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Der Chaot der Wellen

Naruto mal anders
von

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Kapitel 9

Kapitel 9
 

Kura und Raijin standen in einer Art Thronsaal. Ihre Schritte hallten besorgniserregend auf dem kalten Mamorboden und ihre Blicke fingen sich an den knochenbleichen Mamorsäulen, welche die unnatürlich hohe Decke stützten. Schummrige Dunkelheit verschlang den Großteil des Saals. Nur vereinzelt hingen Fackeln an den Wänden, viel zu weit vom Mittelgang entfernt, um ausreichend Licht zu spenden. Langsam näherten sie sich einer weiteren Lichtquelle. Elf Kerzen standen auf den Rückenlehnen von elf Thronsesseln, aufgestellt in einem Halbkreis am Ende der düsteren Halle. Die majästetischen Stühle waren allerdings zu einem Großteil unbesetzt. Nur auf fünfen der elf Stühle saßen in Kuttten, ähnlich denen von Kura und Raijin, gehüllte Gestalten. Ihre Stühle leuchteten in den unterschiedlichsten Nuancen von ein und derselben Farbe. Einer pendelte von einem Neidgrün zu einem Wiesengrün, nur um wieder bei einem Giftgrün anzukommen. 

 Einem sterblichen Wesen hätte dieser ständige Wandel wohl verrückt gemacht, aber nicht die beiden Geschwister. „Da seid ihr ja wieder.“, ertönte es von einem sündig violetten Thron. Das Licht der Kerze beleuchtete spärlich eine sich über den Armlehnen räkelnde Gestalt und ließ einen verheißungsvollen, weiblichen Körper erahnen. „Natürlich, Schwester.“, grollte Raijin und setzte sich neben sie auf einen matt gelblichen Herrschersitz. Er flammte in einem zornigen Orange auf, als Raijins Gesäß das darauf platzierte Kissen berührte. „Oder zweifelst du an unseren Fähigkeiten?“ Auf der anderen Seite, direkt neben dem wieder neidgrünen, kleineren Thron, ließ sich Kura ebenfalls nieder. Sein Königssessel leuchtete in einem abgestandenen Wässrigblau.

Eine brüchige, pfeifende Stimme erklang von einem aschpfahlen Sitz fast in der Mitte des Halbkreises: „Und? Ist er es?“ Bedächtig nickte Raijin, während Kura missmutig die Arme vor der Brust verschränkte. „Dieser kleine, freche Rotzlöffel hat mir meine Chimäre geklaut!“, grummelte er erbost, während sich sein Thron dunkelblau färbte. „Was kann der Junge dafür, wenn du ein so mieserabler Dompteur bist?“, fragte sein Sitznachbar stichelnd. Kura wurde zunehmend wütender. Das Gesicht unter seiner Kapuze verzerrte sich zu einer Grimasse. Die Farbe seines Sitzes begann langsam zu schäumen wie Wellen, die sich an einer Felsenküste brechen. „Lass dich doch nicht immer von ihm aus der Ruhe bringen, mein süßer, kleiner Bruder“, flötete Raijins Sitznachbarin von ihrem nun unschuldig pinken Stuhl aus. „Du bist nicht viel älter als ich, Schwester!“ „Genug!“, fuhr die röchelnde Stimme mit einer Kraft dazwischen, welche man ihr kaum zugetraut hätte, und brachte alle Anwesenden schlagartig zum Schweigen, „Es wird Zeit, unsere nächsten Schritte zu planen.“
 

Am Abend des gleichen Tages ging ihr Schiff an einem kleinen Fischerdorf vor Anker. Naruto rieb sich noch immer die Stelle, wo sein Hinterkopf mit Meis Faust Bekanntschaft gemacht hatte. Während ihres Streits mit dem Kapitän war die Mizukage urplötzlich auf Deck aufgetaucht und hatte die beiden zusammengestaucht. Wobei, wie Naruto mit einem Seitenblick auf Ao zugeben musste, er selber noch gut davongekommen war. Der Leibwächter hatte viel mehr einstecken müssen, wie man unschwer an seinem Feilchen um das linke Auge herum erkennen konnte. Er hatte den Großteil der Schimpftirade seitens Mei nicht verstanden, irgendwas von pädagogischer Auftrag. Erwachsenenkram halt.

