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Der Chaot der Wellen

Naruto mal anders
von

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Kapitel 1

Kapitel 1
 

Naruto hatte selten so gut gegessen. Das alte Großmütterchen, Chikako hieß sie, hatte ihn in ihr Haus geführt und ihm etwas zu Essen gemacht. Nun saßen sie zusammen am Tisch und plauderten.

„Oma Chikako?“, fragte Naruto neugierig, „Du hast echt mal in Konoha gelebt?“ Sie nickte bestätigend und ein leicht glasiger Ausdruck machte sich in ihrem Gesicht breit. „Oh ja, kleiner Naruto, aber das ist schon sehr lange her.“, begann sie zu erzählen, „Das war noch lange vor deiner Geburt, würde ich sagen.“ Interessiert beugte sich Naruto vor. Er wollte unbedingt wissen, was diese merkwürdige Frau erlebt hatte. „Damals hatte ich als Kunoichi gearbeitet. Ich hatte keinen hohen Rang, wusste auch, dass ich mein Leben lang Chunin bleiben würde, aber es gab da jemanden, in den ich mich verliebt hatte.“ Verträumt spielte sie mit einer Locke ihres ergrauten Haares. Melancholisch seufzte sie. „Er war für mich unerreichbar und schlussendlich heiratete er eine andere.“, schloss sie ihre Erzählung. „Und deshalb bist du hier in den Wald gezogen?“, fragte Nauto erstaunt. Er als kleiner Junge konnte weder mit dem Begriff Liebe noch mit der Ruhe des idyllischen Waldes viel anfangen, das war beides etwas für Mädchen und total langweilig. Als hätte Chikako seine Gedanken gelesen, lachte sie und schüttelte den Kopf. „Nein, nicht ganz.“, versuchte sie sich zu erklären, „Ich hatte noch andere Gründe, aber die sind geheim.“ Verschwörerisch zwinkerte sie.
 

Chikako hockte noch immer am Esstisch. Das Flackern einer einzelnen Kerze erhellte ihre Umgebung notdürftig. Vor ihr auf der Holzplatte hatte sie einen kleinen Dreifuß positioniert. Auf ihm lag eine runde, mit Kanji bedeckte Kugel. Langsam ließ sie ihr Chakra in den Gegenstand sickern. Der kleine Naruto lag bereits in seinem Schlafzimmer; sie konnte sein Schnarchen sogar durch mehrere Holzwände vernehmen. Es war möglicherweise auch ganz gut so, dass er sie nicht hören konnte. Endlich spürte sie diesen altvertrauten Sog von Energie. Sie hatte Kontakt aufnehmen können. „Ist der Junge bei ihnen angekommen, verehrte Chikako?“, erklang eine verzerrte Männerstimme aus der Kugel. „Ja, wie sie es gesagt haben.“, bestätigte die alte Frau, „Er hat es tatsächlich geschafft, die genau entgegen gesetzte Richtung einzuschlagen.“ Diese Antwort entlockte dem Unbekannten ein leises Lachen. „Fast genauso schlimm wie der Vater...Wie auch immer, geb ihm die Karte, wenn er morgen aufbricht.“ „Natürlich, Hiruzen.“
 

Desorientiert schaute sich Naruto um. Er war definitiv nicht mehr in Konoha, soviel wusste er selbst in seinem schlaftrunkenen Zustand. War er etwa gestern schon in Kirigakure angekommen? Langsam dämmerte die Erinnerung in seinem Verstand. Er war in einer Hütte, mitten im Wald. Sie gehörte einer netten alten Frau, die ihm reichlich zu essen und einen Schlafplatz gegeben hatte. Gähnend streckte sich der Junge, zog sich an und wollte gerade das Zimmer verlassen, als er das Bersten von Holz hörte. Nervös zückte Naruto sein Kunai, bevor er leise die Tür aufstieß.

     Die Küche, welche auch dne Eingangsbereich der Hütte einnahm, sah aus wie ein Schlachtfeld. Bewaffnete Männer, unrasiert und nach billigem Sake stinkend, wie Chikako auffiel, durchkämmten den gesamten Raum nach Wertgegenständen. „Ey Boss, die alte Schachtel hat uns belogen!“, rief plötzlich einer der Banditen, „Hier is gar kein Schatz!“. Der Anführer der Bande, ein vollkommen verlauster Riese von einem Mann, zückte wütend seine schartige Axt. Bedrohlich schwenkend stapfte er auf die gefesselte Chikako zu. „Du wolltest mich also verarschen, ja?!?“, grollte er und holte mit der klobigen Waffe aus.

