The life of Raypunzel von Ray-chan (Das etwas andere Märchen (KaRe)) ================================================================================ Kapitel 1: Raypunzel, Raypunzel! -------------------------------- Es war einmal ein Mann und eine Frau, die in einem kleinen Haus wohnten. Der Mann war ein begnadeter Blader und die Frau wünschte sich nichts sehnlicheres als ein Kind. Sie konnten von einem Fenster des Hauses in einen wunderschönen Garten blicken. Er war dicht bewachsen mit Obstbäumen und Sträuchern, welche voller Früchte waren. Der Garten war von einer großen Mauer umgeben. Einladend sah er aus, jedoch wagten sie es nicht ihn zu betreten, da er der größten Bladerin der Gegend gehörte und sich niemand mit ihr anlegen wollte. Eines Tages, als der Mann beim Training war, suchte er neue Herausforderungen. So stieg er auf die Mauer und wollte seinen Blade zwischen den Obstbäumen und Sträuchern hin und her manövrieren. Leider übernahm er sich und zerstörte den halben Garten. Als dass es nicht schlimmer hätte kommen können, verlor er komplett die Kontrolle über sein Blade, sodass es eine Fensterscheibe des Hauses einschlug, in dem die Bladerin wohnte. Wütend trat diese mit ihrem Blade und das des Mannes in der Hand in den Garten. "Was fällt Dir ein? Was erlaubst Du Dir?", rief sie empört. "Es tut mir so schrecklich leid!", antwortete der Mann. Die Bladerin ging langsam zur Mauer, auf der immer noch der Mann stand. "Sieh Dir meinen Garten an! Wie kommst Du zu so einer Untat? Sprich!" Ihre Augen funkelten voller Zorn. "Werte Frau, nur zu gut weiß ich, dass Ihr die beste Bladerin der Gegend seid und hatte es angestrebt auch so gut zu werden wie Ihr. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als an Euch und Eure Stärke. Mein Versuch zwischen Euren Obstbäumen und Sträuchern zu manövrieren ist gescheitert! Bitte tut mir nichts, ich möchte es wieder gut machen." Die Worte imponierten der Bladerin, sodass ihr Zorn milder wurde. "Nun gut, ich kann Dich verstehen. Allerdings werde ich Dich nicht so einfach davon kommen lassen." Sie ging ein paar Schritte hin und her. "Ich mache Dir ein Angebot. Du bladest gegen mich und wenn Du gewinnst, so sollst Du von dannen ziehen. Gewinne aber ich, so wirst Du mir Dein Kind geben, sobald es geboren wird. Ich werde gut für es sorgen, wie eine richtige Mutter." Sie blickte ihn entschlossen an. Schon lange wünschte sie sich ein eigenes Kind, allerdings hat sie nie ein Mann zur Frau nehmen wollen. "Schlägst Du mein Angebot aus, so wirst Du Deines Lebtages kein Glück mehr verspüren." Da der Mann keine Wahl hatte stimmte er zu und bladete gegen sie. Der Kampf ging aus wie erwartet, der Mann verlor. Er verlor allerdings nicht nur den Kampf, sondern auch sein ungeborenes Kind. Niedergeschlagen ging er zurück nach Hause zu seiner Frau. Als das Kind geboren wurde kam sogleich die Bladerin und nahm es mit sich. Sie gab dem Kind den Namen Raypunzel. Der Mann hatte dem Kind sein Blade mitgegeben. So sollte dies eine Erinnerung an den Vater und gleichzeitig ein Spielzeug sein. Ray wuchs wohlbehagen auf und trainierte beinah täglich mit seinem Blade. Er war eine pure Augenweide. Goldgelbe Augen schmückten sein Gesicht und er hatte lange Haare so schwarz wie Pech. Da die Bladerin befürchtete, dass die Frauen ihm zu Füßen liegen würden, schloss sie ihn in einem Turm ein, als er 12 