Ein leichtes Ziehen an seiner Jacke unterbrach seine Gedanken. Ein tiefes, kräftiges Schnurren erklang, während sich die kleine Chimäre an seinem rechten Bein rieb. Dafür, dass sie nicht einmal einen halben Meter Schulterhöhe besaß, hatte sein neues Haustier ganz schön Gewicht. „Ist ja gut, Kleiner“, murmelte er, während er den Tigerkopf mit der einen Hand unter dem Kinn kraulte. Mit der anderen Hand schob er behutsam die Ziege von seiner Kleidung weg und wurde dafür mit Chimärenseiber belohnt. „Hey, ich bin doch kein Leckstein!“, rief er, da der Raubkatzenschädel ebenfalls begann, Naruto abzuschlecken. Als dann auch noch die Schlange mitmischen wollte, wurde es dem Jungen zu bunt. Ein entsetztes „Miau!“ ertönte, während er sich auf die Chimäre stürzte und ihr Fell gründlich durchbalkte.

„Sind die beiden nicht niedlich?“, flüsterte Mei hinter vorgehaltener Hand Kiri zu. Der Iryonin wusste nicht genau, was er darauf nun antworten sollte, also nickte er einfach nur. Langsam bekam er es mit der Angst zutun. Nachdem Mei an Deck für Ordnung gesorgt hatte, war sie mit einem zufriedenen Grinsen in ihre Kabine zurückgestapft. Kurz vor ihrer Ankunft in diesem kleinen, anscheinend namenslosen Kaff musste er sie noch einmal behandeln. Dabei war sie so puterrot im Gesicht gewesen, dass er fast gedacht hätte, sie hätte sich eine schwere Erkältung zugezogen. Da sie aber weder erhöhte Temperatur noch Husten oder einen Schnupfen gehabt zu haben schien, hatte er es einfach bei einer leicht erhöhten Dosis Chakra belassen. Ansonsten befürchtete er das Schlimmste.

„Naruuutoooo!!!“, rief ein junges Mädchen vom Kai aus und winkte in Richtung des Schiffes. Neben ihr stand ein älterer Herr, vermutlich ihr Vater. „Sieh mal an, Klein-Naru hat ja schon eine Freundin.“, zog Mei den Jungen auf, während dieser sich gerade wieder von seinem Haustier löste, „Muss ich etwa eifersüchtig werden?“ Neugierig schielte Naruto über die Reling. „Das ist ja Kira!“, stellte er erstaunt fest. Noch bevor das Schiff vertäut und die Planke ausgefahren war, sprang Naruto bereits über Bord und landete direkt vor seinem Begrüßungskomitee. „Was macht ihr denn hier?“, fragte der Junge neugierig. Kenta lachte. „Das ist immerhin unser Dorf, Naruto.“, antwortete er glucksend und schlug ihm väterlich auf die Schulter, „Meine Frau hatte bereits geahnt, dass wir heute etwas mehr Gäste bekommen werden.“ An Narutos anderer Seite hakte sich Kira unter. „Komm mit, Naru.“, forderte sie ihren Freund auf, „Ihr könnt heute Nacht im Gemeindehaus schlafen.“
 

Hinata taten die Füße weh. Mit Pakkun vorne weg war ihr Team nun schon den ganzen Tag ohne eine Pause unterwegs. Besonders erstaunlich fand die junge Kunoichi, wie ihre momentane Teamleiterin dieses Tempo halten konnte. Immerhin war sie sicher uralt, bestimmt über fünfzig! Sie hatte sich als Chikako Ito vorgestellt, ein Name, der Hinata nur wenig sagte. Ihr Vater hatte einmal von ihr erzählt gehabt. Sie soll ein Ausnahmetalent gewesen sein, das allerdings vor langer Zeit den Dienst quittiert und Konoha verlassen haben soll. Wo die junge Hiyuga die Jonin so betrachtete, konnte sie diese Geschichte sogar glauben.

Außerdem war Hiashi noch nie bekannt dafür gewesen, ausgeschmückte Geschichten zu erzählen. Ganz im Gegenteil, ihr Vater war Hinata gegenüber immer sehr ernst und förmlich. Man könnte auch kalt oder emotionslos sagen. Hinata wusste, sie war für ihn eine Enttäuschung. Eigentlich hatte sich Hiashi einen Sohn als Nachfolger gewünscht. Er war nämlich Clanoberhaupt und Hinata seine Erstgeborene. Hinzu kam, dass sie bei weitem kein Genie war. Ihr Clan war besonders stolz auf sein Byakugan und die damit einhergehenden Techniken. Dazu gehörte, mit Hilfe des sogenannten Juken die Chakrapunkte eines Gegners, welche sie mit ihrem Dojutsu orten konnten, zu verschließen.

Aber besonders im Vergleich zu ihrem gleich alten Cousin Neji war Hinata eine Niete in den Hiden der Familie, zumindest hatte Hiashi das seiner Tochter immer und immer wieder vor Augen geführt. Inzwischen hegte Hinata sogar die Befürchtung, eine Belastung für ihr Team zu sein. Der Hokage wusste davon natürlich und hatte dies auch Chikako gegenüber erwähnt . Da er aber selbst nicht auf sonderlich guten Fuß mit den Hiyugas stand, war er bisher noch nicht dazu gekommen, etwas gegen diese Baustelle zu unternehmen.

