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Der Chaot der Wellen

Naruto mal anders
von

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Kapitel 10

Kapitel 10
 

Schweigend ruderte ihr Fährmann über das Binnenmeer zwischen dem Reich des Feuers und dem des Strudels. Es war nur eine kleines Boot, für die neun Personen samt zwei Hunden also kaum genug Platz. Vorne am Bug hatte sich Team Sieben hingehockt und starrten missmutig ihren Klienten an. Schließlich war er ja irgendwie an alle dem Schuld. Hätte er von vornherein eine B-Mission beordert, wäre es nie soweit gekommen, zumindest für Kakashi und seine Genin. Team Acht hingegen saß eng gequetscht am Heck des Bootes und unterhielt sich leise. Chikako war immer noch nicht ganz warm mit den Kindern geworden und bevor es ernst wurde, wollte sie lieber noch etwas mehr über ihre Schützlinge wissen.

„Kiba, kannst du denn bereits das Lieblingsjutsu deines Großvaters? Gatsuga, oder so ähnlich.“, fragte sie gerade neugierig. Mit vor Stolz angeschwollener Brust bestätigte der Inuzuka. Auch Akamaru schien die alte Frau verstanden zu haben, denn er bellte eifrig. Sofort zuckte der Rest der Mannschaft zusammen. „Psst, wir wollen noch lebend ankommen.“, merkte der Fährmann an und zeigte in den Nebel, „Gleich passieren wir schon die Brücke. Wenn wir Pech haben, hat dieser Schuft Gatou dort seine Männer positioniert.“

In gespielter Beleidigung verschränkte Chikako ihre Arme vor der Brust. „Ist ja gut, ist ja gut.“, murrte sie leise, zwinkerte aber, nachdem keiner mehr hinsah, ihrem Team verschwörerisch zu. Gelangweilt stirrte sie in den Nebel. Das hasste sie so an Missionen. Das stille Warten und Schleichen zerrte so unglaublich an ihrer kaum vorhandenen Geduld. Sollten ihre Häscher doch auf sie aufmerksam werden. Dann hatte sie zumindest etwas zutun.

Ihr Auftrag war ihr einerlei, deshalb war sie nicht mitgekommen. Sie hatte andere Gründe, mehr persöhnlicherer Natur. Ihrer kleinen Kristallkugel zu Folge war Naruto genauso wie sie in das Reich der Wellen unterwegs. Es lastete immer noch ein wenig auf ihr, den Kleinen glauben gemacht zu haben, sie sei gestorben. Schuldbewusst rieb sie sich die Stirn, an der das Axtblatt ihren Schädel gespalten hatte. Inzwischen war selbst der hauchdünne Strich verblasst, den sie als Narbe davon getragen hatte. Wobei sie fand, dass die Banditen ihr Ende vollkommen verdient hatten, auch wenn sie nicht gestorben war. Das hatte höllisch weh getan.

Apropos Kristallkugel, fiel ihr bei diesem Stichwort ein. Ich muss ja noch jemanden benachrichtigen. Akribisch kramte sie in ihrem Beutel herum. Misstrauisch beäugte sie der Fährmann. Diese alte Frau kam ihm nicht ganz koscher vor. Er war zwar genauso wie der Rest seiner Familie nur ein einfacher Fischer, aber zumindest soweit er wusste, quittierten Ninjas weit vor dem Alter dieser Dame ihren Dienst. Körperliche Belastbarkeit gehörte zu den wenigen Dingen, die seine Arbeit mit denen eines Shinobi verband. Dafür respektierte er auch die Ninja auf seinem Boot, selbst die noch jungen Genin. Jeder von ihnen wäre zumindest von der Konstitution her in der Lage, genauso hart zu schuften wie er. Was er dieser Chikako jedoch nicht zutraute.

