Schlangenbrüder von Kouichi ================================================================================ Kapitel 7: Grundsätze der Magie ------------------------------- In den nächsten Tagen erkundeten Harry und Tom gemeinsam ihre neue Heimatstadt. Sie schlenderten durch die Straßen und hatten auch bereits dem riesigen Wasserrad einen Besuch abgestattet, dass es in Laxey gab. Gemeinsam schlenderten sie gerade die Straße hinunter, die zum Strand führte, als sich Harry an Tom wandte. „Tom, ich kann leider nicht wirklich gut schwimmen. Die Dursleys haben es mir nie beigebracht!“, sagte Harry und schwang den Beutel mit seinen Schwimmsachen hin und her. Tom drehte sich zu ihm herum und nickte. Wieder legte sich auf seine schönen Züge ein leichtes Lächeln. „Dann werde ich es dir beibringen. Keine Sorge! In nur einem Tag wirst du schwimmen wie ein junger Fisch im Wasser!“, erwiderte Tom und klopfte Harry auf die Schulter. Dies schien Harry zu ermuntern, denn auch auf sein Gesicht legte sich ein leichtes Lächeln. Sie liefen den restlichen Weg hinunter zum Strand und als sie unten angekommen waren, suchten sie sich eine Umkleidekabine. Sie mussten auch nicht lange suchen, denn es gab mehrere Hütten, in denen sich die Badegäste in einzelnen Kabinen umziehen konnten. Sie betraten eine dieser Hütten und suchten sich jeweils eine Kabine und zogen sich um. Danach verstauten sie ihre Sachen in jeweils einen Spind, die es in den Hütten gab und banden sich den Spindschlüssel, der an einem Armband befestigt war, um das Handgelenk. Sie verließen die Hütte und gingen den Strand entlang, bis ihre Füße das Meerwasser berührten. „Bereit?“, fragte Tom Harry, worauf dieser nickte. Sie gingen weiter ins Meer hinein, bis Harry hüfthoch im Wasser stand. Tom erklärte ihm, dass man sich erst ein wenig den Körper nass machen sollte, damit sich dieser an die Temperatur des Wasser gewöhnen konnte. Dann erklärte er ihm, wie ein Frosch schwamm und dass er diese Bewegungen einfach nachmachen sollte. Harry versuchte es, ging jedoch gleich unter, da ihn eine Welle erwischte. Jedoch blieb er nicht lange unter Wasser, denn Tom hatte seine Hand auf Harrys Bauch gelegt und drückte ihn so wieder auf die Oberfläche. Harry hustete und prustete und spuckte einen großen Wasserstrahl aus. „Geht es wieder?“, fragte Tom. Als Harry sich wieder beruhigt hatte, nickte er und versuchte es sofort wieder. Tom zeigte ihm, wie er es am einfachsten machen konnte und als sich auch die Wellen beruhigt hatten, gelang es Harry immer besser. Seine Schwimmzüge waren zwar noch ein wenig hektisch und unkontrolliert, aber er ging nicht mehr unter und konnte schon ein paar Meter schwimmen. Tom blieb immer neben ihm und achtete darauf, dass Harry nicht unterging. Nachdem Harry ein wenig geschwommen war, fing er langsam an zu schnaufen und zu zittern. „Komm raus aus dem Wasser. Du fängst an zu zittern und deine Lippen sind schon ganz blau!“, sagte Tom und half Harry sich zu erheben. Da sie immer im flachen Gewässer waren, konnte auch hier Harry ohne Probleme stehen und langsam gingen sie durch das Wasser zurück zum Strand. Sie verließen das Wasser und gingen in die Hütte, wo sie ihre Sachen verstaut hatten. Kurz vor der Hütte hakte sich ein Mädchen bei Tom ein und grinste ihn an. „Na mein Süßer! Lust auf einen Drink?“, fragte sie und strich mit ihrem Zeigefinger auf Toms Brustkorb herum. Dieser sah sie unbeeindruckt an, nahm ihre Hand und schob sie von sich weg. „Kein Interesse und jetzt geh!“, sagte er eindringlich. Das Mädchen blies die Backen auf und grummelte: „Dann nicht!“ Sie ging von dannen und Harry und Tom betraten gemeinsam die Hütte und zogen sich um. „Was wollte sie von dir?“, fragte Harry laut, als er sich gerade in seiner Kabine umzog. Er musste kurz warten, bevor Tom heraus kam und ihm antwortete. „Sie wollte nur damit angeben, dass sie einen Freund hat und ihre Freundinnen noch nicht. Du hast es vielleicht nicht bemerkt, aber als du im Meer das Schwimmen gelernt hast, haben dieses Mädchen und ihre Freundinnen uns die ganze Zeit über beobachtet.