Schlangenbrüder von Kouichi ================================================================================ Kapitel 6: Das Band der Brüder ------------------------------ Harry rannte begeistert durch das bereits vollkommen eingerichtete Haus. Er stellte es vom Keller bis zum Dachboden vollkommen auf den Kopf und zählte dann alle Zimmer. Insgesamt gab es 13 Zimmer, dazu noch zwei riesige Schlafzimmer, 4 Bäder, ein Wohnzimmer, eine riesige Küche und im Keller gab es einen riesigen Raum zum Üben von verschiedenen Zaubern. Harry entdeckte auch eine Gitarre, die in einem der Räume stand. „Gefällt es dir?“, fragte ihn eine Stimme und als er sich umdrehte, sah er Tom, der an einer Wand lehnte und ihn aufmerksam beobachtete. „Es ist klasse! Ein eigenes, großes Zimmer, das nicht von Dudley zertrümmert wurde und noch dazu dieses Bett! Danke Tom! Das hier alles ist einfach großartig!“, jubelte Harry und strahlte wie die untergehende Sonne. Auf Toms Zügen bildete sich ein sanftes Lächeln, denn alles lief bisher für ihn wie geplant, aber die Krönung wollte er Harry jetzt selbst noch zeigen. Deshalb ging er zu ihm hinüber, legte ihm den Arm um die Schulter und bat ihn, ihm zu folgen. Harry sah Tom verwundert an, ließ sich dann jedoch zu einer Tür führen, die auf den Balkon führte. Tom öffnete die Tür durch einen Schlenker seines Zauberstabs und betrat dann mit Harry den Balkon. „Das, Harry, ist mein Geschenk für dich!“, sagte Tom und sah auf Harry hinunter. Dieser kam gar nicht mehr aus dem Strahlen hinaus, denn seine Augen leuchteten vor Freude. Toms Geschenk an Harry war die Aussicht, die dieser vom Balkon aus hatte, denn von diesem konnte man über den Hafen ganz weit hinaus auf das offene Meer sehen. Zum Dank für dieses Geschenk umarmte Harry Tom. „Danke, Tom! Dieser Ausblick ist einfach herrlich!“, sagte Harry und sah wieder strahlend auf das Meer hinaus. Tom nickte und sagte: „Harry, es gibt etwas, was ich mit dir besprechen muss!“ Harry drehte sich wieder Tom zu und sah ihn fragend an. „Harry, es ist sehr wichtig, dass wir uns zumindest hier andere Nachnamen zulegen, denn sonst könnte es bald auffallen, dass wir hier wohnen. Hast du eine Idee, welchen Nachnamen du gerne tragen würdest?“, erklärte Tom sein Anliegen. Harry dachte eine Weile nach, schüttelte dann aber den Kopf. Tom nickte und sagte darauf: „Ich habe mir schon einen Nachnamen überlegt. Er lautet Cole. Wenn er dir gefällt, werden wir morgen zum Einwohnermeldeamt gehen und uns dort registrieren. Allerdings werden wir uns als Brüder registrieren lassen, denn so sorgen wir dafür, dass uns niemand aufgrund unserer Vornamen erkennt und es würde niemand in Frage stellen, dass wir Brüder sind, da wir uns sehr ähnlich sehen.“ Harry nickte zum Zeichen, dass er es verstanden und auch damit einverstanden war. Zu mehr war er nicht mehr fähig, denn er gähnte herzhaft und streckte sich. Auf Toms schöne Züge schlich sich ein verschmitztes Lächeln und er führte Harry zurück in dessen Zimmer. Mit einem kleinen Schlenker des Zauberstabs zog Tom Harry um, so dass dieser sich jetzt mit einem Schlafanzug bekleidet ins Bett legen konnte. Nachdem Harry eingeschlafen war, beobachtete Tom ihn noch ein wenig, bevor er in sein eigenes Zimmer ging und sich fertig machte. Am nächsten Morgen stand Tom schon früh auf. Er schlich sich zuerst zu Harry Tür und öffnete sie leise und schaute hinein. Er sah den schlafenden Harry, wie dieser sich