stirn ehe er dessen Kopf in seinem Schoß spürte. Er lehnte sich zurück und hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen, als er sachte durch die blonden Haare strich. Ruki starrte auf eine halb runter gebrannte Kerze, als er den Kopf in Uruhas Schoß gebettet hatte. Hatte er sich was anderes erhofft als einen Kuss auf die Stirn? Nein. Eigentlich war er froh, dass es so war. Es war eine verdammte Lüge. Langsam schloss er die Augen und redete es sich immer weiter ein. Eine Lüge... eine Lüge... Keine Lüge... [/i) Die beiden hatten kaum miteinander geredet. Es war aber auch nicht nötig. Uruha war einfach nur froh, dass der Andere wach war. Er hielt seine Hand und immer wenn Ruki kurz weg döste, wartete er bis er wieder wach werden würde und wenn es die ganze Nacht so ging. Ruki wachte wieder auf als die Türe sich öffnete und die Nachtschwester rein kam, um Bescheid zu geben, dass die Besuchszeit zu Ende war. Uruha sah über die Schulter zu ihr und nickte. Langsam stand er auf und beugte sich über Ruki. „Ich komme morgen wieder, sobald ich kann. Das ist versprochen“ Ruki sah ihm entgegen und schloss die Augen halb als er Uruhas Lippen auf den seinen spürte. Kapitel 5: ----------- Er gab sich wirklich die größte Mühe, dass wusste Ruki. Jedoch war alles so unwirklich seit dem er aus dem Krankenhaus war. Alle waren nett, halfen ihm wo es nur ging. Es war dem Blonden fast schon peinlich und innerlich hatte er sich mehr als nur einmal gefragt, ob Uruha die Anderen dazu gezwungen hatte. Ruki war an diesem Tag schon früh auf gewesen, die Hitze in der Nacht hatte ihn nicht schlafen lassen wollen und der Tag schien noch heißer als der letzte zu werden. Schutz unter einem großen Baum suchend setzte sich Ruki darunter und schloss die Augen und öffnete diese erst wieder als er Stimmen vernahm. Ein Grinsen schlich sich auf Rukis Lippen als er merkte, dass Uruha und Kai sich wieder stritten. Vermutlich um etwas Belangloses wie eigentlich immer und wie immer ging Aoi dazwischen um die Streithähne vor einer drohenden Katastrophe zu bewahren, was zur Folge hatte das der angestaute Ärger auf ihn nieder ging und dann auch noch von zwei Seiten. Kopfschüttelnd musste er leise vor sich hin lachen. Denn war er es doch der immer als Raubkatze betitelt wurde. Ruki sah wieder auf als er merkte, dass der Yakuza auf ihn zu kam. Er hatte ihn also entdeckt, dabei hatte er gehofft am frühen Morgen einfach Ruhe zu haben auch wenn er sich nicht wirklich verstecken wollte deswegen. Der Blonde beobachtete ihn, nahm jede noch so kleine Bewegung wahr. Mein Gott ja, Uruha war schön. Er war mehr als das, er glich wahrlich einem Engel und je länger Ruki den Anderen Tag für Tag sah, desto mehr wurde ihm das bewusst. Doch bei all dieser Schönheit hatte er nie vergessen, was hinter dieser Fassade stecken konnte. Diese eiskalte Gewalt, die er ohne mit der Wimper zu zucken durchführen konnte, ohne das kleinste bisschen Reue. Es war erst ein paar Tage her gewesen, als Ruki mit angesehen hatte, wie Uruha einfach einen Mann vor sich hertrieb, wie ein Stück Vieh und dann einfach erschoss. Erst viel später hatte er erfahren, das es einer der Männer war die dafür gesorgt hatten, das Ruki fast gestorben wäre. Aoi hatte es ihm in einer ruhigen Minute erklärt. Ein kalter Schauer durchfuhr ihn und etwas erschrocken zuckte er zusammen als Uruha ihn berührte. Besorgt sah er ihn an. „Ist alles in Ordnung? Ich hab dich jetzt dreimal angesprochen.“ Langsam setzte der Größere sich neben ihn und eine ganze Weile herrschte Schweigen. „Ruha~ ich will das so nicht mehr.