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Der Chaot der Wellen

Naruto mal anders
von

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Kapitel 12

Kapitel 12
 

Endlich wieder auf den eigenen zwei Beinen stehend streckte sich Naruto ausgiebig, bevor er seinen Blick über die Truppe vor ihm schweifen ließ. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals, als er das Zeichen ihrer Stirnbänder erkannte. Es handelte sich um Konohanins. Einige kannte er noch aus der Akademie, auch wenn sie nicht so wirklich Freunde gewesen waren. Vorsichtig stupste ihn Kiras Tigerkopf an. Die Chimäre schien zu spüren, dass es ihrem Herrchen nicht gut ging. Dankbar bückte sich Naruto zu seinem Haustier hinab und kraulte es hinter den Ohren. So stand er da für einen kurzen Augenblick, fuhr mit seinen Fingern durch das samtige Fell des Mischwesens und beruhigte sich langsam wieder.

Gefasst ließ er schließlich wieder von Kira ab und straffte die Schultern. Er gehörte jetzt zu Kirigakure. Er war kein Bürger Konohas mehr. Zwar erinnerte er sich an seine Zeit im Dorf versteckt hinter den Blättern, doch er hatte damit abgeschlossen oder wollte es zumindest schnellst möglich. Langsam näherte er sich, die Nue bei Fuß haltend, den drei Genin, die ihm am Nächsten waren. Shino bemerkte ihn als Erstes. Als könnte er nicht wirklich glauben, was er sah, rückte er seine Sonnenbrille ein wenig herunter, sodass er darüber schielen konnte, sagte aber nichts. Kiba und ein Mädchen, an das sich Naruto nicht mehr erinnern konnte, hockten derweil über einer dritten am Boden liegenden Person.

Zwei Schritte später stockte Naruto erneut. Ungläubig starrte er erst auf das ganze Blut, dann auf den Menschen darunter. „Oma Chikako...“, flüsterte er entsetzt. Wie gebannt hing sein Blick auf einer üblen Bauchwunde, vermutlich der Quell all des verronnenen Lebenssaftes. Wie konnte das sein? Er erinnerte sich noch an die Banditen, als wäre es erst gestern gewesen. Das schmatzende Geräusch der verrosteten Axt, der leere Blick ihrer Leiche, das Gemetzel, dass er im Anschluss angerichtet hatte und die Hitze seiner Briefbombe. Es war schlichtweg unmöglich, dass die alte Frau noch am Leben war.

Und doch lag sie da, erneut tödlich verwundet. Bedächtig näherte sich Naruto weiter den drei Genin, stellte sich direkt hinter das Mädchen der Gruppe. „I-ist sie...tot?“, fragte er mit bebender Stimme. Die Antwort schien offensichtlich, aber er musste es einfach wissen. Die Spitzen ihrer kurzen, blauen Haare wippten, als das Mädchen verneinend den Kopf schüttelte. „Ich weiß nicht, warum, aber sie heilt...“, murmelte sie und drehte sich langsam zu Naruto um. Der Blondschopf konnte gar nicht fassen, was er da gerade gehört hatte. „Wirklich? Echt jetzt, sie lebt?!“, hakte er aufgeregt nach.

Überrascht stellte Hinata wenige Sekunden später fest, wie nah sie ihrem Gesprächspartner war. Plötzlich füllten zwei hellblaue Augen ihr Gesichtsfeld aus. Und nicht nur irgendwelche Seelenspiegel, sie kannte ihren Besitzer sogar, hatte ihn auf der Akademie immer beobachtet, zu schüchtern um ihn anzusprechen. „J-ja...I.ich m-meine...a-also i-ich glaube..“, stotterte sie erschrocken. Ein breites Grinsen machte sich auf Narutos Gesicht breit. „Juhuuuu!“, rief er und umarmte Hinata, ohne weiter darüber nachzudenken. Für die junge Kunoichi war das alles zu viel. Dunkelrot im Gesicht brachte sie nicht mehr heraus als ein gehauchtes „Na...ruto...“.

Shino, der das schon fast hatte kommen sehen, rettete seine Teamkollegin direkt aus ihrer misslichen Lage. „Naruto, du erdrückst sie.“, log er monoton. Sofort ließ der Junge von Hinata ab und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Naruto?!?“, kam es erstaunt von Kiba. Er hatte den Blondschopf bis jetzt nicht einmal bemerkt gehabt, weil er wie gebannt zugesehen hatte, wie sich Chikakos Wunde nach und nach von selbst schloss. „Wir dachten, du wärst tot, das haben uns unsere Senseis erzählt! Kommst du jetzt wieder mit nach Konoha?“, überrannte der Inuzukasprößling Naruto geradezu.