Ihre restliche Reisetruppe war in diesem Punkt weit leichter zu handhaben. Die beiden Jungen waren typische Vertreter ihrer Clans. Während Shino Aburame nicht viel Aufsehen erregte in seiner weiten, den ganzen Körper verdeckenden Kleidung und der tiefschwarzen Sonnenbrille, sprühte Kiba Inuzuka geradezu vor Leben. Sein kleiner Ninken, Akamaru hieß er, hockte freudig mit dem Schwanz wedelnd auf dem Kopf des jungen Genin und bellte ab und an, wenn sein Besitzer etwas sagte. Wenn Chikako sich recht entsann, konnten die Inuzuka sogar aus den Lauten ihrer Hunde schlau werden. Vermutlich unterhielten sich Hund und Herrchen die ganze Zeit und Chikako hätte es kaum mitbekommen.

Ein erneuter schüchterner Blick seitens Hinata ließ die Jonin fast innehalten. Irgendwie tat ihr das Mädchen leid. Vielleicht könnte sie Kurenai überreden, die junge Kunoichi für ein oder zwei Jährchen unter ihre Fittiche zu nehmen. Außerdem schwebte Chikako sowieso eine Reise vor. Sie hatte sich zwar immer davor gedrückt, doch sie wollte schon seit Ewigkeiten die Geheimnisse ihres alten Senseis ausgraben. Dieser war leider vor Urzeiten verstorben und sein verstecktes Dojo lag am Rande des Wasserreiches. Das hat noch Zeit bis nach der Mission, befand die Pazifistin und legte einen Zahn zu. Gegen Abend wollte sie Kakashis Gruppe erreicht haben.
 

Gemütlich knisterten die Holzscheite im Karmin. Ao und Mei hatten sich nach einer üppigen Mahlzeit an die prasselnde Feuerstätte zurückgezogen und beobachteten nun schweigsam, wie Naruto und dieses Mädchen mit der Chimäre spielten. Ao hatte bereits wieder vergessen, wie die kleine Freundin ihres Schützlings hieß. Kisa, oder so etwas in der Art, dachte er sich, während er gemächlich eine Pfeife stopfte. Plötzlich flog ihm der kleine Holzgegenstand aus der Hand. „Du wolltest doch aufhören, Ao!“, maßregelte ihn die Mizukage kichernd.

Entspannt lehnte sie sich in ihren Sessel zurück. „Ao?“, fragte sie, nachdem sich ihr Leibwächter wieder gefasst hatte, „Denkst du, es war eine gute Idee, ihm dieses Fuin beizubringen?“ Der alte Kriegsveteran lächelte in sich hinein. Vermutlich war es keine gute Idee gewesen. Einerseits waren solche Fuins viel zu anspruchsvoll für einen kleinen Jungen. Im Falle eines Falles könnte es sogar gefährlich für einen noch nicht ausreichend versierten Anwender sein. Andererseits war er ein Uzumaki. Siegel lagen ihm quasi im Blut und genau das sagte er auch der Mizukage.

„Hoffen wir mal, dass du Recht behältst.“, entgegnete sie, „Wenn ja, dann haben wir endlich unseren ersten Siegelmeister in der Geschichte unseres Dorfes gefunden.“ „Und wenn nicht?“, hakte der ehemalige Anbu nach. Verschwörerisch beugte sich die Mizukage vor. Ein triumphierendes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie antwortete: „Wenn nicht, dann habe ich immer noch einen Adoptivsohn. Ich kann also nur dabei gewinnen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Raven_no_Kitsune
2013-07-26T19:27:14+00:00 26.07.2013 21:27
Tolles Kapitel.
Wer woll die Kaputzen-Gemeinde ist? Was sind ihre Ziele? Das interessiert mich ziemlich.
Schreib schnell weiter^^
Von:  fahnm
2013-07-24T00:28:42+00:00 24.07.2013 02:28
Mei ist Cool.
Sie mag Naruto und will ihn nicht ausnutzen.
Ich bin aufs nächste kapi gespannt.^^
Von:  red_moon91
2013-07-23T18:39:49+00:00 23.07.2013 20:39
Tja Mei wie sie nun mal ist^^
Mal sehen ob die Konohas auf die Gruppe aus Kiri trifft und was dann wohl passiert
Ich freu mich schon

mfg red_moon91
Von:  Dicker1
2013-07-23T11:47:06+00:00 23.07.2013 13:47
Super Kapitel!!


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