In dem Moment, als sie die Steinpfeiler der Brücke passierten, warf Chikako ein kleines Blatt in die Luft. Fast hätte sie den Moment verpasst, so dicht war der Nebel. Dem Rest schien die Geste entgangen zu sein, genauso wie der leise, knisternde Flügelschlag, welcher sich rasch in Fahrtrichtung entfernte. Langsam schipperten sie nur von der seichten Strömung getrieben unter dem halb fertigen Konstrukt daher und schwiegen beharrlich. Der kleinste Mucks könnte sie verraten. Plötzlich kitzelte etwas Kakashis Nase. Krampfhaft versuchte er, gegen seinen Niesreflex anzukämpfen. Zum Erschrecken der restlichen Besatzung verlor er seinen Wettstreit. Ein kleines, graues Hundehaar segelte mit seinem laut hallenden „Hatschiii!“ davon.

Die Genin zückten nervös ihre Kunai, bereit ihr Boot vor jedem zu verteidigen, welcher durch Kakashis Ausrutscher auf sie aufmerksam geworden sein könnte. „`Tschuldigung...“, nuschelte der Kopierninja verlegen. Statt dem Beispiel seiner Schüler zu folgen, vertiefte er sich lieber wieder in sein Buch. Auch Chikako machte einen gelassenen Eindruck. Tazuna, ihr Klient, war im Gegensatz dazu genauso angespannt wie der Fährmann, sprich kurz vor einem Herzinfakt. Würde er damit nicht selbst Gefahr laufen, ihre Feinde zu alarmieren, hätte er Kakashi nun am liebsten zur Schnecke gemacht. Verbal versteht sich, auch wenn der alte Brückenbauer gerade vieles war, vor allem wütend, aber lebensmüde gehörte nicht dazu.

„Nun entspannt euch mal.“, flüsterte Pakkun amüsiert, „In einem Radius von gut 3 Kilometern ist keine Menschensseele.“ Entsetzt wurde der Ninjamops angestarrt. Protestierendes Gemurmel brandete auf. Eine wütende Sakura baute sich vor Pakkun auf. „Warum hast du das nicht gleich gesagt!?!“, brüllte sie mit einer beachtlichen Zornesader auf der großen Stirn, bevor sie von Kakashi weggezogen wurde. Eine Hand auf ihrem Mund haltend flüsterte er ihr ins Ohr: „Nicht so laut, unsere Stimmen hallen in diesem Nebel ziemlich weit. Und willst du von feindlichen Ninjas entdeckt werden?“ Das pinkhaarige Mädchen schluckte hörbar und schüttelte den Kopf. Mit zitternden Knien rutschte sie auf ihren Platz zurück.

Derweil hatte Kiba neugierig in der Luft geschnüffelt. Hinata und Shino beobachteten ihn dabei. Schließlich schüttelte der Inuzuka seinen Kopf. „Ich riech´ auch nichts.“, murmelte er verdrossen. Leicht genervt hielt ich Shino die Hand vor die Sonnenbrille. „Natürlich riechst du nichts, Kiba, der Nebel schluckt ja auch alle Gerüche.“, entgegnete sein Teamkamerad und wandte sich Hinata zu. „Versuch du es mal mit deinem Byakugan.“ Verunsichert ob der Aufmerksamkeit aller Anwesenden, der Rest hatte sich ebenfalls dem Gespräch der Genin zugewandt, lief sie rot an, während sie zögerlich nickte und Fingerzeichen formte.

„Byakugan.“, flüsterte sie und aktivierte ihr Dojutsu. Pulsierende Adern wurden rund um ihre Augen sichtbar. Ein dünner, schwarzer Kreis formte sich in den sonst vollständig weißen Augen der Hyuga. Ihre Sicht verschob sich. Der Nebel fehlte vollständig in ihrem Blickfeld, ihren Augen nach war es hellichter Tag. Die Chakraaureolen ihrer Reisegefährten brannten wie Leuchtfeuer. Erstaunt musterte sie Kakashi und Chikako. Die beiden waren nicht umsonst Jonin. Ihre Chakranetze waren viel komplizierte und ausgeprägter als ihr eigenes oder das ihrer Teamkameraden. Besonders irritierend waren die vier kugelförmigen Chakrazentren, welche um Chikako herumsurrten. Wenn Chakra Farbe hätte, so wären diese Bälle von der Farbe frischer Wiese und hartem Granit. Eine merkwürdige Mischung. Eine der Kugeln schwirrte kurz um Hinatas Kopf herum und kitzelte sie ein wenig unter der Nase. „Wie süß.“, hauchte sie ganz und gar mädchenhaft. Sie musste Chikako dringend fragen, was es damit auf sich hatte.