Sofort wurde der Mund des jungen Uzumakis wieder trocken. Sein Blick wanderte hinüber zu Mei, Kiri und Ao, die sich zusammen mit Kakashi gerade daran machten, den inzwischen gefesselten Fremden auszufragen. Soweit Naruto es mitbekommen hatte, hieß der Junge Haku und war nicht viel älter als er selbst. Er hatte den falschen Oinin zuerst für ein Mädchen gehalten, weil das Gesicht unter seiner Maske sehr feminin war. Zusammen mit den langen, braunen Haaren musste man wirklich zwei mal hinsehen, um überhaupt etwas männliches an ihm zu bemerken. „Ich, öhm...“, murmelte er unsicher.

„Sag mal, Naruto, ist einer deiner Begleiter Medicnin?“, unterbrach Shino. Dem Sonnenbrillenträger war klar, dass sie keine weitere Antwort aus Naruto herausbekommen würden. Außerdem hatte die Gesundheit ihrer Teamanführerin Vorrang. „Oh ja, sicher, ich hol ihn eben.“, entgegnete der Blondschopf. „Onkel Kiri, wir haben hier eine Verwundete!“, rief er quer über den Platz. „Komme sofort!“, kam prompt die Antwort.
 

Blitze zuckten durch den dicht bewölkten Himmel. Missmutig lehnte sich Raijin gegen die knochenbleiche Brüstung. Nach all den Jahrhunderten wirkte der Marmor, aus dem ihr Schloß erbaut worden war, als wäre er gerade erst verbaut worden. Keine der unzähligen Belagerungen hatte auch nur einen Kratzer im Gestein hinterlassen. Ganz im Gegensatz zu seinen Bewohnern. Sie waren nur noch so wenige, seit dieser Sterbliche es gewagt hatte, sie herauszufordern....

Wehmütig schüttelte der schweigsame Riese den Kopf und betrachtete das düstere Spektakel über ihm. Seit Amaterasu verschwunden war, herrschte ewige Dunkelheit über dem Gemäuer. Nicht einmal der Mond schaffte es, die Gewitterwolken zu durchdringen. Raijin sollte es nur recht sein. Er liebte Gewitter. Jede Entladung stärkte ihn ein wenig, jeder paukenartige Donnerschlag erfüllte ihn und solange Kura abwesend war, regnete es auch nicht.

Der Duft von moschusgetränktem Parfüm stieg Raijin plötzlich in die Nase. Es war nicht unangenehm, ganz im Gegenteil sogar auf eine befremdliche Art und Weise sehr verführerisch. Ein erneuter Blitz brachte ihn schlagartig zur Vernunft. Ein ironisches Lächeln schlich sich auf seine von der Kapuze verdeckten Züge. Selbst für ihn war es immer noch schwer, seiner Schwester zu widerstehen. Der Hall hochhackiger Schuhe erklang, als sie sich gemächlich ihrem Bruder näherte. Jeder ihrer Schritte jagte Adern violetter Energie durch das Gestein.

„Was willst du, Yokubo?“, grollte Raijin und leitete demonstrativ einen Blitz nur wenige Zentimeter neben ihr in den Marmorboden. „Da ist aber einer heute geladen.“, kommentierte sie lediglich kichernd und schloss die letzten Meter zu ihrem Bruder auf. Lässig schwang sie sich auf die Brüstung und legte in einer lasziven Geste ein Bein über das Andere. Raijin verschränkte die Arme vor der Brust und hüllte sich wie so oft in Schweigen.

„Unser kleiner Nachwuchsbruder wird bald Besuch bekommen.“, merkte Yokubo nach einigen Minuten des Schweigens beiläufig an, „Wie nennen ihn noch gleich die Menschen? Menma?“ „Naruto.“, entgegnete Raijin knapp, ohne dabei wirklich den Sprachfluss seiner Schwester zu unterbrechen. „Ist doch so ähnlich. Wie auch immer, der Neidhammel ist losgezogen um einen seiner Seelensklaven an seine Schuld zu erinnern. Du weißt doch noch, was ein Seelensklave ist, oder Bruderherz?“, neckte sie ihr finsteres Gegenüber.