war. Der Turm lag in einem Wald und hatte weder Tür noch Treppe, nur ein kleines Fenster hoch oben. Wenn die Bladerin zu ihm hinein wollte so rief sie: "Raypunzel, Raypunzel, lass dein Haar herab." Daraufhin band Ray jedes Mal seine Haare los, befestigte sie am Fenster und ließ sie aus diesem hinab in die Tiefe gleiten. Die Bladerin kletterte daran zu ihm nach oben. Wenn er alleine war, trainierte er mit seinem Blade. Viele Jahre vergingen. Ray war mittlerweile 18 Jahre alt, als ein fremder Reiter den Wald erkundete und an dem Turm vorbei kam. Da hörte er die Geräusche von Ray, als er trainierte und wurde neugierig. Warum trainierte jemand so hoch oben in einem Turm? Er ritt einmal um den ganzen Turm und suchte vergebens nach einem Eingang, wollte sich mit demjenigen dort oben messen. Da er keinen fand beschloss er, jeden Tag herzukommen und zu lauschen. Vielleicht würde ihm dabei eine Lösung einfallen. Zudem konnte er sehr gut die Geräusche analysieren und seinen potentiellen Gegner vorab einschätzen. Eines Tages, als der Reiter hinter einem Baum verschwand um sich zu erleichtern, kam die Bladerin vorbei. "Raypunzel, Raypunzel, lass dein Haar herab", rief sie und Ray ließ seinen Zopf aus dem Fenster hinab. Der Reiter beobachtete alles von dem Baum aus und sah, wie die Bladerin an den Haaren nach oben stieg. "Das ist ja sehr interessant", murmelte er. "Anscheinend bin ich des Rätsels Lösung ein kleines Stückchen näher gekommen." Er lehnte sich an einen anderen Baum nahe seinem Pferd, verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen. So wartete er, bis die Bladerin wieder verschwand. Dies war schon bald der Fall, sodass er aus seinem Versteck hervor kam. "Raypunzel, Raypunzel, lass dein Haar herab", befahl der Reiter, nachdem er noch etwas gewartet hatte. Sogleich wurden die Haare herunter gelassen und er kletterte hinauf. Oben angekommen stieg er durchs Fenster und war erstaunt als er Ray erblickte. Wider Erwarten stand vor ihm kein Mädchen, sondern ein Junge. Ein Junge mit goldgelben glänzenden Augen und langen pechschwarzen Haaren. Nie zuvor hatte er einen Jungen mit so langen Haaren gesehen. Er musste sich eingestehen, dass ihm der Anblick gefiel. Ray war sichtlich erschrocken, als er den Fremden erblickte. So hatte er ein weiteres Mal mit der Bladerin gerechnet. Dennoch empfand er ein angenehmes, unbekanntes Gefühl, sah sein Gegenüber sehr gut aus. Er wusste nicht warum, aber er konnte den Blick kaum von ihm abwenden. Rubinrote Augen blickten direkt in die seine. "Wer seid Ihr, Fremder? Und was wollt Ihr von mir?", fragte Ray zögerlich. Der Fremde lehnte sich lässig an die Wand und fuhr sich mit einer Hand durch seine blaugrauen Haare. Er sah Ray interessiert an. "Ich bin der Kaiser. Aber nennt mich doch einfach Kai, so will ich gleich das Du anbieten." Ray lächelte zurückhaltend. "Gerne nehme ich das Angebot an. Aber nun sage mir doch, wie kommst Du hier her?" Kai schloss die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich wurde durch seltsame Geräusche angezogen, die ich beim Vorbeireiten vernahm." Ray errötete etwas. "Seltsame Geräusche? Was genau meinst Du damit?" "Du warst ja nicht zu überhören, wenn ich das so direkt sagen darf." Kai grinste. "Ich kam jeden Tag her, um zu lauschen." Ray wusste nicht so recht, was er darauf entgegnen sollte. "Bitte was hast Du getan?", fragte er schließlich. Die