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Der Chaot der Wellen

Naruto mal anders
von

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Kapitel 2

Kapitel 2
 

Hungrig sah Naruto seinem Abendessen dabei zu, wie es langsam über dem kleinen Lagerfeuer geröstet wurde. Ab und an drehte er das Fleisch, damit keine der Seiten verbrannte. Nachdem er zwei Tage ohne Essen auskommen musste, war es ihm am dritten Tage seiner Wanderschaft gelungen, einen Hasen zu erlegen. Irgendwie hatte ihm das Tier leid getan, aber wenn er die Wahl zwischen sich und dem Nager hatte...Kurze Zeit später schnitt er das Fleisch vorsichtig an. Es war von außen saftig braun und auch von innen endlich richtig durch. Er nahm den Spieß vom Feuer, legte seine Mahlzeit auf einen flachen Stein und riss vorsichtig eine Keule ab. Neugierig biss er zu. Naruto hatte noch nie Hase probiert. Enttäuscht stellte er fest, dass es wie Hühnchen schmeckte.
 

Konohagakure war in Aufruhr. Am Vortage war zum zwölften Mal die Rettung vor Kyubi no Yoko, dem Neunschwänzigen Fuchsungeheuer, durch das tapfere Opfer des vierten Hokages gefeiert worden. Wie jedes Jahr hatte sich ein Teil der feiernden Menge abgeseilt und waren auf die Suche nach dem Jinchuruki des Kyubi gegangen. Nur dass dieser nirgends aufzufinden war. Überall hatten sie gesucht, sogar die Kanalisation und alle öffentlichen Gebäude durchkämmt, doch Naruto war spurlos verschwunden. Dafür wartete ein sehr wütender Hokage in Narutos ehemaligen Zuhause auf sie. Und er hatte mehrere Entlassungsschreiben bei sich.

Nun stand das ganze Dorf auf dem großen Platz vor dem Hokagegebäude. Wütend forderten sie eine Hetzjagd auf „das Monster“, schließlich sei „es“ brandgefährlich. Langsam bewegte sich Sarutobi auf das in aller Eile aufgebaute Podium zu. Er fühlte sich mehr wie ein zum Tode Verurteilter denn der Hokage das Dorfes, während er die sieben Stufen auf die Holzbühne hinaufstieg. Er spürte den Zorn der Menge, er brannte geradezu auf seiner Haut. Tiefe Sorge und ein wenig Abscheu regten sich in seinem Bauch. Und sowas sollte er beschützen? Nun, dachte Sarutobi bei sich, ich habe geschworen, mein Leben dem Schutze von Konoha zu widmen und jetzt gerade muss ich das Volk vor sich selbst schützen.

Tief holte der Feuerschatten Luft, ließ Chakra durch seine Stimmbänder sickern. „Liebe Mitbürger, Menschen von Konoha, hört mir zu!“, begann er seine Rede mit zusätzlich verstärkter Stimme, „Ich weiß, ihr seid wütend, aber ich werde eurer Bitte nicht statt geben. Es wird KEINE Hetzjagd geben!“ Proteste brandeten auf. Buhrufe schallten hoch zum Podest, doch Sarutobi übertönte den Lärm einfach. „Ihr alle wisst ganz genau, warum Naruto das Dorf verlassen hat. Ihr habt habt ihn dazu getrieben! Mit eurem Hass hättet ihr ihn fast getötet, eure Intoleranz hat ihn seiner Kindheit beraubt!“, rief er, während sich Bedauern in seinen Tonfall mischte, „Ihr habt die Gesetze Konohas und noch viel schlimmer, das Andenken Minato Namikazes, des vierten Hokage, mit Füßen getreten! War es nicht sein Wille, dass der nächste Jinchuruki des Kyubi als Held gefeiert wird? Er hat sein Leben für euch geopfert und dieses Kind, und genau das ist Naruto, dazu verpflichtet, eine derartige Bürde zu tragen!“

Erneut wallte der Mob vor der Bühne auf, noch lange nicht beruhigt und immer noch gierig nach dem Blut des Kindes. „Aber er ist ein verdammtes Monster, er hat bei seiner Abschlussprüfung den armen Mizuki ermordet!!!“, rief einer der Schaulustigen. Ein Raunen ging durch die Menge. Es hatte zwar Gerüchte gegeben, aber wirklich offiziell verkündet wurde es nicht. Angeblich soll Naruto nach einer weiteren misslungenen Abschlussprüfung im Archiv des Hokage eingebrochen sein und eine geheime Rolle gestohlen haben. Mizuki und Iruka hatten ihn daran hindern wollen, doch unterlag Mizuki im Kampf dem Jinchuruki und starb an seinen Verletzungen. Dies würde auch erklären, warum Naruto nicht zu einer weiteren Abschlussprüfung zugelassen worden war.