“, erwiderte Tom, als auch Harry die Umkleidekabine verließ. Harry sah ihn mit großen Augen an und gemeinsam verließen sie die Hütte, nachdem sie ihre Sachen aus den Spinden geholt hatten. Sie machten sich auf den Rückweg und als sie an ihrem Haus ankamen, schloss Tom die Tür auf und sie traten hinein. Sofort wurden sie von Dobby begrüßt, der ihnen ihre Badesachen abnahm und sie aufhängte. Tom ging in die Küche und fing an, das Mittagessen vorzubereiten, während Harry den Tisch deckte. Als er damit fertig war, half er Tom bei der Zubereitung, nachdem dieser ihm erklärte, was er machen sollte. Er schnitt die Zucchini und legte sie dann auf das Hackfleisch, dass Tom bereits in eine Auflaufform getan hatte. Dieser war gerade damit beschäftigt, die Soße anzurühren und als er damit fertig war, goss er sie in die Auflaufform und Harry gab zum Schluss noch geriebenen Käse darüber. Tom schaltete den Ofen ein und schob den Auflauf hinein, nachdem der Ofen sich aufgeheizt hatte. Er stellte noch dazu die eingebaute Uhr auf eine halbe Stunde, damit der Auflauf ihnen nicht verbrannte und fing dann zusammen mit Harry an die Arbeitsfläche zu säubern und die benutzten Geräte in die Spülmaschine einzuräumen. Als sie damit fertig waren, beugte sich Harry zum Ofen hinunter, um zu sehen, wie der Käse langsam schmolz. Tom beobachtete ihn dabei mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht und sagte: „Schon ein Wunderwerk der Technik. Da haben sich die Muggel etwas ganz besonderes einfallen lassen. Ein Zauberer, der nicht versteht wie das funktioniert, würde behaupten, dass dieses Gerät mit schwarzer Magie verzaubert wurde. Dabei ist die Magie, die im Allgemeinen als schwarz angesehen wird, nicht immer eine Sache, die verboten gehört. Der Trank, der deine Sehschwäche kuriert hat gehört offiziell auch zur schwarzen Magie!“ Harry erhob sich und sah Tom erstaunt an. „Aber schwarze Magie ist doch dafür geschaffen worden, anderen Leuten zu schaden. Wie kann sie denn da heilen?“, wandte Harry ein und sah Tom fragend an. Dieser sah zuerst in den Backofen nach ihrem Auflauf, erst dann antwortete er Harry. „Wie vieles andere ist auch die schwarze Magie falsch interpretiert worden. Magie ist weder schwarz noch weiß, sondern in ihrem Grund vollkommen neutral. Es kommt immer auf den Zauberer oder der Hexe an, was er oder sie mit der Magie anstellt. Ich möchte dir jetzt eine Gegenfrage stellen! Kann man auch mit den Zaubern und Flüchen Schaden anrichten, die allgemein als weiße Magie angesehen werden?“, sagte Tom und sah nun Harry direkt an. Dieser lehnte sich an die Küchenzeile und dachte angestrengt über Toms Frage nach. Nach einer Weile schüttelte er den Kopf und sah wieder hinunter in den Backofen. „Was würde passieren, wenn ich jetzt meinen Zauberstab auf einen Menschen richten würde und diesen stundenlang mit Schockzauber beschießen würde? Würde sein Körper da keinen Schaden nehmen?“, fragte Tom und sah Harry aufmerksam an. Dieser ließ sich Toms Worte lange durch den Kopf gehen. „Vielleicht schon, aber ist das dann schon schwarze Magie?“, fragte Harry und sah Tom ratlos an. Dieser setzte ein Lächeln auf, denn jetzt kam er mit Harry genau zu dem richtigen Punkt. „Das ist genau die Sache, die ich dir klar machen möchte. Es gibt keine gute oder schwarze Magie, kein hell oder dunkel. Es kommt immer darauf an, was mit der Magie bewerkstelligt wird. Deshalb ist diese Einteilung vollkommen falsch und zeigt nur von dem fehlenden Verständnis der Leute für die Magie, die diese Gesetze gefertigt haben. Denn laut den Zaubereigesetzen ist jederlei Magie schwarzmagisch, die in die natürlichen Abläufe der Natur eingreift. Aber manchmal ist es notwendig, in diese Abläufe einzugreifen, denn sonst hätte ich nicht deine Sehstärke wieder herstellen können!