Schamesröte stieg ihm nun deutlich ins Gesicht. Er zupfte unruhig an seinem Oberteil. "War… war ich echt so laut?", erkundigte er sich verlegen und blickte auf den Boden. "Warum so nervös?" Kai sah ihn an. "Das ist doch etwas völlig normales. Ich bin nicht anders. Deshalb konnte ich dich über die Geräusche analysieren." Er grinste höhnisch. "Na? Hast Du Lust es mit mir zu versuchen?" Ray sah ihn verstört an und ging langsam ein paar Schritte rückwärts. "Was bist Du für ein krankes Schwein? Langsam verstehe ich, warum ich hier eingeschlossen bin." Kai runzelte die Stirn. "Was bitte hat Bladen mit krank sein zu tun? Das ist doch das Normalste auf der Welt! Ich glaube diese Isolation hat dir dein Gehirn vernebelt." Er stieß sich von der Wand ab und ging auf Ray zu. "Oh…", kam es von diesem. "Du sprichst vom Bladen?" "Na wovon denn sonst?", entgegnete Kai. Dieser drang Ray an die Wand, stützte seine Arme neben den Kopf des Schwarzhaarigen." Ray sah verlegen zu Boden. Kai berührte ihn sanft mit einer Hand im Gesicht und drückte sein Kinn nach oben, sodass er ihm direkt in die Augen sah. "An was hast du gedacht, hm?", flüsterte Kai beinah und blickte ihn mit einem tiefen Blick an. Ray war wie versteinert und verlor sich in den Augen Kais. Sein Herz pochte. "Ich… naja… also…" "Ich weiß schon, was Du sagen willst", grinste Kai hämisch. "Und dann sagst du zu mir, dass ich krank sei?" Er lachte und sah ihm einen Moment lang in die goldgelben Augen. "Ich kann es Dir nicht verübeln. Würde ich wohl außer trainieren auch nichts anderes tun, als meinen Körper zu entdecken." Er hielt kurz inne. "Was ist nun mit unserem Match? Ich möchte Dich herausfordern." Kai ließ von Ray ab und schaute ihn fragend an. "Unser Match? Du meinst die Blades?", fragte Ray und blickte in die Richtung, in der sich sein Blade befand. "Ja, ich meine die Blades. Aber wir können natürlich auch ein anderes Spiel spielen." Kai grinste höhnisch und Ray errötete wieder. "Bewahren wir uns das für später auf", murmelte der Blaugrauhaarige und zückte sein Blade. Auch Ray nahm sein Blade, nachdem er sich von der Wand gelöst hatte. Die beiden lieferten sich ein wildes Match, indem Kai als Sieger hervor ging. "Du bist gar nicht so schlecht", lobte dieser. "Ich habe dich gut eingeschätzt." "Danke, das Kompliment gebe ich gerne zurück", lächelte Ray und ließ sich erschöpft aufs Bett fallen. Kai ging auf ihn zu und beugte sich über ihn, stützte seine Arme neben Ray ab. "Nach diesem anstrengenden Match willst Du Dich doch sicherlich entspannen, nicht wahr?" Er grinste Ray selbstherrlich an. Ehe sich der Schwarzhaarige versah, hatte er eine Hand unter seinem Hemd. Nachdem sich beide miteinander vergnügt hatten verabredeten sie sich für die kommenden Tage. Kai sollte jeden Abend vorbeikommen, nachdem die Bladerin fort war. Lange Zeit lief es gut, bis sich Ray verplapperte, als die Bladerin bei ihm war. "Der Kaiser bladet viel besser als Ihr", entwich es seinen Lippen, nachdem sich die Bladerin mal wieder selbst gelobt hatte. "Was? Habe ich Dir denn keinen Anstand beigebracht, dass man keine Fremden herein lässt?", rief die Bladerin empört. "Ich werde Dir zeigen, wie gut ich bladen kann!" Sie zückte ihr Blade und ehe sich Ray versah, hatte sie ihm mit diesem seinen langen Zopf abgetrennt. Ray, welcher sichtlich erschrocken war, starrte ins Leere. Die Bladerin band den