Der Hokage schluckte. Ihm war klar, seine nächsten Worte mussten unbedingt diese verdammte Aussage entkräften, sonst stünde er auf verlorenem Posten. Er ließ seinen Blick über die Menge schweifen. Wo war der Unruhestifter? Es wunderte Sarutobi kaum, dass, als er ihn schließlich fixieren konnte, er in ihm einen Handlanger von Danzo wiedererkannte. Danzo war ein Usurpator und notorischer Kriegstreiber. Außerdem wollte er schon immer Hokage werden, weshalb er seit langem mit Sarutobi in Konkurrenz stand. Demonstrativ hob er die Arme. „Volk von Konoha! Ihr, die ich zu schützen geschworen habe! Ihr redet von Mord?!?“, begann er von Neuem, „Warum glaubt ihr, Naruto hätte im Alleingang gehandelt? Schließlich war Mizuki ein Jonin und Naruto auch trotz des Kyubis nur ein kleines Kind! Ein Junge, den ihr, liebe Leute, jedes Jahr durch die Gassen treiben konntet! Nein, Mizuki ist ihm nicht zum Opfer gefallen, Mizuki war der Verbrecher! Er hat Naruto angestiftet, die Rolle zu stehlen, nur um sie dann an seinen Meister zu übermitteln. Und wisst ihr, wer dieser Meister gewesen ist? Habt ihr eine Ahnung? Ganz genau, Orochimaru!!!“

Entsetzte Blicke zuckten durch das Publikum. Dem Unruhestifter wurde allmählich mulmig zu Mute, besonders, da der Hokage ihn direkt anstarrte, während er redete. „Und wer hat ihn dann getötet?“, versuchte sich Danzos Handlanger herauszureden. Um diesen Fakt würde Sarutobi nicht herumkommen. Der Hokage stockte. Was sollte er den Leuten erzählen? Plötzlich entstand eine Rauchwolke vor dem Mann. Eilig wich die Menge zurück. „Das war ich.“, ertönte eine eiskalte Stimme aus dem Nebelvorhang.
 

Vor dem Haupttor Konohas war von dem ganzen Trubel nicht viel zu hören. Gelangweilt lehnte sich einer der beiden Wachposten in die Lehne seines Stuhls zurück. Kotetsu Hagane war bereits seit längerem Jonin und wurde doch meist mit eher trivialen Aufgaben wie dem Bewachen des Eingangs zu Konoha beauftragt. Als ob dort viel passieren würde... „Ist das öde.“, maulte sein Partner Izumo. In diesem Moment klopfte jemand gegen das Tor. „Hallo, ist da wer?“, erklang eine Frauenstimme. „Endlich Beschäftigung...“, murmelte er, stand auf und streckte sich ausgiebig. Dann schlurfte er zum Tor und guckte durch den Sehschlitz. Eine alte Frau stand fast direkt davor und versuchte ebenfalls durch die kleine Lücke im Holz zu starren. „Mach mal auf, Kotetsu, nur ein altes Großmütterchen." Schulterzuckend folgte sein Kollege der Aufforderung und quietschend bewegten sich die beiden Türflügel.

Erbost stemmte Chikako ihre Arme in die Seiten. Großmütterchen hatte dieser junge Bengel sie genannt, das würde ihm noch teuer zu stehen kommen. Derweil näherte sich Izumo der resoluten alten Dame. „Sie möchten also nach Konoha, gnädige Frau?“, fragte er betont höflich. Izumo Kamitsuki war eigentlich ein netter Mensch und konnte, von Leuten mit Waffen in den Händen einmal abgesehen, keiner Fliege etwas zu Leide tun. Nur an diesem einen Tage hatte er ziemlich schlechte Laune. Und natürlich unglaubliche Langeweile. „Nein, du Spaßvogel, ich wollt nur nach der Uhrzeit fragen, natürlich will ich nach Konoha!“, fuhr Chikako den Jonin an, doch selbiger ließ sich nicht beunruhigen. „Ähm, Izumo...?“, wollte Kotetsu seinen Partner ablenken, doch der schien ihn zu ignorieren. „Wie heißen sie denn, Großmütterchen?“, fragte er fies grinsend. „Du, Izumo, ich glaube es wäre keine so gute Idee...“, setzte Kotetsu erneut an, doch der Jonin wurde durch Chikako unterbrochen. „Wer ICH bin?“, fragte sie stocksauer. „Ja ganz geanu, wer sie sind, Großmütterchen.“ „Izumo! Das ist-“ „Du kleiner Wurm fragst, wer ICH bin?!?“ „Die Pazifistin!!!“, beendete Kotetsu kreidebleich seinen Satz.