“, sagte Tom. Harry wollte gerade etwas darauf antworten, als die Eieruhr klingelte und Tom den Ofen ausstellte. Er öffnete den Ofen und holte mit einem Schlenker seines Zauberstabs den Auflauf heraus. Er ließ ihn auf den Esstisch zuschweben und ließ ihn dann auf den Untersetzern landen. Dann setzten sie sich und Tom tat zuerst Harry etwas von dem Auflauf auf und dann sich selbst. Gemeinsam fingen sie an zu essen und als Harry einen Bissen hinunter schluckte, fragte er Tom: „Woher kommt eigentlich die Magie? Wer oder was hat sie erschaffen?“ Tom schluckte nun seinerseits einen Bissen hinunter und überlegte kurz, wie er Harrys Frage am Besten beantworten konnte. „Die Magie existiert aus sich selbst heraus. Sie hat alles, was du kennst, erschaffen. Sei es dich, die Welt oder das Universum. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Magie beschützen, denn sie ist der Grund, warum wir leben!“, erwiderte er und nahm noch einen Bissen. Harry nickte und fragte weiter: „Aber wie können wir die Magie anwenden? Was unterscheidet uns von den Muggeln?“ Tom musste schmunzeln. Harry war wirklich neugierig und das gefiel ihm, denn so konnte er ihm alles sagen, was er wissen musste. „Die Magie ist eine unabhängige Kraft, die aus sich heraus selbst existiert. Wir unterscheiden uns von den Muggeln, weil wir Magie anwenden können. Deshalb müssen wir auch darauf aufpassen, dass die Muggel niemals davon erfahren, denn sonst wollen sie, dass wir all ihre kleinen Probleme mit Magie lösen. Wir können Magie anwenden, weil sich in unserem Innersten ein Kern befindet, von dem aus die Magie durch unseren Körper fließt. Bei einigen, ist dieser Kern nur sehr schwach, bei anderen, wie uns beiden, ist er sehr stark und kaum zu bändigen. Deshalb müssen wir ständig üben, damit wir den magischen Strom in unserem Körper immer wieder kontrollieren können.“, erklärte Tom. Harry sah ihn erstaunt an, schüttelte dann aber den Kopf. „Ich habe aber keine besonders starken magische Kräfte. Ich bin doch nur Harry. Nur Harry!“, erwiderte der Schwarzhaarige ungläubig. Tom warf ihm einen scharfen Blick zu. „Sag mal, „nur Harry“! Wenn du nur normal gewesen wärst, hättest du dann Hermine überflügeln oder das Ritual durchführen können? Wärst du dann in die Kammer des Schreckens ohne weiteres gekommen? Hätte der dunkle Lord dich dann damals versucht umzubringen? Nein, Harry! Du bist etwas ganz besonderes und der Grund für all das ist ganz einfach, dass du einer der mächtigsten Zauberer bist, die es jemals gegeben hat. Du brauchst nur etwas Übung, aber du wirst Dinge tun können, von denen noch nicht einmal Dumbledore etwas weiß!“, sagte Tom und sein Tonfall ließ Harry keine andere Wahl, als es ihm zu glauben. Dieser war vollkommen irritiert durch Toms Worte. Er aß den letzten Bissen seines Auflaufs und fragte dann: „Aber wie soll das möglich sein. Dumbledore ist schließlich der größte Zauberer auf der Welt und ich bin nur ein kleiner Junge. Wie soll ich Magie anwenden können, von der Dumbledore noch nie etwas gehört hat!?“ Auch Tom leerte seinen Teller und erwiderte dann: „Indem du es einfach versuchst und du wirst sehen, dass es klappen wird. Du musst nur an dich glauben und du wirst sehen, dass wir alles schaffen können, was wir nur wollen! Ich werde dir jetzt etwas zeigen, dass normale Schüler in Hogwarts erst im letzten Schuljahr lernen! Räume jetzt den Tisch ab, indem du nur ungesagt Zauber verwendest. Die Zauberformel ist nur noch dafür nötig, damit du in Gedanken das machst, was dann auch der Zauber für dich tut. Lenke die Magie mit deinen Gedanken und du wirst bald lernen, dass du alles damit machen kannst, auch ohne Zauberformeln.