Hinata riss sich von diesem Schauspiel los und richtete den Blick auf die Brücke. Sie war tatsächlich verlassen. Es schien so, als hätten die Arbeiter einfach alles stehen und liegen gelassen und wären Hals über Kopf geflohen. Genau das sprach sie auch aus. Gütig nickte Kakashi. „Vollkommen korrekte Schlussfolgerung, junge Dame. Kurenai wird zufrieden sein, das von mir zu hören.“, lobte auch Chikako sie. Generell war sie erstaunt über das ihr zugewiesene Team. Ihre Zusammenspiel war bereits sehr gut, die Aufstellung ausgeglichen. Die zurückhaltende Hinata, dazu der anscheinend koordinierende, taktisch begabte Shino und dann Kiba als Brachialgewalt. Um die zerstörerischen Fähigkeiten der einzelnen Hidens ihrer Clans wusste die alte Frau genug, um der Meinung zu sein, dass nur wenige Aufgaben zu schwer für dieses Team sein würden. Aber das war Zukunftsmusik.

Nur von Sasuke erklang ein genervtes „Tze“, während er missmutig in seiner Ecke hockte. „Tze nicht so, Sasuke, hättest du das mit deinem Sharingan nicht auch gekonnt?“, zog ihn Kiba auf. Er konnte den jungen Uchiha sowieso nicht leiden, kein Junge ihres Jahrgangs konnte das. Er war überheblich und alle waren sich inzwischen einig, dass sein Verhalten Schuld an Narutos Verschwinden trug. Mit selbigem hatten sie zwar auch nie wirklich etwas zutun gehabt, aber er war wenigstens unterhaltsam gewesen, im Gegensatz zu diesem arroganten Schnösel. Wie falsch sie lagen, würden sie noch bald genug herausfinden können.
 

Gelangweilt hockte Naruto an Deck und kraulte seine Nue. Er sollte der kleinen Chimäre bald mal einen Namen geben, fiel ihm gerade ein, als Kiri sich auf einmal zu ihm gesellte. „Na, Kleiner, Langeweile?“, fragte er ihn überflüssigerweise. Naruto nickte verdrossen. „Ich darf nicht mehr mit den Streichhölzern üben, meinte Mei...Und weil Kira nicht mitkommen durfte und nicht genug Platz ist, um mit meinem Haustier zu spielen, hab´ ich nichts zutun.“, grummelte er verdrossen. Streichelbedürftig hatte derweil der Schlangenkopf der Chimäre sich zu dem Iryonin geschlängelt und verlangte unmissverständlich nach Zärtlichkeit. „Ist ja gut, ich kraule dich ja.“, murmelte Kiri ergeben.

Lange Zeit saßen sie einfach nur da und starrten über die Reling. Langsam zog Nebel auf. Sie näherten sich also ihrem Ziel. „Sage mal, Naruto.“, sprach Kiri den angehenden Genin an, „Hast du denn schon einen Namen für deine kleine Nue?“ Nachdenklich schüttelte Naruto den Kopf. „Ich weiß nichtmal, ob es ein Er oder eine Sie ist. Ao meinte, das ließe sich nicht feststellen.“ Neugierig hob der Iryonin das Hinterteil der Chimäre an, was sie mit einem leisen Schnauben quittierte. Tatsächlich fehlte jedwedes Geschlechtsmerkmal. Irgendwie wunderte es Kiri auch nicht wirklich. Mit welchem Tier sollte sich die Chimäre schon paaren können?