noch einmal im Bett umdrehte. Tom schloss wieder die Tür und machte sich dann im Badezimmer fertig. Danach ging er hinunter in die Küche und suchte sich aus einem der unteren Schränke einen Kessel heraus. Auch einige Zutaten für den Trank, den er brauen wollte, waren schnell gefunden und so legte er sie neben den Kessel. Er schwang den Zauberstab und Messer, Stößel und Mörser machten sich auf magische Weise selbstständig und bereiteten die Zutaten zu. Danach entzündete er unter dem Kessel ein Feuer und füllte ihn mit etwas Wasser. Als das Wasser anfing zu köcheln, gab er eine Zutat nach der Anderen hinein und rührte immer wieder um. Als der Zaubertrank einen leuchtend blauen Ton annahm, nickte Tom zufrieden und ließ aus dem nichts eine Phiole erscheinen. Er befüllte die Phiole mit dem Trank und ließ den Rest im Kessel verschwinden. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs ließ Tom alles wieder verschwinden und stellte die Phiole auf den Küchentisch. Ein leiser Knall ertönte und Tom drehte sich um. Er wusste, dass es der Hauself war, denn kein anderer Zauberer konnte dieses Haus betreten, denn dafür hatte er mit mächtigen Zaubern und Bannen gesorgt. Der Elf nickte Tom leicht zu und machte sich dann daran, für seinen Herren und ihn das Frühstück fertig zu machen. Als alles fertig war und nun auch Harry vollkommen angezogen am Frühstückstisch saß, zog sich der Elf zurück und Harry begann zusammen mit Tom zu essen. Dabei fiel ihm die Phiole ins Auge und er fragte Tom, was die Flüssigkeit in der Phiole war. Tom hielt ihm die Phiole hin und sagte: „Jeweils ein Tropfen in ein Auge und du wirst nie mehr diese Brille brauchen. Aber dieser Trank hat eine Nebenwirkung, denn deine Augenfarbe wird sich ändern. Ich habe ihn auch genommen, als ich in deinem Alter war, denn auch ich hatte sehr schlechte Augen und musste eine Brille tragen!“ Er erhob sich und nahm die Phiole in die Hand. „Hilfst du mir dabei?“, fragte Harry Tom, der daraufhin nickte und sich hinter Harry stellte. Dieser lehnte sich so weit es ging nach hinten, so dass Tom ihm jeweils einen Tropfen aus der Phiole ins Auge tröpfeln konnte. Sobald jeder Tropfen den Augapfel berührt hatte, kniff Harry die Augen zu und versuchte sich reflexartig die Flüssigkeit aus den Augen zu reiben, doch Tom hinderte ihn daran, indem er ihm die Hände festhielt. „Es hört gleich auf zu brennen! Vertrau mir!“, sagte Tom eindringlich, worauf Harry die Hände sinken ließ, als Tom sie losgelassen hatte. Und Tom hatte Recht. Nach einer halben Minute hörte es auf zu brennen und Harry öffnete die Augen. Er nahm die Brille ab und sah Tom an. Dieser setzte ein Lächeln auf, schwang seinen Zauberstab und erschuf so einen Spiegel, den er Harry reichte. Dieser sah sich sein Spiegelbild im Spiegel an und strahlte dann über das ganze Gesicht. „Tom, jetzt sehen wir wirklich aus wie Brüder! Schau, meine Augenfarbe hat sich wirklich geändert!“, stieß Harry begeistert aus und ließ den Spiegel sinken und sah Tom an. Dieser nickte und sah in Harrys Augen, die jetzt nicht mehr grün, sondern leuchtend rot waren, wie seine eigenen. „Komm, wir müssen langsam los, um uns zu registrieren!“, sagte er und schwang noch einmal den Zauberstab, worauf sich der Tisch von selbst abräumte. Harry nickte und zog sich seine Jacke und seine Schuhe an. Als er fertig war, verließ er zusammen mit Tom, der sich auch schon angezogen hatte, das Haus. „Nachher werden wir aber noch einkaufen gehen. Ich möchte, dass du vernünftige Kleidung hast und nicht diese anderen Lumpen, die in deinem Schrank hängen!