“ Harry sah ihn mit großen Augen an, zog dann seinen Zauberstab hervor und richtete ihn auf den Auflauf. In Gedanken ging er jeden Zauber durch, den er kannte, dann sprach er den passenden Zauber in Gedanken aus. Beim ersten mal geschah nichts, außer dass die Auflaufform anfing zu wackeln. Als Harry es noch einmal probierte und mit dem Zauberstab auf die Form deutete, erhob sich diese eine handbreit vom Tisch und schwebte hinüber zum Spülbecken. Harry setzte die Form ganz vorsichtig ab und wandte sich dann wieder dem Tisch zu. Nun flogen Teller und auch das Besteck vom Tisch in die Spüle. Danach richtete Harry den Zauberstab auf die Spüle und sofort fing das Wasser an zu fließen. Eine Flasche mit Spülmittel kam angeflogen und ließ etwas von ihrem Inhalt in das Wasser fließen, so dass sich sofort daraufhin Schaum bildete. Zwei Schwämme machten sich sofort an die Arbeit die Teller abzuwaschen und die sauberen Teller stapelten sich neben dem Spülbecken, damit das Wasser auf ihnen noch ablaufen konnte. „Tom, es hat geklappt! Es hat wirklich geklappt!“, rief Harry und war vollkommen begeistert. Auf Toms Züge schlich sich wieder ein Lächeln. „Jetzt siehst du es selbst. Du hast etwas geschafft, was manche Zauberer noch nicht einmal in ihrem ganzen Leben zustande bringen. Du hast nur zwei Anläufe gebraucht, um die ungesagte Zauberei zu lernen! Sehr gut. Du bist etwas Besonderes und ich werde dir helfen, deine magischen Fähigkeiten weiter zu trainieren und bald werden wir die Welt von allem falschen und gefährlichen magischen Experimenten befreien und sie so retten!“, sagte Tom, schwang den Zauberstab und räumte so das trockene Geschirr wieder zurück in die Schränke. Er bat Harry ihm zu folgen und gemeinsam gingen sie hinunter in den Keller, wo sich ihr Trainingsraum für Duelle befand. Er öffnete die Tür und betrat den Trainingsraum. In diesem waren überall Stoffpuppen verteilt und auch eine einzige Ratte gab es dort. „Was ich dir jetzt beibringe, ist sehr mächtige Magie. Damit du sie lernst, werden wir zuerst mit den Zauberformeln arbeiten. Wenn du sie dann beherrschst, werden wir zu den ungesagten Zaubern wiederkehren!“, sagte er und holte die Ratte zu sich. Dieser sträubte sich und versuchte wegzurennen, doch die rannte immer nur auf der Stelle und kam nicht von Tom weg. „Den ersten Fluch, den du lernen wirst, ist der Imperiusfluch. Durch ihn kannst du anderen Menschen befehlen, deinen Willen zu befolgen und dies ist wichtig, denn manche Leute verstehen einfach nicht, dass das, was sie tun, schlecht ist!“, sagte Tom und richtete den Zauberstab auf die Ratte. „Imperio!“, sagte er und sofort erstarrte die Ratte für einen Moment. Dann machte sie einen Salto rückwärts und fing an, auf den Hinterpfoten zu tanzen. Harry musste lachen, denn die Vorstellung der Ratte war ziemlich lustig. „Lustig, nicht wahr?! Dies und andere Sachen kannst du machen, wenn du andere Menschen unter diesen Fluch stellst. Es ist sehr schwer, diesen Fluch wieder los zu werden und noch schwerer ist es, diesen Fluch bei einem Betroffenen festzustellen. Versuch du es jetzt!“, sagte Tom und ließ den Zauberstab sinken. Sofort erlahmte die Ratte und fiel auf alle vier Pfoten zurück. Sie wollte weg laufen, doch sie kam nicht von der Stelle, weil Tom dies mit einem ungesagten Zauber verhinderte. Dann richtete Harry den Zauberstab auf die Ratte und sagte: „Imperio!“ Sofort stieg ein warmes Gefühl von seinen Fingerspitzen den Arm hinauf bis in die letzte Zelle seines Gehirns und er wusste sofort, dass die Ratte alles machen musste, was er wollte. Er befahl der Ratte einmal durch den ganzen Raum zu rennen und mit voller Wucht gegen die Wand zu laufen. Sofort, als Harry diesen Befehl der Ratte mitgeteilt hatte, lief diese los und rannte mit voller Wucht gegen die Wand am anderen Ende des Raums. Sie schwankte benommen und richtete sich wankend wieder auf. Dann befahl Harry ihr, den Rückweg auf den Hinterpfoten zu ihm und Tom zurück zu legen. Sofort richtete sich die Ratte auf die Hinterpfoten wieder auf und kam tapsend auf sie zu. Als sie nach ganzen fünf Minuten den Raum durchquert hatte und wieder vor Harry und Tom stand, nahm Harry den Zauber von der Ratte. „Und wie kann ich mich gegen diesen Fluch wehren?