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Der Chaot der Wellen

Naruto mal anders
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
An meine werten Leserinnen und Leser;
Betrachtet dieses Kapitel als ein Versprechen meinerseits, dass bald weitere folgen werden. =)
Ich hatte eine leichte Schaffenskrise, dazu noch Streß und, als könnte es schlimmer konnten, für meinen Geschmack zu viel Reallife. xD
Aber genug von mir, ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen. =) Komplett anzeigen

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Kapitel 14

Kapitel 14
 

Dichter Wald umgab den kleinen, verwaisten Schrein, der, von der Menschheit vergessen, als einziges Relikt der Götteranbetung im Reich der Wellen übrig geblieben war. Zwischen den Bäumen waren noch manche der Torii zu erkennen, die zinoberrote Farbe zum Großteil abgeblättert und die Schriftzeichen verblasst. Ein alter Mann näherte sich gemächlich dem Schrein. Er trug einen schweren Filzsack auf dem Rücken, schien sich jedoch nicht an seiner Last zu stören. Auch die zwei weißen Füchse, die um seine Füße herumtollten, kümmerten ihn nicht weiter. Melancholisch betrachtete er die Szenerie, bevor er sich schließlich direkt vor den verwitterten Altar setzte. Ergeben bezogen die beiden Albino rechts und links von ihm Stellung.

Und wieder ein Jahr ohne Opfergaben...“, murmelte der Greis enttäuscht, „Was ist nur aus dieser Welt geworden?“ Mit einem Fingerschnippsen beschwor er erst eine, dann zwei, dann drei blaue Flammen, bis ihn schließlich ganze neun brennende Kugeln umgaben. Langsam umkreisten sie den alten Mann, zogen immer engere Kreise um ihn. Je näher sie ihm kamen, desto mehr verloren er und seine tierischen Begleiter an Substanz. Als sie ihn schlussendlich berührten, tauchte eine Explosion das entlegene Waldstück in ein grelles, blaues Licht.

Nur einen Augenblick später war das Lichterspektakel vorbei. Alles sah noch genauso aus wie zuvor, nur der alte Mann und die beiden schneeweißen Kitsune waren spurlos verschwunden. An ihrer Stelle stand eine schöne, junge Frau in einem unberührt weißen Kimono vor dem Schrein. Sehr langes, rotes Haar wallte ihren Rücken herab. Aus tiefschwarzen, pupillenlosen Augen schaute sie an sich herab. Ein zufriedenes Nicken schien ihr Einverständnis mit diesem Anblick zu verdeutlichen, denn im nächsten Moment formte sie bereits ihre Hände zu einem Trichter vor dem Mund und rief laut in den Wald hinein.
 

Kurama, du elendiges Fellknäuel, wach auf!“ Erschrocken fuhr Naruto kerzengerade in die Höhe. Hatte ihn jemand gerufen? „Komischer Traum...“, brummelte er und rieb sich verschlafen die Augen. Sein blondes Haar war in totaler Unordnung, die vom ihm so innig geliebte Schlafmütze saß schief auf seinem Kopf. Neben seinem Bett lag, noch immer aufgeschlagen, die Schriftrolle des vierten Hokage. Der Blondschopf wusste noch ganz genau, dass er in die Beschreibung eines Jutsus vertieft gewesen war, bevor er dann doch von seiner Müdigkeit überwältigt wurde. Warum musste das auch alles so furchtbar kompliziert sein? Die übergroße Briefbombe für Oma Chikakos Hütte hatte er schließlich auch beim ersten Versuch hinbekommen gehabt.

Dieser Gedanke erinnerte ihn wieder daran, welcher Tag heute war. Nicht nur würden die Bauarbeiten an der Brücke vermutlich fertig sein, laut Kiri würde auch die alte Dame wieder aufwachen! In aller Eile sprang Naruto geradezu aus seinem Bett, fuhr sich behelfsmäßig durch die strubbeligen Haare und zog sich um. Kurze Zeit später stürmte er bereits aus seinem kleinen Zimmer und die Treppe zur Tür hinab. Unten begegnete ihm auch prompt Ao, der sich angeregt mit dem Brückenbauer Tazuna unterhielt. Ihre kleine Vier-Mann-Truppe hatte sich bei ihm und seiner Tochter einquartiert, während die Shinobi aus Konoha zwei der inzwischen leerstehenden Häuser bewohnten.

