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Der Chaot der Wellen

Naruto mal anders
von

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Kapitel 13

Kapitel 13
 

Während die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand, kehrte Ruhe ein in Konohagakure. Die letzten Marktstände beendeten ihr Tagesgeschäft, verliebte Pärchen schlenderten von der Abendsonne gebadet durch die Gassen und nur vereinzelt bellte ein Hund oder maunzte eine Katze in die Stille hinein. Sarutobi stand an einem der großen Fenster seines Büros und genoss Pfeife paffend den Sonnenuntergang. Gemächlich ließ er seine Gedanken schweifen. Wie es wohl Chikako ergehen mochte? Sie hatte sich freiwillig gemeldet gehabt, um etwas bezüglich Naruto herauszufinden.

„Wenn man vom Teufel spricht.“, murmelte er belustigt, als er ein leises Klopfen an der Scheibe wahrnahm. Vorsichtig öffnete der dritte Hokage das Fenster und prompt flatterte etwas an seinem Ohr vorbei. Bedachtsam hob Sarutobi die Hand mit der Handfläche nach oben. Ein winziger Papierschmetterling landete auf der dargebotenen Plattform. „Du bist entlassen, Knospe.“, sprach er die Entbindungsworte für das Wesen, welches das Blatt belebte. Prompt verlor das Gebilde seine Struktur. Übrig blieb lediglich ein Zettel mit einer kurzen Nachricht.

Nach einem kurzen Blick zerknüllte der Hokage die Botschaft und warf sie in den Karmin, während er sich eifrig seinem Schreibtisch näherte. Aus einer der Schubladen zog er eine unscheinbare Schriftrolle herauf, schnitt sich mit einem Kunai in den Daumen und entsiegelte den in der Rolle enthaltenen Gegenstand mit seinem Blut. Zum Vorschein kam seine geliebte Kristallkugel. Mit geübter Leichtigkeit tröpfelte er weitere Tropfen seines Blutes auf die eigens dafür in die Holzplatte eingeritzten Siegel, positionierte den mit Kanji bedeckten Gegenstand in der Mitte und legte seine alten, faltigen Hände auf den Kristall.

Langsam nährte er den pulsierenden Ball mit seinem Chakra. Wenn Chikako recht behalten sollte, was Sarutobi nicht ignorieren konnte, würde Konoha, nein die ganze bekannte Welt in Gefahr schweben. Nach und nach bekam er tatsächlich ein Bild. Die Hände des Hokages begannen zu zittern. Lediglich von zuckenden Blitzen erhellte Mauern aus knochenbleichem Mamor ragten vor ihm zum wolkenverhangenen Himmel empor. Wie ein Monument des Todes dominierte die Zitadelle die plateau-artige Felsspitze eines großen, kahlen Berges. Die Tatsache, dass Sarutobi überhaupt in der Lage war, seine Kristallkugel auf diesen Ort zu richten, konnte nur eines bedeuten.

„Die Siegel sind gefallen!“, ächzte er entsetzt und machte sich gleich daran, seinen Geist wieder zurückzuziehen. Er hatte es fast geschafft gehabt, als er plötzlich eine Präsenz um sich herum spürte. Für seine verschobene Wahrnehmung hatte es auf den Hokage den Eindruck, als würde direkt vor ihm eine grünlich-grau leuchtende Chakramasse aus dem Boden hervorsteigen. Sie hatte weder Form noch Substanz im eigentlichen Sinne, aber dennoch wusste Sarutobi sofort, wer ihm gegenüberstand.

„Dir ist es nicht bestimmt, diesen Anblick zu genießen, Sterblicher.“, sprach die Wesenheit mit pfeifender Stimme. Zielsicher formte es aus seiner Chakramasse einen Arm und legte ihn um die Präsenz des Hokage. Fäulnisgeruch stieg ihm in die Nase und er musste husten. Mit jeder Unze seines Chakras stemmte Sarutobi sich gegen seinen Gegner, wehrte sich gegen den überwältigenden Einfluss der Pestilenz, doch vergeblich. Erst langsam, dann immer schneller spürte er seine Kräfte schwinden. Der Geschmack verwesenden Unrats schlug gegen seinen Gaumen, als einer der Ausläufe des Chakraarmes in seinen Mund drangen. Krankheitserregende, verderbte Kräfte rasten durch seine Adern und brannten wie flüssiges Feuer. Als das Chakra sein Gehirn erreichte, wurde dem Hokage schwarz vor Augen. Der Anblick eines grinsenden Totenschädels war sein letzter Sinneseindruck, bevor er in selige Ohnmacht abdriftete.
 