Geschockt stand Naruto an der Treppe. Er sah den Banditen zum Schlag ansetzen. In Zeitlupe raste das Mordinstrument auf die alte Frau zu. Der Junge war wie versteinert. Am Rande seines Blickfeldes nahm er die Bewegungen weiterer Eindringlinge wahr, die ihn zu bemerkt haben schienen. Langsam, ganz langsam durchbrach die Waffe Chikakos Schädel. Es gab ein widerwärtiges Geräusch, ein Knacken gefolgt von etwas, was wie das Zermatschen faulen Obstes klang. Ein tiefes Schmatzen ertönte, als der Unbekannte seine Axt wieder aus der Wunde zog und dabei Blut auf dem Küchenboden verteilte. Wie angewurzelt starrte Naruto auf diese Szene. Er hatte noch nie jemanden sterben sehen. Er hatte die alte Frau, deren Leichnam gerade leblos in den Stuhl sackte, nicht gekannt, aber sie war ein netter Mensch gewesen. Und dieses...dieses Monster hatte sie einfach umgebracht! Und er lächelte dabei auch noch hämisch! Unbändige Wut durchflutete Naruto. „Dieses Grinsen!“, brüllte er und der Zorn übermannte ihn. Dunkles Rot bedeckte seine Sicht und er verlor das Bewusstsein.

Derweil hatten sich mehrere der Banditen dem Jungen genähert. Der Kleine rief etwas, die Räuber befürchteten bereits, entdeckt worden zu sein, dann stand er auf einmal vollkommen still da. Mit mehrmaligem Nicken bestätigt sprangen sie gemeinsam und mit erhobenen Waffen auf den Jungen zu.

Naruto jedoch war auf einmal verschwunden. Die rostigen Schwerter trafen statt den Jungen nur Luft. Verwirrte schauten sich die Banditen um. „Seid ihr zu einfältig, ein Kind abzumurksen?“, rief ihr Boss die Treppe hoch. Verschämt versuchten sie sich herauszureden: „Aber Chef, der Kerl is einfach weg!“ Doch auf einmal tauchte Naruto mitten in der zerstörten Küche auf. Er hatte den Kopf gesenkt und sein Kunai locker hängend in der rechten Hand. Langsam hob er das Gesicht und starrte den Banditenanführer an. Seine Augen hatten sich pechschwarz gefärbt, nur seine Iris war scharlachrot. Ebenso rotes Chakra umkreiste seine Füße und erzeugte einen leichten Wirbel. Es knisterte unheimlich.

„Was zur Hölle...?“, murmelte der Mann und wich einige Schritte zurück.  Geschmeidig setzte Naruto zum Sprung an. Das rote Glühen zeichnete jede Regung seines Körpers nach. In einer einzigen fließenden Bewegung überbrückte der Junge die Distanz zwischen ihm und seinem Gegner und rammte selbigem das Kunai unter das Schlüsselbein hindurch direkt in sein Herz. Dem Räuber blieb nicht einmal Zeit genug zu zucken. Blut quoll aus seinem Mund, während er röchelnd zu Boden ging. Gerade wollte der Junge sein Kunai wieder aus der Wunde ziehen, als einer der Untergebenen des toten Scheusals ein Beil nach dem Jungen warf. Er hatte genau zwischen die Schulterblätter gezielt, ein perfekter Wurf also. Naruto wäre dadurch tödlich verwundet worden. Hätte die Waffe getroffen. Das Chakra zu Füßen des Jungen entwickelte ein Eigenleben. Zuckend formte es einen kleinen Schild um Narutos Rücken. An der blutroten Energie prallte die verrostete Wurfaxt ab und fiel scheppernd zu Boden.

Naruto drehte sich um. Ein irres Funkeln in den Augen musterte er die restlichen Gegner. Sie standen versprengt in dem gesamten Eingangsbereich, einer von ihnen klammerte sich noch immer gelähmt an das Treppengeländer. Mit atemberaubender Geschwindigkeit metzelte er einen nach dem anderen nieder. Den ersten beiden schlitzte er mit einem einzigen Schwinger des Kunais die Kehlen auf. Dann sprang er mit Step zu dem Kerl auf der Treppe und versengte seine Waffe in dessen Magengrube. Dort ließ er das Kunai stecken und stürzte sich von der Treppe hinab auf den letzten Feind. Er warf ihn trotz des Gewichtunterschiedes um und rammte seinen Kopf mehrfach auf den Küchenboden. Schließlich hörte der Bandit auf zu zucken und Naruto ließ von ihm ab.

Langsam, als hätte ihn all dies eine Unmenge Kraft gekostet, schlurfte er zu seinem ersten Opfer zurück. Er drehte den Leichnam des Anführers dieser Banditenbande auf den Rücken und platzierte seine linke Hand auf dem Brostkorb des Toten. Rotes Chakra umschloss den Arm und sickerte langsam hinab auf Narutos Hand. Bedächtig begann er, etwas aus der Brust des Banditen zu ziehen. Mit einem Ruck hielt Naruto eine schimmernde, durchsichtig Kugel in der Hand. Langsam legte er den Kopf in den Nacken, öffnete den Mund und ließ den merkwürdigen Gegenstand den Rachen hinunterrollen.
 