“ Vorsichtig sah Ruki auf und bemerkte sehr wohl den fragenden Blick, auch ohne das Uruha etwas sagte. „Ich weiß nicht was du dir davon erhoffst, aber ich will nicht mehr das du mich behandelst wie eine zerbrechliche Puppe. Auch die anderen, ich weiß, dass sie nicht so sind und das sie es deinetwegen machen. Das ist nicht ehrlich.“ Lautlos seufzte Uruha auf, sagte jedoch nichts. „Aber damit kann ich leben, die Anderen interessieren mich auch nicht. Womit ich aber nicht leben kann, weil ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll , bist du. Du und deine Fürsorge.“ Ruki hatte wieder zu Boden gesehen und erst als er Uruhas kühle Finger unter seinem Kinn spürte, sah er wieder zu ihm auf.. „Was erwartest du von mir?“ Die Stimme des Braunhaarigen war ruhig, sein Blick strahlte eine Wärme aus, die Ruki innerlich entspannte. „Was ich erwarte? Nicht viel, außer das ich nicht für jeden Schritt den ich mache kontrolliert werde. Ich will mich nicht in einem goldenen Käfig wissen und ständig beobachtet. Du...“ Uruha schnitt ihm das Wort ab in dem er den Zeigefinger auf die Lippen des kleineren legte. „Das kann ich nicht. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich würde es gerne, ich wäre mir auch sicher, dass du wieder kommst, aber jetzt bist du noch eine Gefahr für dich und den Clan.“ Ruki sah den anderen mit einem undefinierbaren Blick an. Uruha war sich sicher dass er zurück kommen würde? Der Braunhaarige stand auf und hielt ihm die Hand hin. Zögernd griff Ruki nach dessen Hand und ließ sich auf helfen. „Ich hab eigentlich gedacht, ich könnte mir das ersparen. Ich weiß auch gar nicht wie ich das zeitlich machen soll, Ruki.“ Die Beiden gingen zurück in das Haus und Uruha führte den Blonden hinunter in den Keller. „Wie du was machen sollst?“ Kurz nachdem er die Frage gestellt hatte, fand Ruki sich in einem riesigen Raum wieder. In erster Linie sah es wie ein Fitnessraum aus, aber auch Neuankömmlinge wurden hier trainiert um sich im Notfall selbst zu verteidigen. „Dich zu trainieren, damit du dich im Notfall wehren kannst.“ Ruki hob beide Augenbrauen und sah Uruha fragend an. „Das ist ein Scherz, oder?“ Uruha sah zu dem Kleineren hinunter. „Kein Scherz Okay.“ Ruki fuhr sich durch die Haare und seufzte leise. Beide hatten Kai und Aoi in einer hinteren Ecke nicht bemerkt. Die zwei trainierten gerade, hatten aber sehr wohl Uruha und Ruki bemerkt. Kai seufzte etwas genervt und bemerkte den fragenden Blick des Anderen „Warum machen es sich die Beiden so schwer?“ Aoi zuckte die Schulter. „Was erwartest du? Uruha hatte bis vor dem Angriff auf Ruki nie seine, ich will mal sagen, fürsorgliche Seite gezeigt. Ich glaube, dass der Zwerg damit einfach nicht umgehen kann und sich dadurch eingeengt fühlt und Uruha...“ Kai grinste leicht. „Und Uruha ist ratlos, weil Ruki nicht darauf reagiert so wie er es sich erhofft.“ Kai beendete den Satz leise und sein Partner nickte. Die Beiden zuckten zusammen als sie Rukis Stimme lautstark vernahmen. „Verdammt Uruha ich bin kein Kind. Ich brauche weder dich noch sonst irgendeinen der mir, erstens den Arsch hinterher trägt und zweitens mich auf Schritt und Tritt verfolgt. Kapier es endlich. Was ist los mit dir? Weißt du eigentlich, dass du dich verhältst wie der letzte Vollidiot?“ Ruki suchte nach weiteren Worten und so fest seine Stimme auch klang. Man brauchte ihm nur in die Augen zu sehen um zu wissen, dass er damit einfach nur überfordert war. Einen Augenblick lang herrschte Stille zwischen beiden und gerade als Uruha etwas sagen wollte, drehte sich Ruki um und ließ den Größeren stehen. Zurück blieb ein verdatterter Uruha der sich Hilfe suchend umsah. „Was zum Teufel hab ich falsch gemacht?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)