Zopf am Fenster fest und warf ihn herab. Danach drängte sie Ray runter zu steigen und folgte ihm. Sie brachte ihn an einen Ort, wo niemand freiwillig hin gegangen wäre. Nachdem sie Ray zurückgelassen hatte, stieg sie wieder den Turm hinauf und zog den Zopf nach oben. So wartete sie, bis Kai kam. "Raypunzel, Raypunzel, lass dein Haar herab", ertönte sobald eine Stimme. Die Bladerin band den Zopf am Fenster fest und ließ ihn nach unten gleiten. Kai stieg hinauf und sah die Bladerin entgeistert an, als er den Turm betrat. Er besann sich schnell und wurde wütend. "Wo ist er?", knirschte der Blaugrauhaarige und ballte eine Faust. "Fort!", entgegnete die Bladerin und lachte. "Aber ich will nicht so sein. Besiegt mich in einem Match und ich werde Euch verraten, wo ich ihn hingebracht habe." Sie war siegessicher, denn sie hatte noch nie ein Match verloren. Kai schloss die Augen und grinste bösartig. "Nun gut. Wenn ich gewinne werdet Ihr mir verraten, wo sich Ray befindet." "Aber wenn ich gewinne", sprach die Bladerin, "so werdet Ihr mich zu Eurer Frau nehmen!" Kai öffnete die Augen und sah sie entgeistert an. Dann lachte er laut los. "Nun gut, versucht es doch, wenn Ihr Euch traut!" Er sah sie so finster an, dass der Bladerin ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Beide griffen nach ihren Blades und lieferten sich einen heißen Kampf. Es hatte den Anschein, als ob sich Kai gar nicht großartig anstrengen brauchte. So ging dieser als Sieger hervor und die Bladerin konnte es nicht fassen. "Nein! Das kann nicht sein! Niemals werde ich Euch verraten, wo Ray ist!", schrie sie. "Ach nein?", entgegnete Kai zornig. "Wollt Ihr ein weiteres Mal meinen Blade spüren? Diesmal werde ich aber nicht so zaghaft vorgehen!" Er ging bedrohlich auf sie zu. "Steht zu Eurem Wort, oder Ihr werdet es bereuen!" Seine Augen funkelten voller Hass. Eingeschüchtert gab die Bladerin klein bei und verriet den Ort, an den sie Ray gebracht hatte. Kai stieg den Turm hinab und schwang sich auf sein Pferd. Dann machte er sich eilig auf den Weg. Ray erblickte ihn schon von Weitem und rannte ihm entgegen. Der Blaugrauhaarige sprang vom Pferd und Ray fiel ihm um den Hals. Mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet, rang sich aber auch dazu durch, seine Arme um Ray zu legen. "Wie hast Du mich gefunden?", fragte der Schwarzhaarige überglücklich und wischte sich eine Träne aus den Augen. "Nun", begann Kai, "ich war sehr überrascht, deine Herrin im Turm anzutreffen. Sie wollte mir nur verraten wo du bist, wenn ich sie in einem Match besiege." Er schloss die Augen und ein Grinsen schlich sich in sein Gesicht. Ray sah ihn an. "Du hast Dich wegen mir duelliert?" Eine weitere Freudenträne kullerte seine Wange herunter. "Ich habe gewonnen", sagte Kai lässig. "Und dann bist Du direkt hergekommen? Ich mag mein Glück kaum glauben." Ray fiel dem Blaugrauhaarigen ein weiteres Mal um den Hals. "Ich bin hergekommen, um Dich mit auf mein Schloss zu nehmen", sagte Kai bestimmt. Ray war überglücklich. Sie stiegen zusammen aufs Pferd und ritten los. Kai fuhr durch Rays kurze Haare. "Gefällt mir", murmelte er. Sie waren eine ganze Weile unterwegs, da der eine oder andere Zwischenstopp seine Zeit dauerte. Und wenn sie noch immer nicht im Schloss angekommen sind, so fallen sie nach wie vor über sich her. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)