“, sagte Tom und sah Harry direkt an. Dieser ließ ein wenig den Kopf hängen, worauf ihn Tom durch die Haare strich. „Mach dir nichts draus. Deine Verwandten haben sich nicht gut um dich gekümmert, aber ich werde es, denn schließlich werden wir bald Brüder sein, wenn auch nur auf dem Papier, Kleiner!“, sagte Tom, wodurch Harry wieder anfing zu strahlen. Sie liefen die kleine Straße entlang, in der ihr Haus stand und fanden sich dann an einer kleinen Kreuzung wieder, wo es auch einen kleinen Bahnhof gab, wo in regelmäßigen Abständen altertümliche Straßenbahnen anhielten. Als sie an dem kleinen Bahnhof angekommen waren, warteten sie auf die nächste Straßenbahn, die auch nach nur wenigen Minuten einfuhr. Sie stiegen in die Bahn ein und gingen in die Mitte des Wagons, wo sie einen Fahrkartenschalter fanden. Tom kaufte sich für sich und für Harry jeweils eine Fahrkarte und setzte sich dann auf einen freien Platz neben Harry, der bereits mit der Nase an der Scheibe klebte und nach Draußen sah. Aber er war nicht der ein einzige Junge, der das machte. In der Straßenbahn gab es viele Kinder, die so begeistert vom Anblick des Meeres waren, dass auch sie mit den Nasen an den Scheiben klebten. Tom hatte sich eine Zeitung währenddessen genommen, die auf einem Nachbarsitz gelegen hatte und las sie sich durch. Dabei behielt er aber auch die anderen Fahrgäste immer wieder im Auge, die sich jedoch nicht um die Kinder kümmerten, die immer noch mit den Nasen an der Scheibe klebten, da das anscheinend normal war. Nach ein paar Stationen sagte der Fahrer, dass die nächste Station das Rathaus von Laxey wäre, wo sich auch das Einwohnermeldeamt befände. Als die Straßenbahn endlich hielt, stiegen Harry und Tom aus und betraten das alte Rathaus. In dessen Inneren orientierten sie sich nach den Schildern, die aufgestellt worden waren und fanden auch recht schnell das Einwohnermeldeamt. Der Warteraum war vollkommen leer, so dass sie sich eine Nummer zogen und sich noch nicht einmal hinsetzen mussten. Sie folgten den Schildern an den Wänden bis zu einer offenen Tür und Tom klopfte an diese. Eine ältere Frau saß hinter einem Schreibtisch, die sie in das Büro winkte und auf zwei Stühle wies. Harry und Tom setzten sich auf diese und warteten darauf, dass die Frau aufsah. Als sie das auch tat, stutze sie, setzte dann aber ein kleines Lächeln auf. „Willkommen im Einwohnermeldeamt von Laxey. Wie kann ich euch beiden helfen?“, fragte die Frau. Tom setzte ebenfalls ein Lächeln auf, jedoch wirkte es bei ihm absolut charmant und selbstsicher. „Mein Bruder und ich wollten uns hier registrieren lassen. Mein Bruder heißt Harry und mein Name ist Tom Cole!“, sagte Tom und lächelte die Mitarbeiterin an. Diese nickte und ihr Blick war ein wenig glasig geworden. Sie tippte die Namen auf der Tastatur ein und nickte dann. „Hier hab ich euch. Harry und Tom Cole. Ihr kommt direkt aus London. Aber wartet mal! Hier steht noch, dass euch eine größere Summe Bargeld zur Verfügung steht. Ich werde am Besten euch ein Konto einrichten lassen, damit es dort verwahrt werden kann. Ihr müsst dann noch Fotos machen lassen, damit ich eure Ausweise herstellen kann!