Auch Haku und der inzwischen halbwegs genesene Zabuza waren in einem dieser Gebäude untergebracht. Mei hatte ihnen bereits das Angebot unterbreitet, erneut Kirigakure beizutreten, wenn sie sich vor dem Strick retten wollten, doch bisher war das Duo zu keiner Entscheidung gekommen. Erst wollten sie Gateau zur Strecke bringen. Dieser ließ sich erstaunlich viel Zeit. Eigentlich hatten sie noch am Abend nach der Festnahme der beiden Nukenin mit einem Angriff seinerseits gerechnet, doch so war es nicht gekommen. Also hieß es abwarten und sich in Geduld üben. Beides Dinge, die Naruto absolut nicht konnte. Mit jedem vergehenden Tag wurde er hibbeliger. Zwar hatten die Erwachsenen ab und an mit ihm und auch den Genin aus Konoha trainiert, aber er wollte endlich einen richtigen Kampf haben, um sich zu testen.

„So früh schon auf, Naruto?“, fragte ihn Ao verwundert, „Wie kommt´s?“ „Keine Zeit, muss zu Oma Chikako!“, erwiderte der Chaot gehetzt und drängelte sich an dem ehemaligen Oinin vorbei. „Ach ja, stimmt, die soll ja heute wieder zu Bewusstsein kommen...“, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, „Tut mir Leid, Tazuna, ich muss los. Naruto, warte gefälligst!“ Mit seinem letzten Satz rannte er Naruto hinterher und ließ den völlig verdutzten Brückenbauer einfach im Eingangsbereich stehen. Irritiert kratzte dieser sich am Hinterkopf. „Manche Leute bleiben ewig jung...“, murmelte er, während er durch die offene Tür hindurch die Beiden beobachtete. Nach einer Weile hörte er auf, sich über seine unorthodoxen Gäste zu wundern, und schlurfte in die Küche. Im Vorratsschrank wähnte er noch zwei Flaschen Sake, eine davon gedachte er, jetzt erst einmal zu leeren.

Voller Vorfreude öffnete Tazuna den Schrank. Dann, nach nicht ganz zehn Sekunden betretenen Schweigens, knallte der Brückenbauer die kleine Holztür wieder zu. Jemand hatte seinen Sake getrunken! Genau in diesem Moment hörte er die etwas unbeholfenen Schritte zweier Personen, die langsam die Treppe heruntergingen. „Morg´n.“, nuschelte eine verschlafene Mei Terumi dem alten Mann entgegen, während der nicht minder durch die Mangel gezogene Medicnin Kiri fragte: „Hast du Orangensaft im Kühlschrank? Oder zumindest ´ne Aspirin irgendwo?“ Langsam aber sicher platzte Tazuna der Kragen. „Raus aus meinem Haus!!!“, brüllte er mit puterroten Wangen. Das Pärchen hielt sich schmerzerfüllt die Ohren zu. „Schrei nich´ so, wir ham´ ´nen Kater...“, murmelten die Beiden, „Wir geh´n ja schon, wir geh´n ja schon.“

Als die Beiden ebenfalls aus dem Haus waren, wandte sich Tazuna wieder seiner Küche zu. Noch immer unzufrieden, aber wenigstens etwas erleichtert kramte er aus den Schubladen und dem Vorratsschrank ein kleines Holzbrett, ein scharfes Messer und einen Laib Brot heraus. Zumindest ein gutes Frühstück würde man ihm jawohl noch gönnen, dachte er. Fast wieder beschwingt öffnete er den Kühlschrank. Doch statt dem Anblick von frischer Nahrung guckten ihm die drei Augenpaare einer ziemlich angepieselten und vor allem frierenden Chimäre entgegen. „Ich hasse diesen Tag!!!“
 

Fellknäuel, wach auf!“, hallte das Echo eines Appells durch den leeren Korridor einer großen, finsteren Kanalisation. Wasser tröpfelte unaufhörlich von der Decke und schlug mit einem leisen Pling auf dem Boden auf. Dort bildeten sich kleine, vollkommen symmetrische Kreise auf der etwa knöchelhohen Wasseroberfläche. In regelmäßigen Abständen wurde die Decke durch vollkommen ebenmäßige Pfeiler gestemmt, die genauso wie die restliche Umgebung in einem bläulichen Mattgrau gehalten waren. Fackeln gab es keine, genauso warfen auch die Säulen keinen Schatten. Die Kanalisation schien leer zu sein, nicht einmal Ratten huschten durch das seichte Wasser.