Plötzlich wurden Izumos Beine ganz weich. Er erinnerte sich noch an die Geschichten über die so genannte Pazifistin von Konoha. Sie war angeblich eine sehr talentierte junge Kunoichi aus Sarutobis Generation. Sie hätte es locker bis zum Anbukapitän geschafft, vielleicht wäre sie sogar der erste weibliche Hokage Konohas geworden. Doch sie hatte eine starke Abneigung gegen das Töten. Auf all ihren Missionen hatte sie nicht einen Gegner getötet, was ihr diesen Spitznamen eingebracht hatte. Bei einer sehr heiklen Mission wurde ihr dies zum Verhängnis. Ein ausgeschaltet geglaubter Feind hatte es geschafft, ihr ganzes Team auszulöschen, nur weil sie ihm nicht den Gnadenstoß gegeben hatte. Daraufhin war sie vom aktiven Dienst zurückgetreten und hatte Konoha verlassen.„Ganz genau, DIE bin ich, Chikako Ito, und glaube mir, mein Junge, es gibt weit schlimmeres als zu sterben!“

Wütend baute sie sich vor dem etwa ein Meter siebzig großen Jonin auf und allein durch ihre bedrohliche Ausstrahlung wirkte sie glatt zwei Köpfe größer als er. „Ich weiß noch ganz genau, wie ihr beiden damals zusammen im Sandkasten gespielt habt! Und wie du immer geweint hast, wenn Kotetsu dir dein Schüppchen geklaut hat!“ Man sah richtig, wie der Shinobi immer mehr in sich zusammenschrumpfte. Sein Kollege rettete ihn jedoch. „Ito-sama, soll ich sie zum Hokage geleiten? Sie wollen sicherlich umgehend mit ihm sprechen, nehme ich an.“ Sanft lächelte Chikako den Jonin an und zwickte ihn ganz großmutterhaft in die Wange. „Kotetsu, du sollst mich doch mit Vornamen ansprechen.“, maulte sie gespielt und schüttelte dann den Kopf, „Nein, bleibt ihr mal hier. Die alte Frau möchte sich ein wenig das Dorf anschauen, bevor sie mit Hiruzen ein Pläuschchen hält.“ Prompt ließ sie das Tor hinter sich, eilig verbeugten sich die beiden Ninja in ihre Richtung.
 

Aus der Rauchwolke schälte sich die Gestalt eines jungen Mannes heraus. Er trug einen weiten, dunkelblauen Mantel, welcher den ganzen Körper bedeckte. Schwarze Haare wallten hinter seinem Rücken, zwei markante Falten durchzogen sein Gesicht. Auf der Stirn trug er ein Konohastirnband. Nur dass das Zeichen des Dorfes sauber durchgeritzt war. „Itachi Uchiha...“, raunte die Menge erschrocken. Langsam drehte sich der berühmte Nukenin zum Hokage um. „Wo ist Naruto?“, fragte er mit einer vollkommen neutralen, motonen Stimme. „Du bekommst ihn nicht, Itachi!“, erwiderte Sarutobi lediglich, „Du hast ihn nicht bekommen, als du nebenbei Mizuki umgebracht hast und du wirst seiner auch heute nicht habhaft werden!“ Auf ein unsichtbares Kommando hin wurde Itachi von mehreren Anbu umstellt. „Das werden wir noch sehen, Sarutobi...“, murmelte der Uchiha und löste sich in einem Schwarm Krähen auf.

Jemand tippte ihm auf die Schulter. Itachi hatte seinen richtigen Körper mehrere Blocks weiter in einer leeren Gasse geparkt. „Na, Kleiner, wie ist es dir die letzten Tage ergangen.“, sprach ihn Chikako an. Sie lächelte freundlich. „Ganz gut, Oma Chikako.“, erwiderte der Nukenin höflich, „Ich habe gerade deiner Bitte entsprochen und Sarutobi-sama aus der Patsche geholfen.“ Aufmunternd klopfte die alte Frau ihm auf die Schulter und erwiderte lobend: „Hast du wunderbar hinbekommen, mein Junge. Und dass, obwohl du doch so ein schlechter Lügner bist.“ Itachis Mundwinkel zuckten. Es erinnerte stark an den Ansatz eines Lächelns. „Niemand kennt mich halt so gut wie du, Oma Chikako.“ „Und niemand außer mir weiß, dass du zur Tatzeit in meiner Holzhütte gesessen und Tee getrunken hast.“, schloss Chikako lachend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2013-06-24T07:29:50+00:00 24.06.2013 09:29
Wow^^
Da ist Itachi gerade rechtzeitig gekommen.
Diese Chisako steckt voller Überraschungen und Danzo hat dumm geschaut.

Genial.
Ich freue mich schon aufs nächste kapi^^
Von:  Dicker1
2013-06-23T12:16:09+00:00 23.06.2013 14:16
Hammer Kapitel! Wow Du baust so viel ein und das ist soo Klasse!!!
Antwort von:  fayt_leingod-
23.06.2013 16:17
Danke, aber noch ist nicht aller Tage Abend, ich weiß immer noch nicht so ganz, wie ich die Story wirklich aufbaue, bin quasi voll verplant xD


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