“, sagte sie und deutete auf das andere Ende des Büros, wo ein neutraler Hintergrund und dazu eine Kamera aufgebaut worden war. Harry und Tom gingen zu der Kamera und traten einer nach dem Anderen vor die Kamera und die Mitarbeiterin machte jeweils ein Foto von ihnen. Dann nahm sie den Chip aus der Kamera und schob ihn in den Kartenleser ihres Computers. Harry und Tom setzen sich wieder auf die Stühle und warteten darauf, dass die Mitarbeiterin mit ihrer Arbeit fertig wurde. Als diese endlich mit der Arbeit fertig war, druckte sie die Ausweise aus und schweißte sie noch ein. „So, jetzt sind sie fertig. Nun, dann bin ich die Erste, die euch beide als Einwohner von Laxey begrüßen darf. Ich habe hier noch ein kleines Starterpaket für jeden von euch, damit ihr euch hier besser zurecht findet!“, sagte sie und reichte Harry und Tom jeweils ein kleines Paket. Zusätzlich zu den Paketen bekamen Harry und Tom jeweils noch ihren Ausweis. Dann räusperte sich die Frau und sagte: „Damit wären wir fertig! Habt ihr noch irgendwelche Fragen!“ Harry schüttelte den Kopf und Tom erhob sich und reichte der Frau zum Abschied die Hand. Sie ergriff seine Hand und schüttelte sie. „Ich danke Ihnen für Ihre Kooperation und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!“ sagte Tom und schenkte ihr ein letztes, charmantes Lächeln. Dann wandte er sich zum gehen und auch Harry verabschiedete sich schnell noch von der Frau und gemeinsam verließen die Beiden das Büro. Sie stiegen die große Steintreppe hinab und verließen das Büro. „Wo gehen wir jetzt hin?“, fragte Harry und sah Tom fragend an. Dieser zeigte auf ein großes Gebäude gegenüber dem Rathaus. Harry sah zu dem Gebäude hinüber und sah, dass es sich um eine Bank handelte. „Aber was wollen wir denn da? Wir haben doch nur Gold in Gringotts!“, wandte Harry ein und folgte Tom, als sie über einen Zebrastreifen gingen. Sie mussten auf einer Mittelinsel stehen bleiben, da die Grünphase ihrer Fußgängerampel zu rot wechselte. „Harry, du vergisst, was die Frau aus dem Amt gesagt hat. Uns steht nun auch das Geld außerhalb deines Vermögens zu. Das heißt, dass wir uns jetzt auch einrichten können, wie wir es wollen. Ich habe den Namen Cole nicht umsonst gewählt. Außerdem wurde hier in England und auch in Schottland der Euro als einheitliches Zahlungsmittel eingeführt.“, sagte Tom und ging zusammen mit Harry weiter, sobald die Ampel für sie wieder auf grün schaltete. Harry nickte, aber ihm schwirrte ein wenig der Kopf. Er hatte noch gar nicht mitbekommen, dass es jetzt keine englischen Pfund mehr gab. Als sie vor dem Gebäude standen, sah Harry, dass es sich um eine Bank handelte, da vorne an der Tür ein Schild angebracht worden war, dass darauf hinwies. Tom öffnete die Tür und gemeinsam betraten die Beiden die Bank. Sie stellten sich in der Schlange zu einem Schalter an und mussten auch nicht besonders lange warten, bis sie an der Reihe waren. Als sie vor der Dame standen, die sich noch kurz etwas notierte, stibitzte Harry sich ein kleines Bonbon aus der Schale, die auf dem Tresen stand. Durch diese kleine Bewegung wurde die Dame auf Harry aufmerksam, der sie angrinste und sich das Bonbon in den Mund schob. Dann wandte sie sich Tom zu und ihr Blick wurde sofort glasig, als ihr Blick den von Tom traf. „Was kann ich für euch tun?“, fragte sie in einem monotonen Tonfall. Tom räusperte sich und sagte: „Wir würden gerne ein Konto eröffnen und es soll bereits eine größere Summe Bargeld für uns vorhanden sein!