Plötzlich erglomm ein rotes Leuchten am hinteren Ende des unendlich langen Tunnels. Hinter gigantischen Gitterstäben eingesperrt schlief ein riesiger Fuchs. Sein Fell glänzte trotz seiner schlechten Umgebung in einem tiefen Karmesin. Neun Schweife hatten sich über den Torso gelegt, als wären sie eine Art Decke.

Langsam und bedrohlich öffnete das Untier eines seiner beiden Augen. „Wer wagt es, meinen Schlaf zu stören?“, grollte es, doch die kargen Wände blieben ihm eine Antwort schuldig. Hatte er sich etwa vertan? Oder war er in seinem eigenen Traum gefangen? Nein, das konnte nicht stimmen, beschloss das Wesen bei sich. Schließlich war er das große Fuchsungeheuer, seit Beginn seiner Existenz gefürchtet unter den Menschen. Er war das Kyubi no Yoko, das mächtigste lebende Biju. Nur eine einzige Wesenheit würde auch nur im Ansatz auf die Idee kommen, ihn „Fellknäuel“ zu nennen.

Genau dieser Gedanke bereitete dem Biju Sorgen. Nur ein Gott konnte ihn in seinem Gefängnis erreichen. Selbst dem Rikudo-Sennin wäre es äußerst schwer gefallen. Wenn jedoch erneut Kami auf Erden wandelten, bedeutete das nichts Gutes für den Kitsune. Immerhin war sein Container ein Mensch, dazu noch ein Unwissender. Starb sein Wirt, würde auch das potentiell unendliche Leben des Kyubi vergehen. Was natürlich nicht im Interesse des überdimensionalen Fuchses lag. Sollte er vielleicht Kontakt mit seinem Träger aufnehmen?

Einerseits könnte er ihn so vorwarnen, natürlich gegeben dem Falle, dass der Junge überhaupt zuhörte. Außerdem wäre das Biju möglicherweise in der Lage, einen Kontrakt mit seinem Container abzuschließen. Andererseits spürte das Fuchsungeheuer eine weitere mächtige und abgrundtief bösartige Kraft im Geist seines Wirtes. Im Moment war sie zwar inaktiv, aber noch vor nicht all zu langer Zeit hatte sie eruptionsartig den Körper des Jungen übernommen. Dem Kyubi war sie seltsam vertraut vorgekommen und hatte ihn gleichzeitig eingeschüchtert. So viel geballtes, vor Blutdurst triefendes Chakra konnte nicht einmal er selbst vorweisen.

Ergeben schloss das Fuchsungeheuer erneut seine Augen. Der Junge würde schon auf sich selbst aufpassen können. Was sollte ihm schon groß passieren, solange in ihm derartige Kräfte schlummerten? Außerdem war Morgen auch noch ein Tag. Falls es nötig sein würde, könnte sich das Kyubi immer noch einmischen. Erst einmal ein ausgedehntes Nickerchen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  fahnm
2013-10-29T19:11:22+00:00 29.10.2013 20:11
Oh weh Armer Tazuna.
Ich hätte meinen Frust raus geschrien.^^
Wer ist wohl die Frau die nach Kurama ruft?
Frühe mich schon aufs nächste kapi
Von:  Raven_no_Kitsune
2013-10-29T16:37:01+00:00 29.10.2013 17:37
Tolles Kapitel
Da hat jemand aber eine ganz schön laute Stimme, wenn es in der Lage ist "Fellkugel" zu wecken^^
Ich freu mich jetzt schon au das nächste Kapitel.

MfG Raven
Von:  Magnus
2013-10-29T11:15:20+00:00 29.10.2013 12:15
ja faul der Kuruma aber nicht oder?
schönes kapitel Tazuna tut mir ein wenig leid bin mal gespand wie es weiter geht.
Antwort von:  fayt_leingod-
29.10.2013 12:28
In meiner Vorstellung ist Kurama immer ein wenig faul. Ich finde, als Kyubi no Yoko kann er sich das leisten. ;D


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