Natürlich wusste Raijin, wovon sie sprach. Im Gegensatz zu Kura und ihm konnten viele ihrer Geschwister Menschen, deren Seele durch ein bestimmtes Laster verseucht waren, zwangsrekrutieren. Das reichte je nach Zustand der Seele von einfachen Aufträgen bis zu vollständiger Kontrolle auf Lebzeiten des Individuums. Yokubo beispielsweise hatte Macht über alle, die der Wollust erlagen. Drogensüchtige gehörten, so weit er wusste, ebenso zu ihrem Domizil, auch wenn Raijin sich nicht weiter darum hatte kümmern wollen. Allein der Gedanke an seine Schwester konnte unter Umständen selbst für ihn fatal werden.

Schließlich gab er Yokubos Bedürfnis nach Konversation nach. Er brauchte dringend Informationen und solange das Gewitter über ihren Köpfen tobte, war er stärker als sie. „Und wofür braucht er dann Kura, wenn er doch bereits willige Marionetten um sich versammelt hat? Schließlich ist sein Klientel meist reich genug, um ganze Söldnerheere anzuheuern.“ Belustigt funkelten violette Augen unter Yokubos Kapuze, als sie Raijin ihre Rechte entgegenstreckte. „Lust auf eine kleine Traumreise, Bruderherz?“, gurrte sie verführerisch, „Was soll es sein: Mein Räucherwerk oder ein Kuss?“.

Raijin seufzte. Schlagartig wurde ihm wieder bewusst, warum er sich sonst so verschwiegen gab; eine einzige Frage konnte fatale Folgen haben. „Wir bleiben draußen.“, entgegnete er möglichst einsilbig mit einem vielsagenden Blick zum wolkenverhangenen Nachthimmel, ergriff ihre Hand und zog sie an sich. „Wie gut dass wir nur Geschwister sind, Bruderherz.“, schnurrte Yokubo leise, während sich ihr Kopf dem seinen langsam näherte, „Als Liebhaber wärst du mir viel zu grob.“. In dem Moment, als sich ihre Lippen berührten, hätte sich Raijin fast gekrümmt vor Pein. Bilder rasten durch seinen Verstand, jedes Nervenende brannte wund vor Überstrapazierung. Erst unklar und zufällig, dann immer genauer wurden die Sequenzen, bis er schließlich das Gefühl hatte, in eines der Portraits zu fallen. Im Vertrauen darauf, später wieder aufwachen zu können, ließ er sich seinem Ziel entgegen treiben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein Hoch auf Langenscheidt! :D
Ich hoffe zumindest, dass "yokubo" wirklich Begierde heißt... Naja, wenn es das Wörterbuch behauptet, wird es schon stimmen, oder? :D Wirklich schade ist eher, dass es im Japanischen den Begriff der Wollust nicht gibt... Man sind die prüde -_- Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  red_moon91
2013-08-31T18:40:35+00:00 31.08.2013 20:40
Mal sehen wer dieser Seelensklve ist der eb erwähnt wurde
Tja und natürlich wie es mit Naruto und den Kiri und Konoha nins weiter geht.

mfg red_moon91
Von:  fahnm
2013-08-31T01:52:11+00:00 31.08.2013 03:52
So treffen sie sich endlich wieder.^^
Wie sie reagieren werden wenn er sagt das er nach Kiri zurück geht.

Was wollen diese Fremden von Naruto die ihn Bruder nennen?
Was sind das für Typen.
Freue mich schon aufs nächste kapi^^
Von:  Raven_no_Kitsune
2013-08-30T20:02:43+00:00 30.08.2013 22:02
Ein wirklich sehr tolles Kapitel.
Und so treffen die Truppe aus Konoha und Kiri sich, und es Artet in einem Kampf um Leben und Tod aus.
Haha, nein Scherz beiseite. Was ich mich beim Lesen gefragt habe: Wird Naruto das Rasengan lernen oder nicht???
Und was die Sache mit Yokubo betrifft: Laut Google-Übersetzer lautet Begierde Ganbō. Yokubo bedeutet Verlangen, ist aber eigentlich das selbe.
Und Naruto wird Menma genannt? Dabei sind beide doch die selbe Person.
Und benutzt du Pairings? Wenn ja dann mach bitte kein NaruHina oder NaruSaku, von dennen gibt es schon so viele.
Ich freue mich auf jeden Fall auf das nächste Kapitel^^

MfG Raven



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