“ Die Dame am Schalter fragte noch nach ihren Namen und Tom nannte ihr seinen und Harrys Nachnamen. Daraufhin tippte die Frau etwas auf ihrer Tastatur ein und sagte dann: „Gut, dann geht bitte dort zum Tisch Nummer 11. Mr Gold ist gerade frei!“ Dabei wies sie auf einen großgewachsenen Mann mit einem schlangen Gesicht und langen, grauen Haaren. Tom bedankte sich bei der Frau und ging mit Harry zusammen zu dem Mann am Tisch Nummer 11. Als sie vor ihm standen, blickte er auf und als er Toms Blick begegnete, wurde auch sein Blick glasig. „Guten Tag! Sind sie Mr Gold?“, fragte Tom den Mann freundlich. Dieser nickte langsam und wies auf die zwei Stühle, die für die Kunden bereit gestellt worden waren. Harry und Tom setzten sich und Mr Gold fragte sie, was er für sie tun könne. Beide zeigten ihm ihre neuen Ausweise und Tom erklärte ihm, dass sie ein Konto eröffnen wollten und dass es bereits eine größere Summe für sie gäbe. Mr Gold gab alles in seinen Computer ein und gab dann zuerst Toms und danach Harrys Namen ein. Dann tippte er noch etwas ein und nickte. „So, das Konto wäre nun eingerichtet. Ich habe mich auch erkundigt, welche Summe für sie bereit steht. Es handelt sich um einen Betrag von 7604815291,56 €. Es handelt sich um das Vermögen, dass noch aus dem Zeitalter von Elisabeth I. existiert und worauf sie ein Anrecht haben.“, sagte Mr Gold, stockte dann aber, als sein Blick auf Harry traf, der sich im Angesicht der großen Summe an seinem Bonbon verschluckt hatte. Tom klopfte Harry auf den Rücken, der daraufhin das Bonbon endlich hinunterschluckte und sich für die Unterbrechung entschuldigte. Mr Gold erkundigte sich dann bei Tom, ob sie zwei getrennte Konten oder nur eins haben wollten, worauf das Geld dann überwiesen werden sollte. Tom erklärte ihm, dass sie ein Konto haben wollten, aber zwei Geldkarten haben wollten. Außerdem sollte er ihnen genau erklären, wie man Geld von einem Automaten abhob. Mr Gold nickte und erklärte ihnen dann alles ganz genau. Er erhob sich von seinem Schreibtisch und bat Tom und Harry, ihm zu folgen. Sie gingen zu einem freien Geldautomaten und Mr Gold zeigte ihnen, wie sie Geld abhoben. Danach mussten sie es selbst machen. Zuerst war Tom an der Reihe und bei ihm dauerte es keine 5 Minuten. Als Harry dann an den Automaten trat, dauerte es nur ein paar Minuten länger, denn der Automat fragte ihn noch dazu, ob er ein Beratungsgespräch bei einem Berater der Bank haben möchte, um eine private Vermögensvorsorgeversicherung abzuschließen. Harry klickte den Teil weg und hob sich dann auch einen kleinen Betrag ab. Als sie dann fertig waren, gingen sie wieder zu Mr Golds Schreibtisch und setzten sich an diesen. „Sehr gut! Ich brauche jetzt nur noch eine Unterschrift von jedem, dass jeder von euch seine Karte erhalten hat.“, sagte Mr Gold und zeigte den beiden Jungen ein Blatt, wo alles noch einmal drauf stand. Zuerst unterschrieb Tom, dann Harry. Als alles erledigt war, verabschiedeten sich Harry und Tom von Mr Gold und verließen die Bank. Harry war vollkommen aus dem Häuschen. „Tom, wusstest du, dass wir so viel Geld haben?“, fragte Harry Tom jubelnd. Dieser nickte und erwiderte: „Ich wusste, dass Elisabeth I. eine direkte Nachfahrin von Slytherin war und so stand uns auch ihr Vermögen zu. Aber es wäre besser, wenn du nicht so laut darüber redest, denn die Menschen gönnen es dir nicht, wenn sie erfahren, dass du jetzt plötzlich viel Geld hast!