“, fragte er Tom. Dieser seufzte und erwiderte: „Die Gegenwehr benötigt geistige Kontrolle und absolute Disziplin. Du hast gerade bemerkt, wie du in die Ratte eingedrungen bist und sie kontrollieren konntest. Nun stell dir das genau anderes herum vor. Jemand will dich kontrollieren und du müsstest ihn abwehren. Wie würdest du es machen?“ Harry überlegte und ihm kam eine Idee: „Vielleicht stell ich mir einfach ein Schloss mit hohen Mauer vor, in dem ich bin und der Angreifen muss erst diese Mauern überwinden.“ Tom nickte und erwiderte: „Das wäre eine gute Möglichkeit, denn so wäre dein Innerstes geschützt und dein Gegner müsste erst eine Schwachstelle in deiner Verteidigung finden, aber dafür müsstest du absolut konzentriert bleiben. Später werden wir üben, wie du diese Maßnahme am Besten meisterst. Den zweiten Fluch, den du jetzt lernst, ist der Cruciatusfluch! Er sorgt dafür, dass dein gegenüber die notwendige Entscheidungshilfe bekommt, die er auch braucht. Ich zeige es dir!“ Er wandte sich wieder der Ratte zu, die noch immer versuchte abzuhauen. Er hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Ratte. „Crucio!“ Sofort fing die Ratte an sich hin und her zu wälzen und lauthals an zu quieken. Harry sah erschrocken die Ratte an. „Tom, hat sie Schmerzen?“, fragte er erschrocken und sah von der Ratte hoch zu Tom. Dieser warf Harry einen raschen Blick zu und ließ dann den Zauberstab sinken. „Dieser Fluch wurde dafür entwickelt, anderen Personen die Entscheidung einfacher zu machen. Dass diese dabei manchmal ein paar Geräusche von sich geben, ist vollkommen normal. Wenn du deinen Gegner mit diesen Fluch triffst, ist er sofort handlungsunfähig und das ist es, was zählt!“, sagte Tom und sah Harry ernst an. Dieser nickte und in ihm keimte die Frage auf, was wohl der nächste Fluch wäre, den Tom ihm beibringen würde. „Jetzt wirst du diesen Fluch jedoch erst anwenden müssen!“, sagte Tom und nickte Harry zu. Dieser hob den Zauberstab und belegte die Ratte mit dem Fluch. Sofort, als der rötliche Strahl die Ratte traf, loderte in Harry ein euphorisches Glücksgefühl auf. Es breitete sich von seinem Bauch über seine Arme und Beine in seinem ganzen Körper aus und er konnte nicht aufhören zu Grinsen. Dieses Gefühl war überwältigend und er wollte mehr davon spüren. Er konzentrierte sich auf die Ratte und diese fing sofort deutlich lauter an zu quieken. Das euphorische Gefühl in Harry wurde immer stärker und bald konnte er es sich nicht mehr verkneifen und fing an zu Lachen. Aber zu dem Gefühl der Euphorie kam noch das Gefühl der Macht. Nämlich der Macht, durch die er alles machen konnte, was er wollte. In seinem Kopf schoss plötzlich ein Bild von Tante Petunia, Onkel Vernon und Dudley und er stellte sich vor, dass sie es waren, auf die er diesen Fluch richtete und nicht diese Ratte. Diese fing jedoch sofort noch stärker an zu quieken. Harry trat noch einen Schritt auf die Ratte zu und ihr Quieken wurde immer heftiger, bis es plötzlich erstarb. Genauso schnell wie das Quieken der Ratte, erstarb auch das Gefühl der Macht in Harry, jedoch blieb die Euphorie und er konnte es nicht unterdrücken zu Lachen. Er brauchte ganze zehn Minuten, um sich wieder zu beruhigen. Als er wieder Atem holte, sagte Tom: „Das Gefühl ist überwältigend, nicht wahr?! Du musst jedoch lernen, dich zu kontrollieren, denn in einem wahren Kampf kannst du natürlich nicht plötzlich anfangen zu Lachen. Deshalb werden wir auch weiter üben, damit du dich unter Kontrolle hast!“ Harry nickte und fragte: „Aber warum hat dieses mächtige Gefühl plötzlich aufgehört? Es war so gut!“ Tom musterte ihn genau und erwiderte: „Weil die Übung zuende war. Wir sollten jetzt ins Bett gehen. Morgen können wir weiter üben!“ Er legte Harry eine Hand auf die Schulter und ging mit ihm zusammen aus dem Trainingsraum. Jedoch hatte Harry die Ratte nicht gesehen, dessen Herz aufgehört hatte zu schlagen und die nun bewegungslos im Raum lag. Tom hatte Harry einen weiteren Schritt weiter gebracht. Ende des siebten Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)