Durch die Hölle für einen Freund. von HunterLeon ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen lag er in seiner Hängematte. Um ihn herum schlief ein jeder der anderen sechs männlichen Crewmitglieder. Sie hatten entschieden, dass er nicht mehr alleine im Krähennest schlafen sollte, sondern seinen alten Schlafplatz wieder einnehmen sollte. Nachts waren seine Anfälle am schlimmsten, obwohl sie auch am Tag nicht zu verachten waren. War er allein, konnte man ihn nicht schnell genug aus dem Gefängnis seiner Erinnerung holen, doch wenn er wieder bei ihnen war, konnte jeder bei den ersten Anzeichen eingreifen. Schlafen konnte er dennoch nicht. Er wollte es nicht sehen, dieser Abschnitt war vorbei und dennoch kam er nicht dazu, die Thriller Bark zu vergessen, nicht einmal verdrängen war ihm vergönnt. Leise, bedacht darauf niemanden zu wecken, verließ er den Schlafsaal und lief Richtung Oberdeck. Sich an die Reling lehnend sah er in den Himmel, es war eine sternenklare Nacht. Unbewusst griff er an seine Hüfte und griff ins Leere. Erst jetzt, schon Stunden später, realisierte er, dass er seine Schwerter seinem Kapitän zur Aufbewahrung gegeben hatte. Es war noch nie vorgekommen, dass er Jemandem seine Waffen überlassen hatte, aber es war notwendig gewesen. Er hielt es einfach nicht mehr aus. Immer diese höhnischen Blicke, niemand seiner Gegner hatte ihn zu anfangs ernst genommen, erst als er sie vom Gegenteil überzeugte. Aber diese Bilder erschienen nicht in dem Metall seiner Katanas. Und jedes Mal, wenn er in einer dieser Erinnerungen verletzt wurde, spürte er an der gleichen Stelle den Schmerz. Wunden entstanden nicht, es war auch nicht so, als ob er ein weiteres Mal angegriffen wurde, es war nur der vergangene Schmerz, den er damals fühlte. Dieser Schmerz, egal ob es nur ein Kratzer oder eine schwerere Verletzung war, war immer noch in seinem Unterbewusstsein gespeichert und kam durch das Gesicht des Rivalen, der dafür verantwortlich, war wieder zum Vorschein. Als seine Schritte ihn wieder nach unten lenkten, bemerkte er, dass Licht in der Kombüse brannte. Im Jungenzimmer hatte niemand gefehlt, dass wäre ihm nicht unbemerkt geblieben, also musste es eine der Frauen sein. Gemächlichen Schrittes ging er dort hin und öffnete die Tür, erkannte Robin lesend auf der Essbank sitzen. Als sie das Geräusch seiner Schritte gehört hatte, blickte sie kurz auf und lächelte ihn freundlich an. „Schon wach?“ fragte sie, als er sich neben sie sinken ließ. „Immer noch trifft es besser“, murrte er. Ohne von ihrem Buch aufzusehen, stellte sie eine weitere Frage. „Wieder ein Anfall oder ein Alptraum?“ „Nein. Habe gar nicht geschlafen.“ Diese Aussage brachte die Archäologin dazu, von ihrem literarischen Werk aufzusehen. „Ich habe eine Frage an dich“, ließ sie ihn wissen, nickend gab er sein Einverständnis, ob er ihr eine Antwort geben würde, könnte er immer noch entscheiden. „Was hat es mit deinen Schwertern auf sich?“ Seufzend verbarg er sein Gesicht in den Händen. „Ich sehe in ihnen Personen. Personen, die ich nicht sehen will.“ „Kuma?“ Er schüttelte den Kopf. „Nicht nur. Alle meine Gegner. Jeden, gegen den ich mal gekämpft habe. Besonders schlimm sind aber drei Personen.“ „Ja?“ „Kuina, eine gute Freundin aus Kindheitstagen“, erklärte er ihr knapp. „Saga und Ruffy.“ Ihre sonst so undurchschaubare Fassade wich in eine Besorgte. „Du hattest deine Erinnerungen durch diesen Jungen verloren, es war nicht deine Schuld.“ „Trotzdem, ich will das nicht immer sehen müssen“, gab er zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)