“ Harry nickte und während sie um eine Ecke bogen und eine Einkaufsstraße entlang gingen, fragte er leise: „Wie hast du das gemacht? Wir hätten doch die Ausweise und das Konto nicht so bekommen. Nur Erwachsene können das einfach so machen!“ Auf Toms Züge schlich sich ein kleines und listiges Lächeln. Er beugte sich ein wenig herunter zu Harry und flüsterte ihm ins Ohr: „Für manchen Zauber braucht man keinen Zauberstab. Ich bringe ihn dir später bei!“ Dann lenkte er Harry in ein Geschäft für Kleidung und als sie es betraten, wandte sich sofort eine Verkäuferin ihnen zu. „Guten Tag! Was kann ich für euch tun?“, fragte sie. Tom setzte wieder sein charmantes Lächeln auf und erwiderte: „Mein Bruder und ich sind gerade erst hier angekommen und bräuchten unbedingt neue Kleidung. Er ist in der letzten Zeit ziemlich gewachsen.“ Die Verkäuferin nickte und lenkte sie in einen hinteren Teil des Ladens. Dort suchte sie für jeden eine Menge an Kleidung heraus, die sie nach und nach anprobierten. Harry fand vor allem Gefallen an einem Shirt mit Aufdrucks des großen Wasserrads, dass es hier in Laxey gab. Als sie sich jeder etwas ausgesucht hatten, brachten sie die Kleidung nach vorne an die Kasse. Der Verkäuferin fiel bei den Bergen an Kleidung, die Harry und Tom sich ausgesucht hatten, fast die Augen aus. Doch sie scannte jedes einzelne Kleidungsstück ein und als sie mit allen fertig waren, standen fünf prall gefüllte Taschen vor ihnen. „So, das macht jetzt genau 1923,46 €. Wollt ihr bar zahlen oder mit Karte?“, sagte die Verkäuferin und reichte ihnen die Tüten. Tom reichte ihr seine Bankkarte und bezahlte so ihren Einkauf. Dann bedankte sich die Verkäuferin bei ihnen und die beiden Jungen verließen das Geschäft. Harry hatte noch nie soviel Kleidung besessen, die er mochte und dazu noch passte. Er wollte immer wieder etwas aus den Tüten ziehen, doch Tom ermahnte ihn es nicht zu tun, da sonst noch ein Kleidungsstück auf die Straße fallen könnte. Er ging zusammen mit Harry in eine kleine Seitengasse und schaute sich um, ob auch niemand anwesend war oder sie beobachtete. Dann rief er leise nach Dobby, doch der Elf kam nicht. Harry versuchte es noch einmal und sofort erschien der Elf mit einem leisen Knall. „Bring diese hier nach Hause und wasche sie durch!“, sagte Tom und reichte dem Elf die Tüten, doch dieser nahm sie nicht entgegen. Erst als Harry ihn darum bat, gehorchte der Elf, nahm alle Tüten entgegen und verschwand wieder mit einem leisen Knall. Tom wandte sich schon um zum gehen, als Harry seinen Arm ergriff. Tom drehte sich zu ihm um und sah ihn fragend an. „Ich werde Dobby sagen, dass er auch auf dich hören soll.“, sagte Harry und sah Tom an. Auf dessen Züge schlich sich ein Lächeln und er nickte. Dann zog er Harry weiter und bog wieder in die Einkaufsstraße ein. Sie gingen zu einem Schuhgeschäft und kauften sich jeder drei Paar Schuhe. Diese ließen sie wieder durch Dobby nach Hause schaffen und gingen danach noch einkaufen. Als sie am Supermarkt ankamen, nahmen sie sich jeder einen Einkaufswagen und betraten den Supermarkt. Tom hatte sich eine Einkaufsliste gemacht, was sie brauchten und hatte mit Harry besprochen, was sie essen wollten. Während Tom all diese Sachen holte, schlenderte Harry durch die Reihen und blieb dann vor den Süßigkeiten stehen. Einige kannte er von Dudley und einige davon mochte er, weil sie ihm schmeckten und Dudley davon immer schlecht geworden war. Tom hatte ihm gesagt, dass er sich in den Einkaufswagen packen sollte, was er mochte