„Also ich würde sagen, weil es ja die Chimäre heißt und sie dich so gerne mag, gehen wir einfach davon aus, dass es sich hierbei um eine Sie handelt.“, führte Kiri aus und setzte die Hauskreatur wieder ab. „Dann nenn´ ich sie Kira, echt jetzt!“, sagte Naruto zufrieden grinsend und kraulte den Tigerkopf durch. Ein tiefes Schnurren war sein Lohn. „Ach, genauso wie deine kleine Freundin aus dem Fischerdorf?“, hakte der Iryonin neugierig nach. Naruto nickte. „Wenn sie schon nicht mitkommen kann, damit wir spielen können, nehm´ ich halt meine Chimäre mit.“ Kiri überkam plötzlich der Drang, Naruto durch die blonden Haare zu wuscheln. Wenn der Junge einmal älter war, würden die Mädchen reihenweise auf ihn fliegen, da war er sich sicher.

„Land in Sicht!“, erklang es auf einmal. Sofort stand Kiri auf. „Ich muss mal schnell zur Mizukage. Ao dürfte gleich hier sein, klink dich einfach bei ihm unter.“, sagte er noch, bevor er unter Deck verschwand. Es wurde Zeit für eine weitere Kurbehandlung. „Diesmal hoffentlich ohne einen Patzer...“, grummelte Kiri verlegen. Seit seinem einen Ausrutscher waren seine Besuche bei Mei sehr angespannt verlaufen. Kaum ein Wort hatten sie gewechselt und die Mizukage hatte ihn mit so einem merkwürdigen Blick bedacht, dass ihm das Blut in den Adern gefror...

Mit langen Schritten eilte er zu ihrer Kabine und klopfte an. „Kiri, bist du das?“, hörte er Meis Stimme von der anderen Seite der Tür. Er bejahte und trat auf ihre Aufforderung hin ein. Dort saß die Mizukage auf ihrem Bett mit dem Rücken zur Tür, nur in Unterwäsche bekleidet und gerade dabei, ein Mieder festzuschnüren. „Hilf mir schnell, das hier fest zu ziehen, dann kannst du mit der Heilung anfangen.“, beorderte sie ihn, ohne sich nach Kiri umzudrehen. Der Shinobi schluckte. Das könnte ja noch heiter werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  fahnm
2013-08-14T20:23:49+00:00 14.08.2013 22:23
Die Chimäre ist richtig Kuschel süchtig.^^
Und Mei ist richtig Heiß.
Der Arme Kiri tut mir leid das er ihren reizen so ausgesetzt ist.^^
Freue mich schon aufs nächste kapi^^
Antwort von:  fayt_leingod-
14.08.2013 23:57
Jaha, ich schwanke selbst beim Schreiben zwischen Mitleid und Neid mit dem armen Kerl. xD Nunja, was die Chimäre angeht, färben meine eigenen Erfahrungen mit Haustieren auf meine Beschreibungen ab...Und bisher hatte ich nur anhängliche Haustiere.^^
Von:  red_moon91
2013-08-13T18:33:40+00:00 13.08.2013 20:33
Is wieder ein Super Kapitel geworden
ich freu mich schon auf das nächste

mfg red_moon91
Von:  Sin66
2013-08-13T14:56:11+00:00 13.08.2013 16:56
Das Kapitel ist wieder Klasse geworden.
Deine FF wird immer besser.
Naruto das Naruto seine Chimäre jetzt Kira nennt ist Klasse.
Ps: Du hast oben statt Tigerkopf, "und kraulte den Löwenkopf" geschrieben.
Kann auch mal Passieren.

Viel Glück weiterhin.Sin66.
Antwort von:  fayt_leingod-
13.08.2013 19:36
Oh Mist, vielen Dank für den Hinweiß, wird umgehend korrigiert. :D


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