Erschrocken richtete sich Naruto auf. Er hatte einen schrecklichen Traum gehabt, wie mehrere Unbekannte die Holzhütte gestürmt hatten. Und wie sie die alte Frau umgebracht hatten. Und wie er daraufhin....Ein stechender Geruch riss ihn aus seinen Gedanken. Es roch irgendwie salzig, etwas metallisch und merkwürdig abgestanden. Er öffnete die Augen. Naruto saß mitten in den Überresten der Küche. Um ihn herum lagen Leichen verstreut, genau wie in seinem Traum. Ihm wurde spei übel. Er konnte kaum atmen, mit letzter Kraft schleppte er sich an die frische Luft.

Nachdem er sein Abendessen der Hecke um den Kräutergarten herum anvertraut hatte, ging es ihm bereits besser. Er hatte es irgendwie geschafft, die Erlebnisse vorerst zu verdrängen. Traurig blickte er auf das Holzhaus. Naruto hatte irgendwo einmal gelernt, es sei eine gute Art und Weise, sich von Toten zu verabschieden, indem man sie verbrannte, also zückte er die verbotene Rolle aus seiner Tasche. Er hoffte wirklich, dass der vierte Hokage, der ja diese Rolle ursprünglich verfasst hatte, auch für seine Zwecke etwas passendes erfunden hatte. Aus den meisten Jutsus wurde der Junge nicht schlau. Alles sah so kompliziert aus. Dann entdeckte er eine Randnotiz, etwas über einfache Siegel für große Briefbomben. Von Briefbomben hatte er bereits auf der Akademie gehört gehabt. Das waren meist an Kunais oder Drähte angebrachte Siegel, welche bei leichter Erschütterung in die Luft gingen. Eifrig machte er sich ans Werk. Zuerst schnitt er mit seinem Kunai einige Streifen aus dem Jagdratgeber, welcher ihm bisher keine guten Dienste geleistet hatte. Dann ritzte er mit der Waffe die angegebenen Linien und Symbole auf das Pergament und befestigte das Siegel an der Häuserwand.

Er platzierte sich ein gutes Stück entfernt und warf einen Stein gegen die Briefbombe. Es gab einen lauten Knall. Das Haus fiel in sich zusammen, einzelne Schuttteile flogen durch die Gegend. Darunter befand sich auch ein Buch. Es landete direkt vor Narutos Füßen. Verblüfft hob der Junge den Gegenstand auf, die Lektüre war vollkommen unversehrt. Neugierig klappte er es auf. „Almanach und Karte der Wälder des Feuerreiches..“, las er leise. Einige Seiten weiter legte Naruto verwundert den Kopf schief. Wenn er das richtig erkennen konnte, war er bisher in die komplett falsche Richtung gelaufen! "Och nö.“, stöhnte er und ließ die Lichtung hinter sich, fort von diesem für den Jungen schrecklichen Ort.
 

In mitten der Überreste der Holzhütte regte sich etwas. Einer der schweren Querbalken bewegte sich langsam aber sicher zur Seite. Mit einem Ruck landete er etwas entfernt. Zum Vorschein kam eine mit Ruß bedeckte, aber ansonsten unversehrte Chikako. „Ich wusste ja, dass der Junge nicht ohne ist, aber dass er gleich mein Haus in die Luft sprengt...“, grummelte sie verstimmt. Sie versuchte sich aufzurichten, doch in der Bewegung verharrte sie plötzlich. Ein lautes Knacken war zu vernehmen. „Ouuuh, ich werde zu alt dafür!“, fluchte sie schmerzverzehrt und rieb sich den Rücken.  



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  fahnm
2013-06-22T09:22:28+00:00 22.06.2013 11:22
Hammer Kapi^^

Die Frau hats drauf.
Antwort von:  fayt_leingod-
22.06.2013 23:54
Ja irgendwie schon. xD werde sie wohl öfters auftreten lassen, allein weils Spaß macht. :3
Von:  Dicker1
2013-06-21T22:55:49+00:00 22.06.2013 00:55
Cooles Kapitel ^^ eine Geile Geschichte hast de da^^
Antwort von:  fayt_leingod-
22.06.2013 23:54
Danke schön :D
Von:  Sin66
2013-06-21T22:39:03+00:00 22.06.2013 00:39
Das Kapitel war Super.
Das haben die Banditen verdient.
Gut das die Frau überlebt hat.

Viel Glück weiterhin.Sin66.
Antwort von:  fayt_leingod-
22.06.2013 23:57
Wie könnte ich diese Frau nicht überleben lassen? ;D


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