und so holte er sich eine Tüte mit den gleichen Bonbons aus dem Regal, von denen er schon in der Bank genascht hatte und auch ein paar Tafeln Schokolade landeten im Einkaufswagen. Er ging die Reihe weiter und fand an dessen Ende eine riesige Pyramide aus der Tobleroneschokolade. Harrys Augen wurden groß, denn er hatte so große Schokoladenriegel noch nie gesehen. Er stellte sich auf die Zehenspitzen, um an den obersten Riegel zu kommen und er erreichte ihn mit den Fingerspitzen. Langsam und vorsichtig hob er ihn an und warf ihn dann in seinen Einkaufswagen. Da stieß ihn ein anderer Einkaufswagen an und da Harry immer noch auf den Zehenspitzen stand, fand er keinen Halt und stürzte genau in die Riegel. Er stieß einen überraschten Schrei aus und krachte mitten in die Pyramide, die sofort zusammenbrach. Durch den Krach wurden natürlich die anderen Kunden aufmerksam und auch Tom kam hinzu. Er erblickte Harry und zog ihn sofort aus den vielen Schokoladenriegeln hoch, da er von ihnen begraben wurde. „Harry, hast du dir was getan?“, fragte Tom und blickte ihn sich dann genau an. Dieser verzog das Gesicht und erwiderte: „Ich glaub, ich hab mir was gebrochen!“ Aus Toms Gesicht wich alle Farbe und er sah sich zornig nach dem Schuldigen um, als er ein Ziehen an seinem Hemd merkte. Er drehte sich wieder zu Harry um, der ein kleines Lächeln aufgesetzt hatte und einen zerbrochenen Riegel hinter seinem Rücken hervor holte. „Ich glaub, ich hab mir einen Schokoladenriegel gebrochen!“, sagte Harry und gluckste. Darauf musste Tom leise lachen und er erhob sich. Er reichte Harry die Hand und half ihm so wieder auf die Beine. Dann sah er sich nach dem Schuldigen um, der Harry in die Pyramide gestoßen hatte und sein Blick fiel auf eine ältere Dame, die sich immer noch darüber aufregte, dass Harry ihr im Weg gestanden hatte. Als sie sah, dass Harry wieder auf den Beinen stand, trat sie hinter ihrem Einkaufswagen hervor, baute sich vor Harry und Tom auf und sagte wütend: „Wie kannst du es wagen, mir im Weg zu stehen? Weißt du überhaupt, wer ich bin, du kleiner Bengel? Entschuldige dich gefälligst dafür!“ Harry wollte schon etwas wütendes antworten, doch Tom legte ihm die Hand auf die Schulter und antwortete für ihn. „Nur zu ihrer Information. Sie haben Harry in diese Pyramide gestoßen und ihn so in Schwierigkeiten gebracht. Sie sollten sich bei Harry entschuldigen und nicht umgekehrt!“, erwiderte Tom sachlich zu der Frau. Diese blies die Backen auf und schwoll dazu noch an wie ein Ochsenfrosch. „Wie kannst du es wagen so mit mir zu reden? Ich werde mich über euch beschweren!“, stieß sie aus. Genau in diesem Moment kam ein Mann in einem Anzug, auf dem ein Aufdruck des Marktes geprägt war. „Ah, genau ein Mann der Lage! Hören sie, diese beiden Jungen...!“, fing die Frau auf den Mann einzureden, doch dieser hob die Hand und ließ die Frau verstummen. „Ich habe den ganzen Vorfall durch die Überwachungskameras verfolgt und ich weiß auch, dass Sie diesen Jungen mit Ihrem Einkaufswagen in die Pyramide gestoßen haben. Deshalb werden Sie sich bei dem Jungen entschuldigen und dazu noch die jetzt unverkäufliche Ware bezahlen!“, sagte der Mann und deutete dabei auf Harry. Die Frau schwoll noch mehr, so weit es eben ging, an wie ein Ochsenfrosch und schrie nun: „Ich denke gar nicht dran. Dieser kleine Bastard stand mir im Weg. Wahrscheinlich will den sowieso keiner haben, sonst wären seine Eltern hier!