Raijins Sinne gewannen langsam wieder ihre normale Betriebsfähigkeit zurück. Lediglich ein leichter Pinkstich verzerrte die Farbwahrnehmung. Fasziniert schaute er sich um. Er war in dem Empfangsbereich eines großen, luxeriös gestalteten Hauses. An allen Wänden und Türen standen Wachen mit gezogenen Klingen mit Blick auf die Szene in der Mitte des Foyers. Raijin erkannte sofort seine zwei Brüder wieder, wie sie sich mit einem beleibten, kleinwüchsigen Mafiosi unterhielten. „Wir kommen gerade rechtzeitig, Bruderherz.“, gurrte ihm Yokubos Stimme ins Ohr, während eine ihrer filigranen Hände an seiner rechten Seite vorbei in Richtung der Unterhaltung zeigte. „Netami erntet gleich die Seele dieses Ganoven da. Gateau heißt er, glaube ich.“

Besagter Kriminelle hatte sich gerade vor ihrem „Buder Neidhammel“, wie Raijin ihn gerne betitelte, niedergelassen und starrte mit ausdruckslosem Blick auf den sündhaft teuren Teppich. Netami streckte ihm die Rechte entgegen und legte seine Hand auf die Stirn des Mafiosi. Ein neidgrünes Pentagramm zog sich zu seinen Füßen und schloss beide ein. Selbst Raijin konnte die Worte des folgenden Ritus verstehen. „Ich, Netami o Kami, Gott des Neides und der Habgier, fordere Seele und Willen des Sterblichen Gateuau als Preis für ein Leben unter meiner Herrschaft ein."

Das letzte Wort war noch nicht ganz in der Empfangshalle verhallt, da begann der Kreis zu rotieren. Immer mehr zog er sich zusammen, bis er schließlich zu Gateaus Füßen verschwand, nur um auf seiner Stirn wieder aufzutreten. „Erhebe dich, geringster meiner Diener.“, vollendete Netami seinen Bann und ließ Gateau wie eine Marionette an den Fäden ihres Puppenspielers mechanisch aufstehen. Raijin verzog angewidert sein Gesicht, während er all das Wohlhaben dieses Sterblichen mit seinem schwachen Charakter verglich. Nur Menschen konnten so tief sinken, durch einen einfachen Wink mit der Hand versklavt zu werden. „Was ist dein Begehr, Meister?“, fragte der wie hypnotisiert klingende Gateau monoton. „Sammle deine Truppen, Diener. Mein Bruder hier wird dir weitere Befehle zukommen lassen, wenn es soweit ist.“
 

Ao hockte auf dem Dach ihrer Unterkunft und stopfte seine Pfeife. Es lief nicht alles wie geplant, musste der ehemalige Oinin zugeben. Die größten Sorgen bereiteten ihm die beiden Nukenins, die sie quasi aufgelesen hatten. Bei dem Ersten handelte es sich um Zabuza Momochi, der in der gesamten Ninjawelt mit einem hohen Kopfgeld gesucht wurde. Dank seiner Verletzungen und der versuchten Rettung durch seinen Partner lag er jedoch immer noch in Stasis und würde in den nächsten Tagen nicht aufwachen. Kiri hatte seine Erholungsphase auf über ein bis zwei Wochen geschätzt.

Sein Begleiter hingegen hatte sich freiwillig ergeben. Sein Name war Haku, er war etwa dreizehn Jahre alt und Zabuza absolut treu ergeben. Der Nukenin hatte ihn anscheinend unter seine Fittiche genommen und ihm beigebracht, wie ein Oinin zu kämpfen. Sein Wissen über die menschliche Anatomie war beeindruckend. Das allein jedoch war nicht, was Ao so störte, denn der Junge war mit mehreren chakrahemmenden Siegeln gefesselt. Viel mehr waren es die Blicke der Mizukage. Sie heckte wieder irgendetwas aus, was diese beiden Nukenin betraf und das gefiel Ao ganz und gar nicht.

Dabei hatten sie noch andere Probleme. Ihre Truppe war mit dem Ziel in das Reich der Wellen gekommen, es sich wieder anzueignen, da der Daimyo des Reiches von einem Mafiaring abgesetzt worden war. Nun stellte sich jedoch heraus, dass genau dieser Ganove Zabuza und Haku beauftragt hatte, den Bau jener Brücke, wegen der auch die Konohanins vor Ort waren, zu vereiteln. Da die beiden Nukenin jedoch versagt hatten, würde er bald mit einer kleinen Armee von Söldnern aufmarschieren, um mit Brachialgewalt seine Ziele zu erreichen, befürchtete Ao.

Gleichzeitig war er froh über ihre Verstärkung durch die zusätzlichen Ninja. Konoha hatte gleich zwei Geninteams mit dazugehörigen Jonin für eine ursprünglich als Transportmission ausgeschriebene Aufgabe ausgesandt. Die Voraussicht des dritten Hokage war wirklich furchterregend genau, denn so, wie es schien, würden sie jeden einzelnen Mann brauchen.

Besonders erleichternd war die Anwesenheit der noch immer in Genesung befindlichen Chikako. Die alte Dame hatte Ao damals kurz nach dem Krieg beigebracht, mit seinem Byakugan umzugehen, weshalb er einen unglaublichen Respekt vor ihr entwickelt hatte. Ihre Fähigkeit zur Selbstheilung nach einem eigentlich tödlichen Treffer verwunderte den ehemaligen Oinin nicht, schließlich hatte sie ihm an einem der unzähligen Abende in ihrer Holzhütte davon erzählt.

Außerdem konnte er mit seinem Byakugan die für das menschliche Auge unsichtbaren Energiekugeln sehen, die Chikako umschwirrten. Wenn er alles richtig verstanden hatte, handelte es sich bei diesen Gebilden nicht um Gegenstände, sondern um so genannte Dschinn, Lebewesen aus purem Naturchakra. Chikako besaß vier von ihnen, alle dem Element der Erde geweiht. Ao hatte auch einmal versucht, den Umgang mit ihnen zu erlernen, aber entweder war er wirklich zu dämlich, wie Chikako angemerkt hatte, oder einfach nicht kompatibel genug. Denn um sie zu nutzen, musste man auch ihrem Element gegenüber affin sein. Sie besaß zwar auch einen Wasserdschinn, der wollte aber nichts mit dem ehemaligen Oinin zutun haben.

„Sei´s drum.“, murmelte er, während er gemächlich nach seiner Packung Zahnstocher griff, um mit vollkommener Gelassenheit jeden einzelnen mit Kanji zu beschriften. Dieses kleine Fuin war die einzige Entlohnung gewesen, die Chikako für ihre Dienste hatte haben wollen. Natürlich nebst seiner Anwesenheit, die alte Frau konnte nämlich, wenn ihr danach war, wie ein Wasserfall reden. Und weder die Kräuter in ihrem Garten, noch die Wände ihrer Holzhütte waren sonderlich gute Zuhörer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Raven_no_Kitsune
2013-09-07T16:04:19+00:00 07.09.2013 18:04
Ein gutes Kapitel.
Meine Idee ha sich also, als richtig erwiesen. Jetzt stellt sich aber die Frage: Ist Naruto ein Gott???
Ist ja schon lustig, nur wie Kombienirt man das mit Kyuubi?
NA, ich lass mich mal überraschen und hoffe das dein nächstes Kapitel so schnell kommt, wie dieses^^

MfG Raven
Antwort von:  fayt_leingod-
07.09.2013 19:56
Haha, ich weiß selber noch nicht, wie und wo ich jetzt das Kyubi unterbringe. Ganz abschaffen kann ich es ja nicht, dann müsste ich die Lebensläufe mehrer hundert Leute umändern. xD Das nächste Kapitel wird auf jeden Fall so lange dauern, bis ich genau diese Frage für mich beantwortet habe. :/
Antwort von:  Raven_no_Kitsune
08.09.2013 09:22
Dann finde schnell eine Antwort oder frage die Leser deiner Fanfiction, sie verfolgen die Story von anfang an und sehen die Geschichte vieleicht in einem anderen Licht als du. Kannst dir aber auch aus anderen Geschichten was abgucken.;)
Von:  red_moon91
2013-09-04T17:56:01+00:00 04.09.2013 19:56
Super Kapitel
Mal sehen in welcher beziehung Haku und Naruto im Späteren verlauf stehen werden
Und was passiert wenn Gatou auf die Konoha und Kiri-nins trifft.

mfg red_moon91
Von:  Sin66
2013-09-04T16:40:43+00:00 04.09.2013 18:40
Das Kapitel Ist Klasse geworden.
Da hat es Sarutobi aber Hart erwischt.
Das sie Götter sein sollen hat mich tierisch erwischt,
ist ein interresanter einfall.

Viel Glück weiterhin.Sin66.
Von:  fahnm
2013-09-03T23:16:43+00:00 04.09.2013 01:16
Oh weh.
Ich hoffe Sarutobi geht es gut.
Der Netami ist ein Gott?
Was hat das nur zu bedeuten?
Freue mich schon sehr aufs nächste kapi^^
Antwort von:  fayt_leingod-
04.09.2013 13:09
Ja, er ist ein Gott. Und rate mal, wer alles noch. ;)
Antwort von:  fahnm
05.09.2013 23:27
Schon gut ich kanns mir denken.
Antwort von:  fayt_leingod-
06.09.2013 00:11
War nicht bös gemeint. D: ich wollt nur den Kommi beantworten, weil du ja eig. zu jedme Kapitel was schreibst und mir bisher nie ne vernünftige Antwort auf deine fragen eingefallen is und/oder ich der Spannung wegen nciht geantwortet habe. ;)
Antwort von:  fahnm
06.09.2013 00:33
Ich weiß^^
Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich weiß doch wer ein noch ein Gott ist.
Ich wollte es nicht reinschreiben ohne zu Spoilern.^^


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