“ Daraufhin war es still im ganzen Supermarkt. Tom trat nun einen Schritt vor, hob die Hand und verpasste der Frau mit voller Kraft eine saftige Ohrfeige. Diese wankte ein wenig, dann brach einer ihrer Absätze und sie krachte in eines der Regale. Sie hob den Kopf und wollte etwas zu Tom sagen, doch als sie seinen Blick bemerkte, wich sie zurück. Tom ging nun auf die Frau zu und mit jedem seiner Schritte versuchte die Frau vor ihm zurück zu weichen. „Was bilden Sie sich ein, so mit meinem Bruder zu sprechen?! Sie werden sich sofort bei ihm entschuldigen oder Sie werden ihres Lebens nicht mehr froh!“, sagte Tom und sein Tonfall zeigte mehr als deutlich, dass er hier keinen Spaß machte. Die Frau fing an zu zittern und würgen. Erst nach einer geschlagenen Minute fing sie an zu stottern und entschuldigte sich leise bei Harry. Tom sah auf die Frau hinab und bei seinem zornigen Blick brach bei der Frau der Angstschweiß aus. Er wandte seinen Blick erst von der Frau ab, als Harry an seinem Arm zog. „Können wir gehen? Ich will nichts weiter haben!“, sagte Harry leise. Tom warf der Frau auf dem Boden noch einen letzten zornigen Blick zu, drehte sich dann um und ging mit Harry an die Kasse. Diese war nun vollkommen leer, weil alle gegangen waren um zu gaffen. Sie legten alles aufs Band, bezahlten es und packten es dann in Tüten ein. Danach verließen sie den Supermarkt. Während des ganzen Rückwegs ließ Harry den Kopf hängen. Tom legte ihm den Arm um die Schulter und sagte: „Nimm es dir nicht so zu Herzen, was diese dicke Qualle gesagt hat. Wir haben uns und das ist alles, was wir brauchen!“ Harry sah auf und sah Tom ins Gesicht. Auf sein Gesicht schlich sich zuerst ein kleines Lächeln, dann fing er richtig an zu lachen. Tom sah ihn ein wenig verwundert an. Als Harry sich beruhigt hatte, sagte er: „Ich hab nicht gewusst, dass du jemanden auch als dicke Qualle bezeichnen würdest!“ Toms Blick änderte sich von verwundert zu verstehend und dann stimmte er mit in Harry Lachen ein. Als sie am kleinen Bahnhof angekommen waren, stiegen sie in eine gerade dort stehende Straßenbahn ein, fuhren so bis kurz vor ihrer Haustür. Als sie endlich ausstiegen, gingen sie die kleine Straße bis zu ihrem Haus entlang. An diesem angekommen schloss Tom die Tür auf und sie betraten gemeinsam das Haus. Sofort erschien Dobby und nahm ihnen die Einkäufe ab. Sie zogen sich ihre Jacken und Schuhe aus und wuschen sich die Hände. Danach traten sie in die Küche und sahen, dass Dobby bereits dabei war, ihr Mittagessen zu kochen. Als dieses nach einer halben Stunde fertig war, setzten sie sich an den Tisch. Harry hatte es dem Elfen zwar angeboten, mit ihnen am Tisch zu sitzen, doch der Elf wollte lieber in seiner Kammer essen. So verputzten Harry und Tom eine köstliche Lasagne und Tom zeigte Harry danach noch einen nützlichen Putzzauber, mit dem er das Geschirr und die Küche in Windeseile wieder sauber bekam. Als sie fertig waren, gähnte Harry und wünschte Tom noch eine gute Nacht. Es war zwar noch nicht besonders spät, doch er war müde und so machte sich Harry auf den Weg nach oben, wo er sich fertig machte und in sein Bett schlich, wo er nach nur wenigen Minuten ein schlief. Tom ging währenddessen in sein Zimmer und trat auf den Balkon, wo er dem Meer noch ein wenig seine Aufmerksamkeit schenkte, bis es dunkel wurde und auch er in sein Bett ging. Ende des 6. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)